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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2018

Spannend und interessant, nach einer Weile aber frustrierend

Glimmernächte
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Aufgrund des Covers und der Inhaltsangabe hatte ich bei "Glimmernächte" eine eher märchenhafte Geschichte mit einigen geheimnisvollen, spannenden Momenten erwartet. Die mysteriöse Komponente war auf jeden ...

Aufgrund des Covers und der Inhaltsangabe hatte ich bei "Glimmernächte" eine eher märchenhafte Geschichte mit einigen geheimnisvollen, spannenden Momenten erwartet. Die mysteriöse Komponente war auf jeden Fall vorhanden, doch 'märchenhaft' ist das Buch nicht unbedingt. Stattdessen geht es um die rätselhaften Vorkommnisse, die Pippas Leben seit der Hochzeit ihrer Mutter mit einem Grafen plötzlich bestimmen. Sie scheint die einzige zu sein, die mitbekommt, dass etwas nicht stimmt und da sie keine Ahnung hat, was passiert, fragt man sich beim Lesen, was hinter all dem steckt. Ich wollte auf jeden Fall mehr erfahren und die Autorin hat die Spannung gut aufgebaut. Was Pippa bei all dem durchmacht, wurde sehr eindringlich dargestellt; sie fängt an, an sich selbst zu zweifeln, ist verwirrt und weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann, wodurch der Leser ebenfalls beginnt, den verschiedenen Figuren zu misstrauen und ihr Handeln zu hinterfragen.

Allerdings muss ich sagen, dass all das nach einer Weile frustrierend wurde. Ich hatte den Eindruck, dass viel zu wenig aufgeklärt, sondern immer nur neue Fragen und Rätsel aufgeworfen wurden. Es dauert lange, bevor die Protagonistin auch nur einen kleinen Anhaltspunkt bekommt und obwohl das an sich interessant hätte sein können, da es die Neugierde auf die Auflösung gesteigert hat, war es meiner Meinung nach schließlich zu verworren. Ein paar Kapitel vor dem Ende habe ich mich gefragt, wie alles innerhalb dieser wenigen Seiten zufriedenstellend aufgeklärt werden sollte, da die Lage sich immer mehr zugespitzt hat, und letztlich fand ich, dass alles viel zu schnell abgehandelt wurde. Ich hätte hier mehr Details bevorzugt und mir haben gerade ein paar Reaktionen verschiedener Figuren gefehlt. Dazu kommt, dass ich das Ende unbefriedigend finde, auch wenn es wohl realistisch war.

Die Liebesgeschichte hat mich ebenfalls nicht richtig überzeugt. Sie ist zwar schön geschrieben, aber die Tiefe ihrer Emotionen füreinander war für mich nicht glaubwürdig, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit die beiden eigentlich miteinander verbracht haben. Trotzdem ist Niels ein interessanter Charakter und Pippas Gefühlschaos war gut dargestellt.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Gelungene Fortsetzung

Die Grimm-Chroniken (Band 2)
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"Asche, Schnee und Blut" ist ein gelungener zweiter Band. Die Handlung geht spannend weiter, die Stimmung ist angemessen düster, man bekommt neue Einblicke in die Charaktere und erfährt vor allem einiges ...

"Asche, Schnee und Blut" ist ein gelungener zweiter Band. Die Handlung geht spannend weiter, die Stimmung ist angemessen düster, man bekommt neue Einblicke in die Charaktere und erfährt vor allem einiges über die 'Apfelprinzessin' und ihre Geschichte. Dabei gab es ein paar Enthüllungen, die ich in dieser Form nicht erwartet hatte und die auf jeden Fall neugierig auf den nächsten Teil machen. Gut gefällt mir hierbei, dass man sich nicht mehr sicher sein kann, wie die Charaktere zueinander stehen und wer eigentlich bekämpft werden muss. Es ist momentan nicht leicht zu bestimmen, ob es überhaupt eine 'gute' Seite gibt und wenn ja, wem Will und seine Freunde helfen sollten, da alle Figuren sowohl positive als auch negative Eigenschaften zu haben scheinen. Das ist interessant und auch realistischer als eine schwarz/weiß-Zeichnung.

