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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2021

Erstes und letztes Drittel bescherten mir tolle Lesestunden

Daughter of Smoke and Bone
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Ich fühlte mich in der Geschichte sehr schnell richtig wohl. Tatsächlich kamen mir die ersten paar Seiten bekannt vor, wie als ob ich diese schon einmal gelesen habe. Und ja, das Buch lag echt viiiel zu ...

Ich fühlte mich in der Geschichte sehr schnell richtig wohl. Tatsächlich kamen mir die ersten paar Seiten bekannt vor, wie als ob ich diese schon einmal gelesen habe. Und ja, das Buch lag echt viiiel zu lange auf meinem SUB!

Gedanklich teile ich den Auftakt der Trilogie in drei Abschnitte:

Der erste Teil umfasst circa die ersten 160 Seiten und hat mich schnell in seinen Bann gezogen! Ansprechende, unterhaltsame Story sowie lebendige, abwechslungsreiche Charaktere. Einfach klasse. Mit Karou kam ich sehr gut zurecht und die Kreativität wie auch die Hingabe der Autorin zu ihrer erschaffenen Welt ist definitiv spürbar. Nicht zu vergessen der Schreibstil! Bsp. auf Seite 30/31 werden für Karous Beschreibung grandiose Worte und Vergleiche gefunden; wenn man sich von Karou nicht schon vorher ein Bild gemacht hatte, dann hat man spätestens hier eine super "Anleitung". So lebendig und anschaulich!
Die Idee mit dem Laden finde ich faszinierend und konnte gar nicht genug davon lesen. Auch die Bewohner glänzen, allen voran Brimstone. Ihn mochte ich von Anfang an sehr, auch wenn ich da nicht einmal wusste, woran ich bin und während des Buches entwickelte er sich zu meiner Lieblingsfigur. :)

Zum zweiten Abschnitt muss ich leider sagen, dass der Zauber etwas verblasste. Die Geschichte verliert an Tiefe und meine größten Schwierigkeiten hatte ich mit der Entwicklung wie auch der Beziehung an sich zwischen den beiden Hauptfiguren. Ein paar Momente fühlten sich zu sprunghaft und plötzlich für mich an und vieles passierte mir zu schnell und damit wurde es nicht richtig überzeugend. Tatsächlich hat es mich ein wenig an Romeo&Julia erinnert.. Ich las diesen Teil der Geschichte gerne, doch sie hatte nichts Besonderes und konnte mit dem Anfang des Buches nicht mithalten.

Den dritten und letzten Teil setze ich bei circa +/- Seite 300 an; es wird sprunghaft besser und ehe ich es richtig bemerkte, war ich wieder voll in der Geschichte drin! Hier kommt viel Hintergrundwissen zu den Charakteren und der Welt, sodass sich Lücken schließen und das Bild im Kopf, bisher bestanden aus Vermutungen und Fragen, endlich klar zusammensetzt.

Alles in allem, das erste wie auch das letzte Drittel bescherten mir tolle Lesestunden und nur im Mittelteil hängt die Geschichte etwas durch. Man lernt ausgesprochen gute Charaktere kennen, obwohl bei einigen etwas Luft nach oben besteht. Trotz vereinzelter Spannung, welche man am meisten im letzten Abschnitt fand, konnte ich sehr gut abtauchen und die Welt um mich herum vergessen und ich freue mich schon sehr, die Folgebände zu lesen.

Ich vergebe 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.11.2020

Grandios! Jahreshighlight!

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin
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Gleich mit der ersten Seite wird man ins Geschehen gezogen, denn ohne große Einleitung begleitet man Sancia bei einem gefährlichen Auftrag. Tatsächlich hat mich bereits auf den ersten Seiten eine gewisse ...

Gleich mit der ersten Seite wird man ins Geschehen gezogen, denn ohne große Einleitung begleitet man Sancia bei einem gefährlichen Auftrag. Tatsächlich hat mich bereits auf den ersten Seiten eine gewisse Spannung oder auch lauernde Erwartung gepackt, ausgelöst durch den hervorragenden Schreibstil und weil dem Leser nur das Nötigste erzählt wird, sodass man sich sehr gut auf die Handlung konzentrieren und diese genießen kann.

Bleiben wir erstmal beim Erzählstil, denn diesen finde ich klasse! Allem voran die Konversationen, die haben mich richtig gepackt, weil sie sooo verdammt echt und lebendig und flüssig sind! Da macht das Lesen gleich viel mehr Spaß.

