Profilbild von JosefineS

JosefineS

Lesejury Star
offline

JosefineS ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit JosefineS über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2022

Wir alle hier sind Monster

Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter
0

Nach dem Tod ihrer Mutter ist Mary verwaist und mittellos, alles was ihr verbleibt ist ein großes Haus mit einem Labor, dass niemand kaufen will. Dass die Arbeit und vor allem der Tod ihres Vaters mysteriös ...

Nach dem Tod ihrer Mutter ist Mary verwaist und mittellos, alles was ihr verbleibt ist ein großes Haus mit einem Labor, dass niemand kaufen will. Dass die Arbeit und vor allem der Tod ihres Vaters mysteriös waren, wusste Mary, doch ein Dokument unter dem Nachlass ihrer Mutter lässt sie stutzig werden. Edward Hyde gilt seit dem Tod ihres Vaters als verschollen, hält sie hier den Schlüssel zu seinem Versteck in den Händen? Mit der, auf seinen Kopf ausgesetzten Belohnung könnte Mary ihre Geld Sorgen auf einen Schlag beenden. Doch was sie findet, ist um einiges größer und monströser als alles was sie je für möglich gehalten hat. Mary ist jedoch nicht irgendein Mädchen, sie ist die Tochter des berühmten Dr. Jekyll und willens Licht in diese Finsternis zu bringen.

Der seltsame Fall der Alchemisten Tochter ist der Auftakt zu einer Trilogie um den Athena Club. Denn Mary Jekyll ist bei weitem nicht die einzige Tochter eines berühmten Wissenschaftlers. Im ersten Band begegnen uns so einige Schöpfungen die alle eins eint. Beatrice Rappaccini, Cathrin Moreau, Justine Frankenstein und Mary Jekylls Väter gehörten ein und demselben skrupellosen Geheimbund an. Irgendwie ist auch Diana Hyde ein Puzzleteil dieses Rätsels, wenn auch ein sehr vorlautes, ungezogenes und gefräßiges. Marys Plan war es Sherlock Holmes und Dr. Watson in dieser Angelegenheit um Hilfe zu bitten, doch diese stecken knietief in den Ermittlungen zu den mysteriösen, brutalen und nicht enden wollenden Morden in White Chapel. Irgendwie ist alles seltsam an diesem Fall und mitten drin die Tochter eines längst verstorbenen Alchemisten. Ein herrlich skurriles Buch, in dem Figuren aus viktorianischer Literatur als Protagonisten und Antagonisten ihren Platz finden. Die überwiegend weiblichen Heldinnen dieser Geschichte könnten unterschiedlicher nicht sein, doch der Verbund ihrer Stärken und Schwächen, macht sie zu einem unschlagbaren Team. Zwischen den Texten sind ab und zu kleinere Auseinandersetzungen der Autorinnen zu lesen, da Theodora Goss die Damen ihre Geschichte selber erzählen lässt. Was mich zu Anfangs etwas verwirrt hat, trug bald zu meinem Amüsement bei und gab sowohl der Geschichte als auch den Charakteren viel tiefe. Die Story an sich, wie auch der Schreibstil zogen mich bald in ihren Bann. Als Fantasy Adaption in der, viele Figuren aus literarischen Klassikern zueinander fanden, konnte es mich restlos begeistern, so dass außer Frage stand ob der 2. Teil des Athena Club gelesen wird. Ein Buch über Dr. Jekylls Tochter, die über die Tochter von Mr. Hyde stolpert, dann mischen da noch Sherlock & Watson mit und was hat eigentlich Frankensteins weibliche Schöpfung mit all dem zu tun? Der Klappentext hat mich mehr als gelockt und Theodora Goss hat mich nicht enttäuscht mit ihrem Werk. Warum heißt dieser ungewöhnliche Haufen an Frauen eigentlich Athena Club? Lest das Buch selbst und findet es heraus.

