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Veröffentlicht am 04.10.2016

Gelungene Fortsetzung

Emba - Magische Wahrheit
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"Emba: Magische Wahrheit" hat mir gut gefallen. Das Magie-System, das die Autorin entwickelt hat, war sehr interessant und es war gut dargestellt, wie Emba langsam ihre Fähigkeiten entwickelt und entdeckt, ...

"Emba: Magische Wahrheit" hat mir gut gefallen. Das Magie-System, das die Autorin entwickelt hat, war sehr interessant und es war gut dargestellt, wie Emba langsam ihre Fähigkeiten entwickelt und entdeckt, was für sie möglich ist. Auch die ganze Hintergrundgeschichte der Aufständischen und von Embas Familie fand ich interessant und man versteht die Vorkommnisse aus dem ersten Band in Anbetracht dieser Enthüllungen gleich viel besser. Ich muss sagen, dass Emba - die ja ein ziemlich privilegiertes, auch verwöhntes Leben geführt hat - sich für meinen Geschmack etwas zu schnell an ihre neuen Umstände und die vereinfachten Verhältnisse gewöhnt hat, aber sie hatte ja auch eine entsprechende Motivation und es war nur eine Kleinigkeit.

Interessant ist, dass zwar jeder das Potential hat, Magie zu wirken, aber dass einige Menschen besondere Gaben haben und Dinge können, die für andere unmöglich sind. Das Konzept war für mich stimmig, aber ich muss sagen, dass es für mich auch teilweise ein bisschen bequem wirkte. Sie überlegen, wie Truppen transportiert werden können - jemand findet sofort eine Lösung. Sie werden von allen Seiten attackiert? Jemand ist stark genug, um sie abzuwehren. Das war ein bisschen enttäuschend, da es ein wenig so wirkte, als müsste die Autorin sich schnell aus einer Ecke herausschreiben. Einige Entwicklungen waren für mich auch recht vorhersehbar, gerade die Motivation einiger Figuren. Davon abgesehen hat die Geschichte sich aber gut entwickelt, es gab Rückschritte, Zwischenerfolge, Schwierigkeiten und Verluste, wodurch alles realistisch wurde. Auch das Ende an sich war befriedigend und ziemlich rund.

FAZIT:
"Emba: Magische Wahrheit" bekommt von mir, wie der erste Band, 3,5 Sterne. Die Darstellung von Magie hat mir wirklich gut gefallen und die Handlung an sich war interessant, aber zugleich waren einige Entwicklungen zu vorhersehbar und ein paar Zufälle waren mir zu glücklich. Dennoch haben mir beide Bücher insgesamt gut gefallen und ich kann sie empfehlen.

Veröffentlicht am 30.09.2016

Erschreckend aktuell

Die verlorene Ehre der Katharina Blum
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Mir hat "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gut gefallen; das Buch lässt sich schnell durchlesen, macht aber an vielen Stellen nachdenklich, gerade, was den Umgang der Presse mit dem Privatleben Katharinas ...

Mir hat "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gut gefallen; das Buch lässt sich schnell durchlesen, macht aber an vielen Stellen nachdenklich, gerade, was den Umgang der Presse mit dem Privatleben Katharinas und ihrer Bekannten angeht. Heinrich Böll zeigt gut, dass oft zu weit gegangen wird, wie Aussagen verdreht und im Sinn verkehrt werden und wie jemand, der eigentlich nichts schlimmes getan hat, plötzlich in der Luft zerrissen wird und welche weitreichenden Konsequenzen das haben kann.

Zu den Figuren konnte ich keine Bindung aufbauen, obwohl der Leser recht viel über sie erfährt und klar ist, dass sie Sympathieträger sein sollen, aber ich hatte dennoch die ganze Zeit eine gewisse Distanz zu ihnen und war eher an den Abläufen und allem, was Katharina dazu gebracht hat, den Reporter zu erschießen, interessiert als an den Charakteren. Gut fand ich den Schreibstil, der ziemlich nüchtern ist und stellenweise an eine Reportage erinnert, da es ein effektiver Kontrast zu den Ereignissen und auch den skandalösen Berichten der ZEITUNG war. Das Buch war teilweise ein bisschen trocken, aber die meiste Zeit fand ich es interessant; als Schullektüre eignet es sich bestimmt gut, da die Thematik noch heute erschreckend aktuell ist.

Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 30.09.2016

Gutes Jugendbuch

Whisper
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"Whisper" hat mir gut gefallen. Es ist atmosphärisch dicht, stellenweise ziemlich unheimlich und auch spannend. Die Liebesgeschichte von Noa und David hat mich nicht wirklich interessiert und ich muss ...

"Whisper" hat mir gut gefallen. Es ist atmosphärisch dicht, stellenweise ziemlich unheimlich und auch spannend. Die Liebesgeschichte von Noa und David hat mich nicht wirklich interessiert und ich muss auch sagen, dass ich ihm lange nicht richtig vertrauen konnte, aber gerade der letzte Punkt hat auch einen Reiz des Buches ausgemacht - man weiß nicht, wem man vertrauen kann, wer in den geheimnisvollen Mordfall verwickelt ist und was genau damals passiert ist. Noa entdeckt immer neue Hinweise und versucht, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, aber das ganze stellt sich als gefährlich heraus und es gibt sogar durchaus gruselige Momente. Wie gesagt ist das Buch atmosphärisch dicht und die Autorin hat es wirklich geschafft, die Stimmung zu vermitteln; ich konnte mich sehr gut in Noa hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Die Auflösung des Falls hat mir ebenfalls gut gefallen, da sie stimmungsvoll war und mich überrascht hat, gerade durch die falschen Fährten, die die Autorin gelegt hat.

Ebenfalls gut fand ich, dass typische Probleme Jugendlicher eingearbeitet wurden. Noa fühlt sich von ihrer Mutter vernachlässigt (was ich sehr gut verstehen kann) und es gibt noch weitere Probleme, mit denen sich die Jugendlichen vermutlich gut identifizieren können. Diese Balance zwischen 'gruseln'/'Mordfall aufklären' und normalen Sorgen hat mir sehr gefallen.
Die Hauptfiguren fand ich fast alle sympathisch, auch wenn es bei vielen Momente gibt, in denen man an ihnen zweifelt oder sich fragt, wieso sie sich so verhalten. Wen ich allerdings gar nicht mochte, ist Eliza... sie scheint ein furchtbarer Mensch gewesen zu sein.

Insgesamt hat mir "Whisper" gut gefallen; es ist ein schönes Jugendbuch, das ein bisschen unheimlich, aber auf jeden Fall fesselnd und spannend ist. Weitere Bücher der Autorin werde ich bestimmt lesen.

Veröffentlicht am 30.09.2016

Besser als Band 1+2, aber immer noch mit Schwächen

Die Stunde der Erben
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"Die Stunde der Erben" ist für mich der beste Band der Trilogie. Ich hatte immer noch große Probleme mit einigen der Figuren, viele von ihnen waren mir unsympathisch oder egal, aber diesmal hat die Autorin ...

"Die Stunde der Erben" ist für mich der beste Band der Trilogie. Ich hatte immer noch große Probleme mit einigen der Figuren, viele von ihnen waren mir unsympathisch oder egal, aber diesmal hat die Autorin es geschafft, dass die meisten von ihnen mir zumindest stellenweise sympathisch waren. Gerade Felicia hat mich positiv überrascht; sie hat sich zwar vom Charakter her nicht wirklich geändert, aber dennoch schien sie mir menschlicher zu sein und auch die nachfolgende Generation war zu großen Teilen nicht so gefühllos und kalt wie ihre Eltern. Es gab zum ersten Mal in dieser Reihe mehrere Figuren, deren Lebensweg mich interessiert hat und bei denen ich auf ein Happy End hoffte. Dazu gab es auch ein paar sehr berührende und sogar tragische Momente, bei denen ich Tränen in den Augen hatte.

Wie in den beiden Vorgängern hat die Autorin auch die Lebensumstände der damaligen Zeit sehr gut dargestellt und es war spannend, die 1970er-90er auf dieser persönlichen Ebene zu sehen. Da die Charaktere recht verstreut leben, hat man viele verschiedene Aspekte mitbekommen und das hat mir gefallen. Die Figuren mussten einiges durchmachen und hatten einige Tief- und Hochpunkte, wodurch die Handlung interessant blieb. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Geschichte teilweise zu vorhersehbar war - es gab mehrere Ereignisse, bei denen ich einfach wusste, dass etwas schief gehen würde und natürlich kam es dann auch so, was mich ein bisschen gestört hat.
Unter anderem deshalb bekommt auch dieser Band von mir 'nur' 3,5/5 Sternen. Ich konnte mit den Charakteren mehr anfangen und fand, wie bei den ersten Bänden, die 'historischen' Hintergründe und Entwicklungen sehr gut dargestellt, aber mir waren eben auch hier viele Figuren unsympathisch und dazu kam noch die Vorhersehbarkeit, weshalb ich keine bessere Bewertung vergeben kann.

