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Veröffentlicht am 19.02.2018

Eine an sich schöne Liebesgeschichte mit kleinen Schwächen

Play On - Dunkles Spiel
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"Play On: Dunkles Spiel" hat nicht ganz die Geschichte erzählt, die ich erwartet hatte. Anhand der Inhaltsangabe dachte ich, dass der Fokus auf dem Wiedersehen von Nora und Adrian und den ganzen widerstreitenden ...

"Play On: Dunkles Spiel" hat nicht ganz die Geschichte erzählt, die ich erwartet hatte. Anhand der Inhaltsangabe dachte ich, dass der Fokus auf dem Wiedersehen von Nora und Adrian und den ganzen widerstreitenden Gefühlen, die aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit entstanden sind, liegen würde. Stattdessen passiert dies erst im letzten Drittel des Buches und zuvor geht es darum, wie Nora nach Schottland gekommen ist und wie die beiden einander begegnet sind. Das hat mir gefallen, da man sie so näher kennen gelernt hat und genau verstehen konnte, was sie antrieb. Trotzdem fand ich die Inhaltsangabe etwas irreführend - ich hatte einfach erwartet, dass der Konflikt über längere Zeit eine größere Rolle spielen würde.

Die Protagonistin war mir recht sympathisch. Sie ist manchmal egoistisch, kann stur sein, versucht, ihren Kummer mit sich selbst auszumachen, neigt dazu, andere Menschen auszuschließen und lädt sich viel zu viele Schuldgefühle auf, aber all das hat sie irgendwie greifbar gemacht; ich konnte ihr Handeln nicht immer gutheißen, doch die Autorin hat es für mich nachvollziehbar dargestellt. Nora hat kein leichtes Leben geführt und einige Verluste erlitten, was sie geformt hat, und das wurde gut herausgearbeitet. Dazu kommt, dass sie im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung durchmacht und lernt, auf eine gesunde Art mit ihren Problemen umzugehen, was mir gefallen hat.

Die Liebesgeschichte selbst mochte ich sehr gerne, was vor allem daran lag, dass die Autorin die aufkommende Beziehung der beiden so überzeugend geschildert hat. Die erste Begegnung von Aidan und Nora ist alles andere als ideal und es wird ihnen nicht leicht gemacht, aber Young hat die Chemie zwischen den beiden sehr gut dargestellt und später auch gezeigt, wie sie sich emotional näher gekommen sind. Beide sind von ihrer Vergangenheit belastet, doch sie konnten füreinander da sein, was ihre Bindung nur noch verstärkt hat, und es war schön zu lesen, wie sie angefangen haben, einander zu vertrauen. Natürlich gibt es auch Probleme und aus der Inhaltsangabe wusste man ja bereits, dass sich ihre Wege trennen werden; der Konflikt an sich passte zu den Schwächen und Unsicherheiten der beiden und war somit glaubwürdig, allerdings kamen hier fast schon zu viele Faktoren zusammen, um die Situation zu erzeugen.

Was mich leider sehr gestört hat, war Aidans Verhalten, nachdem die beiden wieder aufeinander getroffen sind. Ich konnte verstehen, dass er verletzt war, vor allem wenn man bedenkt, wie die Lage aus seiner Sicht wohl aussah, aber er war ihr gegenüber fast schon grausam und es war meiner Meinung nach nicht nötig, ihn so hart reagieren zu lassen. Es wird zwar von Nora thematisiert, doch auf mich wirkte es trotzdem so, als hätte es kaum Konsequenzen gehabt. Deshalb habe ich bei meiner Bewertung einen halben Stern abgezogen, da es mir den Lesespaß ein wenig getrübt hat; davon abgesehen hat die Liebesgeschichte mir gut gefallen und ich mochte, wie die Protagonistin sich weiter entwickelt hat.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Eine realistische Fortsetzung, aber nicht so schön wie Band 1

Lieblingsgefühle
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"Lieblingsgefühle" hat mir nicht ganz so gut gefallen wie der erste Band. Obwohl Layla und Tristan in "Lieblingsmomente" einige Probleme hatten und es oft so aussah, als sei ihre Lage ausweglos, habe ich ...

