SEHR SCHÖNER JAHRESAUFTAKT!
Dunbridge Academy - AnywhereDer Schreibstil von Sarah Sprinz ist einfach ein Traum. Er ist einstimmig und flüssig und hat die perfekte Menge an Details. Ich kann mir die ganze Umgebung, die Menschen sowie die Atmosphäre richtig vorstellen. ...
Der Schreibstil von Sarah Sprinz ist einfach ein Traum. Er ist einstimmig und flüssig und hat die perfekte Menge an Details. Ich kann mir die ganze Umgebung, die Menschen sowie die Atmosphäre richtig vorstellen.
Wie wichtig die richtige Menge an Details ist, merkt man erst, wenn man einen Text liest, wo etwas fehlt. Doch das Gefühl hatte ich bei Dunbridge Academy nicht. Ich war komplett in der schottischen Welt gefangen. Gefesselt von all den wunderschönen Eindrücken.
Ich kann mir genau vorstellen, wie Henry Emma ansieht. Den Ansatz eines Lächelns auf dem Gesicht. Den Kopf schräg gelegt. Seine Locken ihm ins Gesicht hängend. Ein Traum von einem Bild.
Ungelogen: Aller drei bis vier Seiten bin ich eine halbe Seite zurückgesprungen, um die Szene gleich noch einmal zu durchleben. So krass hatte ich das bisher bei keinem anderen Roman.
Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und die Meisten waren auch sehr gut herausgearbeitet.
Sowohl Emma, als auch Henry waren mir außerordentlich sympathisch. Emma ist ein realistischer Charakter. Ich habe mit ihr mitgefühlt und konnte all ihre Handlungen nachvollziehen. Henry ist so ein Schatz. Er ist fürsorglich, respektvoll und vernünftig.
Er hat schnell Schuldgefühle, wenn einmal etwas falsch läuft und versucht sich anschließend zu bessern. Er ist definitiv der Charakter, der die größte Wandlung durchgemacht hat. Er wächst an seinen Handlungen und wird durch das Leben geformt.
Im Internat lernt Emma schnell neue Leute kennen. Besonders gut versteht sie sich mit Tori und Sinclair. Um diese beiden Schnuggis geht es jedoch erst im zweiten Teil der Dunbridge Academy Reihe worauf ich mich schon unendlich freue. Ihr merkt also: Tori und Sinclair sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Grace (Henrys Freundin/Exfreundin) ist die wohl liebenswerteste Person des Buches. Sie ist immer hilfsbereit und freundlich. Sie hilft Emma, indem sie sie mehrmals mit Henry unterstützt, obwohl er mit ihrem Schluss gemacht hat. Sie bleibt stets loyal und respektvoll, obwohl auch sie es nicht immer leicht hat. Kuss geht raus an Grace. Ich hoffe, sie findet irgendwann ihr Glück und ich wünschte, wir könnten einen Roman zu ihrer Geschichte bekommen.
Die Charaktere, die mir letztendlich zu schwach herausgearbeitet waren, sind Emmas Eltern sowie Mr. Ward (ein Lehrer von Emma). Hier gibt es eine Vergangenheit zu erfahren, welche am Ende viel zu schnell angehakt wurde. Ich hätte mir bei dieser Aufklären mehr erhofft und wurde leider enttäuscht.
Auch bei ein bis zwei anderen Lehrern hätte ich noch ein bisschen mehr erwartet. Das ist jedoch meckern auf hohem Niveau.
Emmas Suche nach ihrem Vater ist aufregend zu verfolgen, sodass man während des Lesens schon selbst Vermutungen anstellt. Ich habe mich dabei wie ein kleiner Detektiv gefühlt. Meine Vermutungen bezüglich des Charakters von Emmas Vater wurden sogar noch übertroffen. Doch leider wurde mir die Handlung zu schnell wieder von ihm weggelenkt.
Bis etwas nach der Hälfte des Buches, war die Geschichte spannend und harmonisch. Dann jedoch wurde alles ganz plötzlich und unspektakulär Aufgelöst, was mich doch etwas enttäuscht hat. Hier hatte ich mir echt mehr erhofft.
Es ist schwer zu beschreiben, also am besten ihr lest das Buch selbst, denn alles in allem war es ein fantastischer Jahresauftakt.
Zusammenfassend lasst mich sagen: Die Geschichte ist tiefsinnig, emotional und realistisch, auch wenn am Ende alles etwas abrupt kam. Ich habe nie das Interesse verloren und das Buch war viel zu schnell ausgelesen.