Fazit: ich würde mich immer noch als keinen großen Fantasy Genre Fan bezeichnen aber die Auswahl der handelnden Personen war zu verlockend und die Geschichte zu einnehmend um diese Buch nicht zu mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2022

Mit Helden & Schurken das Lesen lernen

SUPERLESER! MARVEL Spider-Man Superhelden und Superschurken
0

Peter Parker ist ein ganz normaler Junge doch, wenn Gefahr droht kämpft er als Spiderman, mit seinen coolen Superkräften und anderen Helden gegen das Böse. Da draußen lauern unzählige Schurken, die nur ...

Peter Parker ist ein ganz normaler Junge doch, wenn Gefahr droht kämpft er als Spiderman, mit seinen coolen Superkräften und anderen Helden gegen das Böse. Da draußen lauern unzählige Schurken, die nur darauf lauern Chaos zu stiften. Auch Freunde haben mal Differenzen, schaffen sie es dennoch die Machenschaften des Bösen in Schach zu halten?

Man sagt „aller Anfang ist schwer“, was gibt es da besseres, als mit den Lieblingshelden Abenteuer zu erleben und gleichzeitig noch das Lesen zu üben? Auf 64 Seiten tauchen Erstleser und Vorleser in die spannende Welt von Spiderman ein. Durch die Kombination aus Sachbuch und kurzen Geschichten wird spielerisch Wissen vermittelt und auf natürliche Neugierde der Kinder eingegangen. Dank der klaren Gliederung, kurzer Kapitel und großer Fibel Schrift, ist es selbst Anfängern möglich das Superleser Buch zu lesen. Es gibt jede Menge zu entdecken, da die Seiten bunt illustriert sind, welche abwechselnd aus einer Mischung von neueren und älteren, im Comic Stil gehaltenen Darstellungen bestehen. Nach dem Lesen gibt das Buch die Möglichkeit, mit einem Quiz, sein Wissen zu testen und auf die erfolgreichen Leser wartet am Ende eine Lese-Urkunde. Lesen lernt man nicht von allein und auch üben sollte man es nicht allein, im hinteren Teil des Buches befindet sich ein toller Text, der alle die einen Lese Anfänger adäquat begleiten möchten, unterstützt.

Fazit: Ein sehr gelungenes und durchdachtes Konzept für Lese Anfänger, jeden der sein (Vor-) Lesen verbessern möchte und natürlich alle, die gern mehr über Spiderman und seine Widersacher erfahren möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2022

Als Helios strahlen erlosch

Das Strahlen des Herrn Helios
0

In Überstadt hat alles seine Ordnung, jeder seine Aufgabe, denen die meisten Geschöpfe gewissenhaft nachgehen. Jahr für Jahr macht der Zirkus am Rand der Stadt halt. Auch wenn die meisten sie für aussätzige, ...

In Überstadt hat alles seine Ordnung, jeder seine Aufgabe, denen die meisten Geschöpfe gewissenhaft nachgehen. Jahr für Jahr macht der Zirkus am Rand der Stadt halt. Auch wenn die meisten sie für aussätzige, verlorene Seelen halten, können der Neugierde über den tätowierten Tod, einem einarmigen Artisten oder einer bärtigen Dame, die wenigsten widerstehen. Ein bedrohlicher Schatten legt sich über diese schillernde Atmosphäre, als der strahlende Zirkusdirektor Helios in seinem Wagen ermordet aufgefunden wird. Für Sutten, den Polizeichef ist der Fall eindeutig und der Täter alsbald hinter Gittern. Doch für Skarabäus Lampe stinkt der Fall gewaltig, der Detektiv muss den wahren Mörder finden, bevor ein Unschuldiger bestraft wird. Der Kreis der Verdächtigen wächst jedoch stetig und Lampe läuft die Zeit davon.

