Verloren im Mädchenwald
Der MädchenwaldElissa ist ein kleines, kluges 13-jähriges Mädchen, dass für ihr Leben gerne Schach spielt. Die Züge des Gegners voraus zu ahnen und zu parieren, fällt ihr leicht, doch was während eines Schachturniers ...
Elissa ist ein kleines, kluges 13-jähriges Mädchen, dass für ihr Leben gerne Schach spielt. Die Züge des Gegners voraus zu ahnen und zu parieren, fällt ihr leicht, doch was während eines Schachturniers passiert, damit hätte niemand rechnen können. Ihre härteste Partie wird sie nicht auf einem Brett ausfechten, sondern in einem dunklen Keller, tief unter der Erde. Als Elijah auftaucht, hält sie ihn für ihre Rettungsleine, doch viel zu schnell muss sie feststellen, dass er nicht das erste Mal in diesem Verließ ist. Jetzt kommt es auf jeden einzelnen ihrer Züge an. Sie zu retten will er ihr nicht versprechen, stattdessen versichert er, dass er wieder kommen wird…
In seinem Buch merkt man, dass dem Autor Sam Lloyd weder der Wald, noch das Geschichten ausdenken fremd ist. Das Setting und die Atmosphäre sind sehr stimmig und einnehmend, da seine Darstellungen sich sehr greifbar festsetzen. Für sein Thriller Debüt, hat er sich zwei sehr eigenwillige Protagonisten ersonnen. Von 0815 Charakteren hier keine Spur. Elissa ist ein unfassbar kluges Mädchen, hat jedoch psychische Ticks und bewältigt Situationen anders, doch nicht minder fähig. Elijah ist ein so mannigfaltiger Charakter, dass er bis zum Schluss den Leser grausig fasziniert obwohl er kaum begreifbar bleibt. Nie weiß man welche Tendenz die Story nimmt, da Lloyd geschickt manipuliert und die Wahrheit nur Stück für Stück Preis gibt. Er zieht mit den wechselnden Perspektiven und der unsicheren Entwicklung seiner Figuren den Leser immer weiter in den Bann. Ab einem gewissen Punkt ist es schier unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. Nicht nur die Spannung und die Abgründe sind überwältigend, zum Schluss reißen einen die Emotionen zusätzlich von den Füßen. Sam Lloyd schafft es, dank seines starken Ausdrucks und der aufwühlenden Schreibweise den Leser völlig im geschehen abtauchen und am Ende sogar darin unter gehen zu lassen. Bis zum Schluss bleibt so vieles unklar, da nichts und niemand trauen kann, sich selbst am allerwenigsten. Von Anfang bis Ende stieg die Spannung stetig an und trotz der Verstrickungen, passten die Puzzleteile letztendlich ineinander.
Fazit: atemberaubendes Thriller Debüt, welches durch sein Kaleidoskop artiges Verwirrspiel, jede Menge Spannung und auch Emotionen punkten konnte.