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Veröffentlicht am 13.05.2017

Ein ungewöhnliches Märchen

1001 zauberhafter Wunsch
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"1001 zauberhafter Wunsch" hat viele Elemente eines klassischen orientalischen Märchens. Die Protagonistin möchte die Liebe des Schahs gewinnen. Es gibt einen Dschinn, der ihr jeden Wunsch erfüllen muss. ...

"1001 zauberhafter Wunsch" hat viele Elemente eines klassischen orientalischen Märchens. Die Protagonistin möchte die Liebe des Schahs gewinnen. Es gibt einen Dschinn, der ihr jeden Wunsch erfüllen muss. Auf ihrem Weg muss sie unzählige Gefahren überwinden. Und trotzdem... ist diese Geschichte etwas ganz anderes, die diese typischen Situationen mit viel Humor angeht.

Shanli ist eine tolle Protagonistin. Sie leidet unter ihrem Gewicht, das sie als Hindernis bei ihrem Ziel, den Schah zu heiraten, ansieht, und auch ihr Geschlecht selbst macht ihr Schwierigkeiten. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen, sondern ist entschlossen, ihr Ziel zu erreichen. Der Dschinn Navid bietet ihr da die optimale Gelegenheit, doch obwohl sie sich mit ihren Wünschen so alles vereinfachen könnte, will sie trotzdem selbst kämpfen und einfach 'nur' eine Hilfestellung, was ein schöner Charakterzug an ihr ist. Allerdings ist sie, wie alle Charaktere in dem Buch, keinesfalls perfekt sondern hat ebenfalls weniger schmeichelhafte Eigenschaften. Das hat mir gut gefallen, da sie so echt wirkte, und insgesamt war sie mir trotz allem sehr sympathisch. An ihr sticht einfach ihr großes Herz und die Bereitschaft, nie aufzugeben, hervor. Navid mochte ich ebenfalls und seine Wortgefechte mit seiner neuen Herrin waren unterhaltsam.

Die Handlung selbst ist wendungsreich und durchaus spannend. Der Schah sucht eine Braut und alle Bewerberinnen müssen beweisen, dass sie seiner würdig sind, indem sie verschiedene Aufgaben erfüllen müssen. Shanli will natürlich auch ihr Glück versuchen, doch dabei begegnet sie einigen schrecklichen, gefährlichen Prüfungen und Kreaturen. Die Protagonistin ist teilweise sehr naiv an die Situationen herangegangen, was nach all ihren Erlebnissen etwas seltsam war, aber da es sich dann auch immer rächte, hat mich das nicht gestört. Stattdessen war ich immer sehr gespannt, was sie und Navid als nächstes erleben und wie sie sich aus der misslichen Lage befreien würden. Vor allem ist man als Leser neugierig, ob Shanlis großer Wunsch sich am Ende erfüllen und sie den Schah bekommen wird, aber auch, ob Navid bekommt, was er will - und ob ihre Herzenswünsche wirklich das ist, was sie glauben.
Der Schreibstil und das World Building haben mir gut gefallen, doch gerade die Botschaft, dass die inneren Werte wichtig sind, fand ich schön und für ein Märchen genau richtig.

Die Geschichte ist in sich recht geschlossen, allerdings schreit das Ende geradezu nach einer Fortsetzung und bietet einiges Potential für ein neues Abenteuer mit den Figuren, das ich gerne lesen würde. "1001 zauberhafter Wunsch" an sich konnte mich voll und ganz überzeugen und ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Solider Krimi

Schwarzer Sand
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Auf "Schwarzer Sand" bin ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden - und dadurch, dass es ein Neuseeland-Krimi ist, da ich davon noch keinen gelesen hatte. Das Setting hat der Autor dann auch ...

Auf "Schwarzer Sand" bin ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden - und dadurch, dass es ein Neuseeland-Krimi ist, da ich davon noch keinen gelesen hatte. Das Setting hat der Autor dann auch sehr gelungen dargestellt und ich mochte die vielen Informationen über Neuseeland, die beiläufig in die Geschichte eingeflossen sind.

Der Schreibstil des Autors ist kurz und bündig und bringt die Dinge "auf den Punkt", was zusammen mit den kurzen Kapiteln dazu führt, dass man die Geschichte gut (und schnell) lesen kann. Dazu trägt natürlich auch der Fall bei, der sich schnell als komplizierter und verwickelter erweist, als man auf den ersten Blick denken könnte. Es gibt einige gelungene Wendungen und falsche Fährten, sodass der Fall durchgehend spannend und interessant bleibt. Allerdings muss ich sagen, dass es gerade gegen Ende ein bisschen verworren wurde, weil sehr viele Aspekte zusammengekommen sind und plötzlich viel hintereinander passierte. Die Auflösung an sich war stimmig und hat zu allen Anhaltspunkten und Entwicklungen gepasst, die zuvor fast schon bedeutungslos zu sein schienen, aber das Ende war für mich trotzdem ein bisschen unbefriedigend. Insgesamt ist der Fall jedoch gut konstruiert und dem Autor ist es gelungen, die Ermittlungsarbeit interessant darzustellen.

Inspektor Parnell, der Protagonist, war mir recht sympathisch, obwohl er sich nicht immer 'korrekt' verhält und er so einige Laster hat, denen er sich bewusst ist. Er ist direkt und dabei nicht immer freundlich, allerdings ist er in seinem Job sehr gut und hat natürlich auch gute Charaktereigenschaften. Der Leser erfährt einiges über seinen Charakter und bekommt auch Informationen über sein Privatleben, doch das spielt eher eine untergeordnete Rolle und findet quasi nebenbei statt. Der Fokus liegt klar auf dem Fall und den Ermittlungen, vor allem, weil das die Priorität ist, die Parnell selbst setzt. Ich weiß nicht, ob der Autor plant, eine Reihe um den Inspektor zu schreiben, aber falls ja, hoffe ich, mehr über den Protagonisten und seine Kollegen zu erfahren, die hier ein bisschen blass geblieben sind.

Fazit:
"Schwarzer Sand" ist ein solider Krimi mit einem gut ausgearbeiteten, packenden Fall und einem interessanten Protagonisten, über den man gerne mehr erfahren würde. Zwischendurch war die Geschichte ein bisschen verworren und das Ende war für mich unbefriedigend, doch insgesamt hat das Buch mir gefallen und ich würde weitere Bücher über Parnell lesen, falls der Autor sie schreiben möchte.
3,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 05.05.2017

Gelungene Fortsetzung

Fire Witch – Dunkle Bedrohung (Fire Girl 2)
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"Fire Witch" ist eine sehr gelungene Fortsetzung zu "Fire Girl". Wie schon im Vorgänger ist es dem Autor gut gelungen, die historischen Ereignisse mit den Fantasyelementen seiner Geschichte zu verknüpfen ...

"Fire Witch" ist eine sehr gelungene Fortsetzung zu "Fire Girl". Wie schon im Vorgänger ist es dem Autor gut gelungen, die historischen Ereignisse mit den Fantasyelementen seiner Geschichte zu verknüpfen und gerade die Hexenverbrennungen und die Pest wurden als sehr beklemmend und düster dargestellt.

Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, dass Hazel gereift ist. Sie ist bereit, alles zu tun, um ihre Mutter wiederzubekommen, selbst wenn sie sich dafür kurzzeitig mit dem Feind verbünden muss. Diese Entschlossenheit und der Wille, nicht aufzugeben, egal wie unmöglich und gefährlich ihr Vorhaben ist, sind bewundernswert. Besonders gut fand ich tatsächlich, dass sie nicht nur Opfer gebracht hat, sondern auch über die Konsequenzen ihres Handelns nachgedacht hat. Im ersten Band hatte ich ein paar Probleme mit Hazel, da sie dort sehr impulsiv und unüberlegt handelte und sich die Naivität, die für ihr Alter ganz normal ist, stark auf die Handlung auswirkte. In "Fire Witch" ist sie nach wie vor impulsiv, doch mittlerweile hört sie tatsächlich auf den Rat, den sie von ihren Freunden und Begleitern bekommt. Außerdem schmiedet sie Pläne, die zwar nicht immer funktionieren, aber besser durchdacht sind. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen, da es nicht logisch gewesen wäre, wenn die bisherigen Ereignisse sie nicht beeinflusst hätten.