Ebenso überzeugten mich die Charaktere, auch wenn man an ein paar der Nebenfiguren noch etwas feilen könnte. Mit der Protagonistin Sancia kam ich sehr gut zurecht. Vielleicht kann man einige Momente von ihr als etwas emotionslos betrachten, doch in meinen Augen passt das gut zu ihrer Persönlichkeit. Und von einem Charakter bin ich total begeistert - humorvoll/sarkastisch, weise, ein guter Freund. Aus Spoilergründen kann ich leider nichts weiter dazu schreiben, doch ihr werdet bestimmt positiv überrascht sein!

Die Handlung gefällt mir von vorne bis hinten, denn sie ist rasant, glaubwürdig, spannend und einige krasse Wendungen sind auch anzutreffen!

Jetzt aber zu dem Punkt, über den ich schon die ganze Zeit schreiben möchte: Die Magie! Ich liebe diese! Was mir total zusagt, ist wie Magie und Wissenschaft Hand in Hand gehen. Einfach Genial! Manchmal sowas von unterhaltsam und lustig und dann auf einmal versteht man nicht jeden Satz und wünscht sich, im Physikunterricht besser aufgepasst zu haben.
Daher kann man die Geschichte nicht problemlos einem Genre zuordnen, sie ist eher ein Mischung aus mehreren, was mir erneut richtig gut gefällt.

Nicht nur das Magiesystem, sondern auch das Worldbuilding insgesamt ist grandios gelungen. Die einzelnen Stadtviertel, die Wasserwacht, die Handelshäuser, Historische Ereignisse.. Eine Welt, mit der man als Autor wie auch Leser gut arbeiten kann. Interessant, neugierig machend und spannend aufgebaut und wie so oft erfährt man einiges, aber nicht alles. (Wann kommt Band zwei?)

Wie bei vielen Fantasybüchern gibt es auch hier blutige, gewalttätige und erotische Szenen, diese halten sich aber meistens am Rand auf und verdeutlichen damit die schreckliche Welt, in der die Figuren leben (müssen). Manche von ihnen haben einiges durchmachen müssen und dem Autor ist es auf jeden Fall gelungen, dass man die Perspektive und das Handeln der Charaktere verstehen kann.

Ich bin gerade wirklich am überlegen, ob es etwas gibt, dass mir nicht gefallen hat.. doch abgesehen von ein paar nicht ganz so starken Nebenfiguren fällt mir nichts ein.

Der Auftakt der Trilogie (=yayy es kommen noch zwei weitere Bände!) ließ mich während des Lesens nicht los und hat mir hervorragend gefallen. Damit reiht es sich easy bei meinen Jahreshighlights ein! 5/5 Sterne

Veröffentlicht am 15.11.2020

Tolle fesselnde Lesestunden trotz einiger Schwächen

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
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Ihr Erwachsenendebüt startet mit einer gelungenen Kombination aus Verwirrung und Zurechtfinden. Verwirrung, weil es Berichte aus Zeitungen etc. sowie diverse Auszüge aus Briefen zwischen Regierungsmitgliedern ...

Ihr Erwachsenendebüt startet mit einer gelungenen Kombination aus Verwirrung und Zurechtfinden. Verwirrung, weil es Berichte aus Zeitungen etc. sowie diverse Auszüge aus Briefen zwischen Regierungsmitgliedern gibt, die natürlich eine Menge Fakten enthalten. Gleichzeitig fühlte ich mich mit den sehr lebendigen Hauptfiguren richtig wohl, wie als ob ich diese schon länger kennen würde.

Der Schreibstil steuert positiv bei; flüssig, packend, einfach super zu lesen!

In der ersten Hälfte passiert zwar schon einiges, dennoch empfand ich diesen Teil als ruhige, unterhaltsame Einleitung. Spannung nur gering vorhanden, trotzdem las ich es ohne jegliche Langeweile! Es blieb durchweg interessant, die Charaktere sprachen mir zu und Abwechslung war in Form der bereits erwähnten Auszüge/ Berichte vorhanden. Jetzt, im Nachhinein, muss ich allerdings feststellen, dass dieser Teil mehr Handlung und mehr Spannung gut vertragen hätte. Oder kürzer fassen.
Die zweite Hälfte ließ mich nicht mehr los! Das Buch entwickelte sich zu einem richtigen Pageturner, also das Buch mal kurz beiseite legen war fast unmöglich. Die Handlung war zwar an manchen Stellen etwas vorhersehbar, trotzdem gab's reichlich Spannung, