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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2018

Erschütternd

Tausend strahlende Sonnen
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"Tausend strahlende Sonnen" erzählt eine Geschichte, die in vielerlei Hinsicht einfach unfair ist. Der Autor zeigt die Entwicklung Afghanistans anhand des Schicksals von Mariam und Laila, zwei Frauen, ...

"Tausend strahlende Sonnen" erzählt eine Geschichte, die in vielerlei Hinsicht einfach unfair ist. Der Autor zeigt die Entwicklung Afghanistans anhand des Schicksals von Mariam und Laila, zwei Frauen, die von verschiedenen historischen Ereignissen beeinflusst wurden und mit den Umständen zu kämpfen hatten. Es war beklemmend zu sehen, wie sich ihr Leben immer mehr einengte und verschlechterte. Die Einblicke in die afghanische Geschichte und Kultur fand ich sehr interessant, obwohl sie oft erschütternd waren. Das hat es manchmal etwas schwer gemacht, weiterzulesen, und "Tausend strahlende Sonnen" ist definitiv keine leichte Kost, sondern aufwühlend, in vielerlei Hinsicht tragisch und ergreifend.

Zugleich war das Buch unglaublich fesselnd und ich konnte es kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, was noch passieren würde, gerade in Bezug auf die Protagonistinnen. Beide haben schon früh Verluste erlitten, mussten dann jahrelang unter ihrem Ehemann leiden... kurz gesagt, die beiden hatten es nicht leicht. Ich habe mit ihnen mitgelitten und gehofft, dass sie der Lage irgendwie entkommen würden, egal, wie unwahrscheinlich das zu sein schien. Gerade am Ende gab es dann Szenen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben; Hosseini erzählt eindringlich und sehr realistisch, was fast schon grausam ist, da die Charaktere etwas besseres verdient hatten, das nicht bekommen konnten und stattdessen Opfer bringen mussten. Das Schicksal der Figuren konnte mich wirklich berühren und ich fand es bewundernswert, dass sie trotz allem nicht aufgegeben haben.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Hat mich trotz einiger Klischees ganz gut unterhalten

Paper Princess (Paper-Reihe 1)
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Es fällt mir schwer, "Paper Princess: Die Versuchung" zu bewerten. Das Buch hat mich recht gut unterhalten, trotz einiger Klischees und einer gewissen Vorhersehbarkeit fand ich die Handlung ganz interessant ...

Es fällt mir schwer, "Paper Princess: Die Versuchung" zu bewerten. Das Buch hat mich recht gut unterhalten, trotz einiger Klischees und einer gewissen Vorhersehbarkeit fand ich die Handlung ganz interessant und Ella war mir ziemlich sympathisch. Es war bewundernswert, wie fest entschlossen sie war, ihren Weg zu gehen und zu kämpfen anstatt einfach aufzugeben. Mir hat auch gefallen, dass sie Kontra gegeben hat, wenn sie jemand von oben herab behandelt hat, und dass sie (meistens) kein hilfloses Opfer war, das gerettet werden musste.

Mit Reed konnte ich dagegen gar nichts anfangen. Klar, es gibt Momente, in denen er sich Ella gegenüber öffnet und zeigt, dass er seine guten Seiten hat, aber das rechtfertigt nicht, wie unmöglich er sich lange aufgeführt hat und wie herablassend und demütigend er sie behandelt hat. Es hat auch nicht unbedingt geholfen, wie er sich am Ende des Buches verhalten hat. Ich verstehe, dass der Cliffhanger neugierig auf den zweiten Band machen soll und das hat auf jeden Fall funktioniert, aber trotzdem hat er damit sämtliche Sympathien, die er bisher trotz allem bei mir ansammeln konnte verspielt. Es wird vermutlich eine logische, nachvollziehbare Erklärung geben, die das ganze in ein anderes Licht rückt, und ich werde die Fortsetzung auch lesen, nur weiß ich im Moment nicht, ob ich überhaupt noch will, dass die beiden Protagonisten zusammen finden. Ich habe gehört, dass es in "Paper Prince" Kapitel aus Reeds Sicht geben soll und darauf bin ich schon gespannt, da dies einiges erklären sollte.

