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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2018

Tolles World Building und eine interessante Geschichte, aber...

Scythe – Die Hüter des Todes
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Aufgrund der ganzen begeisterten Meinungen, die ich schon zu "Scythe - Die Hüter des Todes" gelesen habe, war ich wahnsinnig gespannt darauf. Vielleicht waren meine Erwartungen deshalb ein wenig zu hoch, ...

Aufgrund der ganzen begeisterten Meinungen, die ich schon zu "Scythe - Die Hüter des Todes" gelesen habe, war ich wahnsinnig gespannt darauf. Vielleicht waren meine Erwartungen deshalb ein wenig zu hoch, denn obwohl mir das Buch gut gefallen hat, hat mir irgendetwas gefehlt.

Obwohl so einiges passiert und gerade die beiden Protagonisten, Citra und Rowan, viel durchleiden und immer wieder ihre Grenzen überschreiten müssen, hatte ich die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu der Geschichte, was ich schade fand. Die in der Inhaltsangabe versprochene "tiefe Verbindung" der beiden konnte ich nicht wirklich sehen, obwohl sie bekundeten, wie wichtig der andere für sie war, was wohl an den mangelnden gemeinsamen Szenen zwischen ihnen lag. Zudem kam der Schreibstil mir etwas trocken und fast schon sachlich vor, wodurch es mir schwer gefallen ist, mit den Charakteren mitzufühlen. Citra und Rowan fand ich zu Beginn beide sympathisch und ich war interessiert daran zu sehen, wie sie sich weiter entwickeln und was mit ihnen passieren würde, doch im Mittelteil waren die Kapitel um Citra für mich interessanter als die um Rowan, da ich zu ihm nicht wirklich eine Verbindung aufbauen konnte. Ich will allerdings immer noch wissen, wie es mit ihm weiter geht, vor allem nach dem Ende des ersten Bandes, das so einige Optionen offen lässt und neugierig auf mehr macht.

Positiv zu erwähnen ist das World Building, das einfach toll ist. Die Welt, in der die Charaktere leben, scheint eine recht logische Weiterentwicklung unserer Gesellschaft zu sein und ist trotzdem in vielerlei Hinsicht so anders, dass jedes noch so kleine Detail faszinierend war. Für mich war dies ganz klar die große Stärke des Buches und ich mochte auch, wie ausführlich der Autor die ganzen Schattenseiten der scheinbar perfekten Welt beleuchtet hat. Vor allem die Einträge aus Nachlese-Tagebüchern der Scythe, die über verschiedene Dinge ihres Daseins sinnieren, fand ich dabei spannend. Ich hätte gerne mehr über die ganzen Kleinigkeiten erfahren und würde ohne zu Zögern ein Sachbuch lesen, das die Geschichte und das Leben in der poststerblichen Zeit genau darstellt. Alleine schon die Vorstellung, dass der Tod mehr oder weniger überwunden ist, ist sowohl faszinierend als auch irgendwie erschreckend und die Folgen, die sich daraus ergeben, waren gut dargestellt. Die Handlung selbst war fesselnd und es gab einige Wendungen, die mich überraschen konnten.

Fazit:
Bei "Scythe - Die Hüter des Todes" haben mich die Geschichte selbst und auch das World Building voll und ganz überzeugt, doch ich konnte mit den Protagonisten nicht wirklich mitfühlen und gerade deshalb kam mir die Erzählung zu distanziert vor. Deshalb vergebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 08.03.2018

Schöne Liebesgeschichte

Verliebt bis über beide Herzen
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"Verliebt bis über beide Herzen" ist der dritte Liebesroman, den ich von Sarah Morgan gelesen habe - und auch wenn er mich nicht so sehr begeistern konnte wie die anderen beiden, hat er mir doch gut gefallen. ...