"Lieblingsgefühle" hat mir nicht ganz so gut gefallen wie der erste Band. Obwohl Layla und Tristan in "Lieblingsmomente" einige Probleme hatten und es oft so aussah, als sei ihre Lage ausweglos, habe ich doch immer die besondere Verbindung zwischen ihnen gespürt und mir gewünscht, dass sie es irgendwie hinbekommen würden. In der Fortsetzung dagegen gab es Momente, in denen ich mir gar nicht mehr sicher war, ob ich die beiden noch in einer Beziehung sehen wollte. Dies lag daran, dass die beiden sich - wie es schon aus der Inhaltsangabe hervorgeht - durch die veränderten Umstände immer mehr voneinander entfernen; man merkt zwar, dass die beiden sich lieben und zusammen sein möchten, doch sie hatten so einige Schwierigkeiten bezüglich ihrer Kommunikation und haben einander mehr als einmal verletzt. Vor allem Tristans Verhalten gegen Ende des Buches fand ich fast schon grausam und obwohl ich wollte, dass die beiden ihre Probleme lösen und doch noch glücklich werden, haben solche Szenen dazu beigetragen, dass ich "Lieblingsgefühle" nicht so schön und überzeugend wie den ersten Band fand.

Davon abgesehen war es aber gut, dass die Autorin die Beziehung der beiden realistisch dargestellt hat. Dass sie Konflikte haben, unsicher sind und noch nicht so richtig wissen, wie sie mit allem umgehen sollen, ist glaubwürdig, da Layla gerade nach Monaten der Abwesenheit nach Hause zurückgekehrt ist und sie sich deshalb erst jetzt richtig aufeinander einlassen können. Die romantischen und glücklichen Momente zwischen den beiden waren schön geschrieben und mir hat ebenfalls gefallen, wie Popescu mit Laylas Fotografien umgegangen ist. Die Autorin hat überzeugend dargestellt, wie die Protagonistin sich durch all die Erfahrungen, die sie macht, langsam verändert hat und das nicht unbedingt zum Positiven, auch wenn man (meistens) verstehen konnte, was sie angetrieben und wieso sie so gehandelt hat. Das Ganze war nicht immer angenehm zu lesen, aber realistisch und glaubwürdig und vor allem war die Erkenntnis, die sie schließlich gegen Ende des Buches gewinnt, dadurch umso bedeutsamer und befriedigender. Es war auch in diesem Band kein leichter Weg für die Figuren, doch es war wohl nötig, um sie dorthin zu bringen, wo sie wirklich sein wollten.

Von mir gibt es 3,5/5 Sternen. Das Buch war zwar nicht so schön und leicht wie die der erste Band, aber letztlich hat die Autorin die Probleme von Layla und Tristan realistisch dargestellt und auch wenn es schwer war zu lesen, wie sie sich voneinander entfernt und einander teilweise behandelt haben, so ist "Lieblingsgefühle" doch ein guter Abschluss ihrer Geschichte.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Schöne Liebesgeschichte voller Gefühle

Lieblingsmomente
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"Lieblingsmomente" erzählt eine wirklich schöne, berührende Liebesgeschichte, aber für mich viel wichtiger war die Geschichte von Layla, der Ich-Erzählerin. Zu Beginn des Buches ist sie Party-Fotografin ...

