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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2018

Konnte mich voll und ganz überzeugen

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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"Der Spielmann" war mein erstes Buch von Oliver Pötzsch, aber bestimmt nicht das letzte. Die Geschichte konnte mich von der ersten Seite an fesseln, sie war sowohl spannend als auch interessant und die ...

"Der Spielmann" war mein erstes Buch von Oliver Pötzsch, aber bestimmt nicht das letzte. Die Geschichte konnte mich von der ersten Seite an fesseln, sie war sowohl spannend als auch interessant und die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Der Protagonist ist Johann Georg Gerlach, 'Faustus' genannt, dessen Leben als Vorlage für die bekannte Erzählung um Doktor Faust und seinen Pakt mit dem Teufel angesehen wird. Der Autor hat einige Parallelen eingebaut und sogar mehrere Zitate aus Goethes Werk verwendet, was sehr interessant war, obwohl mir vermutlich einiges entgangen ist, da ich "Faust" zuletzt vor einigen Jahren gelesen habe.

Trotz der Länge von knapp 800 Seiten fand ich das Buch durchgehend packend. Der Werdegang von Johann verläuft alles andere als geradlinig und durch seine Reisen an unterschiedliche Orte ist es Pötzsch möglich, vielfältige Einblicke in das Leben in der damaligen Zeit zu gewähren und die Darstellungen kamen mir dabei authentisch vor. Besonders gefallen hat mir, dass die ganzen Einzelheiten zu großen Teilen beiläufig in die Handlung einflossen, da der Fokus auf Johann, seinen Erlebnissen und auch seinen Studien lag. Das Wissen, das er sich angeeignet hat, wurde ebenfalls gut vermittelt; wenn im Detail auf etwas eingegangen wurde, fand ich die Erklärungen leicht verständlich und nicht zu kompliziert, während zugleich deutlich wurde, dass der Protagonist sich mit Dingen befasst, die die Kenntnisse vieler Menschen - und vor allem seiner Zeitgenossen - übersteigen. Sein großer Wissensdurst spielte für die Geschichte eine entscheidende Rolle und ich mochte, wie sein Verhalten davon beeinflusst wurde, doch obwohl er wirklich bedeutsam ist, macht er nur eine Facette seines Charakters aus. Johann hat gute, aber auch einige negative Eigenschaften und seine Ecken und Kanten wurden ausgiebig beleuchtet; zudem ist deutlich, dass er sich im Lauf der Handlung weiter entwickelt und von seinen Erfahrungen stark geprägt wird, was ich gut und mehr als glaubwürdig fand. Die Nebenfiguren wurden ebenfalls gut ausgearbeitet.

Tonio, der Johann in jungen Jahren bei sich aufnimmt und ihm einiges beibringt, war ein sehr interessanter Charakter, dessen Präsenz beinahe durchgehend zu spüren war. Man erfährt nur wenig über seine Vergangenheit und auch seine vollständige Motivation wird erst spät enthüllt, doch dadurch ist er sehr geheimnisvoll und die Bedrohung, die von ihm ausgeht, wurde beinahe greifbar dargestellt. Es gibt einige unheimliche, übernatürlich anmutende Szenen und es war zwar beklemmend, aber faszinierend zu spekulieren, was hinter seinem Verhalten stecken könnte und worauf die Geschichte hinauslaufen würde. Die Spannung wird über das ganze Buch aufrecht erhalten, obwohl es durchaus Abschnitte gibt, in denen die düsteren Elemente in den Hintergrund treten; die Balance war meiner Meinung nach sehr gelungen. Am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse geradezu und es war sehr leicht, mit den Figuren mitzufiebern und auf einen guten Ausgang zu hoffen. Einige der Entwicklungen haben mich überrascht, doch der Abschluss der Erzählung hat mir gut gefallen und er macht neugierig auf den zweiten Band, der nächstes Jahr erscheinen soll. Das Nachwort, in dem der Autor auf die Entstehungsgeschichte des Buches eingeht und erklärt, was sich historisch belegen lässt, war ebenfalls lesenswert.

