Ein sehr interessantes Konzept
Der Papiermagier"Der Papiermagier" handelt von Ceony, die - obwohl sie eigentlich andere Interessen hatte - eine Lehre bei Emery Thane, einem der wenigen Papiermagier des Landes, beginnen soll. Sie kann sich absolut nicht ...
"Der Papiermagier" handelt von Ceony, die - obwohl sie eigentlich andere Interessen hatte - eine Lehre bei Emery Thane, einem der wenigen Papiermagier des Landes, beginnen soll. Sie kann sich absolut nicht vorstellen, was an Papier so toll sein soll oder wie man damit große Magie bewirken kann, da es ihr eher nutzlos und schwach vorkommt, vor allem im Vergleich mit der Metallmagie, die sie gerne erlernt hätte. Ich muss sagen, dass ich diese Gedanken zunächst geteilt habe, aber letztlich hat der Autor die Papiermagie unglaublich faszinierend dargestellt und es war interessant zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt und wie viel ein begabter Magier tatsächlich zustande bringen kann. Die Schilderungen, wie die Magie gewirkt wurde, waren sehr bildlich und es war leicht, sich die Szenen vorzustellen; für mich war dies definitiv der beste Aspekt des Buches und ich hoffe, dass in Band 2 erneut ein großer Fokus darauf liegen wird und vielleicht sogar neue Anwendungsmöglichkeiten zur Sprache kommen werden. Generell gibt es beim World Building noch einiges bisher nicht ausgeschöpftes Potential und viel wurde nur angedeutet, was ich schade fand.
Die Protagonistin selbst war sehr sympathisch und ich mochte, dass sie klare Stärken und Schwächen hatte. Besonders bewundernswert fand ich, wie viel sie zu riskieren bereit war, um das Richtige zu tun und ihren Lehrer zu retten - die finstere Magie wurde definitiv als große, ernstzunehmende Bedrohung präsentiert und von daher war es sehr mutig, dass Ceony sich ihrer Gegnerin trotzdem gestellt hat. Ebenso hat mir gefallen, dass das Kräftemessen realistisch geschildert wurde und sie nicht problemlos alles erreicht hat, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Thane war ebenfalls ein gut ausgearbeiteter Charakter, allerdings war ich nicht hundertprozentig begeistert davon, wie die Einblicke in sein Innenleben gewährt wurden oder welch großen Raum diese Szenen einnahmen, auch wenn es eine kreative Methode war und die Umsetzung an sich gelungen ist.
Das Buch bekommt von mir 3,5 Sterne. Es war eine angenehme Lektüre, ich finde das Konzept sehr interessant und die Charaktere waren sympathisch, doch ich hatte das Gefühl, dass gerade in Bezug auf den Aufbau der Welt noch zu viel offen blieb und ich hätte mir weitere Einzelheiten gewünscht. Die Geschichte selbst konnte mich aber weitgehend fesselnd und das Ende macht neugierig auf mehr.