"Lieblingsmomente" erzählt eine wirklich schöne, berührende Liebesgeschichte, aber für mich viel wichtiger war die Geschichte von Layla, der Ich-Erzählerin. Zu Beginn des Buches ist sie Party-Fotografin und lebt in einer ihrer Meinung nach mehr oder weniger harmonischen Beziehung mit einem Mann, von dem sie sagt, dass sie ihn liebt. Ihr Leben scheint gut zu verlaufen, aber sie ist nicht wirklich glücklich, egal, was sie sagt. Ihre Träume sahen immer anders aus und mittlerweile hat sie die sehr tief begraben - bis eine Begegnung mit Tristan alles verändert. Zwischen den beiden stimmt die Chemie sofort und sie bauen rasch eine enge Bindung auf, verbringen Zeit miteinander und unterhalten sich über fast alles, doch vor allem ist er es, der ihr sagt, sie sollte ihr Talent für Fotografie weitaus mehr nutzen. Und sie nimmt sich seine Worte zu Herzen, zwar nicht sofort, doch man merkt, dass sie sich Gedanken darüber macht, ob sie ihr Leben wirklich so weiterführen oder etwas verändern möchte. Ihre Entwicklung im Lauf der Handlung hat mir sehr gut gefallen und ich konnte auf jeden Fall mit ihr mitfiebern und für sie hoffen, dass ihre Träume doch wahr werden würden. Die Autorin hat diesen langsamen Prozess schön dargestellt, mit Rück- und Fortschritten, und obwohl es ein paar eher unrealistische Momente gab, hat dieser Aspekt der Geschichte mir sehr gefallen. Vor allem die Beschreibungen von Laylas Motiven waren toll und ihre Perspektive auf die Dinge, die sie sieht, war irgendwie lebendig.

Die Romanze selbst hat mich ebenfalls überzeugt. Ich mochte, dass die Probleme, die sich aus dem Beziehungsstatus der Charaktere ergaben, nicht ignoriert wurden und ich fand, dass gerade das Gefühlschaos der Protagonistin gut dargestellt war. Die 'Lieblingsmomente' waren wirklich schön und fast schon magisch. Popescu hat die Verbindung zwischen Layla und Tristan deutlich gezeigt und auch, wenn ihr Umgang miteinander nicht immer positiv oder gar freundlich war, habe ich doch immer mit ihnen mitgelitten und mich mit ihnen gefragt, wie ihre Geschichte ausgehen sollte. Die Entwicklung war teils sehr vorhersehbar, aber das hat meinen Lesespaß nicht getrübt und das Buch konnte mich trotzdem bewegen, vor allem gegen Ende. Nun bin ich sehr gespannt, wie es in Band 2 weiter geht.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Zwischendurch durchaus spannend, aber...

Das Vermächtnis des Künstlers
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Es fällt mir schwer, "Das Vermächtnis des Künstlers" zu bewerten. Einerseits hat das Buch vieles, was ein guter Reihenauftakt haben sollte - die Charaktere werden eingeführt, man findet langsam in die ...

Es fällt mir schwer, "Das Vermächtnis des Künstlers" zu bewerten. Einerseits hat das Buch vieles, was ein guter Reihenauftakt haben sollte - die Charaktere werden eingeführt, man findet langsam in die Geschichte hinein, es gibt Spannung und am Ende sind noch sehr viele Fragen offen, sodass man gerne wissen möchte, wie es weiter geht. Das Rätsel um die Bragolin-Bilder wurde gut vorgestellt; schon der Anfang war unerwartet beklemmend und fast schon gruselig. Der Autor hat die Stimmung hier sehr gut eingefangen und als Leser kann man das ungute Gefühl der Figuren beinahe selbst spüren. Auch zwischendurch gibt es immer wieder packende, unheimlich anmutende Momente und McBane hat es definitiv geschafft, die düstere Stimmung, die von den Bildern ausgeht, einzufangen. Man merkt, dass irgendetwas ganz und gar nicht geheuer ist und ist neugierig, was genau passiert ist, ob die Gemälde wirklich den Tod mit sich bringen oder ob es sich nicht doch um eine Verkettung unglücklicher Zufälle handelt, obwohl man das nach den bisherigen Ereignissen und vor allem den kleinen, schwer zu erklärenden Begebenheiten kaum glauben kann. In dieser Hinsicht ist der erste Band der Reihe auf jeden Fall gelungen.

Allerdings hatte ich auch Schwierigkeiten mit dem Buch. So fand ich die kunsthistorischen Details, die immer wieder in die Handlung einfließen, zwar interessant und durchaus wichtig, doch sie haben meiner Meinung nach dazu beigetragen, dass zu viel Tempo aus der Geschichte genommen wurde. Generell hatte ich das Gefühl, dass (scheinbare?) Nebensächlichkeiten vergleichsweise viel Raum eingenommen haben; ich bin mir sicher, dass einige Vorkommnisse sich noch als wichtig herausstellen werden, aber bisher muss ich sagen, dass ich diese Passagen ein wenig zäh fand und ich ihre Relevanz einfach nicht sehen kann. Natürlich war es wichtig, dass zwischen den spannenden und beklemmenden Momenten ein paar 'Ruhepausen' waren, sowohl für die Protagonisten als auch für den Leser, und mir ist klar, dass die Figuren erst richtig vorgestellt werden mussten und daher Hintergrundinformationen wichtig waren. Trotzdem hat mir oft die Spannung gefehlt, die in anderen Szenen vertreten war - vor allem, da der Autor in diesem Buch zeigt, dass er atmosphärisch dicht schreiben kann. Das fand ich schade.

