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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2018

Guter Krimi mit einem interessanten Fall

Der Mann am Grund
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In "Der Mann am Grund" geht es um einen Fall, der sich in mancher Hinsicht als sehr komplex erweist und bei dem Kommissar Holina und seine Kollegen in viele verschiedene Richtungen ermitteln müssen. Das ...

In "Der Mann am Grund" geht es um einen Fall, der sich in mancher Hinsicht als sehr komplex erweist und bei dem Kommissar Holina und seine Kollegen in viele verschiedene Richtungen ermitteln müssen. Das Opfer war ein Polizist, was die Untersuchung seines Todes nicht gerade leichter macht, denn schon bald stellt sich heraus, dass er nicht unbedingt eine reine Weste hatte und es so einige Menschen gibt, die ein gutes Motiv gehabt hätten, um ihn loswerden zu wollen.

Marián ist ein sympathischer Protagonist mit klaren Stärken und Schwächen, der eine gute Kombinationsgabe hat und bei seiner Arbeit sehr sorgfältig vorgeht - auch wenn er ein bisschen unkonventionell denkt, auf sein Bauchgefühl hört und sogar die Astrologie in die Ermittlungen integriert, was ich ungewöhnlich, aber recht faszinierend fand, weil mir dieses Thema noch nie in Krimis begegnet war. Es glauben allerdings nicht alle an Horoskope und ich fand gut, dass es Personen gab, die dem skeptisch gegenüberstanden und bezweifelten, ob sie wertvolle Erkenntnisse liefern könnten, da es nicht glaubwürdig gewesen wäre, wenn das niemand hinterfragt hätte. Holinas Kollegen waren ebenfalls gut ausgearbeitete Charaktere und mir hat gefallen, dass die Auflösung des Falls nicht schnell erfolgte, sondern gründliche und teilweise langwierige Ermittlungsarbeit notwendig war. Dies wirkte realistisch und dadurch konnten unterschiedliche Ansätze und Verdächtige genau beleuchtet werden, sodass man auch diese Figuren gut kennen gelernt und Einblicke in ihr Leben erhalten hat. Aus diesem Grund war es auch leicht, mit ihnen zu fühlen, während man zugleich immer besser gesehen hat, dass das Opfer kein guter Mensch war.

Da mehrere Charaktere ein überzeugendes Motiv hatten, war es interessant darüber zu spekulieren, was passiert ist und wer die Tat letztlich begangen haben könnte. Der Fall an sich wurde gut konstruiert, die Ermittlungsarbeit war weitgehend interessant, obwohl die Geschichte zwischendurch ein paar Längen hatte, und die Auflösung wirkte stimmig. Zu Beginn hatte ich ein paar Schwierigkeiten damit, die für mich eher ungewöhnlichen Namen auseinander zu halten, vor allem, weil viele Figuren aufgetreten sind, doch das hat sich rasch gegeben und unabhängig davon konnte das Buch mich schnell fesseln. "Der Mann am Grund" hat mir alles in allem sehr gefallen und ich werde die Reihe definitiv weiter verfolgen.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Eine schöne Liebesgeschichte voller Gefühle

Outback Dreams. So weit die Liebe reicht
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"Outback Dreams: So weit die Liebe reicht" erzählt eine Liebesgeschichte, die sich in einem entscheidenden Punkt von vielen anderen unterscheidet. Aus der Inhaltsangabe wird ersichtlich, dass die Protagonisten ...

"Outback Dreams: So weit die Liebe reicht" erzählt eine Liebesgeschichte, die sich in einem entscheidenden Punkt von vielen anderen unterscheidet. Aus der Inhaltsangabe wird ersichtlich, dass die Protagonisten seit ihrer Kindheit beste Freunde sind - wer hier aber eine typische "aus Freunden werden Liebhaber"-Geschichte erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Es knistert zwischen den Charakteren, sie verstehen sich wirklich gut und es ist offensichtlich, wie viel sie einander bedeuten, weshalb man sich vorstellen kann, dass sie ein gutes Paar abgeben würden... doch Willow reagiert abweisend, wenn diese Möglichkeit zur Sprache kommt, weil sie keine Beziehung mit Tom beginnen möchte. Das macht die Dynamik zwischen ihnen sehr interessant und komplex.

