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Veröffentlicht am 01.10.2018

Ein sehr interessantes Konzept

Der Papiermagier
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"Der Papiermagier" handelt von Ceony, die - obwohl sie eigentlich andere Interessen hatte - eine Lehre bei Emery Thane, einem der wenigen Papiermagier des Landes, beginnen soll. Sie kann sich absolut nicht ...

"Der Papiermagier" handelt von Ceony, die - obwohl sie eigentlich andere Interessen hatte - eine Lehre bei Emery Thane, einem der wenigen Papiermagier des Landes, beginnen soll. Sie kann sich absolut nicht vorstellen, was an Papier so toll sein soll oder wie man damit große Magie bewirken kann, da es ihr eher nutzlos und schwach vorkommt, vor allem im Vergleich mit der Metallmagie, die sie gerne erlernt hätte. Ich muss sagen, dass ich diese Gedanken zunächst geteilt habe, aber letztlich hat der Autor die Papiermagie unglaublich faszinierend dargestellt und es war interessant zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt und wie viel ein begabter Magier tatsächlich zustande bringen kann. Die Schilderungen, wie die Magie gewirkt wurde, waren sehr bildlich und es war leicht, sich die Szenen vorzustellen; für mich war dies definitiv der beste Aspekt des Buches und ich hoffe, dass in Band 2 erneut ein großer Fokus darauf liegen wird und vielleicht sogar neue Anwendungsmöglichkeiten zur Sprache kommen werden. Generell gibt es beim World Building noch einiges bisher nicht ausgeschöpftes Potential und viel wurde nur angedeutet, was ich schade fand.

Die Protagonistin selbst war sehr sympathisch und ich mochte, dass sie klare Stärken und Schwächen hatte. Besonders bewundernswert fand ich, wie viel sie zu riskieren bereit war, um das Richtige zu tun und ihren Lehrer zu retten - die finstere Magie wurde definitiv als große, ernstzunehmende Bedrohung präsentiert und von daher war es sehr mutig, dass Ceony sich ihrer Gegnerin trotzdem gestellt hat. Ebenso hat mir gefallen, dass das Kräftemessen realistisch geschildert wurde und sie nicht problemlos alles erreicht hat, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Thane war ebenfalls ein gut ausgearbeiteter Charakter, allerdings war ich nicht hundertprozentig begeistert davon, wie die Einblicke in sein Innenleben gewährt wurden oder welch großen Raum diese Szenen einnahmen, auch wenn es eine kreative Methode war und die Umsetzung an sich gelungen ist.

Das Buch bekommt von mir 3,5 Sterne. Es war eine angenehme Lektüre, ich finde das Konzept sehr interessant und die Charaktere waren sympathisch, doch ich hatte das Gefühl, dass gerade in Bezug auf den Aufbau der Welt noch zu viel offen blieb und ich hätte mir weitere Einzelheiten gewünscht. Die Geschichte selbst konnte mich aber weitgehend fesselnd und das Ende macht neugierig auf mehr.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Düster und packend

Königsblau
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Ich war sehr gespannt auf "Königsblau", da ich bisher noch keine Adaption des Märchens Blaubart gelesen hatte und neugierig darauf war, wie die Autorin damit umgehen würde. Es ist ihr definitiv gelungen, ...

Ich war sehr gespannt auf "Königsblau", da ich bisher noch keine Adaption des Märchens Blaubart gelesen hatte und neugierig darauf war, wie die Autorin damit umgehen würde. Es ist ihr definitiv gelungen, die Grundstimmung der Geschichte einzufangen; das Buch ist oftmals eher düster und gerade Rosalie, die gegen ihren Willen heiraten muss, wird einiges zugemutet. Ihre Angst und das Entsetzen, das sie fühlte, waren sehr gut und beinahe greifbar dargestellt und es war schwer zu lesen, wie sehr sie leiden musste, sodass ich die ganze Zeit gehofft habe, dass für sie alles positiv ausgehen würde, obwohl das unwahrscheinlich zu sein schien. Bluebeard selbst war ein undurchsichtiger, bedrohlich wirkender Charakter und die Autorin hat ihn recht gut ausgearbeitet, auch wenn seine Motivation am Ende noch ausführlicher hätte erklärt werden können. Auf jeden Fall bin ich nun aber auf "Königsfluch", die Vorgeschichte, in der man mehr über ihn und sein Leben erfahren soll, gespannt.