Die Charaktere selbst sind recht gut ausgearbeitet und obwohl sie mir bisher nicht richtig sympathisch sind, haben sie doch ihre Ecken und Kanten und können die Geschichte definitiv tragen. Schade ist nur, dass sie sich teilweise unverständlich verhalten; vor allem George ist teilweise sehr naiv, wenn man die Umstände bedenkt, was aber in der Handlung selbst thematisiert wird, sodass das nur ein kleiner Kritikpunkt ist.

Ich würde "Das Vermächtnis des Künstlers" mit drei Sternen bewerten. Gerade das ganze Rätsel um die mysteriösen Gemälde fand ich sehr interessant und es gibt hier einige fesselnde, fast schon unheimliche Momente. Leider flacht die Spannung für mich zu oft ab und scheinbar unwichtige Details nehmen einen zu großen Raum ein, weshalb das Buch mich nicht durchgehend packen konnte. Den zweiten Band werde ich aber vermutlich lesen, da ich erfahren möchte, was letztlich hinter den Werken von Bragolin steckt.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Ein guter Krimi

Dein Tod komme
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"Dein Tod komme" beinhaltet einen Fall, bei dem schon auf den ersten Blick klar ist, dass er nicht leicht zu lösen sein wird. Rina stößt bei einem Waldspaziergang auf menschliche Überreste, die schon älter ...

"Dein Tod komme" beinhaltet einen Fall, bei dem schon auf den ersten Blick klar ist, dass er nicht leicht zu lösen sein wird. Rina stößt bei einem Waldspaziergang auf menschliche Überreste, die schon älter sind, wodurch die Ermittlung erschwert wird. Spuren sind kaum noch zu entdecken und als wäre es nicht genug, nach Jahren einen Mord aufklären zu müssen, wird der Fall rasch um einiges komplizierter und die Protagonisten müssen erkennen, das mehr dahinter steckt, als es zuerst den Anschein hat.

Die Ermittlungen waren meiner Meinung nach gut und realistisch dargestellt. Es geht manchmal nur sehr langsam voran, aber das ist aufgrund der Umstände mehr als verständlich und ich hätte es unglaubwürdig gefunden, wenn Decker und seine Kollegen einen alten Fall ohne größere Probleme gelöst hätte - vor allem, da es dann so ausgesehen hätte, als sei ursprünglich nicht gründlich gearbeitet worden. Die Autorin präsentiert einige Zeugen, viele potentielle Verdächtige und jede Menge Details, von denen niemand genau weiß, ob sie nun für ihre Arbeit relevant sein werden oder nicht. Trotz all dieser Informationen hatte ich aber keine Schwierigkeiten, der Handlung zu folgen und ich fand, dass Kellerman es geschafft hat, die verschiedenen Figuren gut zu balancieren, auch wenn einige zeitweise in den Hintergrund rückten. Mir hat ebenfalls gefallen, dass nicht immer alles glatt ging und die Ermittler trotzdem unermüdlich daran gearbeitet haben, voran zu kommen.

Die Auflösung an sich fand ich überzeugend, allerdings muss ich sagen, dass mir am Ende irgendetwas gefehlt hat, obwohl die Handlung selbst durchaus abgeschlossen ist und man weiß, wer die Tat begangen hat. Es wirkte ein bisschen abrupt, nachdem die Protagonisten so lange damit verbracht haben, verschiedenen Spuren nachzugehen und die Puzzleteile zusammenzusetzen. Das ist jedoch nur ein kleiner Kritikpunkt und davon abgesehen fand ich das Buch ziemlich gut.