Vereinfacht dargestellt würde ich „Das Strahlen der Herrn Helios“ als Sherlock meets Zoomania bezeichnen, doch das wäre nur ein grober abriss, denn der Inhalt ist schon einiges mehr als sich auf diesen ersten, einfachen Blick erkennen lässt. Meike Stoverock ersinnt hier einen Kriminalroman und versetzt diesen in eine Fantasie Welt, deren Darsteller Tiere sind. In Überstadt tragen sie Kleider, bewegen sich auf zwei Beinen, gehen berufen nach und haben die zivilisierte Übereinkunft, sich nicht gegenseitig zu fressen. Doch wie in jeder Zivilisation und sei sie noch so kultiviert, gibt es Vorurteile, Dogmen, Stigmata, Ausgrenzung, illegale Handlungen und Verbrechen. Letzteres nimmt sich Skarabäus Lampe, seines Zeichens Detektiv, an. Die Adaption seines Namens, vom altdeutschen Sprachgebrauch, in der, der Hase immer als Meister Lampe bezeichnet wurde, gefiel mir von Anfang an sehr gut. Der Charakter war schön ausgearbeitet. Gefühlt gibt es ja immer parallelen zu diesem einen, gewissen Detektiv, doch Skarabäus konnte sich etwas absetzen. Sein Faible für die Entomologie, seine allerliebste Haushälterin und nicht zuletzt wegen seines kleinen, ungestümen Freundes. Die Idee hinter dem Kriminalfalle, war in meinen Augen gut, der Genre Mix brachte mich dennoch ab und an ins straucheln. Der Spannungsbogen hat leider immer wieder Tiefs, da zwischendurch Erläuterungen über das Leben der Tiere die Story kreuzten, was den Fall ausbremste. Es passte zwar immer in die Situation und war interessant, doch war es gleichzeitig auch immer ein break. Witziger weise waren es mir auf der Fantasieebene zu wenige Details. Ich hätte gern mehr über die Bewohner von Überstadt erfahren, nur einfach nicht als grätsche in die Ermittlungen. Die Idee des Genre-Mixes gefiel mir sehr gut, bei der Umsetzung eines flüssigeren Leseflusses ist allerdings noch etwas Luft nach oben. Man spürt förmlich den Verdruss der Autorin, über viele aktuelle Themen unserer Welt, es weht ab und an einen sozial kritischen Hauch, der zwar leicht zu erkennen, jedoch nie zu dominant ist. Ihr Statement für Gleichberechtigung und Akzeptanz blieb immer klar definiert. Leider stieß mir unter genau diesem Gesichtspunkt die Darstellung der bärtigen Dame auf, der als Walross selbstverständlich eine gewisse Leibesfüllen zu eigen ist. Die jedoch, zu meinem bedauern in jeder einzelnen Szene durch eben jene überall aneckt, Dinge zerstört oder zu Boden befördert. Bei so viele sozial kritischem Unterton hätte ich mir eine weniger klischeehafte Darstellung von Körperformen gewünscht, doch das sei lediglich als Randnotiz gesagt.

Fazit: 3,5 Sterne - Ein Kriminalfall mit tierischen Protagonisten, in einer Fantasie Welt. Die Idee konnte sehr bei mir punkten, die Umsetzung eines harmonischeren Leseflusses hat aber noch Luft nach oben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2022

Er ist ein nichts und ich werde ihn finden!

The Nothing Man
0

Fast 20 Jahre nachdem ein Monster in stetig steigernder Raserei durch Cork wütet starrt Jim Doyle auf das Buchcover von „The Nothing Man“. Warum zur Hölle steht da sein Name? Natürlich nicht der, unter ...

Fast 20 Jahre nachdem ein Monster in stetig steigernder Raserei durch Cork wütet starrt Jim Doyle auf das Buchcover von „The Nothing Man“. Warum zur Hölle steht da sein Name? Natürlich nicht der, unter dem ihn alle kennen, sondern der, den die Zeitungen ihm damals gaben. Als er den Namen der Autorin liest gefriert ihm das Blut in den Adern. Wie konnte ihm nur dieser Fehler unterlaufen? Er muss dieses Buch lesen, er muss wissen was sie weiß. Ein weiteres Mal kann er sie nicht am Leben lassen.

