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Veröffentlicht am 20.04.2022

Die Flucht einer Mutter und das was bleibt

Die Wut, die bleibt
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Helene ist Mutter von drei Kindern und ein einziger Satz am Abendbrot Tisch bringt das Fass zum überlaufen. Sie öffnet die Balkon Tür und stürzt sich in die Tiefe. Zurück bleiben eine Familie und die beste ...

Helene ist Mutter von drei Kindern und ein einziger Satz am Abendbrot Tisch bringt das Fass zum überlaufen. Sie öffnet die Balkon Tür und stürzt sich in die Tiefe. Zurück bleiben eine Familie und die beste Freundin, was fehlt ist ihr Fixpunkt im Chaos des Lebens. Eben jenes muss aber weitergehen schon allein für die Kinder. Doch das Leben anderer Menschen sieht bekanntlich immer leichter aus als es in Wirklichkeit ist. Nur wer fremde Schuhe trägt und fremde Wege geht, kann auch fremde Entscheidungen verstehen.

Zu aller erst hätte dem Hörbuch ein Nachwort gutgetan, ich hoffe sehr, dass es im Buch eines gibt. Diese Erzählung einfach so im Raum stehen zu lassen, unerklärt, fühlt sich unrund an. Was am Ende blieb war tatsächlich Wut. Doch nicht auf Helene und ihren Suizid, Sarahs anfänglich überhebliche Einstellung der Mutterrolle gegenüber oder Lolas Entwicklung in diesem Buch. Nicht einmal auf das System, wo sie berechtigt wäre, denn viele der angesprochenen Themen in diesem Buch sind real, präsent und grauenvoll, doch die Wut die blieb betraf allein das Buch selbst und seine Autorin. Was will sie uns als Müttern, Opfern oder Heranwachsenden mit diesem Werk sagen? Noch wichtiger, was will sie der Welt mit diesen Zeilen sagen? Der Suizid einer völlig ausgebrannten Mutter wird in keinster Weise hinterfragt bis auf ein beleidigtes „du hättest durchhalten müssen“ und die beiläufig gemachte Erkenntnis über diesen 24/7 Job. Die Kinder hätten dringend Therapie oder zumindest eine Trauerbegleitung gebraucht aber irgendwie musste man ja die Kurve zur ausflippenden Teeny Tochter schlagen. Alles kein Grund zur Sorge, die beste Freundin kommt ja und wuppt das, wie schwer kann das alles schon sein. Gott sei Dank merkt sie schnell, dass es eben nicht so einfach ist, doch sitzt das wirklich fest in jemandem, der jederzeit die Option hat zu gehen? Es werden unglaublich viele Themen angeschnitten, sozialer Druck, herabwürdigendes Verhalten untereinander, Gewalt gegen Frauen, sexuelle Übergriffe, Rollenbilder, die Genderfrage und Bodyshaming um nur ein paar zu nennen. Diese Themen sind wichtig, weil sie reale und gravierende Probleme unserer Gesellschaft sind, umso wütender lies mich das Buch zurück, weil sie angeschnitten, erwähnt werden, wütend machen, aufwiegeln und dann stehen gelassen werden. Der bittere Nachgeschmack, bleibt am Ende bestehen, dass all diese benutzt wurde um eine Story zu fabrizieren und nicht mehr. Männer wurden hier als alleiniges Feindbild dargestellt. Natürlich gibt es sie an jeder Ecke, sie akzeptieren kein nein, sie packen nicht mit an, sie greifen dazu, wo es sie es nicht dürfen, sie entziehen sich der Verantwortung. Doch in diesem Buch gab nicht einen einzigen Mann der eine positiv zu wertende Interaktion zeigte. Die Antwort darauf ist Gewalt, wir bekämpfen Feuer mit Feuer und was noch schlimmer ist, diese Gewalt wir verherrlicht und unter dem Deckmantel des Feminismus, der zur Wehrsetzung und das Aufbegehren gegen das System verkauft. Es gibt keine guten Täter und Rache als Symbol der Befreiung zu bezeichnen ist erschreckend. Es werden Grenzen überschritten und das ist in diesem Buch völlig okay. Ich bin als Mutter entsetzt wie diese fordernde und auszehrende Situation als Stilmittel benutzt, wie Wut und Angst junger Menschen instrumentalisiert wurde und der Mann zum gemeinsamen Feindbild erhoben wird. Seid lieber die Mütter und Vater der Söhne und Töchter, die es irgendwann besser machen werden, seid untereinander füreinander da. Lolas „Slang“ war manchmal anstrengend, die Kapitelüberschriften machten das Ganze auch nicht viel besser. Die Sprachliche Umsetzung des Hörbuches war gut, ich hatte nur anfänglich Schwierigkeiten mich an eine der beiden Sprecherinnen zu gewöhnen, da sie mir von einem anderen Buch mit polarisierender Rolle noch zu stark im Gedächtnis war.