"Verliebt bis über beide Herzen" ist der dritte Liebesroman, den ich von Sarah Morgan gelesen habe - und auch wenn er mich nicht so sehr begeistern konnte wie die anderen beiden, hat er mir doch gut gefallen. Molly und Daniel sind sympathische Charaktere, ich mochte, wie sie sich langsam näher gekommen sind und die Hunde, die in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen, waren einfach goldig. Ich mochte ebenfalls, dass Eva und Lucas, das Paar aus dem dritten Band, hier wieder vorkamen und dass die Protagonistinnen der beiden Fortsetzungen schon vorgestellt wurden.

Auf den ersten Blick haben Molly, eine Ratgeberin in Sachen Beziehungen, und Daniel, ein Scheidungsanwalt, nicht besonders viel gemeinsam, doch als Leser stellt man schnell fest, dass der Schein trügt. Beide wurden in der Vergangenheit (auf verschiedene Art) verletzt, beide sind vorsichtig, beide denken, sie könnten sich nicht verlieben. Sie haben sich gut ergänzt und es war schön, wie aus einer Zufallsbekanntschaft nicht nur knisternde Spannung, sondern auch eine echte Freundschaft hervorging und dass sie einander gegenüber offener sein konnten als im Umgang mit anderen Menschen. Natürlich machen beide Fehler und treffen teilweise schlechte Entscheidungen, doch ich fand gut, wie sie damit umgegangen sind und dass die Konflikte weder ignoriert noch überdramatisiert wurden. Der Autorin ist die Balance hier gelungen und ich fand, dass sie die Schwierigkeiten, die aus der Vergangenheit der Charaktere entstanden sind, realistisch dargestellt hat. Positiv zu erwähnen ist zudem, dass die Figuren sich weiter entwickeln.

Trotz der teilweise ernsten Themen und den Problemen, mit denen Daniel und Molly zu kämpfen haben, kommt der Humor nicht zu kurz und auch die großen Gefühle fehlen nicht. Morgan hat mit "Verliebt bis über beide Herzen" eine schöne Liebesgeschichte geschrieben, die nichts außergewöhnliches, aber auf jeden Fall berührend ist und mich von Anfang an überzeugen konnte. Wie bereits erwähnt sind Hunde bedeutsam und das war definitiv ein Bonus; Valentine und Brutus haben die Geschichte bereichert und es gab ein paar tolle, teils komische, teils herzerwärmende Szenen mit ihnen. Ich hoffe, das wird in den nächsten Bänden ähnlich sein.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Eine schöne Geschichte, schwächelt in der Mitte aber ein wenig

Finding Dandelion
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"Loving Clementine" hatte mich letztes Jahr begeistert. Mich hatte zwar das meiner Meinung nach unnötige Eifersuchtsdrama gestört, aber davon abgesehen fand ich das Buch wunderschön, berührend und auch ...

"Loving Clementine" hatte mich letztes Jahr begeistert. Mich hatte zwar das meiner Meinung nach unnötige Eifersuchtsdrama gestört, aber davon abgesehen fand ich das Buch wunderschön, berührend und auch realistisch. Was man bereits über Jax und Dani erfahren hat, hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass ich auf den zweiten Band der Reihe sehr neugierig war und ich konnte es kaum erwarten, "Finding Dandelion" zu lesen. Leider konnte das Buch meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen.

Der erste Teil der Geschichte, der quasi parallel zur Handlung des ersten Bandes läuft, hat mir gefallen. Die Chemie zwischen den Charakteren stimmt von Anfang an und obwohl der Grund, wieso Jax sich nach ihrer ersten Begegnung nicht an Dani erinnert, irgendwie klischeehaft ist, hat die Autorin mich mit ihrer Darstellung doch überzeugt. Das Gefühlschaos, in dem die Protagonistin sich befand, wurde realistisch geschildert und die langsame erneute Annäherung der beiden war schön geschrieben. Man hat wirklich gesehen, dass es zwischen ihnen nicht nur knistert, sondern sie sich auch davon abgesehen verstehen und dass sie zusammen passen würden. Die mangelnde Kommunikation über gewisse Ereignisse war zwar schade, doch aufgrund der bisherigen Erlebnisse der beiden irgendwie nachvollziehbar.