Eve Black überlebte als einzige den Nothing Man. Wie durch ein Wunder konnte sie in dieser grausamen Nacht dem Mann, der ihren Vater, ihre Mutter und die 7-Jährige Schwester Anna tötete entkommen. Was folgt war ein Leben als „das Mädchen, dass…“, doch es reicht. Nach fast 20 Jahren im Schatten tritt sie daraus hervor und wird mit ihrem Buch über seine Taten, zu der Frau die ihn fangen will. The Nothing Man ist als Buch im Buch aufgebaut. Zusammen mit Jim Doyle entdecken wir was Eve über sich und ihn zu erzählen hat und rutschen von anfänglich vielen Buchszenen immer mehr in die Realität und die Welt in der Jim lebt ab. Eine Welt die beginnt sich unaufhörlich immer und immer schneller zu drehen und längst auf Kollisionskurs steht. Mir fiel es am Anfang schwer mich auf Eves Buch einzulassen. Auf der einen Seite war es schrecklich zu lesen, was sie durchgemacht hat, auch nach der Nacht. Interessant war auch mehr über das Leben der anderen Opfer zu erfahren, weil es sie nicht bloß als Opfer zeigt, sondern als die Menschen die sie gewesen sind und derer man sich erinnern sollte. Doch irgendwie hatte es auch etwas langatmiges, Schweres. Dies besserte sich als Jim mehr in die eigentliche Story einbezogen wird. Rasant gewinnt die Handlung dann an Tempo und steuert auf das unausweichliche Ende zu, bei dem man sich am liebstem die Augen zuhalten möchte. Insgesamt also ein doch noch gelungenes Buch, welches zum Schluss noch mit Adrenalin steigernder Spannung aufwarten konnte, jedoch die Message hinter dem Buch nicht aus den Augen verliert. Täter werden zu oft glorifiziert und für übermenschlich gerissen gehalten, was nicht nur falsch ist, sondern auch die Aufmerksamkeit vom wesentlichen wegführt, den Opfern. Jene Menschen deren Namen wir eigentlich kennen sollten.

Fazit: nach Startschwierigkeiten konnte das Buch dennoch vor allem durch seine Message und den Spannungsbogen überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2022

Zwischen Klassikern, Merchandise und Muskelprotzen

Schneewittchen und die sieben Särge
0

Robert Mondrian ist Buchhändler im beschaulichen Remslingen. Seine Buchhandlung führt allerdings nur Klassiker und Liebesromane, sehr zum Leidwesen seines Gehilfen Alfons, dessen Herz eher für Comics und ...

Robert Mondrian ist Buchhändler im beschaulichen Remslingen. Seine Buchhandlung führt allerdings nur Klassiker und Liebesromane, sehr zum Leidwesen seines Gehilfen Alfons, dessen Herz eher für Comics und Krimis schlägt. Was jedoch weder Alfons, seine zwei Pflege Kakadus Sherlock & Watson, noch sonst irgendwer in Remslingen ahnt, ist Roberts Vergangenheit als Geheimagent. Welche dieser geflissentlich und aus guten Gründen zu verbergen versucht. Als ein Obst- und Gemüsehändler der Ladennachbarin und Roberts heimlicher Herzensdame, tot aufgefunden wird, kommt er mit seiner Ruhestandsentscheidung ins Wanken. Plötzlich haben Polizei und Presse es auf Sonja und ein mysteriöser Muskelprotz auf den Buchhändler selbst abgesehen. Es wird Zeit, die Deckung zu verlassen.

Schneewittchen und die sieben Särge ist eher ein humorvoller Regional Krimi, als sturer „Bulle jagt Verbrecher“ Roman. Der völlig unterschätzte Protagonist, der den großen Muckibuden Stammkunden aufs Kreuz legt, ein ahnungsloser, manchmal etwas einfältiger Mitarbeiter und eine Leiche, die Tot tatsächlich mehr Staub aufwirbelt als zu Lebzeiten. Mit viel Charme manövriert sich Robert Mondrian durch jegliche Wirrungen des Falls. Der Schreibstil von Jürgen Seibold war angenehm flüssig und gut zu lesen, die Geschichte kurzweilig und nett erdacht, wenn auch hier und da gern etwas überzogen. Wer ein Buch über einen zur Ruhe gesetzten Geheimagenten kauft sollte jedoch mit Action lästigen Szenen rechnen.

Fazit: humorvolle Lektüre für zwischendurch, mit charmanten Charakteren und der ein oder anderen Überraschung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere