Nicht ganz so toll, wie erwartet
Spinster Girls – Was ist schon normal?Evie hat eine Zwangsstörung. Sie muss sich ständig waschen, hat seltsame Rituale und macht sich so viele Gedanken darüber, ob sie normal ist. Doch langsam bessert sich alles und sie besucht wieder die ...
Evie hat eine Zwangsstörung. Sie muss sich ständig waschen, hat seltsame Rituale und macht sich so viele Gedanken darüber, ob sie normal ist. Doch langsam bessert sich alles und sie besucht wieder die Schule, findet neue Freundinnen und verliebt sich. Doch leicht ist es nicht. Warum ist Evie nicht so wie die anderen? Wie kann sie ihre Krankheit endlich hinter sich lassen? Ausserdem beschäftigt sie sich mit ihren beiden Freundinnen Lottie & Amber mit feministischen Themen.
Holly Bourne fasst so viele unterschiedliche Themen zusammen & schafft es dennoch eine unterhaltsame Geschichte zu erzählen. Mit Evie, Amber & Lottie hat sie drei tolle junge Mädchen als Protagonisten ausgewählt und doch haben sie alle ihre Probleme. Evie versucht normal zu sein und emotional hat mich das teilweise doch sehr mitgenommen. Andererseits gab es auch einige Dinge, die mich gestört haben. Evie ‘’verliebt’’ sich in jeden Jungen, den sie zu Gesicht kommt. Sie reduziert die meisten Jungs auf ein einziges Merkmal und das macht sie schlussendlich genauso sexistisch, wie all die Jungs, die sie so verabscheut. Einerseits kann man das als schlauer Schachzug der Autorin sehen, denn so kann sie darstellen, dass auch ihre Protagonistinnen nicht unfehlbar sind. Andererseits macht das Evie auch unsympathisch.
Was mich stört…
…ist die Darstellung von Jungs in diesem Buch. Jeder Junge wird zuerst nur auf sein süsses, unwiderstehliches Aussehen reduziert. Hier dient als Beispiel jeder Junge, den Evie während des Buches gedatet hat. Oder als unsympathische, oberflächliche, dominante Arschlöcher. So zum Beispiel Joel der Freund von Jane. Nach Evies misslungenen Dates wurden dann jeder aus den süssen Jungs Loser oder sexsüchtige Arschlöcher. Ganz ehrlich: ja, es mag diese Jungs geben. Aber es kann ja wohl nicht wahr sein, dass jeder Junge in diesem Buch entweder ein Arschloch oder direkt psychisch krank sein muss. Diese Darstellung finde ich mehr als schwierig & macht für mich den grössten und eigentlich einzigen Minuspunkt überhaupt aus.
Fazit
Diese Reihe ist so wichtig & schafft es auch grösstenteils auf gute Weise wichtige Informationen über Sexismus & Feminismus zu vermitteln. Die Story ist wirklich gut und mir gefiel so viel an diesem Buch. Es ist wichtig, dass wir uns Gedanken machen über all diese Themen. Psychische Krankheiten werden viel zu selten ernsthaft thematisiert. Auch der Gedanke «Was ist schon normal?» finde ich gut. Es ist toll, dass es gute Bücher über Sexismus und Feminismus gibt.
Die Darstellung von Jungs stört mich und ich hoffe, dass sich das in Band 2 ändern wird. Denn es gibt auch anständige Jungs. Ich hatte trotzdem viel Spass beim Lesen und wurde zum Nachdenken angeregt.
Update 18.12.18
Ich habe mich in den letzten Tagen noch weiter mit dem Roman befasst & die Darstellung von Jungs, sowie einige andere eher schwierige Punkte, stören mich im Nachhinein ziemlich. Da mir das Lesen trotzdem Spass gemacht hat, korrigiere ich meine Sternebewertung von 4 auf 3 Sterne. Ich vergebe 3 von 5 Sterne für den Reihenauftakt. Ich empfehle es allen, die gerne ihren Horizont erweitern und gleichzeitig gut unterhalten werden wollen. Aber ich empfehle, dass man es kritisch liest & sich mit den Themen auseinandersetzt. Denn es ist bei weitem nicht alles wunderbar!