Toll fand ich, dass die Nebenfiguren in diesem Band besser ausgearbeitet wurden und mehr Raum in der Geschichte bekommen haben. Man erfährt einiges über verschiedene Figuren und dabei mochte ich vor allem, dass der Autor es sogar geschafft hat, den Generalhexenjäger nicht eindimensional darzustellen. Er ist ein recht komplexer Charakter, der schreckliche Dinge tut, allerdings auch gute Seiten hat. Da er Hexen jagen und schließlich hinrichten lassen möchte, ist er natürlich Hazels Feind und der Leser will, dass Hopkins scheitert, es gab aber dennoch Momente, in denen es leicht war, ihn nicht unsympathisch zu finden und zu verstehen, wieso er seine Ziele verfolgt, egal, wie falsch sie sind.

Die Handlung selbst war wieder spannend und packend. Hazels Mission ist sehr gefährlich, wodurch man als Leser mit ihr mitfiebert und hofft, dass sie es schaffen wird, ihren Plan umzusetzen. Das Ende macht definitiv neugierig auf mehr und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Großartiger historischer Roman

Die fremde Königin
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"Die fremde Königin" ist eine mehr als gelungene Fortsetzung zu "Das Haupt der Welt". Wie schon im Vorgänger ist es der Autorin hier gelungen, ein Stück der deutschen Geschichte sehr lebendig darzustellen. ...

"Die fremde Königin" ist eine mehr als gelungene Fortsetzung zu "Das Haupt der Welt". Wie schon im Vorgänger ist es der Autorin hier gelungen, ein Stück der deutschen Geschichte sehr lebendig darzustellen. Informationen über das Leben der damaligen Zeit bis hin zu großen, bekannten Schlachten ist alles sehr interessant dargestellt und obwohl das Buch mit seinen über 750 Seiten nicht gerade dünn ist, gab es für mich keine Längen. Der Schreibstil Gablés ist wie gewohnt sehr fesselnd und die Handlung durchgängig packend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. In diesem Band spielen politisch-geschichtliche Entwicklungen eine größere Rolle, doch es gibt natürlich wieder spannende Momente, die sich mit emotionalen, tragischen Szenen abwechseln. Ich mochte vor allem, wie viele bedeutende historische Ereignisse man 'miterleben' konnte; hierbei war gerade das Nachwort informativ, in dem Gablé ausführlich schildert, was Fiktion und was Realität ist.

Gaidemar ist auf den ersten Blick ein typischer strahlender Held von niederer Herkunft, doch im Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass er durchaus Ecken und Kanten und eine 'dunkle' Seite hat. Er ist zwar sehr loyal, aber auch stur und stellenweise fast schon skrupellos und hart. Als Panzerreiter muss er in Schlachten kämpfen und ohne zu zögern töten, wozu nicht jeder in der Lage wäre. Zudem belastet ihn, dass er seine Wurzeln nicht kennt und er als Bastard nicht so viele Möglichkeiten hat und zurückgesetzt wird. Es war interessant, mit ihm zusammen langsam dahinter zu kommen, von wem er abstammt, vor allem, da es hier einige überraschende Enthüllungen und Wendungen gibt. Da Gaidemar mir sympathisch war, habe ich seinen Weg, der recht steinig und beschwerlich war, gerne verfolgt und darauf gehofft, dass er sein 'Happy End' bekommen würde.

Die anderen Charaktere waren ebenfalls gut ausgearbeitet. Es treten einige bereits aus Band 1 bekannte Figuren auf, wobei ich mich über das Wiedersehen mit manchen mehr gefreut habe als bei anderen (Henning...), und die Autorin hat die fiktiven Personen gut in die historischen Geschehnisse integriert, sodass man bereit ist zu glauben, dass Gaidemar und seine Gefährten wirklich mit Adelheid und Otto unterwegs waren. Gefallen hat mir dabei vor allem, dass es zwar Charaktere gibt, mit denen man klar sympathisiert und dann jene, die man am liebsten verfluchen würde, dass zugleich aber die Motivationen von jedem sind verständlich und es gibt keine reine schwarz/weiß-Zeichnung. Verschiedene Perspektiven werden berücksichtigt und der Leser kann sich somit in manchen Situationen ein eigenes Urteil bilden und darüber nachdenken, wie man selbst handeln würde.