Veröffentlicht am 30.09.2016

Interessante Geschichte

Frostflamme
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"Frostflamme" ist ein gutes Buch, aber die Geschichte war ganz anders, als ich anhand der Inhaltsangabe erwartet hätte. Beispielsweise spielt die Liebesgeschichte eine sehr viel geringere Rolle und auch ...

"Frostflamme" ist ein gutes Buch, aber die Geschichte war ganz anders, als ich anhand der Inhaltsangabe erwartet hätte. Beispielsweise spielt die Liebesgeschichte eine sehr viel geringere Rolle und auch die Reihenfolge der Ereignisse ist anders, als ich angenommen hatte.
Zu Beginn gibt es drei separate Handlungsstränge. Einer befasst sich mit Noth, einem Mann, der sein Gedächtnis verloren hat, dafür aber einige ungeahnte Talente besitzt, durch die schnell klar wird, dass er eine düstere, wenn nicht gar gefährliche Vergangenheit hat. Dann gibt es noch seine Frau Winter, die dem Volk der Tiellaner angehört. Dieses Volk wird, obwohl es aus der Sklaverei befreit wurde, unterdrückt und als 'Elfen' beschimpft, wodurch sie einen schweren Stand in der Gesellschaft hat. Dazu kommt, dass auch sie Fähigkeiten besitzt, die hilfreich, aber zugleich schrecklich sein können und für die sie einen hohen Preis - eine Abhängigkeit - bezahlt. Der dritte Handlungsstrang dreht sich um Cinzia, eine Priesterin der Göttin, die nach Hause kommt und feststellen muss, dass ihre Familie Dinge tut, die als ketzerisch bezeichnet werden können...
Alle drei Geschichten sind spannend und es war faszinierend, wie die einzelnen Figuren mit ihren Konflikten und Problemen umgegangen sind, aber besonders gut hat das Buch mir gefallen, nachdem die Charaktere aufeinander getroffen sind und beschlossen haben, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Sie haben immer noch eigene Interessen, die teilweise zu Konflikten mit ihren Mitstreitern führen, aber dadurch, dass die Figuren sehr unterschiedlich sind, war ihre ungewöhnliche Zusammenarbeit interessant. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Autor so die Möglichkeit hatte, die Stärken und Schwächen jeder Person vorzustellen und zu zeigen, wie sie sich ergänzen, aber auch, wo ihre Unterschiede zu Problemen führen. Es gibt einige Erfolge, aber auch Misserfolge, was die Geschichte spannend macht.

Einige Szenen sind recht brutal; es wird zwar nichts allzu graphisch beschrieben, aber es gibt einige Verluste und die Protagonisten scheuen auch nicht davor zurück, ihre Gegner zu töten. Auch ansonsten spricht der Autor ein paar schwierige Themen an, beispielsweise ist Abhängigkeit von Drogen sehr eindringlich und erschreckend realistisch dargestellt, aber dennoch so, dass sie in das Fantasy-Setting passt. Das hat mir gut gefallen.
Da "Frostflamme" der erste Band einer Reihe ist, bleibt noch sehr viel offen und es gibt einige Andeutungen für die Zukunft, die mich neugierig auf mehr gemacht haben, aber es werden auch einige Fragen beantwortet. Das Buch ist nicht nur ein Einstieg in eine Reihe, sondern eine recht eigenständige Geschichte, auch wenn sie nicht abgeschlossen ist und das Ende so viel durcheinander geworfen hat, dass ich gerne weitergelesen hätte um zu erfahren, wie es weitergeht.

FAZIT:
"Frostflamme" ist ein gelungener Reihenauftakt. Die Geschichte ist interessant, die Charaktere sind komplex und mir hat gefallen, wie der Autor ihre verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt hat, ohne dass sie ihre eigenen Ziele aus den Augen verloren haben. Dazu kommt, dass einiges passiert ist, was mich neugierig auf Band 2 macht, ich bin schon gespannt, wie es weiter gehen wird.
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Herzlichen Dank an den Droemer Knaur Verlag und jellybooks.de, die das Buch für Testleser zur Verfügung gestellt haben.