Fazit: was bleibt ist Wut und Unverständnis über dieses Buch, der bittere Beigeschmack, dass sehr ernste Themen nur schmückendes, hass erzeugendes Beiwerk waren. Eine Hassschrift unter dem Deckmantel des Feminismus.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Oliver Pötzsch schlägt wieder in Wien zu

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Leopold von Herzfeld steht mal wieder vor Augustin Rothmayers Tür. Der neuste Tote aus dem Kunsthistorischen Museum fällt völlig aus der Rolle. Doch Rothmayer wäre nicht einer der renommiertesten Totengräber ...

Leopold von Herzfeld steht mal wieder vor Augustin Rothmayers Tür. Der neuste Tote aus dem Kunsthistorischen Museum fällt völlig aus der Rolle. Doch Rothmayer wäre nicht einer der renommiertesten Totengräber seiner Zeit, wenn er nicht auch darauf eine Antwort hätte. Zufälligerweise arbeitet er an einem neuen Buch und „Totenkulte der Völker“ geschrieben zu Wien 1894, liefert schnell einen Verdacht was es mit dem neusten Opfer auf sich haben könnte. Doch Leo scheint der Lösung ferner als zuvor und Augustin hat aktuell mit den Lebenden genug Probleme um sich auch noch damit zu befassen. Bis weitere Menschen sterben und sich die lage beginnt zu zuspitzen, denn in Wien scheint ein Wahnsinniger sein Unwesen zu treiben.

Das Mädchen und der Totengräber ist der 2. historische Kriminalroman um den Ermittler Leopold von Herzfeld und den Wiener Totengräber Augustin Rothmayer, von Oliver Pötzsch, der durch viele erfolgreiche Romane im historischen Genre bekannt wurde. Der Einstieg in die Geschichte konnte mich schon sehr begeistern, da das Thema ägyptische Ausgrabungen sehr interessant und vielschichtig ist. Die von ihm eingebauten Verbrechen waren durchweg gut konstruiert und keinesfalls 0815. Sein Protagonist hat sich, im Vergleich zum 1. Band deutlich weiterentwickelt. Dieses Mal war er mehr Herr der Handlung und auch der Ermittlungen. Dem Spott seiner Wiener Kollegen war der deutsche Kriminal Ermittler zwar weiterhin ausgeliefert, doch zeigt er dieses Mal die Tendenz sich dagegen zu behaupten. Das Beziehungs- auf und ab zwischen Julia und ihm, vor allem ihre wankenden Gefühle dieser Verbindung gegenüber waren jedoch zum Teil anstrengend. Auch im 2. Band bleibt uns der schrullig, eigenartige Totengräber mit dem unfassbar umfangreichen Wissen erhalten. Ein Charakter der den Roman um vieles bereichert und an Schläue, Herzlichkeit und trockenem Humor kaum zu übertreffen war, auch dieses Mal wieder mein heimlicher Star er Geschichte. Der Fall stand in diesem Buch etwas mehr im Vordergrund, die Ermittlungen waren strukturierter und kein blindes tappen im Dunkeln. Spätestens im Nachwort wird auch dem letzten klar, dass sich Oliver Pötzsch intensiv mit der Zeit, Begeben-, sowie Gepflogenheiten und Schauplätzen auseinandergesetzt hat. Denn in diesem Buch steckt überraschend weniger Fiktion als man es beim Lesen annehmen könnte. Bereits im ersten Roman war die Umsetzung des Wiener Dialekts ein absolutes Highlight und ich bin sehr froh, dass er dies auch im 2. Band wieder umgesetzt hat. Man fühlt sich einfach direkt in die Szene versetzt, was natürlich zuletzt auch seinem unfassbar angenehmen Schreibstil zu verdanken ist. Ein harmonischer Mix aus flüssiger Handlung und ausreichend Umgebungsbeschreibung, so dass sich die Bilder des geschehen wie von selbst im Kopf abzeichnen. Es ist möglich den 2. Band unabhängig zum ersten zu lesen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind aber um den Überblick über die zwischenmenschlichen Zusammenhänge zu behalten würde ich die Reihenfolge einhalten. Als Fan von historischen Kriminalromanen kann ich das Buch also uneingeschränkt empfehlen.