Nach einer Weile waren es mir allerdings zu viele Konflikte. Jax' Verhalten war für mich in der Mitte des Buches nur schwer zu ertragen; seine Gefühle waren verständlich, wie er damit umgegangen ist und wie er deshalb Dani behandelt hat, fand ich weniger gut. Er hat sich später dafür entschuldigt und musste Konsequenzen erdulden, was ich mochte; trotzdem fand ich schade, dass es überhaupt dazu gekommen ist, und er hat deshalb bei mir Sympathien eingebüßt. Davon abgesehen fand ich die Geschichte schön und gerade das letzte Drittel hat wieder gezeigt, dass sie zusammen einfach funktionieren und sich verstehen. Das Ende war sehr süß und hat mir gefallen. Die Autorin hat die Gefühle der Protagonisten überzeugend dargestellt, aber etwas weniger Drama hätte dem Buch meiner Meinung nach gut getan. Deshalb habe ich 3,5/5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 28.02.2018

Guter historischer Roman

Tulpengold
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Von Eva Völler habe ich bisher nur ein Jugendbuch gelesen, sodass ich sehr gespannt auf ihren historischen Roman war, der auch einen Krimi-Anteil enthält. Zu Beginn habe ich mich ein bisschen mit dem Buch ...

Von Eva Völler habe ich bisher nur ein Jugendbuch gelesen, sodass ich sehr gespannt auf ihren historischen Roman war, der auch einen Krimi-Anteil enthält. Zu Beginn habe ich mich ein bisschen mit dem Buch schwer getan, aber das lag nicht an dem Schreibstil, der sich gut lesen lässt, oder der Geschichte, die ich von Anfang an interessant fand. Mein Problem war der Protagonist, der in der Inhaltsangabe zu Recht als 'Sonderling' bezeichnet wird - vor allem in der damaligen Zeit war sein Verhalten sehr ungewöhnlich. Sein Denken ist sehr mathematisch und er nimmt fast alles, was ihm gesagt wird, wörtlich und für mich war es nicht ganz einfach, mich in ihn hineinzuversetzen, da er die Welt wirklich sehr analytisch und auf Mathe ausgerichtet betrachtet. Meiner Meinung nach hat die Autorin das gut und konsistent dargestellt, aber ich musste mich erst daran gewöhnen, bevor ich richtig mit Pieter warm werden konnte.

Schon zu Beginn fand ich die Schilderungen von Pieters Ausbildung bei Rembrandt und der künstlerischen Arbeit gelungen. Man konnte sich gut vorstellen, in der Werkstatt zu stehen und obwohl ich mich nicht mit den Maltechniken der damaligen Zeit auskenne, kam mir die Darstellung authentisch vor. Rembrandt selbst war ein nicht immer sympathischer Charakter, aber da die Autorin im Nachwort sagt, dass sie sich hier viele Freiheiten genommen hat, bin ich nun schon neugierig, was sich belegen lässt und was nicht. Der Krimi-Anteil hat mir ebenfalls gefallen; das Rätsel wurde gut aufgebaut, die Handlung war zwischendurch recht spannend und die Auflösung war für mich überzeugend.

In "Tulpengold" wird der Leser in die Zeit des sogenannten Tulpenwahns zurückversetzt, in der in den Niederlanden die Preise für Tulpenzwiebeln rasant anstiegen, sodass viele Menschen ihre Besitztümer versetzten, um ein paar der begehrten Objekte zu erwerben. Im Nachwort erzählt die Autorin, dass das Thema sie fasziniert hat und meiner Meinung nach merkt man das auch. Die Tulpen spielen eine wichtige Rolle und Völler stellt sehr gut dar, wie die Menschen spekulierten, Käufe tätigten und dass es fast schon zu einer Obsession werden konnte. Ich habe mich selbst noch nie mit dem Tulpenwahn befasst, aber ich fand das Thema auch sehr interessant und habe nach der Lektüre des Buches auf jeden Fall Lust, ein wenig dazu nachzulesen und mehr herauszufinden.