Mit "Die fremde Königin" hat die Autorin einen großartigen historischen Roman geschaffen, der packend und interessant Fakten und Realität miteinander vermischt. Ich kann das Buch nur empfehlen.
4,5/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 20.04.2017

Packende Handlung

Schwesterherz
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In "Schwesterherz" geht es um einen komplexen, verworrenen Fall: die vermeintliche Serienmörderin Sara 'Texas' Tell, die fünf Morde gestanden und sich vor der Verurteilung das Leben genommen hat. Man könnte ...

In "Schwesterherz" geht es um einen komplexen, verworrenen Fall: die vermeintliche Serienmörderin Sara 'Texas' Tell, die fünf Morde gestanden und sich vor der Verurteilung das Leben genommen hat. Man könnte meinen, dass die Angelegenheit abgeschlossen wäre, doch ihr Bruder ist von ihrer Unschuld überzeugt und fleht den Protagonisten, einen Anwalt namens Martin Benner, an, sich mit dem Fall zu befassen. Obwohl Benner zunächst nicht glaubt, dass sein Klient recht hat, verstrickt er sich immer mehr in Widersprüchlichkeiten und unglaublichen Details. Das hat mir gut gefallen. Als Leser erfährt man zusammen mit dem Protagonisten immer mehr Einzelheiten über die furchtbaren Geschehnisse, aber man weiß nie, was man glauben soll. Hat Sara die Morde begangen oder ist sie unschuldig? Wer steckt hinter allem? Wieso wurde gerade Benner als Anwalt ausgewählt? Die Geschichte wirft Fragen über Fragen auf, präsentiert vermeintliche Antworten, entwickelt sich dann aber in eine ganz andere Richtung. Die Handlung ist wendungsreich und bleibt, da man immer alles hinterfragen und anzweifeln muss, spannend, vor allem, nachdem der Protagonist selbst involviert wird.

Benner ist ein sympathischer Charakter, der eindeutige Schwächen hat, große Fehler macht und sich zugleich bemüht, zu tun, was er für richtig hält. Ich mochte, wie beharrlich er war, selbst wenn er zweifelte oder nicht wusste, wonach er eigentlich suchte. Gefallen hat mir auch die innige Beziehung, die er zu seiner Tochter hat und dass er bereit war, alles für sie zu tun. Lucy, seine Partnerin und Ex-Freundin, mochte ich ebenfalls; die anderen Figuren sind weniger gut ausgearbeitet, da sie hauptsächlich im Zusammenhang mit den Ermittlungen auftreten, doch selbst hier entdeckt man in vielen Fällen nach und nach immer mehr Schichten und Geheimnisse.
Die Geschichte selbst ist von einigen Ausschnitten eines Interviews, das Martin scheinbar nach den Ereignissen gegeben hat, unterbrochen und es gibt zwischendurch Andeutungen, dass er diese oder jene Handlung später bereuen würde. Dies hat mich nicht gestört, sondern hat mich im Gegenteil neugierig auf den Rest des Buches gemacht. Hier muss auch gesagt werden, dass "Schwesterherz" keine abgeschlossene Erzählung liefert. Einige wichtige Punkte wurden geklärt und ein guter Punkt für den Schnitt gefunden, doch viele Fragen bleiben offen und am Ende wird klar, dass in "Bruderlüge" noch einiges auf den Protagonisten zukommen wird. Deshalb bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Band.

FAZIT:
"Schwesterherz" bekommt von mir 4,5/5 Sternen. Die wendungsreiche Handlung, bei der sich die wahren Ereignisse nur langsam herauskristallisierten, hat mich sehr gepackt und gerade das letzte Drittel war sehr spannend. Ich hoffe, dass die unbeantworteten Fragen in der Fortsetzung befriedigend aufgeklärt werden können.