Ich mochte, wie facettenreich die Freundschaft der beiden dargestellt wurde; die Szenen, in denen man merkt, wie gut sie sich kennen und wie nahe sie sich stehen, waren sehr gelungen und bedeutsam - und die durchaus vorhandenen romantischen Momente wunderschön und emotional. Aufgrund der engen Verbindung zwischen ihnen hofft man als Leser natürlich, dass Willow erkennen wird, wie unglaublich glücklich sie sich machen und dass sie mehr als Freunde sein könnten, aber mir hat auch gefallen, dass die Dynamik nicht immer leicht war. Es gibt Missverständnisse, verletzte Gefühle und durchaus schmerzvolle Auseinandersetzungen, aber dadurch wurde das Buch realistischer und ich mochte, dass Wasley beide Sichtweisen verständlich gemacht hat. Man kann nachvollziehen, wieso Willow auf einer platonischen Beziehung beharrt, doch zugleich ist überzeugend dargestellt, wieso Tom sich Hoffnungen auf mehr macht.

Die Handlung selbst war interessant und ich mochte die Weiterentwicklung der Protagonisten, aber auch der große Fokus auf der Rinderfarm, die Willow leitet, war faszinierend. Ich kenne mich mit dem Thema überhaupt nicht aus, aber die Autorin hat die ganzen Prozesse, die nötig sind, um eine Farm zu betreiben und umzustrukturieren, plausibel und durchaus spannend dargestellt, sodass mich gar nicht gestört hat, dass dieser Aspekt oft im Vordergrund stand, vor allem, da im Zuge dieser Szenen die Charakterisierung der Figuren deutlich wurde. Die Liebesgeschichte leidet keineswegs darunter, dass Willows Entwicklung, das Überwinden der Vergangenheit und die Arbeit auf der Farm so ausgiebig behandelt werden - im Gegenteil wurde sie meiner Meinung nach durch all dies bereichert. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und deshalb bekommt es von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2018

Schöne Liebesgeschichte

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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"Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders" erzählt die Geschichte von Abigail, die sich vor kurzem von ihrem langjährigen Partner - einem professionellen Eishockey-Spieler - getrennt hat, ...

"Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders" erzählt die Geschichte von Abigail, die sich vor kurzem von ihrem langjährigen Partner - einem professionellen Eishockey-Spieler - getrennt hat, und Jackson, dem besten Freund ihres Exmannes. Die beiden kennen sich schon seit einigen Jahren, doch als Freunde kann man sie dennoch nicht bezeichnen, da Jackson ihr immer aus dem Weg gegangen ist, was sie nie verstanden hat. Nach ihrer Rückkehr in ihre frühere Heimatstadt entstehen nun allerdings einige Verbindungspunkte zwischen ihnen, angefangen damit, dass Abigails Tochter Eishockey spielen möchte und er ihr Coach ist, wodurch sie oft miteinander zu tun haben. Und plötzlich ist, wie der Titel schon sagt, alles anders und die beiden kommen sich langsam, aber sicher näher... obwohl sie nicht sicher sind, ob sie sich wirklich aufeinander einlassen wollen.

