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Veröffentlicht am 03.06.2020

Sommerlektüre

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Tschüss Deutschland, hallo La Palma. Juli ist zeitweilig ausgewandert & lebt ein gemütliches Leben auf Mallorca. Sie hat keine Lust mehr auf den ewiggleichen Alltag, das Deutsche Wetter & ganz besonders ...

Tschüss Deutschland, hallo La Palma. Juli ist zeitweilig ausgewandert & lebt ein gemütliches Leben auf Mallorca. Sie hat keine Lust mehr auf den ewiggleichen Alltag, das Deutsche Wetter & ganz besonders auf all die Verpflichtungen. Halbtags in einer Streetfood-Bude, am Nachmittag geht sie mit Hunden spazieren & am Abend lebt sie das spanische Nachtleben mit ihren Freunden. Als sie jedoch Quinn kennenlernt hat sie plötzlich wieder ernsthafte Gefühle, dann muss sie sich auch plötzlich um einen Hund kümmern & dann soll sie sich auch noch entscheiden, was sie in ihrer Zukunft machen soll.
Das Buch ist humorvoll geschrieben & man schmunzelt immer wieder, denn manche Situationen sind einfach zu komisch. Allerdings hat das Buch auch einige ernstere Seiten & Kristina Günak flechtet diese gekonnt in die Geschichte ein. Themen wie Selbstfindung, Glück, Liebe & Träume bilden die perfekte Grundlage für einen Sommeroman, genauso wie der Handlungsort La Palma, der für einmal nicht als touristisches Reiseziel, sondern als Wohnort für unsere Protagonistin dient. All das gefiel mir sehr gut.
Aber ich bin nicht warm geworden mit der Protagonistin. Ich verstehe Julis Lebenseinstellung, ihr Wunsch so zu leben, dass man Glücklich ist und nicht so wie die Gesellschaft es vorschreibt. Aber gleichzeitig bin ich eben auch ein Mensch, der gerne Ziele verfolgt & Juli lebt so planlos, unverantwortungsvoll & ohne jeglichen Ehrgeiz. Ihre Einstellung, ihr Verhalten hat mich genervt & ich habe nicht mit ihr sympathisieren können. Dazu kommt die ganze Hundeliebe in diesem Buch. Ich mag Hunde. Ich finde viele echt süss. Aber ich bin kein Hundemensch. Und das Buch ist ein absolutes Hundeliebhaber-Buch. Damit habe ich kein Problem. Das gefällt sicher sehr vielen. Nur mir persönlich ist es irgendwann zu viel gewesen.
Fazit
«Glück ist meine Lieblingsfarbe» von Kristina Günak ist ein sommerlicher Roman, der sich mit interessanten Themen befasst & gute Laune macht. Allerdings befasst sich das Buch auch mit dem ein oder anderen ernsten Punkt & einer Liebesgeschichte, die ruhig, aber sehr schön zu verfolgen ist. Allerdings bin ich mit der Protagonistin nicht auf der gleichen Wellenlänge geschwommen & habe über manche ihrer Handlungen nur den Kopf schütteln können. Ich vergebe für das Buch 3.5 von 5 Sterne, denn das Buch unterhält durchaus gut. Ich kann das Buch allen Hundeliebhabern wärmstens empfehlen, wer damit jedoch nicht so viel anfangen kann so wie ich, dem empfehle ich eher andere Bücher der Autorin.
Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag für mein Exemplar!

Veröffentlicht am 03.06.2020

Wie immer überzeugend!

Weißer Tod
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Robin har Matthew geheiratet & eigentlich steht die Ehe von Beginn an unter einem schlechten Schatten. Das ganze Buch (oder eigentlich seit Anfang der Reihe) über wartete ich darauf, dass Robin sich endlich ...

