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Veröffentlicht am 07.02.2020

The Christmas Party Murder

Zyankali vom Weihnachtsmann
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Ausgelassene Gäste auf einer Weihnachtsfeier, bis einer von ihnen ermordet wird. So gut wie jeder hätte ein Motiv, doch der Verdächtigste ist ausgerechnet der Weihnachtsmann. Niemand weiß, wer der Mann ...

Ausgelassene Gäste auf einer Weihnachtsfeier, bis einer von ihnen ermordet wird. So gut wie jeder hätte ein Motiv, doch der Verdächtigste ist ausgerechnet der Weihnachtsmann. Niemand weiß, wer der Mann im Kostüm war und dann verschwindet er mit dem Geheimnis seiner Identität spurlos. Nero Wolfe ermittelt. Wenn die Polizei ihm diesmal zuvorkommen sollte, hätte es unangenehme Folgen für Wolfe selbst.
Rex Stout (1886-1975) wurde durch die Kriminalromane mit dem übergewichtigen Nero Wolfe bekannt, von denen zwischen 1953-1975 33 Romane und zahlreiche Erzählungen von ihm erschienen. Man merkt Stouts Kriminalroman sofort an, dass er in einer etwas anderen Zeit verfasst wurde. Der Umgang und die Redewendungen sind etwas gehobener, als es in den Romanen der heutigen Zeit der Fall ist. Somit erzeugt Stout 70 Jahre nach Erstveröffentlichung immer noch oder vielleicht auch gerade deswegen ein ganz eigenes Flair. Er hält sich auch nicht lang mit Vorgeschichte oder Charaktereinführung auf, sondern startet mit dem Leser direkt durch. Man findet sich schnell in der Geschichte und zwischen den Personen zurecht. Es geht mit viel Charme und Witz auf die etwas ungewöhnlichere Weihnachtsfeier, die für einen der Gäste leider unerwartet tödlich endet. Als wäre das nicht schon schlimm genug flüchtet der, als Barkeeper verkleidete Weihnachtsmann kurz nach dem Tod, lediglich sein Kostüm lässt er zurück. Niemand kennt ihn und schnell wird klar, der mysteriöse Santa Claus muss es getan haben. Er muss gefunden werden. Wolfe hat diesmal trotz, dass sich nicht er, sondern nur Archie Goodwin unter den Gästen befand ein ganz persönliches Interesse, diesen Fall aufzuklären. Woran er sich auch geschwind und mit viel Esprit macht. Wolfe und Goodwin könnte man auf den ersten Blick eine Ähnlichkeit mit Holmes und Watson andichten. Bis auf die Detektiv-/ Gefährten Konstellation und den Scharfsinn des Protagonisten haben beide Ermittler Duos aber kaum etwas gemein miteinander. In Zyankali vom Weihnachtsmann wird auch das „Who done it“ gar nicht groß ausgedehnt und der Fall zügig in der direkten Konfrontation aufgeschlüsselt. Man rast also förmlich durch das Buch und Stouts Erzählung, für Ausschweifungen und Langeweile ist hier kein Platz. Eine schöne, kurzweilige Lektüre für zwischendurch, die auf 108 Seiten einen Krimi im schnellverfahren liefert. Die Neuübersetzung, des bereits 1959 veröffentlichten Originals, aus dem Verlagshaus Klett Cotta enthält auch ein Nachwort „24 Shots mit Stout“ von Franz Dobler. Er gewährt uns herrlich unverblümte Einblicke hinter die Erzählung und Stouts Leben.
Fazit: Sehr gelungene, wenn auch etwas kurz geratene Krimi Lektüre, die sowohl für eingefleischte Krimifans als auch Genre Neulinge geeignet ist. Für mich war es zu schnell vorbei, ich hätte gern noch etwas über Nero Wolfe gelesen. Somit war es wohl nicht mein letzter Stout Roman.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

In 30 Glücksmomenten um die Welt

Reise zum Glück
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Jeder Mensch kennt das Gefühl von Glück. Doch jeder definiert es anders. Helen Russell nimmt uns mit auf eine Reise durch die ganze Welt und zeigt wie unterschiedlich die Bedeutung und das Erlangen von ...

