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Jorina_Winter

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2025

Toller Abschluss

Emily Wildes Kompendium der verlorenen Geschichten
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Mit dem vorliegenden 3. Band um die Dryadologin Emily Wilde geht ein Abenteuer zu Ende, an dem ich über alle Bücher hinweg mit sehr viel Spaß teilgenommen habe.
In wunderbarer, der Zeit gut angepassten ...

Mit dem vorliegenden 3. Band um die Dryadologin Emily Wilde geht ein Abenteuer zu Ende, an dem ich über alle Bücher hinweg mit sehr viel Spaß teilgenommen habe.
In wunderbarer, der Zeit gut angepassten Sprache, wie immer im Stil einer wissenschaftlichen Tagebuchaufzeichnung, wird die Handlung an die Ereignisse des zweiten Buches anschließend fortgeführt. Die Fußnoten, die man zum Verständnis nicht unbedingt lesen muss, runden diesen wissenschaftlichen Eindruck ab. Erneut gelingt es der Autorin dabei innerhalb kürzester Zeit, einen in die Geschichte abtauchen zu lassen. Und man trifft auf liebgewordene alte Bekannte, die die Geschichte sehr bereichern.
Professorin Emily Wilde und ihr Kollege Wendell Bambleby, der sich ja inzwischen als exilierter Prinz eines irischen Feenreiches geoutet und endlich auch das Herz von Emily gewonnen hat, nehmen gemeinsam die Rückeroberung des Feenthrones in Angriff. Dabei gibt es eine Menge Hindernisse zu überwinden, da die Feenreiche offenbar eine recht unübersichtliche Struktur aufweisen und durch die Vielzahl an verschiedenen Feen-Spezies und -gruppierungen Freund und Feind nur schwer zu unterscheiden sind. Und sterbliche Menschen haben es dort auch nicht leicht, erst recht nicht als Feenkönigin… Die eigentliche Thronübernahme gelingt zwar, wird aber überschattet von einem Ereignis aus dem vorhergehenden Buch, welches eine unerwartete Dynamik entwickelt hat und die Existenz des Reiches bedroht.
Einmal mehr muss Emily auf ihre bewährte wissenschaftliche Arbeitsweise und Methodik zurückgreifen, um anhand von alten, fast verlorenen Geschichten nicht nur das Reich vor der Zerstörung zu retten, sondern auch ihren geliebten Lebensgefährten vor den Konsequenzen seines Handeln zu bewahren. Der Balanceakt gelingt, und auch wenn sich Emily nie so recht wohlfühlt in ihrer Rolle als Königin, so schenkt ihr Wendell doch die Möglichkeit, sein Reich gemeinsam mit ihm weiter zu erforschen und so ihrer Leidenschaft für die Dryadologie weiterhin nachzugehen.
Ein gelungener Abschluss einer gelungenen Buchreise, mit einem befriedigenden Ende, das aber Raum lässt für weitere Abenteuer. Würde mich freuen!

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Veröffentlicht am 13.07.2025

Unterhaltsam

Crushing Souls (Driven Dreams-Dilogie, Band 1)
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"Crushing Souls" war mein erstes Buch der Autorin und auch mein erstes mit Formel 1 Bezug. Ich fand das Thema war sehr gut umgesetzt und man hat tolle Einblicke in diesen Rennsport erhalten. Da ich selber ...

"Crushing Souls" war mein erstes Buch der Autorin und auch mein erstes mit Formel 1 Bezug. Ich fand das Thema war sehr gut umgesetzt und man hat tolle Einblicke in diesen Rennsport erhalten. Da ich selber nie Formel 1 gucke, war für mich so ziemlich alles neu, aber sie hat es gut erklärt und zu einem interessanten Background gemacht. Mein neuer Lieblingssport wird es trotzdem nicht. Durch die Rennen kam natürlich immer etwas Spannung auf, aber so einen richtigen Reiz hat es auf mich nicht ausgeübt. Der Romance Anteil war aber schön, die Protagonisten waren authentisch und die Dynamik der beiden mitreißend. Manchmal waren es mir ein paar zu viele Tropes und Klischees, aber das ist auch nicht generell negativ. Dafür gab es viele verschiedene Settings, was mir gut gefallen hat, denn damit kam fast Urlaubsstimmung auf und das Buch eignet sich gut für den Urlaub. Schön ist auch, dass diese Geschichte hier eigentlich abgeschlossen ist und nicht künstlich für weitere Bände aufgebauscht wurde. Mehr hätte der Plot auch nicht hergegeben und so gab es einen zufriedenstellenden Abschluss.
Insgesamt eine unterhaltsame New Adult Lektüre mit einem speziellen Thema für Fans oder welche, die etwas ihren Horizont erweitern wollen.