Insgesamt war das Buch fesselnd und es hat mich gut unterhalten, doch da ich eine Weile gebraucht habe, um mit dem Protagonisten warm zu werden und ich zu den anderen Figuren gar keine richtige Bindung aufbauen konnte, vergebe ich 3,5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.02.2018

In Bezug auf die Protagonisten enttäuschend

Between the Lines: Wilde Gefühle
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"Between the Lines: Wilde Gefühle" hat bei mir sehr gemischte Gefühle ausgelöst. Auf der einen Seite lässt das Buch sich gut lesen, die Geschichte enthält zwar einige Klischees, ist aber ganz unterhaltsam ...

"Between the Lines: Wilde Gefühle" hat bei mir sehr gemischte Gefühle ausgelöst. Auf der einen Seite lässt das Buch sich gut lesen, die Geschichte enthält zwar einige Klischees, ist aber ganz unterhaltsam und obwohl ich mit Dreiecksbeziehungen nicht viel anfangen kann, hat es hier recht gut funktioniert, selbst wenn das Hin und Her nach einer Weile doch anstrengend war. Auf der anderen Seite hatte ich ein großes Problem mit den Protagonisten. Emma war mir eigentlich sympathisch; sie ist ein typisches liebes Mädchen, das nicht so richtig glücklich mit ihrer Schauspielkarriere ist und ihre eigenen Träume hat. Ich mochte, dass sie sich nicht immer perfekt verhalten, sich schließlich weiter entwickelt und später klar gemacht hat, was sie wollte und zu dieser Entscheidung stand, auch wenn es ihr nicht leicht gefallen ist. Ihr Handeln konnte ich oft nicht richtig nachvollziehen, aber Webber hat die verwirrenden Emotionen recht überzeugend dargestellt. Reid und Graham dagegen...

Dadurch, dass die Hälfte des Buches aus Reids Sicht geschrieben ist, bekommt man einen guten Einblick in seine Gefühlswelt und das war von Vorteil, da man so sehen konnte, wie selbstbezogen er ist. Es war genau deshalb auch von Nachteil, da er mir nicht richtig sympathisch war und diese Einsichten dazu beigetragen haben, dass ich nicht verstehen konnte, was Emma in ihm gesehen hat. Er ist bestimmt kein schlechter Mensch und es gab Momente, in denen ich mit ihm mitfühlen konnte, doch insgesamt war es eher anstrengend, seine Sichtweise zu lesen und ich fand bedauerlich, dass er sich nicht wirklich weiter zu entwickeln schien. Bei Graham hatte ich das gegenteilige Problem - er scheint ein netter Kerl zu sein, allerdings ist er mir lange zu blass geblieben und ich hatte den Eindruck, nicht genug über ihn zu wissen. Ich konnte besser nachvollziehen, wieso Emma an ihm interessiert war, hätte es aber schön gefunden, mehr über seine Gedanken zu erfahren.

Was ich noch schade fand, war der mangelnde Fokus auf den Dreharbeiten an sich. Ich hätte gerne mehr über die Arbeit am Set erfahren und die Szenen, die sich damit befassten, waren für mich sehr interessant. Die Geschichte befasst sich jedoch hauptsächlich mit dem Gefühlschaos der Figuren und das war für mich ein wenig verschwendetes Potential.

Bei der Bewertung von "Wilde Gefühle" schwanke ich zwischen 2,5 und 3 Sternen. Das Buch hat mich ganz gut unterhalten und es gab Aspekte, die ich interessant und gelungen fand, doch mit den Protagonisten und damit den Liebesgeschichten hatte ich Schwierigkeiten. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich noch nicht; was ich über die nächsten Bände gelesen habe klingt einerseits vielversprechend, andererseits hat mich dieser Band nicht richtig überzeugt.