Jeder Mensch kennt das Gefühl von Glück. Doch jeder definiert es anders. Helen Russell nimmt uns mit auf eine Reise durch die ganze Welt und zeigt wie unterschiedlich die Bedeutung und das Erlangen von Glück, in 30 verschiedenen Ländern und Kulturen ist.
Helen Russell ist britische Journalistin und Bestseller Autorin. Aktuell schreibt sie als Skandinavien Korrespondentin für den Guardian in Dänemark und Beiträge für jede Menge bekannte Zeitungsverlage, wie die Times. Reise zum Glück ist in meinen Augen nicht nur für all jenen die glauben ihr Glück verloren zu haben. Sondern tatsächlich für so gut, wie jeden Menschen geeignet. Neben dem wirklich interessanten Faktenwissen zeichnet dieses Buch jede Menge Emotion aus. So liebevoll und auch witzig, wie die einzelnen Berichte gestaltet sind, sorgen kleine Illustrationen neben dem Lesevergnügen für jede Menge Eyecatcher. Ich hatte am Anfang bedenken, dass es in eine Art Reisebericht ausarten könnte. Diese konnte ich aber spätestens im 2. Kapitel gänzlich begraben. Helen trifft sich mit vielen Freunden, Bekannten und Verwandten, die tatsächlich aus dem jeweilige Land stammen und die ganz eigene Mentalität so authentisch und herzerwärmend schildern, dass man das Gefühl hat, selbst in der Runde zu sitzen und der Unterhaltung zu lauschen. Von der Lust sofort zu verreisen um diesen Philosophien zu begegnen, ganz zu schweigen. Die Differenz, von der Auffassung, was Glück in der jeweiligen Kultur bedeutet ist weit gefächert und auch oft von geschichtlichen, geographischen so wie meteorologischen Faktoren geprägt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. All dies verdeutlicht das vielfältige Verständnis von Glück und schafft eine mannigfaltige Sammlung über eines der schönsten Gefühle der Welt. Wie kann man aus einem melancholischen Gefühl heraus Glück empfinden? Helen Russell thematisiert auch dies auf solch einleuchtende Weise, wie alle anderen Möglichkeiten. Dieses Buch ist allerdings kein universales Rezept à la „tu xyz und schon bist du glücklich“. Es ist vielmehr eine reine (wenn auch emotionale und liebevolle) Faktensammlung aus der sich der Leser Anregungen holen, die ein oder andere Art Dinge zu sehen abschauen und ganz für sich umsetzen kann. Vielleicht bringt sie die schwedische Art in einen Zustand der völligen Selbstzufriedenheit oder sie sind eher wie die Italiener, Engländer oder Haitianer gestrickt. Einige Rituale erscheinen auf den ersten Blick etwas unkonventionell, es ist aber immer ein Versuch, aus seiner Komfort Zone auszubrechen und wer weiß, vielleicht wartet genau darin das Glück auf sie. Durch die Einteilung in mehrere kleine Kapitel können sie sich genau die richtige Dosis Glücks-Infos selbst verabreichen. Möglich, dass sie das komplette Buch in einem Rutsch durchstudieren, von Tag zu Tag sich immer ein bisschen gönnen oder danach greifen, wenn sie wirklich niedergeschlagen sind und genau jetzt etwas „Happiness“ benötigen. Da die Kapitel in sich abgeschlossen sind, verzeiht ihnen der Inhalt problemlos auch mal eine längere Pause.
Fazit: eine liebe- und humorvolle Reise um die Welt, in der einem die globalen Unterschiede vom Verständnis, was Glück bedeutet, aufgezeigt werden. Der inspirierende Weg, sich auf das, was einem wertvoll ist, zu besinnen und eine Gelegenheit in diesen hektischen Zeiten inne zu halten, zu lächeln und sich selbst zu reflektieren.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Debüt mit einigen Defiziten…

Waldesgrab
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Ein ländliches, abgeschiedenes Waldgebiet, mitten im Harz. Jäh wird diese beschauliche Idylle, in der Nähe eines Gasthauses zerrissen. Eine tote Frau, die grausam hergerichtet und deren Herz durch einen ...

