Zieht sich ein wenig, ist aber gegen Ende spannend
SnowEs hat ein paar Kapitel gedauert, bis ich mit "Snow: Die Prophezeiung von Feuer und Eis" richtig warm geworden bin. Der Einstieg war für mich verwirrend, da die Inhaltsangabe zwar sagt, dass Snow in der ...
Es hat ein paar Kapitel gedauert, bis ich mit "Snow: Die Prophezeiung von Feuer und Eis" richtig warm geworden bin. Der Einstieg war für mich verwirrend, da die Inhaltsangabe zwar sagt, dass Snow in der Menschenwelt festgehalten wurde, die Umsetzung davon jedoch anders als erwartet war. Obwohl ich die Darstellung der Institution etwas problematisch fand, ist es der Autorin eindringlich gelungen zu zeigen, dass die Protagonistin in ihrem Leben schon viel durchleiden musste und dass es sie belastet hat; außerdem mochte ich, dass von Anfang an klar gemacht wurde, dass Snow eine dunkle Seite hat und dadurch gefährlich werden kann; es hat den Charakter gleich lebendiger und interessanter gemacht.
Ihr Leben ändert sich von einem Tag auf den anderen, als sie erfährt, dass Magie real ist und sie selbst eine mächtige Begabung hat, ganz zu schweigen davon, dass in Algid ein grausamer, im wahrsten Sinne des Wortes eiskalter König herrscht, den sie besiegen soll. Ich mochte, dass sie sich gegen diese Vorstellung gewehrt und nicht einfach akzeptiert hat, was andere ihr über ihr "Schicksal" sagten; sie hatte keine Verbindung zu dem Land, also wieso sollte von ihr erwartet werden, sich dafür aufzuopfern? Ihre Reaktionen auf all die Enthüllungen kamen mir sehr realistisch vor. Allerdings gab es auch Entwicklungen, die mir nicht gefallen haben.
Besonders gestört haben mich die romantischen Beziehungen Snows. Ich bin generell nicht von Dreiecksbeziehungen, geschweige denn Vierecken!, begeistert, aber hier war für mich einfach nicht glaubwürdig, wie schnell sie nicht nur Interesse, sondern Gefühle für alle Kandidaten entwickelt hat, während sie zugleich daran festhält, wie viel Bale ihr angeblich bedeutet. Dieser Handlungsstrang war für mich überflüssig und hat, abgesehen davon, dass es zu einigen Konflikten geführt hat, insgesamt nicht viel beigetragen. Generell hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte zwischendurch ein wenig zäh war und nicht wirklich voran ging, obwohl sich später noch einiges als relevant herausgestellt hat. Das Ende fand ich aber toll; in den letzten Kapiteln gab es entscheidende Konflikte, sehr überraschende Wendungen und einige dramatische Szenen.
Gut gefallen hat mir ebenfalls, wie Paige mit den Elementen des Märchens "Die Schneekönigin" spielt und sie völlig neu angeordnet hat; die eisige Welt, in der das Buch spielt, ist faszinierend, bisher allerdings undurchschaubar, da Snow noch nicht wirklich viel darüber erfahren oder erkundet hat. Die Details, die bereits bekannt sind, sind vielversprechend und ich hoffe, dass das World Building im nächsten Band eine größere Rolle einnehmen wird.
Fazit:
"Snow: Die Prophezeiung von Feuer und Eis" hat mich nicht vollständig überzeugt. Ich hätte gerne mehr über die Welt erfahren, in die Snow überraschend gelangt, und die Liebesgeschichten haben mich insgesamt nicht interessiert, zudem hat sich die Handlung ein wenig gezogen. Sobald sie aber an Tempo zunahm und alles, was man zuvor als gegeben hinnahm, in Frage stellte, konnte sie mich fesseln und nach all den Enthüllungen bin ich sehr gespannt darauf, wie es weiter geht - was den großen Konflikt, aber auch Snows Entwicklung betrifft. Hier gibt es einiges an Potential.
3,5/5 Sternen