Fazit: gut recherchierter Kriminalroman im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts, dem sogar das ein oder andere Körnchen Wahrheit zu Grunde liegt. Natürlich wieder mit unheimlich sympathischem Totengräber.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Psychoanalyse literarischer Figuren

Monster auf der Couch
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Eine Psychologin verschwindet, in ihrem Büro werden Akten über Gespräche mit ihren letzten Patienten gefunden. Doch vom gewöhnlichen Klientel der Praxis sind diese weit entfernt. In ihrer Therapie befanden ...

Eine Psychologin verschwindet, in ihrem Büro werden Akten über Gespräche mit ihren letzten Patienten gefunden. Doch vom gewöhnlichen Klientel der Praxis sind diese weit entfernt. In ihrer Therapie befanden sich angeblich: Dr. Jekyll, Dorian Gray, Carmilla und Viktor Frankenstein. Wie ist das möglich? Sind die Figuren klassischer Schauerliteratur zum Leben erwacht und haben sich in psychologische Betreuung begeben? Möglicherweise geben die Akten zum Schluss einen Hinweis auf ihr verschwinden, doch vielmehr bieten sie einen eindrucksvollen Einblick in die Gefühlswelt uns bekannter, fiktiver Charaktere.

„Monster auf der Couch“ entspringt der Feder des Autoren Duos Mats Strandberg, dem Autor mehrerer Bücher und Jenny Jägerfeld, die als praktizierende Psychologin zum Teil auch schon Bücher, mit therapeutischem Hintergrund, verfasste. Die Idee zu diesem Werk hatten beide nach dem Besuch einer Theateraufführung. Diese, durchaus bekannten literarischen Figuren möchten ihr „monströses Verhalten“ therapiert haben. Mal mehr oder weniger freiwillig finden sie sich ein, um für ihre Mitmenschen angepasster und akzeptabler zu leben. Gleich vorweg: die Gesprächstherapie ist hier Dreh- und Angelpunkt in diesem Buch. Zwar beginnt es, mit der Tatsache ihres Verschwindens und Aufgrund dessen haben wir Einsicht in ihre Akten, doch das Buch befasst sich ausschließlich mit den von ihr geführten Therapie Sitzungen. Wer sich also einen Kriminalfall mit etwas psychoanalytischer Würze vorstellt, könnte massiv enttäuscht sein. Mir persönlich hat die hohe psychologische Komponente sehr gut gefallen. Auch die Aufteilung in Sitzungsprotokollen, Hintergründe zum Fachwissen und Auszüge ihrer Gedanken brachte Auflockerung. Unterstützt wurde diese von Illustrationen, Zeitungs- bzw. Fachartikeln. Man merkt bei allen Figuren, dass ihnen weniger ein monströses Verhalten, als vielmehr ausgeprägte Wesens- und Charakterzüge zugrunde liegen, die wir alle nur zu gut kenne und auch ab und an ausleben. Zwar war sowohl für uns, als auch für die Therapeutin ein Charakter sehr speziell und auch anstrengend, doch auch dieser Umstand war letzten Endes nachvollziehbar und machte das ganze wieder rund. Die Analyse der Charaktere an sich ist unwahrscheinlich interessant, trennen sie und uns im Schnitt ca. 150 Jahre. So klaffen Ansichten zum Teil stark auseinander, hat sich doch in dieser Zeit einiges gewandelt. Allem voran die gängigen Konventionen, zum Teil das Rollenverständnis von Mann und Frau oder die (leider immer noch nicht überall angekommene) Enttabuisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Man stolpert über aberwitzige, damals jedoch hoch wissenschaftliche Thesen wie weibliche Hysterie oder die Phrenologie. Was die Charaktere glaubwürdig und zeitgemäß macht und zeitweise zum Schmunzeln veranlasst. Man sieht die Autoren haben sich sowohl mit der damaligen Zeit als auch mit den ursprünglichen Werken auseinandergesetzt. Somit geben sich die ernsten, witzigen und traurigen Momente auf dieser Couch die Klinke in die Hand. Wer sich also gern mit Psychologie, Psychoanalyse, Sitzungs-/ Gesprächstherapie, so wie Fachwissen befasst, den wird das Buch wahrscheinlich begeistern und mitnehmen können. Wer hier jedoch einen Kriminalfall erwartet könnte sich schnell langweilen.