Ein ländliches, abgeschiedenes Waldgebiet, mitten im Harz. Jäh wird diese beschauliche Idylle, in der Nähe eines Gasthauses zerrissen. Eine tote Frau, die grausam hergerichtet und deren Herz durch einen pechschwarzen Quarzstein ersetzt wurde, wird nicht weit entfernt gefunden. Doch es soll nicht die letzte derartige Leiche bleiben, die Leon, der Chefkoch des abgelegenen Waldgasthauses findet. Ihn packt großes Entsetzen, denn der Wald scheint sich gegen ihn verschworen und sein Schweigen gebrochen zu haben. Sein dunkles Geheimnis, was er vor Jahren, in eben jenem Forst vergraben hat und für immer in Sicherheit wähnte, dringt jetzt Stück für Stück an die Oberfläche und droht ihm doch noch zum Verhängnis zu werden.
Waldesgrab ist der Debütroman, der gebürtigen Thüringerin Lene Schwarz. Nach dem Abschluss ihres Studiums in Literaturwissenschaften, verschlug es sie in die Verlagsbranche. Ihre große Leidenschaft gilt spannenden Kriminalfällen. Die Grundidee von Waldesgrab gefiel mir gut. Die Abgeschieden Atmosphäre, der doch recht brutale Fall und das dunkle Geheimnis des Protagonisten. Der Einstieg in die Story war gut, danach konnte mich das Buch leider selten mitreißen, bis ich zum Beginn des dritten Abschnittes sogar teilweise genervt war. Die Spannung baute sich nicht nach und nach auf, sondern machte eher ein Achterbahngleiches auf und ab. Es gab gute Spannungspunkte, die jedoch zu schnell in Details der Story erstickt wurden. So tuckert es ein Stück vor sich hin und wiederholt sich gefühlt immer wieder. Die Autorin hat hier einfach (für mein Empfinden) zu viel gewollt und das ganze große außer Acht gelassen. Es ist zum Teil sehr hervorsehbar, dazu kommen das Verhalten und einige Entscheidungen des Protagonisten Leon, die zum Teil nicht nachzuvollziehen sind und das ganze unglaubwürdig machen. Man merkt, dass Lene Schwarz hier ein ausgeklügeltes Konstrukt dem Roman zu Grunde legen wollte, die klare Linie aber verliert. Sie verzettelt sich in Täuschungen, Erklärungen und lässt die Spannung dadurch ein ums andere Mal abflauen. Zu früh werden Details Preis gegeben, die den Ausgang oder zumindest die Richtung verraten. Zu einem späteren Zeitpunkt hätte dies dem Fall deutlich mehr würze verliehen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, so dass sich das Buch nicht in die Länge zog. Insgesamt waren die Beweggründe schon nachzuvollziehen aber gerade gegen Ende waren einige Schilderungen Dramatik heischend überzogen. Der wirkliche Teil zum mitfiebern wirkte dann wieder husch-husch abgefertigt. Nach dem langen hin und her über das ganze Buch, war der Abschluss doch sehr unbefriedigend. Letzten Endes bestätigt es aber die vorher, während des Lesens, gefasste Meinung. Der über 20 Seiten lange Epilog war gleichfalls von einigen unnötigen Details durchzogen, dass spätestens da meine Aufmerksamkeit auszusteigen drohte. Die Idee hinter der Story hat mir gut gefallen und es war angenehm zu lesen. An der Umsetzung und der klaren Linie sollte allerdings noch etwas gefeilt werden.
Fazit: Ein Kriminalroman Debüt mit einfallsreichem Story Hintergrund, ausgefallenem wendungsreichem Plot, der jedoch, trotz Spannungshöhen auch einige Tiefen aufweist. Schöne Idee die Umsetzung ist aber noch ausbaufähig und eher für Genre Neulinge geeignet, da es, mit etwas Erfahrung schon, vorhersehbar ist.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Neues Jahr, neue Grausamkeiten

1794
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1793 war für Jean Michael Cardell ein verrücktes Jahr, die Ermittlungen um den verstümmelten Leichnam forderten alle Geschicke von ihm und seinem Begleiter. Doch nun ist der Fall vorbei, sein Freund fort ...

1793 war für Jean Michael Cardell ein verrücktes Jahr, die Ermittlungen um den verstümmelten Leichnam forderten alle Geschicke von ihm und seinem Begleiter. Doch nun ist der Fall vorbei, sein Freund fort und Cardell ist wieder da angekommen, wo alles begann. Ganz unten, am Boden der Gosse. Völlig unerwartet kontaktiert ihn eine, in jeder Hinsicht, verzweifelte Frau. Deren Tochter wurde in ihrer Hochzeitsnacht auf grausame Art getötet. Verantwortlich dafür scheint der frisch angetraute Ehegatte, der mittlerweile im Tollhaus sein Dasein fristet. Doch scheint er nicht zu solch einer Tat fähig und Cardell soll herausfinden was wirklich geschehen ist. Er lernt erneut die sadistische Seite Stockholms kennen. Als vor ihm ein vermeintlicher Geist auftaucht glaubt er kurz, endgültig den Verstand verloren zu haben. Kann Cardell, auch ohne seinen vernunftbegabten, denkfähigen Begleiter, erneut ein Verbrechen aufklären?
Niklas Natt och Dag ist freier Journalist in Stockholm. Er entstammt einer der ältesten Adelsfamilien Schwedens und hat nicht zuletzt auch deswegen eine besondere Verbindung zur schwedischen Geschichte. 1794 baut auf den Figuren und der Story seines Debüt Romans 1793 auf. Dem Verständnis halber sollte dieses auch zuerst gelesen werden. 1793 ist etwas distanzierter den Protagonisten gegenüber ist dafür steht der Kriminalfall hier etwas mehr im Vordergrund. In 1794 wird hingegen neben dem Fall auch sehr auf das Schicksal der zum Teil bekannten, handelnden Personen eingegangen. Der Geschichte des Bräutigams und wie es zu jener verhängnisvollen Hochzeitsnacht kommen konnte, widmet sich der Anfang des Buches, doch schon hier heißt es Obacht geben, denn der ein oder anderen Person begegnet man später wieder. Wie auch im Debüt Roman, sind die Charakter schön ausgearbeitet und überzeugen jeder für sich durch ihren eigenen, teils derben Charme. Auch jede Menge unerwartete Twists warten auf den Leser. Man kann die Spannung keinesfalls mit einem mit einem Kriminalroman gleichsetzen, da Niklas Natt och Dag viel erahnen lässt und zur Mitte des Buches schon einiges preisgibt. Nichts desto trotz löst der lebhafte, derbe Schreibstil und das schicksalsschwere Leben der Charaktere eine große Sogwirkung auf den Leser aus. Ungeachtet des abweichenden Stils ist 1794 ein sehr gelungener 2. Band. Die einzigen beiden Mängel sind, aus meiner Sicht, zum einen der Zeitverlauf und zum anderen das Abrupte, abgebrochen wirkende Ende. Das Buch ist in 4 Teile gegliedert, den jeweiligen Jahreszeiten, die sich von der Handlung überschneiden, beziehungsweise in einander übergehen. Das verwirrt ab und an den Verlauf und der Leser muss sich neu orientieren, an welchem Punkt der Handlung er gerade ist. Das Ende bricht leider, für mein Verständnis, mitten im Geschehen ab. Vieles deutet darauf hin, dass es ein neues Buch geben könnte, doch ob man dann noch im Flow von 1794 steckt wage ich zu bezweifeln. Somit bleibt die Hoffnung, dass Niklas Natt och Dag den Einstieg in einen eventuell dritten Teil fließend hinbekommt.
Fazit: sehr gelungener 2. Band, der mit den Personen von 1793, in einer neuen Geschichte wunderbar an den Vorgänger anknüpft. Derbes Stockholmer Flair des 18. Jahrhunderts, ein wirklich sadistischer Antagonist. Mit einer abgründigen Sogwirkung, dank gut durchdachter Fallstricke.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