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Veröffentlicht am 29.06.2025

Genial

Das Gefühl von Unendlichkeit
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Einfach nur Wow! Wie fasst man eine Geschichte mit so viel Faszination, Tiefgang, Liebe und Herzschmerz zusammen? Dieses Genre ist unübertroffen und kommt aus einer ähnlichen Richtung wie „The Circle“ ...

Einfach nur Wow! Wie fasst man eine Geschichte mit so viel Faszination, Tiefgang, Liebe und Herzschmerz zusammen? Dieses Genre ist unübertroffen und kommt aus einer ähnlichen Richtung wie „The Circle“ und „Tomorrow and Tomorrow and Tomorrow “. „Das Gefühl von Unendlichkeit “ hebt sich in seinem eigenen Genre wirklich ab. Es ist eine Mischung aus spekulativer Fiktion, literarischer Fiktion, mythologischen und philosophischen Elementen und so gut, dass ich es nicht in eine bestimmte Kategorie einordnen möchte.

Wir folgen unseren Hauptfiguren Zoe und Jack durch eine seelenverwandte Freundschaft, hin zu Liebenden, Verrat, Hoffnung und Tragödie. Kommt einem das erstmal viel vor? Sicher. Aber die Umsetzung ist so perfekt, dass ich diese Figuren schnell unglaublich ins Herz geschlossen habe. Ein überraschender und wunderschöner Erzählwechsel nach drei Vierteln des Buches ließ mich vor Freude und Schmerz nach Luft schnappen. Der Schreibstil war beispiellos, und Taylors Expertise in Chemie und Wissenschaft war ein wahrer Genuss und äußerst zugänglich.

Ich habe wirklich so viele Emotionen durchlebt, und es wird lange dauern, bis ich das alles wirklich verdaut habe. Dieses Buch hat das Zeug zu einem allzeit Lieblingsbuch. Denn dieses Buch war wirklich … ein Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde.

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Veröffentlicht am 19.04.2025

Toller Abschluss

Kerze & Krähe
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Da ist er endlich, der dritte und abschließende Band der Chronik des Siegelmagiers. Ich musste mich tatsächlich erst ein wenig einlesen, da das Erscheinen des 2. Bandes schon länger zurückliegt, die Handlung ...

Da ist er endlich, der dritte und abschließende Band der Chronik des Siegelmagiers. Ich musste mich tatsächlich erst ein wenig einlesen, da das Erscheinen des 2. Bandes schon länger zurückliegt, die Handlung aber fast nahtlos an die vorherigen Ereignisse anschließt. Und so sind außer dem Protagonisten Aloysius MacBharrais, Druckereibesitzer und hauptberuflicher Siegelagent, auch alle seine vertrauten und liebgewordenen Mitstreiter wieder mit an Bord. Ebenso haben der Eiserne Druide und seine Kollegen ihre Momente. Dazu kommen ein paar neue, überaus spannende und kuriose Persönlichkeiten, die für einigen Wirbel sorgen.
Mit seinen Erzählungen um den Eisernen Druiden hatte der Autor eine Fantasywelt erschaffen, die sich von unserer nur dadurch unterscheidet, dass sämtliche jemals in Erscheinung getretenen Pantheons und mythischen Wesen tatsächlich existieren und das Leben, wie wir Menschen es kennen, oft gehörig durcheinander bringen. Damit das nicht völlig aus dem Ruder läuft, gibt es seit Jahrhunderten Menschen wie den schottischen Siegelagenten MacBharrais, die sozusagen als Vermittler zwischen Menschen und den „Anderen“ auftreten und vertragliche Regelungen für ein erträgliches Miteinander finden, schriftlich festhalten, überwachen und im gegebenen Fall auch ahnden.
Dummerweise wird MacBharrais seine Arbeit dadurch erschwert, dass er sich irgendwann einen Doppelfluch zugezogen hat, wodurch er sich einerseits nur schriftlich bzw per Sprach-App verständlich machen kann, und zum anderen verliert er ständig seine Lehrlinge durch unglückselige Todesfälle. Seine Suche nach dem Grund für diese Flüche und ihren Verursacher führt ihn in die aberwitzigsten Situationen und um den ganzen Erdball. Dummerweise kommen ihm immer noch Probleme übernatürlicher Art dazwischen, so dass sich seine eigentliche Suche immer wieder verzögert. Dazu kommen Probleme mit der lokalen Polizei, nicht zuletzt durch die oftmals unvorhersehbaren Aktionen seiner Mitstreiter, die allesamt ausgesprochen ungewöhnliche Persönlichkeiten sind.
Erzähler ist Al MacBharrais selbst, Schotte durch und durch und glücklicherweise mit extrem guten Nerven und einer Gelassenheit gesegnet, ohne die er vermutlich längst komplett durch den Wind, wenn nicht sogar tot wäre. So zieht sich trockener britischer Humor durch die Geschichte, vom Stil her auch wunderbar an einen Herrn gesetzteren Alters angepasst. Dabei werden die irrsinnigsten Dinge in einer Ernsthaftigkeit geschildert, die dadurch total glaubwürdig klingen. Und selbst politische Themen werden nicht ausgespart.
Insgesamt ein herrliches Leseabenteuer, das besonders durch die endlich gelungene Auflösung des Fluchs zu einem befriedigenden Abschluss geführt wird und auch keine wichtige Frage unbeantwortet lässt. Trotzdem würde es sicher großen Spaß machen, mehr aus dieser von Kevin Hearne kreierten Welt zu lesen.

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Veröffentlicht am 09.04.2025

Vielversprechend

Haus Ashford - Magie verpflichtet
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Da ist er nun also, der Einführungsband für die neue Reihe von Benedict Jacka. Und was für ein Start das ist! Sehr gut geschrieben, wie von den Alex Verus Büchern gewohnt, und spachlich angenehm angepasst ...

Da ist er nun also, der Einführungsband für die neue Reihe von Benedict Jacka. Und was für ein Start das ist! Sehr gut geschrieben, wie von den Alex Verus Büchern gewohnt, und spachlich angenehm angepasst an das noch relativ jugendliche Alter des Protagonisten, dessen Abenteuer in Ich-Form erzählt werden.
Die Vorbemerkung des Autors, es handle sich u.a. um die Einführung in das Setting, bereitet einen nur wenig auf das vor, was da auf den folgenden etwas über 400 Seiten geboten wird. Man wird zunächst mit dem Protagonisten bekannt gemacht, seinen nicht sonderlich bequemen Lebensumständen in einem von Londons Außenbezirken und seinem Umfeld. Seine Drucraft, wie die Magie hier genannt wird, scheint zunächst nicht mehr als ein seltsames Hobby zu sein. Bis sich das eines Tages ändert, und dann nimmt die Geschichte mehr und mehr Fahrt auf. Was anfangs ein geruhsam fließendes Bächlein zu sein scheint, entwickelt sich bald zu einem ausgewachsenen Fluss.
Durch gewisse Ereignisse gezwungen, beginnt Stephen Oakwood, 20 Jahre alter Held der Geschichte, sein Talent für Drucraft zu genauer erforschen und weiterzuentwickeln, und im selben Tempo entwickelt sich auch die Geschichte weiter. Bis sie mit einem fiesen Cliffhanger erst mal endet. Stephen selbst macht einen sehr sympathischen Eindruck, hat hilfsbereite Nachbarn und ein paar gute Freunde, ist nach dem Verschwinden seines Vaters aber auf sich gestellt und kämpft mit chronischem Geldmangel. Und er hat einen ebenfalls sehr sympathischen Kater. Aber sobald Verwandtschaft auftaucht, von deren Existenz er keine Ahnung hatte, beginnen die richtigen Probleme erst. Jetzt muss Stephen, bisher eher passiv, sein Leben neu ordnen und offensiv werden, um nicht von den Ereignissen total überrollt zu werden und sich (und seinen Kater!) verteidigen zu können.
Der Einstieg in die Welt der Drucraft hat alles, was so richtig Spaß macht. Tolle Charaktere, die mit dem Verlauf der Geschichte mehr und mehr Profil gewinnen, eine neue und ausgefallene Magieform (mit deren Verständnis ich anfangs etwas überfordert war, später wurde es dann klarer) , eine nachvollziehbare Handlung, kurz, alles, war gute und spannende Unterhaltung ausmacht. Und eins ist klar: das ist nur die Spitze eines Eisbergs! Und ich muss unbedingt den ganzen Eisberg sehen. Hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis es weitergeht.
Eine Triggerwarnung für die Tierfreunde unter uns: ab der 2. Häfte von Kapitel 7 passieren einige sehr unschöne Dinge. Mich hat es etwas mitgenommen, es ging aber zum Glück gut aus.

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