Für den Fortgang der Handlung sind zudem noch Rosalies Bruder Ric und eine Frau namens Claire, deren Leben ebenfalls anders verläuft, als sie sich gewünscht hätte, von großer Bedeutung. Die beiden treffen durch eher unglückliche Umstände aufeinander und müssen zu einer Reise aufbrechen, die mehr als einmal gefährlich wird und die Figuren an ihre Grenzen treibt. Ich muss zugeben, dass ich die Kapitel, in denen es um sie ging, beinahe noch fesselnder fand als die anderen, doch letztlich war vor allem interessant, wie die beiden Handlungsstränge zusammengeführt wurden, insbesondere, da sie nicht zeitgleich spielten. Gerade gegen Ende kam einiges an Spannung auf und die letzten Kapitel flogen nur so dahin; sie waren sehr packend und auch voller emotionaler Momente. Diese standen weitgehend im Zusammenhang mit den zwei Liebesgeschichten, die erzählt wurden. Beide kamen mir trotz der recht kurzen Zeitspanne, in der sie sich ereigneten, glaubwürdig vor, aber obwohl alle Figuren ihr Glück verdient hatten, fand ich, dass das Ausleben einer der Romanzen unter den gegebenen Umständen beinahe unmöglich gewesen wäre und die Annäherung der beiden kam mir daher fast schon zu leicht vor. Die Entwicklung der anderen Beziehung hat mich dagegen voll und ganz überzeugt und die tiefere Botschaft dahinter war wirklich schön, sodass mir ein größerer Fokus hierauf gefallen hätte.

"Königsblau" bekommt von mir 4 Sterne. Ich fand die Adaption des ursprünglichen Märchens gelungen, die bedrohliche Lage wurde sehr überzeugend dargestellt und auch die Charaktere waren gut ausgearbeitet.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Gefühlvoll und fesselnd

Second Chance
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"Second Chance“ ist eine Liebesgeschichte, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Zum einen spielt sie in der Gegenwart, zum anderen bekommt man Einblicke in die gemeinsame Vergangenheit des Paares und ...

"Second Chance“ ist eine Liebesgeschichte, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Zum einen spielt sie in der Gegenwart, zum anderen bekommt man Einblicke in die gemeinsame Vergangenheit des Paares und erfährt, wie sie sich kennen- und lieben gelernt haben, aber auch, wie ihre Beziehung vor sieben Jahren zerbrach.

Bloom zeigt dabei sehr schön, wie die vergangenen Ereignisse die beiden Charaktere beeinflusst und verändert haben. Während Tanner fest entschlossen ist, Cassandra - die er immer 'Star' genannt hat - zurückzuerobern, will sie niemanden mehr an sich heranlassen, um nicht ein zweites Mal verletzt zu werden. Dieses Szenario ist in vielerlei Hinsicht ein Kontrast zu ihrer früheren Beziehung und es war interessant, die veränderte Dynamik zu verfolgen. Das Gefühlschaos der Protagonistin war ebenfalls glaubwürdig dargestellt und es wirkte sehr realistisch, dass ihr Exfreund verwirrende Emotionen in ihr ausgelöst hat.

Die Liebesgeschichte an sich hat sich gut entwickelt und mir haben sowohl die erste Annäherung und Verliebtheit der Teenager als auch die aufgeladene und komplizierte aktuelle Situation sehr gefallen. Tanner war dabei für mich ein etwas interessanterer Charakter als Cassandra, aber ich fand beide sympathisch und die Autorin hat beide Sichtweisen sehr echt geschrieben, sodass es leicht war, mit beiden zu fühlen. Dies wurde dadurch verstärkt, dass ihnen einiges zugemutet wurde; Tanner hatte eine schwere Kindheit und Jugend und wurde dadurch in fragwürdige Aktivitäten verstrickt, doch Cassandra hatte ebenso mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen, obwohl ihr Leben im Vergleich sehr privilegiert war. Trotz aller Unterschiede zwischen den Protagonisten war ihre besondere Verbindung durchgängig präsent und sie haben einander gut ergänzt.

Die Entwicklung der Handlung fand ich insgesamt sehr stimmig, doch am Ende ging mir alles ein wenig zu schnell und weitere Einzelheiten wären toll gewesen, obwohl alle wichtigen Momente vorhanden und die Szenen durchaus emotional waren. Das ist allerdings nur ein kleiner Kritikpunkt und davon abgesehen konnte "Second Chance" mich auf jeden Fall überzeugen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzungen, in denen es um Tanners Brüder gehen wird.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Schöne Geschichte mit toller Charakterentwicklung

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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"Wenn's einfach wär, würd's jeder machen" hat mir, wie die anderen Bücher der Autorin, die ich bereits kenne, gut gefallen und ich es fand es sogar noch ein klein bisschen besser als seine Vorgänger. Das ...

"Wenn's einfach wär, würd's jeder machen" hat mir, wie die anderen Bücher der Autorin, die ich bereits kenne, gut gefallen und ich es fand es sogar noch ein klein bisschen besser als seine Vorgänger. Das lag zum einen an der tollen Charakterentwicklung der Protagonistin und zum anderen daran, dass ich es interessant fand, wie sehr der Fokus auf den Schulalltag gelegt wurde.

Annika war mir zu Beginn nicht wirklich sympathisch. Sie schien versnobt zu sein, war mit Vorurteilen belastet und hatte es sich in ihrem Leben recht bequem gemacht, weshalb es für sie ein großer Schock war, ihren Job an ihrer Traumschule aufgeben und stattdessen in einem Problembezirk unterrichten zu müssen. Tatsächlich ermöglicht diese neue Arbeit es dem Leser aber, ganz andere Seiten an Annika kennen zu lernen und zu sehen, dass sie neben ihren ausgeprägten Schwächen auch viele positive Eigenschaften hat, sodass sie mir doch schnell ans Herz gewachsen ist, selbst wenn sie oft noch ein wenig naiv wirkte. Ihre Weiterentwicklung im Laufe der Handlung hat mir ebenfalls gefallen und sie verlief meiner Meinung nach realistisch.