Fazit: ein klasse Buch in dem, Charaktere der klassischen Schauerliteratur Platz nehmen und ihr Seelenleben offenbaren. Jedoch wird fast kein Bezug auf das Verschwinden der Therapeutin genommen, weswegen es trotz der Beschreibung nicht mit einem Kriminalfall verwechselt werden darf.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Kein Preis ist zu hoch für einen letzten Sieg

1795
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Stockholm 1795, der beißende Gestank von Verzweiflung liegt in der Luft, Winge und Cardell begeben sich von Verzagtheit und Hoffnung getrieben, auf der Suche nach Gerechtigkeit in ein letztes Gefecht. ...

Stockholm 1795, der beißende Gestank von Verzweiflung liegt in der Luft, Winge und Cardell begeben sich von Verzagtheit und Hoffnung getrieben, auf der Suche nach Gerechtigkeit in ein letztes Gefecht. Tycho Ceton ist immer noch frei und schleicht durch die Gassen wie ein hungriges Tier. Ein Monster wie er wird schon bald seine Klauen in das nächste Opfer schlagen, wenn ihn niemand stoppt. Derweil schreiten die politischen Unruhen voran und Anna Stina bleibt weiterhin verschwunden, wenn einer Licht in das Dunkel der Verschwörung bringen kann, dann sie. Winge und Cardell stehen vor der Frage, wie sie jemanden finden, der nicht gefunden werden will und jemanden der vermutlich längst tot ist.

Mit 1795 legt Niklas Natt och Dag ein fulminantes Ende seiner Trilogie um Michael Cardell im Stockholm Ende des 18. Jahrhunderts hin. In diesem letzten Gefecht steht weniger die Story an sich, als wieder mal das schwerer Schicksal aller beteiligten im Fokus. Dabei ist beides nichts für zarte Gemüter. Aus 1793 und 1794, die es dringend vor dem letzten Teil zu lesen gilt, weil das Vorwissen essenziell ist, wissen wir, dass er mit menschlichen Abgründen und kruden Abartigkeiten keinesfalls zimperlich ist. Auch der ein oder andere Charakter ging in diesen drei Jahren, in den zwielichtigen Straßen Stockholms über die Klinge. Warum sollte er also anfangen im letzten Teil weichlich zu werden? Es war klar, dass es hier enden würde und er hat es bis zum Schluss, ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen. Die Story an sich war pass genau an 1794 angeschlossen, wieder unglaublich in seiner abartigen Hinterlistigkeit, wenn gleich von der Handlung etwas hinter seinen Vorgängern zurückbleibend. Was für mich jedoch vollkommen akzeptabel war, dieses Buch gehört Winge & Cardell und Natt och Dag lässt uns zusammen mit den beiden in voller Fahrt auf das endende Gleis zurasen. Man will wissen was passiert doch man will ebenso nicht, dass es endet. Mit schwerem Herz verbleibend schloss diese Trilogie ab, doch die Hoffnung, dass es weitere Bücher des Autors geben wir bleibt bestehen. Ich wage zu behaupten, dass er in seiner drastischen, abartigen, ehrlichen Darstellung und dramatischen Charakterzeichnung unter den historischen Roman Autoren ein Unikum ist.