FAZIT:
"Der Spielmann" konnte mich voll und ganz überzeugen; Pötzsch schreibt atmosphärisch dicht, die Handlung war fesselnd, es gab sowohl emotionale als auch angemessen unheimliche Momente und der Protagonist war ein faszinierender, vielschichtiger Charakter, dessen Werdegang sehr interessant geschildert wurde.

Veröffentlicht am 08.02.2017

Tolle Fortsetzung

The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch (Tödlich 2)
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Da mir der erste Band, "Goddess of Poison", sehr gefallen hatte und das Ende einiges offen ließ, war ich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung gespannt und meine Erwartungen waren entsprechend hoch. Und ...

Da mir der erste Band, "Goddess of Poison", sehr gefallen hatte und das Ende einiges offen ließ, war ich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung gespannt und meine Erwartungen waren entsprechend hoch. Und was soll ich sagen, "The Sleeping Prince" hat mich nicht enttäuscht.

Wie schon der Vorgänger beginnt die Geschichte eher langsam, wenn auch nicht ruhig; das Land befindet sich im Krieg und der Schlafende Prinz ist eine große Bedrohung, was dem Leser schon gleich zu Beginn vermittelt wird. Im Mittelpunkt steht Errin, die Protagonistin dieses Buches, die sich alleine um ihre kranke Mutter kümmern und das Geld verdienen muss. Man lernt sie und ihr Leben kennen, erfährt, welche Lasten sie tragen muss und auch, dass es einen geheimnisvollen Freund gibt, über den sie nicht viel weiß, dem sie aber vertraut. Ich fand es interessant, Errin näher kennen zu lernen, vor allem, da sie in Band 1 nicht vorkam. Sie war meiner Meinung nach eine gute Ich-Erzählerin, ganz anders als Twylla, doch ebenfalls heldenhaft und mutig und mir sehr sympathisch. Die anderen Figuren sind ein bisschen blass geblieben - sie sind faszinierend (vor allem Silas, den ich sehr gerne mochte), aber noch nicht vollständig ausgearbeitet, was daran liegt, dass die Protagonistin für lange Zeit auf sich alleine gestellt ist und nicht weiß, wem sie wirklich trauen kann.

Die Geschichte war von Anfang an packend und wunderbar geschrieben, allerdings mir hat ein bisschen von dem World Building gefehlt, das ich im ersten Band so toll fand. Da Errin ein sehr simples Leben führt und später fliehen muss, bekommt man mit, wie der Krieg die Menschen beeinflusst und was sie erleiden müssen, aber in "Goddess of Poison" spielten Mythologie und auch Religion eine größere Rolle und boten so interessante Hintergrundgeschichten. Immerhin gibt es hier die Saga um den Schlafenden Prinzen und man erfährt auch einiges über ihn.
Richtig fesseln konnte mich aber vor allem das letzte Drittel des Buches, in dem es einige sehr überraschende Wendungen gibt. "The Sleeping Prince" hat mich hier richtig mitgenommen, es gab einen Schlag auf den anderen, die Autorin wirft einiges um und das Ende... gerade, als man denkt, man wisse ungefähr, dass die Lage ausweglos ist, kommt noch einmal eine Enthüllung, die alles infrage stellt. Dennoch bleibt einiges offen, sodass ich wieder sehr gespannt bin, wie es weitergeht und wie die Protagonisten gegen den Schlafenden Prinzen und seine Anhänger vorgehen können.
4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 05.02.2017

Toller Abschluss

Percy Jackson 5: Die letzte Göttin
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"Die letzte Göttin" war ein sehr gelungener Abschluss der Reihe. Es ist sehr viel passiert und stellenweise war es etwas chaotisch, aber das war meiner Meinung nach für eine Schlacht zwischen Göttern, ...