Robin har Matthew geheiratet & eigentlich steht die Ehe von Beginn an unter einem schlechten Schatten. Das ganze Buch (oder eigentlich seit Anfang der Reihe) über wartete ich darauf, dass Robin sich endlich von Matthew trennt. Die beiden passen einfach nicht zusammen.
Aber eigentlich geht es in dem Buch um einen neuen Fall, den Comoran Strike übernimmt. Eine Erpressung eines Mitglieds des britischen Unterhauses, eine wirre Geschichte rund um eine Kindesermordung und Familienintrigen.
Ehrlich gesagt war ich die ersten 150 Seiten extrem unmotiviert, denn nachdem ich lesen musste, wie Robin Matthew geheiratet hatte, wollte ich am liebsten aufhören. Der Typ ist ekelhaft & Robin verdient jemanden so viel Besseren.
Der Fall entwickelt sich dann allerdings doch sehr schnell zu einer fesselnden Story. Für mich war die Kulisse & die Branchen, in denen die Fälle spielt, zwar nicht so interessant, wie in Band 1 oder 2 und es gab auch nicht die gleiche Brutalität wie in Band 3. Dafür überzeugt das Buch mit einer Vielzahl an involvierten Personen, jeder Menge einzelner Fäden und einer Komplexität, die es mir nicht gerade leicht gemacht hat, am Ende die Auflösung komplett zu verstehen.
Geschrieben ist das Buch wie immer grossartig. Perfekt gezeichnete Kulissen & so, dass man kaum merkt, wie viele Seiten man da eigentlich liest.
Die Auflösung gefiel mir ganz gut, allerdings muss ich sagen, hätte ich das Ganze gerne nochmals bisschen besser erklärt bekommen. Denn da liefen am Ende so viele Fäden zusammen, es gab so viele änliche Namen und die Motive alle zuzuordnen war echt gar nicht leicht. Dementsprechend ist das Buch auch extrem beeindruckend in seiner Komplexität & ich bewundere Robert Galbraith dafür, dass er alle Fäden doch immer wieder zu einem grossen Netz verbinden kann.
Fazit
«Weisser Tod» von Robert Galbraith ist eine gelungene Fortsetzung, die mich gefesselt hat & die mir extrem viel Freude bereitet hat. Gleichzeitig hat mich das Buch auch genervt, weil ich mit ansehen musste, wie Robin weiterhin in einer ungesunden Beziehung lebt. Ich kenne keine Krimireihe, bei der ich so viel Sympathie für die Protagonisten aufbringe & bei der ich teilweise sogar mehr mit den persönlichen Geschichten als mit dem aktuellen Fall mitfiebere. Der Fall insgesamt hat mich wunderbar unterhalten, allerdings hat mich die Thematik nicht ganz so fasziniert, wie die bisherigen Bände, wie in dieser Rezension auch klar geworden sein sollte. Somit vergebe ich 4.5 von 5 Sterne und hoffe, dass bald ein weiterer Band erscheint und es noch lange so weiter geht! J. K. Rowling kann eben nicht nur Harry Potter und das hat sie mit «Weisser Tod» wieder einmal bewiesen.

Veröffentlicht am 02.06.2020

Unterhaltsam mit einigen Längen

Fünf Sterne für dich
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Pia ist ganz nervös. Denn zum ersten Mal übernimmt sie eine eigene Klasse. Sie versucht alles genau zu planen, so dass nichts schiefgehen kann. Doch bereits nach dem ersten Elternabend ist klar, dass es ...

Pia ist ganz nervös. Denn zum ersten Mal übernimmt sie eine eigene Klasse. Sie versucht alles genau zu planen, so dass nichts schiefgehen kann. Doch bereits nach dem ersten Elternabend ist klar, dass es Probleme gibt und geben wird. Zum einen ist da Konrad, der Vater von Mathilde, der dreist eine Bewertung zu Pia geschrieben hat. Und zwar keine sonderlich nette. Als er das Notizbuch vergisst und Pia die Bewertung liest, ist sie nicht nur unendlich verletzt, sondern auch bereit es Konrad zurückzuzahlen.
Problem Nummer 2 ist Mobbing. Denn ein Junge wird von der gesamten Klasse gemobbt und es scheint keine Lösung in Sicht. Bis Konrad beschliesst der unsicheren Lehrerin zu helfen.
‘’Fünf Sterne für dich’’ ist wie bereits die anderen Bücher von Charlotte Lucas sehr unterhaltsam geschrieben. Zwischendruch weisst das Buch zwar einige Längen auf, welche aber nur deshalb störend sind, weil mir beide Protagonisten nicht sehr sympathisch waren. Konrad ist ganz seltsam, fies und dann doch wieder total freundlich. Und Pia lässt sich von allem verunsichern, versucht gleichzeitig alle zu überzeugen und scheint mir teilweise extrem naiv. Schade, aber das gibt es halt manchmal.
Die Liebesgeschichte habe ich nicht sonderlich romantisch erlebt und mir hat eindeutig das Knistern gefällt. Dafür gefielen mir die aufgegriffenen Thematiken sehr gut. Mobbing ist präsent und kann nicht nur von Kindern, sondern auch von Eltern ausgehen. Aber auch welche Schwierigkeiten es für alleinerziehende Eltern gibt und dass man nicht vorschnell urteilen sollte. Insgesamt gefiel mir der Verlauf der Geschichte sehr gut, ich wurde gut unterhalten und einzig am Ende habe ich mich so bisschen gefragt, was uns die Geschichte genau sagen wollte, denn gegen Ende sind es so viele unterschiedliche Themen, die zusammenkommen, dass es gar nicht so leicht ist den Überblick zu behalten.
Fazit
«Fünf Sterne für dich» ist ein unterhaltsamer Roman, der gleich mehrere interessante Themen versucht zu behandeln. So ganz mag das allerdings nicht gelingen, denn auch wenn das Buch Themen wie Mobbing, Helikoptereltern und Selbstvertrauen behandelt, stellt sich für mich die Frage, was für eine Geschichte uns Charlotte Lucas eigentlich erzählen wollte. Das bedeutet nicht, dass die Geschichte nicht gelungen ist oder ich die Themen verfehlt finde, nur bin ich bei diesem Buch irgendwie am Ende dagesessen und habe mich gefragt, was ich von dem Buch halten soll. Ich kann es euch nicht wirklich sagen. Unterhalten hat es mich. Teilweise gab es einige Längen. Beide Protagonisten waren mir nicht sonderlich sympathisch. Dafür gefiel mir die Umsetzung der Mobbing Thematik. Somit vergebe ich 3.5 von 5 Sterne und würde das Buch durchaus empfehlen, aber eben auch nicht allen. Wer humorvolle Bücher, bei denen man sich durchaus auch mal fremdschämt, mag und nichts gegen die ein oder andere ernsthafte Thematik hat, dem wird das Buch gefallen.
Ich bedanke mich beim Lübbe Verlag für mein Exemplar!

Veröffentlicht am 02.06.2020

Schöne Sommerlektüre

Ein Cottage für deinen Sommer
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Adie Lou hat eine Scheidung hinter sich, zieht aus Chicago an den Michigan See und beschliesst aus dem Familiencottage ein Bed & Breakfast zu machen. Doch das Ganze stellt sich als schwieriger heraus als ...

Adie Lou hat eine Scheidung hinter sich, zieht aus Chicago an den Michigan See und beschliesst aus dem Familiencottage ein Bed & Breakfast zu machen. Doch das Ganze stellt sich als schwieriger heraus als erwartet oder?
Das Buch behandelt vier spannende Aspekte, auf die ich eingehen möchte. Viola Shipman schreibt Bücher über Frauen. Über Frauen, die selbstbestimmt leben und ihren Traum verfolgen. Ihr neuester Roman geht genau in die gleiche Richtung & vielleicht noch einen Schritt weiter. Adie Lou ist ganz klar Feministin. Vielleicht hat sie ihr bisheriges Leben nicht so gelebt, wie sie es sich gewünscht hat, aber nach ihrer Scheidung ist sie bereit sich nicht aufhalten zu lassen. Das wird im Buch auch teilweise bisschen zu schnell abgehandelt. Adie Lou hat zwar einiges an Geld, aber trotzdem ist es erstaunlich, wie schnell sie sich entscheidet mehrere zehntausende Dollar mehr für irgendeine zusätzliche Einrichtung locker zu machen. Aber das ist ein Detail. Denn ansonsten, ist das Buch inspirierend. Warum sollte man seinen Traum nicht auch noch mit über 40 verfolgen? Warum sollte es nicht möglich sein, seinem Leben nochmals eine andere Richtung zu geben?
Selbstbestimmtes Leben als Frau ist ein dauerpräsentes Thema und zuerst war ich bisschen genervt, weil ich das Gefühl hatte, das es so gewollt eingebracht worden ist. Aber das ändert sich im Verlauf des Buches, denn ich habe Adie Lou absolut abgekauft, wie wichtig es ihr ist, dass sie als Frau endlich tun kann, was sie will.
Aspekt Nummer zwei ist Spiritualität. Adie Lou lebt den Yoga-Rauchstäbchen-Glückssteine-Trend. Für mich gewöhnungsbedürftig, aber gleichzeitig auch sehr interessant, denn auch wenn ich damit nichts anfangen kann, ist es doch schön, wenn es Leute erfüllt.
Hilfe annehmen & anbieten ist für mich ebenfalls ein Thema, das heraussticht. Denn Adie Lou würde ohne all die Hilfe, die sie bekommt, ihr Bed & Breakfast gar nicht eröffnen können. Das Buch zeigt, dass es wichtig ist, dass man Hilfe annehmen kann & sich später revanchiert.
Der letzte Punkt ist Tradition & Familie. Zwei Punkte, die Viola Shipman gerne in ihre Bücher integriert. Wieder einmal wird aufgezeigt, dass man Traditionen bewahrt werden können und gleichzeitig auch etwas neues daraus gemacht werden kann.
Die Kulisse, vor der das Buch spielt, ist zudem wunderschön. Viola Shipman schreibt so angenehm, man fliegt nur so durch die Seiten. Das Cottage kommt einem wie ein Traum vor. Und ganz ehrlich, vielleicht passt das kitschige Cover irgendwie doch. Auch wenn ich mir das Buch niemals angeschaut hätte, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es von Viola Shipman ist.
Fazit
Viola Shipman hat einen schönen Roman geschrieben, der sehr flüssig zu lesen ist & sich mit Feminismus, Spiritualität, Familie & vielen weiteren Themen befasst. Ein Cottage für deinen Sommer ist zwar kein Jahreshighlight, dafür hat es mich emotional zu wenig abholen können & einige Punkte, haben mich nicht so angesprochen wie ihr in der Rezension lesen könnt. Trotzdem hat mich das Buch überzeugt. Die Themen & die Kulisse sind perfekt gewählt. Ich kann euch das Buch empfehlen, wenn ihr Romane mögt, die einerseits sehr gut unterhalten & andererseits auch noch einige Denkanstösse geben. Somit vergebe ich 4 von 5 Sterne.
Ich danke dem FISCHER Krüger Verlag für mein Exemplar!