Pluspunkte bekommt das Buch von mir für die gelungene Umsetzung und Modernisierung des Aschenputtel-Motivs, selbst wenn manches ein bisschen überzogen dargestellt wurde, und es gab Nebencharaktere, die ich interessant fand. Außerdem konnte die Geschichte mich zumindest insoweit fesseln, dass ich wissen möchte, wie es weiter geht. Deshalb vergebe ich 3, vielleicht auch 3,5, Sterne.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Konnte mich trotz eines interessanten Falles nicht richtig packen

Skorpione
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Cid Jonas Gutenrath war mir bereits durch seine beiden "110: Ein Bulle hört zu"-Bücher bekannt und als ich gesehen habe, dass er einen Thriller geschrieben hat, war ich sofort neugierig auf das Buch. In ...

Cid Jonas Gutenrath war mir bereits durch seine beiden "110: Ein Bulle hört zu"-Bücher bekannt und als ich gesehen habe, dass er einen Thriller geschrieben hat, war ich sofort neugierig auf das Buch. In "110" hat er sehr eindringlich, direkt und oft auch sarkastisch von verschiedenen Situationen aus seinem Beruf erzählt, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, und ich war gespannt, wie er das hier verpacken würde.

Auch in "Skorpione", dem ersten Band um Sascha Simoneit, einen ehemaligen Söldner, ist die Sprache sehr direkt und schonungslos, was gut zu dem Charakter und dem insgesamt eher raueren Klima der Geschichte passt. Der Autor scheut sich nicht, erschreckende Szenen ausführlich darzustellen und obwohl ich es nicht zu brutal fand, waren ein paar Momente nicht ganz ohne. Dass ein Kind involviert ist und verletzt wurde, macht den Fall natürlich umso brisanter und auslaugender für die Figuren. Es war definitiv spannend zu verfolgen, wie Sascha und seine Gefährten versuchten, den Auftrag zu erfüllen und weiteres Unheil zu verhindern, und es gibt so einige Konfrontationen und brenzlige Situationen, was die Dringlichkeit des ganzen verdeutlicht hat - selbst wenn es vielleicht manchmal etwas zu viel des Guten war.

Ich muss allerdings sagen, dass "Skorpione" mich lange nicht richtig fesseln konnte. Dies lag hauptsächlich daran, dass die Geschichte von Anfang an auf verschiedenen Zeitebenen spielt; die Kapitel sind alle recht kurz und die Handlung springt sehr oft zwischen unterschiedlichen Jahren in der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Zunächst war das für mich verwirrend, da mir nicht klar war, wie alles zusammenhängt und wieso es relevant ist. Nach einer Weile fand ich es aber interessant, auf diese Art Einblicke in das vorherige Leben des Protagonisten und in sein Denken und Fühlen zu bekommen - es hat auf jeden Fall dazu beigetragen, dass man ihn besser verstehen konnte. Dennoch hatte ich dadurch lange das Gefühl, keinen Überblick zu haben und die chronologische Reihenfolge nicht ganz zu verstehen. Deshalb hat es leider fast bis zur Hälfte des Buches gedauert, bis es mich packen konnte. Der Fall war an sich spannend, der Bezug zu der Vergangenheit Simoneits hat das Ganze noch mehr aufgeladen und die unterschiedlichen Charaktere waren interessant. Trotzdem kann ich wegen der genannten Kritik nicht mehr als 3, vielleicht 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Von ein paar kleinen Kritikpunkten abgesehen ein schönes Buch

Begin Again
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"Begin Again" hat mir an sich gut gefallen, was hauptsächlich daran lag, dass Allie mir sehr sympathisch war. Klar, sie ist nah am Wasser gebaut und emotional, aber für mich war sie trotzdem ein starker ...

"Begin Again" hat mir an sich gut gefallen, was hauptsächlich daran lag, dass Allie mir sehr sympathisch war. Klar, sie ist nah am Wasser gebaut und emotional, aber für mich war sie trotzdem ein starker Charakter, mit dem ich mitfühlen konnte. Ich konnte gut verstehen, wieso sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen wollte, und fand es schön zu sehen, dass sie in diesem Buch ein stabiles Umfeld gefunden hat, in dem sie glücklich war.