Ein toter Eremit, wird für Frida und Bjarne zum mörderischen Puzzle

Sterbekammer
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Einer der unheimlichsten Orte der Marsch. Die Deichmühle ragt, mit ihrer maroden Erscheinung, dunkel in den Himmel auf. Sie wirkt verfallen und verlassen, doch seit Jahren führt der alte Hader hier sein ...

Einer der unheimlichsten Orte der Marsch. Die Deichmühle ragt, mit ihrer maroden Erscheinung, dunkel in den Himmel auf. Sie wirkt verfallen und verlassen, doch seit Jahren führt der alte Hader hier sein zurück gezogenes Leben. Er meidet jeglichen Kontakt zu anderen Menschen. Die Polizistin Frida entdeckt zufällig eines nachts die Leiche des Eremiten. Dies bleibt allerdings nicht der einzige grausige Fund in diesem alten Gebäude. Die Entdeckung lässt grausiges erahnen und Bjarne fällt ein Detail ins Auge, welches ihm nur allzu bekannt vorkommt. Doch der Fall, der verschwundenen jungen Frau liegt fast 10 Jahre zurück. Sie wurde bis heute nicht gefunden. Woher hat der kauzige Mann das Sommerkleid in dem sie verschwunden ist…?
Romy Fölck, die aus Meißen stammende Autorin, ist mittlerweile in der Elbmarsch beheimatet. Sie schafft es mit scheinbarer Leichtigkeit den Leser an die dunkelsten Orte zu entführen. Die Inspiration für ihre Bücher befindet sich quasi vor ihrer Haustür. Sie vollbringt den Spagat mit ihrer Umgebungsbeschreibung und viel Atmosphäre, Spannung zu erzeugen ohne Ausschweifend zu werden. Auch in ihrem dritten Teil gelingt es ihr Effekte so gezielt zu platzieren, dass man als Leser die Anspannung von Frida und Bjarne übernimmt und ganz in der Situation vertieft, anfängt flacher zu Atmen. Doch nicht nur im reinen Kriminalfall rasen Frida und Bjarne durch Höhen und Tiefen. Was ihre Charaktere authentisch macht und ihnen Gewicht und Farbe verleiht, ist nicht mal ein Bruch und der Story, den Romy Fölck baut sie geschickt ein und schafft es selbst in diesen Privat Sequenzen, die Spannung aufrecht zu erhalten. Auch in Sterbekammer dreht es sich für Bjarne und Frida wieder um die Ermittlungen eines aktuellen Falles und eines Coldcase. Die Spuren ins reine zu bringen und mit den Geschehnissen vor fast 10 Jahren zu verknüpfen erfordert all ihre Fähigkeiten als Ermittler. Doch genau da wird es erst recht interessant. Der Switch in der Geschichte, das Spiel mit der eignen Wahrnehmung ist ihr in diesem Teil besonders gut gelungen. Ein Fall, dessen Schilderungen sowohl schockieren als auch menschlich berühren, großartig und spannend, mit Elbmarsch Atmosphäre und viel nordischem Flair erzählt.
Fazit: ein spitzen Kriminalroman, der nicht nur eingefleischten Krimifans, sondern auch Thriller Lesern die Gänsehaut über den Rücken jagen wird. Trotz drittem Teil, lässt sich das Buch auch unabhängig zu den Vorgängern lesen.

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