Mir hat gut gefallen, dass das Gefühlschaos der Charaktere und ihre jeweilige Motivation realistisch geschildert wurden. Es war nachvollziehbar, dass Abigail nicht wusste, ob sie so kurz nach ihrer Trennung eine neue Beziehung beginnen wollte und auch die Überlegung, ob Jackson die beste Wahl wäre, war verständlich, vor allem, da die Scheidung schmerzhaft war und er zu Beginn das Verhalten seines Freundes zu unterstützen schien. Zudem will sie nie wieder einen Eishockey-Spieler daten, während er davon träumt, eine professionelle Karriere zu beginnen, was ebenfalls gegen eine Romanze spricht. Trotz aller dieser Hindernisse und den scheinbar logischen Gründen, wieso sie kein Paar werden sollten, können sie jedoch nicht gegen ihre Gefühle ankommen und Snow hat sehr schön dargestellt, wie ihr Verhältnis zueinander sich mit der Zeit verändert hat. Dabei erfährt man, dass in der Vergangenheit nicht alles so gelaufen ist, wie gerade die Protagonistin zu wissen glaubte und die kleinen Einblicke in die Jugendjahre der beiden waren interessant.

Es gibt ein paar Klischees, doch die Entwicklung der Liebesgeschichte war definitiv überzeugend und es wird deutlich, dass zwar auf den ersten Blick viel gegen eine Beziehung zwischen den Charakteren spricht, sie aber gut zusammen passen würden. Ich fand die beiden sehr sympathisch, muss allerdings sagen, dass ich ihr Verhalten manchmal ein bisschen frustrierend fand, beispielsweise, wenn sie sich ihre eigenen Gefühle nicht eingestehen wollten - selbst wenn ich aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen verstehen konnte, wieso gerade Abigail unsicher war und Angst hatte, erneut verletzt zu werden. Umso schöner war es zu sehen, dass sie sich nach und nach mehr geöffnet und ein neues Liebesglück in Betracht gezogen hat. Die verschiedenen Probleme, die ihnen im Weg stehen, wurden ebenfalls angemessen thematisiert und ich mochte das Ende sehr, auch wenn ich gerne noch weiter gelesen hätte. Ich bin nun sehr gespannt auf die anderen Bände, deren Protagonisten man in diesem Buch schon kennen gelernt hat.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Alles in allem ein guter Abschluss der Reihe

Helden des Olymp 5: Das Blut des Olymp
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"Das Blut des Olymp" war alles in allem ein guter Abschluss der Reihe. Die einzelnen Handlungsstränge waren spannend, es war toll zu sehen, wie sehr die Halbgötter sich seit dem ersten Band weiter entwickelt ...

"Das Blut des Olymp" war alles in allem ein guter Abschluss der Reihe. Die einzelnen Handlungsstränge waren spannend, es war toll zu sehen, wie sehr die Halbgötter sich seit dem ersten Band weiter entwickelt haben und ich fand es schön, dass auch Kapitel aus der Sicht von Reyna und Nico erzählt wurden, da beide faszinierende Charaktere sind und man so mehr über sie erfahren hat.

Es war ein bisschen schade, dass Annabeth und Percy in diesem Band eine vergleichsweise geringe Rolle gespielt haben, aber der größere Fokus auf den anderen Figuren hat mich nicht wirklich gestört, da diese ihre Stärken gut ausspielen konnten. Zudem waren alle für die Entscheidungsschlacht relevant, es wurde deutlich, dass nur ihr Zusammenhalt sowie die Kombination ihrer Fähigkeiten sie so weit gebracht haben und ihre jeweiligen Erlebnisse waren interessant. Allerdings muss ich sagen, dass mir eine gewisse Dringlichkeit gefehlt hat. Der Konflikt gegen Gaia, die unglaublich große Macht besitzt und viele Verbündete hat, rückt rasch immer näher, allerdings hätte man das zwischendurch beinahe vergessen können. Zum einen lag dies daran, dass noch so viel anderes passiert ist, zum anderen wurde meiner Meinung nach nicht ausreichend dargestellt, was für eine große Belastung es für die Protagonisten sein muss. Natürlich gibt es Momente, in denen der Kampf thematisiert wird und man spürt, dass die Halbgötter sich Sorgen machen, doch dieser Aspekt hätte ruhig noch mehr in den Mittelpunkt rücken können.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der große Konflikt sich am Ende fast schon zu schnell aufgeklärt hat. Er wurde über fünf Bücher hinweg vorbereitet und als Leser habe ich darauf hingefiebert zu sehen, wie die Charaktere es schaffen würden, diese große Bedrohung aufzuhalten, aber obwohl die entscheidende Schlacht gut geschrieben war, ging mir alles etwas zu schnell und trotz aller Hindernisse, die überwunden und Opfern, die gebracht wurden, fast schon zu leicht - vielleicht, weil ich einfach mehr von dieser Konfrontation erwartet hatte. Davon abgesehen hat mich das Buch jedoch gut unterhalten. Es war packend und weitgehend spannend, die verschiedenen Handlungsstränge wurden zufriedenstellend zusammengeführt und auch das Ende hat mir gefallen. Obwohl noch einiges offen bleibt, ist es ein weitgehend runder Abschluss.