Veröffentlicht am 02.06.2020

Geniale Twists

Suche mich nicht
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Simons Tochter hat den Kontakt zur Familie abgebrochen, lebt mit ihrem Junkie-Freund zusammen und ist immer auf der Suche nach der nächsten Dosis. Es ist verständlich, dass Simon nicht akzeptieren kann, ...

Simons Tochter hat den Kontakt zur Familie abgebrochen, lebt mit ihrem Junkie-Freund zusammen und ist immer auf der Suche nach der nächsten Dosis. Es ist verständlich, dass Simon nicht akzeptieren kann, was mit seiner Tochter geschieht. Er versucht sie zu finden, doch als er ihr im Park begegnet reagiert sie kaum & dann taucht auch noch ihr Freund auf. Simon versucht Paige zu folgen und in seiner Verzweiflung schlägt er den Freund, der ihn aufzuhalten versucht.
Die Szene geht viral auf Youtube. ‘’Reicher Wallstreet-Geschäftsmann schlägt obdachlosen Helden’’ so sieht es für die Aussenstehenden aus. Dieser Anfang hat mir schon mal extrem gut gefallen. Die Szene wirkt durch das Video ganz anders & als dann einige Wochen später Paiges Freund ermordet wird, ist klar, wer verdächtigt wird.

Doch die Geschichte ist bei Weitem nicht so einfach gestrickt. Paige ist verschwunden und die Polizei will den Mordfall klären. Eine Privatdetektivin ist ebenfalls auf der Suche nach einem jungen Mann & Simon beginnt mit ihr zusammen zu arbeiten, um seine Tochter zu finden. Doch es geht nicht nur um zwei verschwundene Jugendliche. Wer versucht hier etwas zu vertuschen? Harlan Coben hat einen genialen Thriller geschrieben. Hier ist nichts, wie es scheint. Fragen über Fragen. Eine gute Mischung aus psychologischen Spielchen & brutalen Morden. Die Geschichte ist genial aufgebaut, steckt voller Twists, die absolut unerwartet waren & gleichzeitig schwebt die ganze Zeit diese Frage in der Luft: wie weit geht man, um seine liebsten Menschen zu retten? Kann es sein, dass Simon doch schuldig ist?
Fazit
Harlan Coben is back! Zumindest für mich. Nach der Enttäuschung von ‘’In deinem Namen’’ bin ich unglaublich happy, dass mich ‘’Suche mich nicht’’ so begeistern konnte. Die Geschichte hat mich gepackt, ich wollte unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt und Coben macht das genau richtig. Er gibt immer wieder Hinweise, aber immer nur gerade so viele, dass man sich Theorien überlegen kann, die nicht stimmen.
Mich hat das Buch voll überzeugt. Jeder einzelne Twist kam überraschend, es gab jede Menge Action, Psychologie und die gute Portion Brutalität. Ein Jahreshighlight! Ich vergeb 5 von 5 Sterne & kann das Buch allen Thrillerfans wärmstens ans Herz legen.
Ich danke dem Goldmann Verlag für mein Exemplar!