Die Kapitel in der Vergangenheit kamen mir dieses Mal packender vor; das heißt nicht, dass die Erlebnisse von Will langweilig waren, aber er ist bisher einfach trotz allem immer noch skeptisch und er und seine Begleiter bleiben im Vergleich etwas blass, während Mary ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Da man schon ein paar Informationen über ihre Zukunft bekommen hat, stellt man sich zudem die ganze Zeit die Frage, wie es so weit kommen konnte und das ist auf jeden Fall interessant. Dazu kommt, dass die Geschichte auch in diesem Band an einer spannenden Stelle endet, was etwas frustrierend ist und dafür sorgt, dass man gleich weiter lesen möchte, um mehr über die Figuren und ihre Erlebnisse zu erfahren.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Fesselnde Geschichte, die gut mit der Mythologie umgeht

Frostkuss
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Da ich gerne Bücher über Mythologie lese, war ich sehr gespannt auf "Frostkuss" und darauf, wie Estep in ihrem Buch mit diesem Stoff umgehen würde, vor allem, da sie verschiedene Mythen kombiniert hat. ...

Da ich gerne Bücher über Mythologie lese, war ich sehr gespannt auf "Frostkuss" und darauf, wie Estep in ihrem Buch mit diesem Stoff umgehen würde, vor allem, da sie verschiedene Mythen kombiniert hat. Das ist ihr wirklich gut gelungen; es war interessant zu sehen, wie die Charaktere von den alten Kämpfen, Göttern und geheimnisvollen Gegenständen beeinflusst wurden und die Ereignisse in diesem Band machen auf jeden Fall neugierig darauf, wie es weiter gehen wird. Gerade für Gwen hat sich die Lage sehr geändert und es gibt einiges Potential für die Fortsetzung, sodass ich am liebsten gleich weiter gelesen hätte.

In "Frostkuss" selbst wird die Protagonistin erst einmal damit konfrontiert, dass sie sich an der Mythos Academy nicht zugehörig fühlt, und obwohl mich nach einer Weile gestört hat, wie oft betont wurde, dass sie anders ist und keine Freunde hat, konnte ich doch mit ihr mitfühlen und sie war mir insgesamt sympathisch. Gerade ihre Gabe fand ich interessant; ich mochte, wie sie eingesetzt wurde, um die seltsamen Ereignisse zu untersuchen, die vor sich gingen, aber auch, dass Gwen noch nicht alles über den Umgang damit weiß, weil ich das realistisch fand.

Die Handlung selbst hat zunächst nur langsam Fahrt aufgenommen, mich dann aber gefesselt. Zwar ist die Aufklärung der Vorkommnisse in mancherlei Hinsicht vorhersehbar, doch es hat der Spannung meiner Meinung nach keinen Abbruch getan und andere Aspekte haben mich überrascht. Die Konfrontation am Ende war auf jeden Fall packend und zugleich realistisch in Bezug auf die Fähigkeiten der Figuren. Die Liebesgeschichte hat mich dagegen nicht unbedingt überzeugt; mal sehen, wie es damit im zweiten Band weiter geht.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Eine gute, interessante Geschichte, die mich aber emotional nicht berühren konnte

Liebe ist stärker als der Tod
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"Liebe ist stärker als der Tod" erzählt eine Geschichte, die eigentlich mitreißend sein sollte. Pierre und Eva, Ev genannt, treffen aufeinander, als er sie vor dem Freitod rettet, und die Liebesgeschichte, ...