Veröffentlicht am 01.11.2018

Wendungsreich und spannend

Helden des Olymp 4: Das Haus des Hades
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"Das Haus des Hades" war wieder ein unglaublich fesselndes Buch. Die Lage spitzt sich langsam zu, da die Entscheidungsschlacht gegen Gaia immer näher rückt und die Protagonisten noch einige unmöglich scheinende ...

"Das Haus des Hades" war wieder ein unglaublich fesselndes Buch. Die Lage spitzt sich langsam zu, da die Entscheidungsschlacht gegen Gaia immer näher rückt und die Protagonisten noch einige unmöglich scheinende Aufgaben zu erledigen haben, um die Welt zu retten - ganz zu schweigen davon, dass Percy und Annabeth im Tartarus gefangen sind und versuchen müssen, einen Weg nach draußen zu finden, obwohl so gut wie alles in ihrer Umgebung ihnen einen schmerzhaften Tod bescheren möchte. Mir hat sehr gefallen, dass das Grauen und die Entsetzlichkeit dieser Umstände realistisch dargestellt wurden, aber auch, dass es kleine Hoffnungsschimmer gab, sodass nicht alles düster und ausweglos zu sein schien, selbst wenn die beiden in viele furchtbare Situationen geraten sind und zu Entscheidungen getrieben wurden, die sie dauerhaft verändern könnten. Etwas anderes wäre unglaubwürdig gewesen, auch wenn es natürlich nicht schön war zu sehen, was die beiden durchleiden mussten.

Auch die Erlebnisse der anderen Halbgötter waren interessant und obwohl dieses Mal alle sieben ihre eigenen Kapitel bekommen haben, kam mir die Schilderung ausgeglichen und die Geschichte nicht so überladen wie im vorherigen Band vor. Es passiert zwar immer noch sehr viel, den Protagonisten wird einiges zugemutet und sie müssen sich verschiedenen Herausforderungen stellen, doch dieses Mal fügte sich meiner Meinung nach alles besser zusammen. Die Spannung wurde konstant aufrecht erhalten und es war leicht, um die Charaktere zu bangen, da sie gegen schier übermächtige Gegner kämpfen und innere Konflikte austragen müssen. Die Handlung ist wendungsreich, aber zugleich spielt die Entwicklung aller wichtigen Figuren wieder eine große Rolle und im Vergleich zum ersten beziehungsweise zweiten Band haben sich alle stark verändert, was unter diesen Umständen mehr als verständlich ist. Die verschiedenen romantischen Beziehungen wurden ebenfalls gut dargestellt, ohne dass die Bedrohung durch Gaia in den Hintergrund gerückt wäre; die Balance zwischen ruhigen, auf die Personen fokussierten Momenten und den zahlreichen Konflikten und Abenteuern ist Riordan auf jeden Fall gelungen.

Am Ende dieses Buches gibt es keinen direkten Cliffhanger, aber natürlich will man trotzdem unbedingt wissen, wie es weiter geht und ob die Halbgötter es schaffen werden, ihre Mission(en) zu erfüllen. Die Spannung wurde in diesem Band sehr gut aufgebaut und es gibt viel Potential für den Abschluss der Reihe.