Die Schüler selbst waren alle sehr unterschiedlich und obwohl einige der Darstellungen mir ein wenig klischeehaft vorkamen, fand ich doch, dass der Autorin eine gute Mischung aus humorvollen Überspitzungen und Ernsthaftigkeit gelungen ist. Themen wie Mobbing wurden angemessen sensibel behandelt und ich mochte, dass man nach und nach mehr über die einzelnen Jugendlichen erfahren hat und so besser verstehen konnte, was ihr Handeln antreibt. Die Interaktionen zwischen ihnen und ihrer Lehrerin haben mir gefallen und die Arbeit am Musical, das Annikas Ticket 'in die Freiheit' sein soll, wurde faszinierend geschildert. Es gibt sowohl lustige als auch berührende Szenen und leider auch Momente, in denen alles ausweglos zu sein scheint, doch das war glaubwürdiger als wenn alles perfekt funktioniert hätte.

Die Liebesgeschichte an sich hat mir gut gefallen, aber ich war froh, dass sie sich ganz anders entwickelt hat, als ich erwartet hatte, da ich Annikas Gefühle am Anfang nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Die spätere Entwicklung fand ich dagegen sehr schön und ich mochte, wie am Ende alles ausgegangen ist. Auch die Nebencharaktere waren eine Bereicherung für die Handlung und ich bin schon auf das nächste Buch der Autorin gespannt, da dort Nele - die Mitbewohnerin der Protagonistin - in den Mittelpunkt rücken soll.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Eine schöne, anrührende Geschichte

Heute schon für morgen träumen
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"Heute schon für morgen träumen" erzählt die Geschichte von Emilia, die eher schüchtern und zurückgezogen lebt, und ihrer Großtante Poppy, die versucht, ihr Leben immer in vollen Zügen zu genießen. Nun ...

"Heute schon für morgen träumen" erzählt die Geschichte von Emilia, die eher schüchtern und zurückgezogen lebt, und ihrer Großtante Poppy, die versucht, ihr Leben immer in vollen Zügen zu genießen. Nun möchte sie zu ihrem achtzigsten Geburtstag nach Italien zurückkehren und will, dass Emilia und deren Cousine Lucy sie begleiten - unter anderem, weil sie versucht, den beiden die Augen zu öffnen und ihnen zu zeigen, dass ihr Leben ihnen mehr zu bieten hat, als sie bisher für möglich gehalten hätten.

Es war leicht, sich in Emilia hineinzuversetzen und von Anfang an mit ihr zu fühlen. Sie war sehr sympathisch, doch es war offensichtlich, dass sie ein sehr beengtes Leben geführt hat und nicht viele Risiken eingegangen ist; aus diesem Grund war es schön zu lesen, wie sie sich im Laufe der Handlung nach und nach geöffnet, neue Erfahrungen gesammelt und dabei mehr über sich selbst erfahren hat. Nicht alles, was sie erlebt hat, war positiv, doch jedes Erlebnis hatte eine besondere Bedeutung und es war toll, die Protagonistin auf ihrer Reise zu begleiten und zu sehen, wie sie sich weiter entwickelt hat. Auch die anderen Charaktere waren gut ausgearbeitet; es gab zwar eher unsympathische Figuren, doch mir hat sehr gefallen, dass es verschiedene Graustufen gab und die Autorin hat deutlich gemacht, dass alles zwei Seiten hat. Besonders toll fand ich aber Poppy. Sie ist wirklich eine unglaublich starke Frau, die unbeirrt ihren Weg geht und beharrlich an ihre Träume glaubt und das fand ich sehr beeindruckend.

Die Handlung selbst hat mir ebenfalls gefallen, obwohl einige Entwicklungen vorhersehbar waren. Es gibt humorvolle, aber auch ernste Momente und zudem einige sehr berührende Szenen. Ich habe schnell eine Verbindung zu den Charakteren aufgebaut und deshalb mit ihnen gelitten und gehofft und gebangt, dass für sie alles gut ausgehen würde. Interessant war dabei, dass die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt wurde und die Vergangenheit sehr relevant für die Gegenwart war; die beiden Handlungsstränge wurden geschickt miteinander verknüpft und jede neue Enthüllung hat die Reise, auf der die drei Frauen sich befinden, bedeutsamer gemacht. Es werden wichtige Themen behandelt und die Botschaften, die in dem Buch stecken, sind sehr wichtig, regen zum Nachdenken an und wurden gefühlvoll übermittelt.

"Heute schon für morgen träumen" bekommt von mir 4 Sterne. Es ist eine sehr schöne, anrührende Geschichte mit toll ausgearbeiteten Charakteren. Gegen Ende war das Buch ein bisschen kitschig und vorhersehbar, aber es hat mich dennoch gut unterhalten und bewegt.