"Liebe ist stärker als der Tod" erzählt eine Geschichte, die eigentlich mitreißend sein sollte. Pierre und Eva, Ev genannt, treffen aufeinander, als er sie vor dem Freitod rettet, und die Liebesgeschichte, die sich aus dieser Situation entwickelt, ist schön geschrieben. Sie ist eher still und leise, kommt ohne Kitsch aus und zieht sich gut durch die ganze Handlung. Die Protagonisten sind beide sympathische Charaktere und der Zusammenhalt und die Nähe, die sich zwischen ihnen entwickelt, hat mir sehr gefallen. Auch die Verbindung zur Malerei war gut dargestellt und es war deutlich zu sehen, wie seine Gefühle Pierre inspiriert und angetrieben haben. Die Nebenfiguren waren interessant, alle auf ihre Art speziell und sie haben das Leben ihrer Freunde auf jeden Fall bereichert. Ein weiterer Bonus ist, dass Paris sehr lebendig beschrieben war und man glauben konnte, selbst vor Ort zu sein.

Ich hatte angenehme Lesestunden und das Buch hat mich gefesselt, aber leider hat sie mich emotional nicht mitgenommen und ich hatte die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu den Figuren. Das hat es mir schwer gemacht, mit ihnen mitzufühlen, obwohl Kosalik eine Geschichte geschrieben hat, die durchaus tragisch sein kann. Es gab nur eine Stelle am Ende, die mich bewegt hat, und das fand ich schade; deshalb habe ich in der Bewertung einen halben Stern abgezogen.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Angenehme Lektüre, die aber spannender hätte sein können

Das Haus der Seidenblüten
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In "Das Haus der Seidenblüten" geht es um Anna Butterfield, die vom Land in die Stadt zieht und plötzlich mit dem gesellschaftlichen Druck und den Erwartungen ihrer gesellschaftlich gut gestellten Familie ...

In "Das Haus der Seidenblüten" geht es um Anna Butterfield, die vom Land in die Stadt zieht und plötzlich mit dem gesellschaftlichen Druck und den Erwartungen ihrer gesellschaftlich gut gestellten Familie klar kommen muss, was ihr aus verschiedenen Gründen schwer fällt. Sie hat Heimweh, will eigentlich nicht nur aus Pflichtgefühl heiraten und liebt es, die Natur zu zeichnen, was sie in der Stadt nicht kann. Dazu kommt, dass sie Gefühle für den französischen Seidenweber Henri entwickelt hat und ihre Verbindung ganz und gar unstandesgemäß wäre...

Die Liebesgeschichte spielt eine ziemlich große Rolle, weshalb es mir gefallen hat, dass man nicht nur erfahren hat, was in Anna vor geht, sondern auch Einblicke in Henris Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hat. Er hat teilweise eine ganz andere Sicht der Dinge als sie und ist als wenig privilegierter Ausländer, noch dazu ein verhasster Franzose, in einer Position, in der er viel über die Missstände und Probleme des Geschäftes mitbekommt. Die Schwierigkeiten, denen er in seinem Leben begegnet ist, waren eindringlich dargestellt. Da sein bester Freund in die Bold Defiance verwickelt ist, bekommt man viel von den Aufständen und den Bemühungen um angepasste Löhne mit. Besonders interessant ist hierbei natürlich, dass Annas wohlhabender Onkel als Händler auf der anderen Seite des Konflikts steht und man so ein recht umfassendes Bild der Lage bekommt.

Der Fokus liegt auf Anna, die hin und her gerissen ist zwischen Pflichtgefühl und dem Wunsch, zu zeichnen und einen Mann zu finden, den sie wirklich lieben kann. Die Einblicke in das Leben einer feinen jungen Dame waren auf jeden Fall interessant und es war faszinierend, mehr über die Mode des 18. Jahrhunderts und die Seidenweberei zu erfahren. Zudem waren die Figuren sympathisch und sie haben sich gut in die damalige Zeit eingefügt. Dem Buch fehlte meiner Meinung nach aber die Spannung; es gibt ein paar Momente, die für die Charaktere tragisch sind und bei denen man um sie bangen sollte, doch die Geschichte konnte mich nicht richtig mitreißen und emotional berühren, was ich schade fand. So war es zwar eine angenehme Lektüre, die mich gut unterhalten, aber nicht gefesselt hat. Ich war auch der Ansicht, dass sich alles etwas zu bequem fügte, obwohl ich das Ende an sich mochte und schön fand. Deshalb gibt es von mir 3,5/5 Sternen.