Mit Kaden hatte ich ein paar Probleme. Er war mir auch weitgehend sympathisch, vor allem, weil man nach und nach gemerkt hat, dass hinter seiner rauen Fassade ein ziemlich netter, durchaus liebevoller Mensch steckt. Es gab aber ein paar Szenen, in denen ich sein Verhalten unmöglich fand, gerade der Protagonistin gegenüber. Zwar ist verständlich, dass die vergangenen Erlebnisse ihn geprägt haben, doch das hat es keineswegs gerechtfertigt, wie er deshalb andere Menschen behandelt hat, selbst wenn es ihm später leid getan hat. Mir hat gut gefallen, dass Allie ihm nicht sofort vergeben hat. Die Entwicklung am Ende des Buches ging mir allerdings aufgrund seines Verhaltens ein bisschen zu schnell, obwohl man Kaden letztlich verzeihen konnte. Dennoch war es schade, dass es keine Kapitel aus seiner Sicht gab; natürlich wäre sein Geheimnis dann früher offenbart worden, allerdings hätte mir das geholfen, ihn und seine extremen Reaktionen auf gewisse Dinge besser zu verstehen.

Trotz dieser Kritik ist "Begin Again" ein Buch, das ich gerne gelesen habe. Wie bereits gesagt war Kaden mir die meiste Zeit sympathisch und er und Allie passen auf jeden Fall gut zusammen und ergänzen sich. Die Autorin zeigt, wieso die beiden als Paar funktionieren und stellt die Annäherung ebenso wie die intensive Verbindung zwischen ihnen glaubwürdig dar. Es gibt einige schöne Momente zwischen ihnen, die mich berührt haben, und der Humor kam ebenfalls nicht zu kurz. Die tollen Nebencharaktere sind ein Bonus und auch der Schreibstil von Kasten konnte mich hier wieder überzeugen; deshalb gibt es von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Hat mir sehr gefallen

Der Roboter, der Herzen hören konnte
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In "Der Roboter, der Herzen hören konnte" geht es um einen kleinen, nicht gerade modernen Roboter, den Menschen, in dessen Garten er gelandet ist und die abenteuerliche Reise der beiden, aber auch um Themen ...

In "Der Roboter, der Herzen hören konnte" geht es um einen kleinen, nicht gerade modernen Roboter, den Menschen, in dessen Garten er gelandet ist und die abenteuerliche Reise der beiden, aber auch um Themen wie Freundschaft, Beziehungsprobleme und darum, Verantwortung zu übernehmen.

Ich muss zugeben, dass es ein wenig gedauert hat, bevor Ben mir richtig sympathisch war. Zu Beginn konnte ich sehr gut nachvollziehen, wieso seine Frau Probleme mit ihm hatte, doch im Laufe der Handlung ist er mehrfach über sich selbst hinausgewachsen und hat sich sehr weiter entwickelt. Vor allem im Umgang mit Tang war er toll und so ist er mir schließlich doch ans Herz gewachsen. Tang selbst mochte ich sofort. Irgendwie ist er sehr süß, in ihm steckt zugleich aber viel mehr, als man auf den ersten Blick vermutet hätte; er hat eine interessante Persönlichkeit, ganz zu schweigen davon, dass er ein echter 'Klassiker' ist. Die aufkeimende Freundschaft zwischen den beiden ist ebenfalls wirklich schön geschrieben und sie hat mir gut gefallen.

Obwohl die Charaktere meiner Meinung nach die große Stärke des Buches sind, konnte mich auch die Handlung selbst von Anfang an fesseln. Zwar hätte ich gerne noch mehr über die Welt, in der Roboter alltäglich zu sein scheinen, an sich erfahren, doch auch so war alles gut ausgearbeitet und es war interessant, Ben und Tang auf ihrer Reise zu begleiten und zu sehen, wie sie sich durch ihre Erlebnisse (und einander) verändert haben. Am Ende der Geschichte ging zwar alles ein bisschen zu glatt, doch zugleich sind noch ein paar Punkte offen geblieben und ich habe in der Inhaltsangabe des zweiten Bandes schon gesehen, dass dies thematisiert werden wird. Deshalb bin ich schon gespannt darauf, wie alles weiter geht, obwohl das Buch an sich recht geschlossen ist.