Nicht erwartet
TotenstilleLeider muss ich gleich mit der Tür ins Haus fallen und gestehen, dass mir das Buch nicht sonderlich gut gefallen hat. Ab einem bestimmten Punkt habe ich auch nur noch überflogen und es schließlich sogar ...
Leider muss ich gleich mit der Tür ins Haus fallen und gestehen, dass mir das Buch nicht sonderlich gut gefallen hat. Ab einem bestimmten Punkt habe ich auch nur noch überflogen und es schließlich sogar abgebrochen - obwohl ich das wie die Pest hasse und eigentlich versuche zu vermeiden.
Der Anfang und der Klappentext waren viel versprechend. Das ist ein Buch, dachte ich, dass ich sicher mögen und dementsprechend schnell durch haben könnte.
Falsch gedacht.
In den ersten Kapitel fand ich es echt gut, dass der Autor Tuvas Handicap nicht "vergessen" hatte. Passiert leider oft, dass anfangs immer ein großes Drama um eine Beeinträchtigung gemacht wird, die aber immer mehr in den Hintergrund gerät. Hier ist allerdings das Gegenteil der Fal. Mir kam es vor, als würde auf jeder Seite mindestens zweimal das Hörgerät genannt werden, was auf die Dauer echt nervig wurde. Dazu kam, dass die Protagonisten Tuva selbst, mit immer unsympathischer wurde. Klar, sie war total unzufrieden mit ihrer Lage. Weit weg von Großstädten, mit einer todkranken Mutter und einem schrecklichen Handicap. Aber irgendwie machte sie auf mich immer einen negativen Eindruck.
Ja, sie hat ein Handicap und ja, ihre Mutter liegt im Sterben. Aber trotzdem scheint es sie nicht so richtig zu interessieren, was mit ihrer Mutter ist. Sie besucht sie kaum und jeder, der schon einmal mit krebskranken Menschen zu tun hatte, weiß, dass man eigentlich so viel Zeit wie möglich mit dieser Person verbringen sollte. Tuva schien das aber nicht so richtig klar.
Dann kamen noch die ganzen anderen Charaktere. Es gab einige, über die nur positives gesagt wurde, und dann kam der Rest. Der, der so eklig beschrieben wurde, dass mit teilweise echt Schlecht wurde.
Dazu kam, dass ich als Vegetarierin nicht sonderlich begeistert von den ganzen Tiertrophäen war. Es war einfach nur eklig. Ich sag nur "Tête de veau". Mir ist klar, dass Elchjagd und die Jagd an sich ein großes Thema in Schweden ist, aber das war mir ein bisschen zu viel Imput seitens des Autors dazu.
Es gibt noch einige andere Sachen, die ich nicht so toll fand. Beispiels, dass manche Sätze überhaupt keinen Zusammenhang zu dem Verlauf der Erzählung passten, aber ich will jetzt auch nicht alles schlecht reden.
Mir hat es nicht gefallen. Für andere war es sicher echt spannend, aber meins war es leider nichts. Ich bin froh, dass ich das Buch nicht gekauft, sondern bei der Leserunde "gewonnen" habe.
Das Cover und der Klappentext waren wirklich gut gestalltet, aber die Geschichte und leider auch die Spannung war eher mau.