Das makellose Mädchen
Das makellose MädchenWren Greenwood ist schon seit längerer Zeit single, weshalb ihre beste Freundin Jax sie bei einer Dating-App anmeldet. Prompt hat sie ein interessantes Match mit Adam und verabredet sich mit ihm. Beide ...
Wren Greenwood ist schon seit längerer Zeit single, weshalb ihre beste Freundin Jax sie bei einer Dating-App anmeldet. Prompt hat sie ein interessantes Match mit Adam und verabredet sich mit ihm. Beide verstehen sich auf Anhieb, als würden sie sich schon ewig kennen. Alles läuft perfekt, sie verbringen eine tolle Zeit zusammen, doch eines Tages verschwindet Adam komplett von der Bildfläche. Kurz darauf taucht ein Privatdetektiv vor Wrens Haustür auf, mit einem Bild von Adam, der auf der Suche nach einem verschwundenen Mädchen ist. Mia, so heißt sie, soll sich wohl ebenfalls mit Adam über die Dating-App verabredet haben. Wren will das zunächst alles nicht wahrhaben, doch schnell erkennt sie, dass Adam nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Gemeinsam mit Privatdetektiv Bailey Kirk nimmt sie die Verfolgung auf. Dabei muss sie sich außerdem ihrer schwierigen Vergangenheit stellen. Die Spuren führen in ihren alten Heimatort, wo sie vor vielen Jahren miterlebt hat, wie ihr eigener Vater ihren Bruder und ihre Mutter erschießt.
Insgesamt werden drei Mädchen vermisst, die mit Adam, der unter verschiedenen Namen bekannt ist, in Verbindung standen. Alle haben sie eine dramatische Vergangenheit, was sie alle miteinander verbindet.
Als Wren auf eigene Faust die Verfolgung aufnimmt und Bailey zurücklässt, wird es brenzlig. Adam verhält sich zwar zunächst wie ein ganz normaler Liebhaber, doch sobald Wren etwas sagt oder tut, was ihm nicht passt, tut er ihr weh, bis er sie schließlich sogar fast umbringt. Schlussendlich wacht sie in einem Leichensack auf, weil Adam vermutlich dachte, er hätte sie tatsächlich getötet. Als sie sich endlich befreien kann, erblickt sie neben sich die Gräber der drei anderen vermissten Mädchen.
Mittlerweile haben sich Bailey, Jax und Wrens Freunde auf die Suche nach ihr gemacht, da sie schon einige Zeit verschwunden ist.
Als es Wren endlich gelingt, Adam kaltblütig zu erschießen, findet Bailey sie und sie kommt nach Hause zurück. Mit Bailey versteht sie sich so gut, dass die beiden so etwas wie eine Beziehung führen, so genau weiß das aber niemand. Nach Adams Tod erfährt sie, dass sie von ihm schwanger ist, möchte das Kind aber unbedingt behalten. Auch ihren Vater besucht sie am Ende im Gefängnis – nicht um ihm zu vergeben, sondern um mit der Geschichte besser abschließen zu können. Wrens beste Freundin Jax lebt nun bei ihr im Haus und alle haben das Drama gut überstanden.
Mir persönlich hat die Geschichte an sich gut gefallen, nur leider habe ich die ganze Zeit auf einen Plottwist gewartet, der irgendwie nicht so richtig kam. Man wusste von Anfang an, dass Adam diese Mädchen umgebracht hat, oder hat es zumindest geahnt. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht, ob es Neuigkeiten gibt und ob Adam endlich gefunden wird.
Was ich aber sehr gut finde, ist das Thema des Buches an sich. Im Internet lauern viele Gefahren, aber auch im realen Leben. Man kennt einen Menschen nie wirklich komplett, jeder hat Geheimnisse, der eine mehr, der andere weniger. Ich fand es auch erschreckend, wie leicht jemand alles über dich herausfinden kann. Je mehr in dieser Welt digitalisiert wird, umso einfacher ist es, jede beliebige Information über einen Menschen herauszufinden, als wäre ein offenes Buch, was schon sehr schockierend ist.
Wren war mir von Beginn an symphatisch, schon allein wegen Ihres Blogs „Liebe Birdie“, mit dem sie anderen Menschen hilft, Probleme zu bewältigen. Sie ist ein sehr liebevoller Mensch, der immer an das Gute glaubt, selbst, wenn es nichts Gutes gibt. Wren ist eine wahnsinnig starke Persönlichkeit, sodass sie definitiv ein Vorbild für andere sein kann. Sie zeigt, dass, egal wie schlimm die Vergangenheit war, man nicht aufgeben darf und es immer einen Weg gibt.
Adam hingegen war mir von Anfang an suspekt. Er hat kaum etwas über sich preisgegeben, und an Wrens Stelle wäre ich sicher stutzig geworden. Liebe macht eben blind.
Die anderen Charaktere fand ich alle sehr authentisch, vor allem Bailey habe ich auf Anhieb gemocht. Er hatte nicht dieses typische Detektiv-Gehabe, sondern war viel menschlicher. Er hat das, was er getan hat, nicht für Geld getan, sondern aus Liebe. Und das ist wirklich bewundernswert.
Der Schreibstil war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich habe mich schnell reingefunden. Ich finde es sehr originell, dass die Protagonistin den Täter immer direkt anspricht, anstatt einfach nur über ihn zu erzählen. Auch den Wechsel der Perspektiven zwischen den einzelnen Kapiteln fand ich sehr abwechlungsreich.
Das Cover finde ich nicht besonders ansprechend, auch, wenn die Blumen schön aussehen. Ich finde, die Blumen passen nicht so gut zum Inhalt und die Schriftart wirkt auch nicht so originell. Außerdem muss ich noch anmerken, dass ich den originalen Titel „Last Girl ghosted“ um Einiges passender finde als den deutschen Titel.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch nicht schlecht fand, aber mir, wie bereits erwähnt, ein richtiger Wendepunkt gefehlt hat, etwas Schockierendes. Trotz alledem kann ich das Buch empfehlen, vielleicht auch eher für Leser, die noch nicht so oft Thriller gelesen haben oder damit erst anfangen möchten.