Fazit: grandioser, herzbrechender Abschluss der Trilogie, in der sich dieses Mal viel um Winge und Cardell dreht und die Story und Abartigkeit den Vorgängern nur in geringem Maße nachsteht.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Wenn das Heim zum Haus der Schrecken wird

HOME – Haus der bösen Schatten
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Maggie muss nach dem Tod ihres Vaters ein schweres Erbe antreten. Noch während sie trauert wird ihr eröffnet, dass sie die neue Besitzerin von Baneberry Hall ist. Unmöglich, das Huas in dem ihre Familie ...

Maggie muss nach dem Tod ihres Vaters ein schweres Erbe antreten. Noch während sie trauert wird ihr eröffnet, dass sie die neue Besitzerin von Baneberry Hall ist. Unmöglich, das Huas in dem ihre Familie vor 25 Jahren angeblich solche Schrecken erlebt hat und von denen, dank des Bestsellers ihres Vaters jeder weiß. 25 Jahre lebte Maggie mit dem Stigma dieses Buches über ein Huas voller Geister. Komische Blicke, makabre Freundschaften, die kaputte Beziehung ihrer Eltern und das Gefühl ein Leben lang in einer Lüge zu leben. Als ob es Geister gäbe. Nach all der Zeit versuchen ihre Eltern sie immer noch von diesem Haus fern zu halten aber jetzt ist Schluss mit all diese Lügen. Maggie wird Baneberry Hall renovieren und klarstellen, dass es die Schreckgespenster aus dem Buch ihres Vaters nie gegeben hat. Doch kaum im Haus angekommen drohen die Geister der Vergangenheit sie einzuholen.

Riley Sager ist das Pseudonym eines ehemaligen Journalisten und Grafikdesigners, dessen Debütroman in 25 Sprachen übersetzt wurde. Home ist eine Haunted House Story, die zum Teil als Buch im Buch erzählt wird. Das Werk von Maggies Vater war spannend aufgebaut und an sich eine wirklich gute Geistergeschichte, doch als stand alone hätte es nicht so viel hergegeben wie die komplette Story an sich. Da wir oftmals parallel zwischen der aktuellen Realität von Maggie und den fiktiven Ereignissen im Buch „Haus der Schrecken“ Switchen baut sich Stück für Stück die Spannung weiter auf. Obwohl wir den Ausgang der Geschehnisse vor 25 Jahren zeitnah erfahren, sind die Hintergründe, wie es dazu kam dennoch unglaublich mitreißend. Parallelen und Details beider Storys erfahren wir abwechselnd, so dass unser Wissen immer gleich aufliegt, mit dem der Protagonistin. Zum düsteren Flair des Hauses, der schlimmen Vergangenheit und jeder Menge an grusligen Begebenheiten gesellt sich ständig diese sehr unheilvolle Atmosphäre. Diese konnte Riley Sager durchweg halten und steigern. Die Charaktere waren schön ausgearbeitet und nicht oberflächlich. Er übertreibt auch nicht heillos mit den Grusel Effekten. Subtil und gekonnt platziert er sie in genau den richtigen Momenten und gelungenem Maße um der Stimmung keinen Abbruch zu tun aber dem Leser trotzdem einen Schauder über den Rücken zu jagen. Das Ende hätte man in meinen Augen nicht besser gestalten können. Man sieht allen dabei zu, wie sie auf ein Unglück zurasen und kann es nicht aufhalten, geschwiege denn das Buch aus der Hand legen. Gibt es nun Geister in Baneberry Hall? Findet es selbst heraus.

Fazit: für alle Haunted House Fans ein absolutes Muss! Sehr stimmungsvoll, mit gelungenen Grusel Elementen. Eine in den Bann ziehende, gut konstruierte Geschichte.

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