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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2017

Beklemmend

Glücksmädchen
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"Glücksmädchen" ist der erste Teil einer geplanten Reihe um Ellen Tamm, eine schwedische Journalistin, die sich sowohl privat als auch beruflich mit dem Tod beschäftigt. Diese Fixierung ist auf den frühen ...

"Glücksmädchen" ist der erste Teil einer geplanten Reihe um Ellen Tamm, eine schwedische Journalistin, die sich sowohl privat als auch beruflich mit dem Tod beschäftigt. Diese Fixierung ist auf den frühen Tod ihrer Zwillingsschwester zurückzuführen, den sie nie überwunden hat. Als nun ein Fall auf ihrem Tisch landet, bei dem es um ein verschwundenes kleines Mädchen geht, beschließt sie zu handeln und versucht alles, um die verschwundene Lycke zu finden...
Für einen ersten Fall ist diese Geschichte gut geeignet; da die Protagonistin emotional involviert ist und ein großes Interesse daran hat, das Verschwinden des Kindes aufzuklären, bekommen die Ermittlungen noch mehr Dringlichkeit, aber auch Ellen selbst wird vorgestellt und der Leser erfährt einiges darüber, wie sie ist und was sie belastet. Durch ihren eigenen furchtbaren Verlust, der beinahe allgegenwärtig ist, kann sie Mitgefühl aufbringen und wirkt menschlicher als die Kollegen, für die es nur eine Schlagzeile ist, aber zugleich geht sie die Ermittlungsarbeit ganz anders an, als es ein unbeteiligter Journalist tun würde, und treibt sich an die Grenzen, wobei sie auch irrational handelt. Kurz: man lernt Ellen so kennen, wie sie wirklich ist. Ich muss sagen, dass sie mir sehr sympathisch war, auch wenn ich ihr Vorgehen nicht immer gut fand und an ihrer Stelle vorsichtiger vorgegangen wäre.

Der Fall selbst war, aufgrund der Thematik, sehr beklemmend, stellenweise emotional und auch spannend; ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hatte es auch schnell beendet. Da es um ein verschwundenes Kind geht, hofft man die ganze Zeit, dass es unversehrt wieder auftauchen wird und man fragt sich, wieso es verschwunden ist. Wurde es entführt und wenn ja, mit welchem Motiv? Wer steckt dahinter - war es ein Zufallsopfer, ein Racheakt gegen die Eltern oder gar ein familiärer Hintergrund? Im Laufe der Geschichte werden verschiedene Theorien aufgestellt, von denen einige sehr schrecklich sind, aber die eigentliche Auflösung stellt alles auf den Kopf; ich war sehr überrascht, muss jedoch sagen, dass das Ende - auch wenn es mir nicht zwingend gefällt - stimmig und zur Geschichte passend ist.

Fazit:
"Glücksmädchen" ist ein guter Krimi, den ich empfehlen kann. Der Fall ist aufwühlend und beklemmend, die Ermittlungsarbeit gut und realistisch dargestellt und die Protagonistin ist sympathisch und, aufgrund ihrer Vergangenheit und den Auswirkungen, die diese nach wie vor hat, interessant. Ich bin gespannt auf den zweiten Band.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Gute Fortsetzung, aber zu knappes Ende

Und ein ganzes Jahr
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"Und ein ganzes Jahr" hat mir insgesamt ein kleines bisschen besser gefallen als "Nur ein Tag". Dies liegt zu großen Teilen daran, dass Willems Motivation im ersten Band so rätselhaft und undurchsichtig ...

"Und ein ganzes Jahr" hat mir insgesamt ein kleines bisschen besser gefallen als "Nur ein Tag". Dies liegt zu großen Teilen daran, dass Willems Motivation im ersten Band so rätselhaft und undurchsichtig war, dass die Einblicke in sein Inneres wirklich wichtig waren. Nach Band 1 hatte ich durchaus meine Zweifel, ob er genauso an Allyson hängt wie sie an ihm, einfach, weil sie gezweifelt hat und man alles aus ihrer Sicht erlebt hat. Hier erfährt man jedoch, was er alles unternommen hat, um sie wiederzufinden und das war wirklich süß. Und es war gut, dass einiges, was im ersten Band sicher zu sein schien, hier umgeworfen werden konnte, ohne dass es konstruiert wirkte. Dieses Buch bietet ganz einfach die andere Perspektive.

Willem an sich ist ein interessanter, vielschichtiger Charakter, den die Autorin hier gut ausgearbeitet hat, ebenso wie sein Umfeld. Auch er durchläuft eine Entwicklung, die mir gefallen hat, und verändert nach dem Tag in Paris einiges in seinem Leben. (Das mochte ich an beiden Büchern sehr - dass der gemeinsam verbrachte Tag etwas in ihnen auslöst und alles anstößt, sie aber jeweils unabhängig voneinander ihre Probleme bewältigen und an sich arbeiten, um danach gestärkt aus allem hervorzugehen.) Dabei waren Willems Gefühle und warum er auf eine bestimmte Art handelt schön dargestellt und ich mochte, dass auch hier offensichtlich war, dass die Chemie zwischen ihm und Allyson einfach stimmt und eine gewisse Verbundenheit entstanden ist.

Weniger gefallen hat mir dagegen das Ende. An sich ist es schön und alles, was ich mir vorgestellt hatte, aber es ist zu kurz. Nachdem man zwei Bücher darauf gewartet hat, war es einfach viel zu wenig und dass man sich extra noch eine Kurzgeschichte kaufen muss, um den richtigen Abschluss zu bekommen, stört mich und deshalb habe ich auch - obwohl ich das Buch an sich besser fand als den ersten Teil - einen halben Stern in der Bewertung abgezogen.
3,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 13.01.2017

Schön geschrieben

Nur ein Tag
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"Nur ein Tag" hat mir gut gefallen. Es ist ein Buch, das sich sehr leicht lesen lässt, aber wichtige Botschaften enthält.

Ich hatte erwartet, dass dieses Buch nur (oder zumindest zu großen Teilen) den ...

"Nur ein Tag" hat mir gut gefallen. Es ist ein Buch, das sich sehr leicht lesen lässt, aber wichtige Botschaften enthält.

Ich hatte erwartet, dass dieses Buch nur (oder zumindest zu großen Teilen) den Tag behandeln würde, den Allyson und Willem in Paris verbringen, und hatte mich gefragt, wie die Autorin diesen einen Tag so ausführlich beschreiben könnte. Stattdessen dreht sich das Buch hauptsächlich darum, wie Allyson mit den Konsequenzen von diesem Tag umgeht und sich weiterentwickelt. Das hat mir sehr gefallen; die Liebesgeschichte, die ich erwartet hatte, war zwar wichtig und spielte für ihre persönliche Entwicklung eine große Rolle, aber die Protagonistin und ihr Leben stand im Vordergrund. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und habe mit ihr mitgefühlt und mitgelitten. Es war interessant zu sehen, was sich nach diesem einen Tag verändert hat und was nicht. Dazu gab es noch ein paar Nebencharaktere, die mir ans Herz gewachsen sind, vor allem ihr Freund aus dem Shakespare-Kurs.

Natürlich war auch die Frage, was mit der Liebesgeschichte passieren würde, spannend. Der Autorin ist es gelungen, die Anziehungskraft zwischen den beiden gut und trotz der Kürze der Zeit, die sie miteinander verbringen, glaubwürdig zu beschreiben. Gestört hat mich eigentlich nur das offene Ende - aber da man sich den zweiten Band kaufen soll, ist ja klar, dass sie nicht verrät, wie es ausgeht. Hoffentlich ist es positiv... und auf Willems Sichtweise bin ich gespannt, da hier noch sehr viel offen bleibt und ich mir sicher bin, dass es einige Missverständnisse gab.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Tolles Abenteuer

Der kleine Hobbit Großes Format
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Wie schon der erste Band von "Der Herr der Ringe" hat mir auch "Der kleine Hobbit" gut gefallen. Der Schreibstil hat mir hier sehr zugesagt - er passt gut zur Geschichte und Tolkien gelingt es, mit wenigen ...

Wie schon der erste Band von "Der Herr der Ringe" hat mir auch "Der kleine Hobbit" gut gefallen. Der Schreibstil hat mir hier sehr zugesagt - er passt gut zur Geschichte und Tolkien gelingt es, mit wenigen Worten gewaltige Bilder zu erzeugen. Die Handlung selbst ist ebenfalls toll, mal spannend, mal zum Schmunzeln, aber selbst wenn es um alltägliche Dinge ging immer fesselnd. Ich wusste ungefähr, worum es geht und was passieren würde, aber dennoch hat die Geschichte mich mitgerissen und fasziniert, sodass das Buch schnell ausgelesen war. Auch die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen, ganz besonders natürlich Bilbo, der widerwillige Abenteurer, der über sich selbst hinauswächst.
Das World-Building ist selbstverständlich auch genial, es war schön, mehr über Mittelerde und seine Völker zu erfahren. Die vielen kleinen Details, die der Autor sich ausgedacht hat, sind unglaublich.

Die Filme habe ich noch nicht gesehen, aber natürlich werde ich das nachholen - auch wenn ich mich wirklich frage, wie man aus diesem eher dünnen Buch 3 lange Filme machen kann. Ich bin gespannt. Das Buch bekommt auf jeden Fall 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Anders als erwartet

Der Milchmann in der Nacht
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"Der Milchmann in der Nacht" war mein erstes Buch des Autors und auch (soweit ich mich erinnere) das erste, das sich mit der Ukraine und den dortigen Lebensumständen befasst. Dadurch war ich sehr gespannt, ...

"Der Milchmann in der Nacht" war mein erstes Buch des Autors und auch (soweit ich mich erinnere) das erste, das sich mit der Ukraine und den dortigen Lebensumständen befasst. Dadurch war ich sehr gespannt, wie das Buch mir gefallen würde... aber leider konnte es mich nicht wirklich packen.

Die Geschichte ist gut geschrieben und mir hat auch gefallen, wie sorgfältig der Autor die eher ungewöhnlichen Charaktere und das Figurennetz ausgearbeitet hat, aber die Handlung an sich kam mir stellenweise langatmig vor und so, als würde nicht wirklich etwas passieren, obwohl es doch einige gravierende Veränderungen im Leben der Figuren gibt. Das Buch ist nicht langweilig und ich mochte den oft unterschwelligen, trockenen Humor, aber besonderes Interesse hatte ich eigentlich nur am Schicksal eines Charakters. Woran genau das liegt, kann ich nicht wirklich erklären - ich hatte irgendwie eine gewisse Distanz zur Geschichte und den Protagonisten, was vielleicht daran liegt, dass sie ziemlich skurril sind. Meiner Meinung nach hätte die Handlung auch ein wenig gekürzt werden können, aber das Ende an sich und die einzelnen Entwicklungen haben mir ganz gut gefallen und auch die Informationen über das Leben in der Ukraine und die politische Situation, die in die Geschichte eingearbeitet sind, fand ich interessant.

Bewerten würde ich "Der Milchmann in der Nacht" mit drei Sternen. Das Buch ist nicht schlecht, konnte mich aber nicht fesseln oder begeistern. Für mich ist es durchschnittlich.