Konnte mich gerade in der ersten Hälfte nicht fesseln
Der Geschmack von ApfelkernenEs fällt mir schwer, "Der Geschmack von Apfelkernen" zu bewerten. Was den Inhalt betrifft, fand ich die Geschichte recht gut; Hagena hat die einzelnen Charaktere sehr sorgfältig gezeichnet und die unterschiedlichen ...
Es fällt mir schwer, "Der Geschmack von Apfelkernen" zu bewerten. Was den Inhalt betrifft, fand ich die Geschichte recht gut; Hagena hat die einzelnen Charaktere sehr sorgfältig gezeichnet und die unterschiedlichen Beziehungen zwischen ihnen wirkten lebendig und realistisch, sodass ich Interesse daran hatte, mehr über sie zu erfahren. Auch die verschiedenen Verbindungen zwischen den Generationen waren gut dargestellt, wobei ich die vielen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf den ersten Blick manchmal etwas verwirrend fand, da sie oft beinahe nahtlos aufeinander folgten. Zugleich hat dies aber deutlich gemacht, wie alles verbunden ist, und schließlich geht es hier ja um das Zurückerinnern an vergangene Momente, sodass diese Art der Erzählung doch passend war. Besonders gut gefallen haben mir die kleinen magisch anmutenden Elemente, wobei vor allem die Johannisbeeren, die ihre Farbe wechseln, präsent waren; diese kleinen Szenen haben das Buch auf jeden Fall bereichert. Mit der Liebesgeschichte konnte ich allerdings nicht viel anfangen und Iris selbst ist für mich irgendwie blass geblieben.
Die Aussage, die hinter dem Buch steckt, fand ich gelungen; die Geschichte, die erzählt wird, ist zwar nicht gerade unbeschwert, doch aus den einzelnen Erinnerungen setzt sich nach und nach ein interessantes Bild zusammen und zum Leben gehören nun einmal sowohl glückliche als auch traurige Momente. Die Beschreibungen der Szenerie und des Innenlebens der Charaktere waren ebenfalls sehr schön. Dennoch hatte ich zu Beginn große Probleme mit dem Schreibstil, der mich irgendwie nicht packen konnte. Ich fand es schwierig, mich richtig auf die Geschichte einzulassen, und es hat eine Weile gedauert, bevor ich mich an die Art, wie sie erzählt wurde, 'gewöhnt' hatte. Anschließend konnte ich das Buch dann mehr genießen, aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon eine gewisse Distanz zum Geschehen und obwohl es viel gibt, was mir gefallen hat, hat das Buch mich aus diesem Grund leider nicht richtig berührt.
Bei der Bewertung habe ich mich schließlich für drei Sterne entschieden. "Der Geschmack von Apfelkernen" konnte mich gerade in der ersten Hälfte nicht fesseln und ich bin nicht wirklich begeistert davon, wie die Geschichte erzählt wurde, doch was die Charaktere und die Handlung an sich betrifft, hat das Buch mir ganz gut gefallen.