"Die letzte Göttin" war ein sehr gelungener Abschluss der Reihe. Es ist sehr viel passiert und stellenweise war es etwas chaotisch, aber das war meiner Meinung nach für eine Schlacht zwischen Göttern, Titanen und ihren Verbündeten durchaus angemessen - natürlich gibt es nicht einfach nur einen Direktangriff, sondern mehrere kleinere Gefechte und Angriffe von allen Fronten und Herausforderungen, mit denen man vor dem Lesen nicht gerechnet hätte. Das Buch war durchgängig spannend und die Kämpfe waren dank aller Verluste und Rückschläge, die die Protagonisten erleiden, realistisch. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert und obwohl ich am Ausgang nicht gezweifelt habe, war ich doch unsicher, was passieren würde, gerade in Bezug auf die große Weissagung, und dem Autor ist es gut gelungen, den inneren Konflikt darzustellen, den Percy durchlebt. Mir hat gut gefallen, dass gezeigt wurde, dass die Halbgötter teilweise durchaus Gründe haben, ihre unsterblichen Eltern zu verachten und sie nicht einfach nur böse waren.

In diesem Band gab es wieder einige Enthüllungen und Wendungen, die ich nicht erwartet hätte, aber alles ergibt sehr viel Sinn und gerade das Ende eröffnet zahllose Möglichkeiten für die "Helden des Olymp"-Reihe, auf die ich sehr gespannt bin. Die wichtigsten Handlungsstränge wurden zusammen geführt und beendet, doch die Welt hat noch einiges an Potential und die dem Buch angehängte Bonus-Geschichte über Kane macht auch auf diese Reihe neugierig. Dazu kommt noch, dass die Charaktere sich wieder sehr schön weiterentwickelt haben und viele der bereits bekannten Nebenfiguren erneut auftreten, was ein paar interessante Entwicklungen ergab. Auch, dass Hades wieder eine größere Rolle gespielt hat, mochte ich, da ich seinen Charakter sehr gerne mag (obwohl in dieser Reihe ganz klar Poseidon mein Lieblingsgott ist ;) ).
Gefallen hat mir auch, dass Percy es trotz all der tragischen Ereignisse geschafft hat, seine Erzählung durch gelegentlichen Humor aufzulockern, da das Buch sonst doch recht düster gewesen wäre. So ist es eine gute Balance.

Die "Percy Jackson"-Reihe hat mir insgesamt wirklich gut gefallen und ich bin einfach nur begeistert. Auch dieses Buch bekommt wieder 4,5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.02.2017

Wieder sehr gelungen

Percy Jackson 4: Die Schlacht um das Labyrinth
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Auch "Die Schlacht um das Labyrinth" war wieder ein großartiges Buch, so wie der Rest der Reihe. Ich bin wirklich begeistert und frage mich, wieso ich die Bücher nicht schon viel früher gelesen habe... ...

Auch "Die Schlacht um das Labyrinth" war wieder ein großartiges Buch, so wie der Rest der Reihe. Ich bin wirklich begeistert und frage mich, wieso ich die Bücher nicht schon viel früher gelesen habe... sie sind packend, faszinierend und so geschrieben, dass man sie auf keinen Fall aus der Hand legen will. Nun habe ich die Reihe schon fast beendet, aber zum Glück hat Riordan ja noch mehr über diese Welt geschrieben.

In diesem Band spitzt die Situation sich zu; Kronos und seine Anhänger werden zu einer immer größeren, ernsthaften Bedrohung und das Camp selbst schwebt in großer Gefahr. Natürlich fällt es an die uns bereits bekannten Figuren, alle zu retten, und diesmal ist es Annabeth, die den Auftrag erteilt bekommt - kein Wunder, da sie Architektur liebt und das Labyrinth des Dädalus ein Meisterwerk an Architektur ist. Die Vorstellung, dass es sich immer weiter ausbreitet, ist sehr interessant, auch wenn ich definitiv nie über einen Eingang stolpern wollte. Die Gefahren, die in seinem Inneren lauern, sind allerdings eine wunderbare Herausforderung für die Protagonisten und bieten spannenden Lesestoff. Dazu war die Geschichte aber noch emotional und man hat gemerkt, dass Percy und seine Freunde langsam erwachsen werden, was mir gut gefallen hat. Das dazugehörige Gefühlschaos hat mir zwar weniger zugesagt, aber es gehört eben dazu und stand zum Glück nicht im Vordergrund, sondern war nur ein gut integrierter Bestandteil der Handlung.

Ich mochte ebenfalls, dass der Autor scheinbar unwichtige Ereignisse und Charaktere aus vorherigen Bänden aufgegriffen und gezeigt hat, dass sie doch eine große Bedeutung haben. Außerdem gab es Wendungen und Enthüllungen, die ich so nicht habe kommen sehen, beispielsweise in Bezug auf Kronos selbst. Ich bin wirklich gespannt, womit er mich im fünften Band der Reihe überraschen wird... und wie der große Konflikt ausgehen wird.
4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 03.02.2017

Wieder ein Highlight

Percy Jackson 3: Der Fluch des Titanen
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Da mir die ersten beiden Bände wirklich gut gefallen haben, habe ich mir direkt Band 3-5 gekauft - und "Der Fluch des Titanen" sofort verschlungen. Auch dieses Buch fand ich großartig. Nach einem zunächst ...

Da mir die ersten beiden Bände wirklich gut gefallen haben, habe ich mir direkt Band 3-5 gekauft - und "Der Fluch des Titanen" sofort verschlungen. Auch dieses Buch fand ich großartig. Nach einem zunächst etwas verwirrenden, abrupten Einstieg hat es mich schnell in seinen Bann gezogen. Die Entwicklung der Charaktere war toll, es gab einen starken Plot, ein paar sehr gelungene Wendungen (gerade am Ende, obwohl ich diese Enthüllung habe kommen sehen) und das Abenteuer, dass die Helden bestehen müssen, war spannend und gefährlich; in "Im Bann des Zyklopen" hatte ich ein wenig den Eindruck, dass keine ernstzunehmende große Bedrohung besteht, doch hier war das ganz anders. Man erfährt mehr über die Pläne von Kronos' Anhängern und es gab ein paar Stellen, bei denen ich wirklich befürchtet habe, sie könnten die Oberhand gewinnen und die Gegenseite signifikant schwächen. Dazu liefert Riordan mit diesem Band noch einige emotionale Momente, die den Ernst der Lage verdeutlichten und dafür gesorgt haben, dass mir die Tränen kamen. Die Bedrohung wirkte definitiv mehr als real und ich bin gespannt, wie es in diesem Kampf weiter gehen wird.

In diesem Band ist es Riordan wieder gut gelungen, eine Balance zwischen Ernst und Humor sowie der modernen Welt und der griechischen Mythologie zu schaffen. Verschiedene Götter sind zum ersten Mal aufgetreten und mir gefällt, wie der Autor die Figuren und ihre Geschichten interpretiert hat. Außerdem ist es ihm wieder gelungen, dass ich sehr an dem Schicksal seiner Charaktere interessiert war, selbst bei jenen, die man erst in diesem Buch kennen gelernt hat.
Das Ende ist definitiv vielversprechend, vor allem in Bezug auf die Entscheidung der Götter über ihr weiteres Vorgehen, und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Es dürfte einiges auf uns zukommen, nicht nur in Bezug auf den Konflikt mit Kronos, sondern auch mit der Suche nach Pan... und ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich dafür bereit bin.^^ Auf jeden Fall kann ich die Serie bisher empfehlen, ich bin wirklich gefesselt und werde vermutlich gleich mit Band 4 weitermachen.
4,5/5 Sternen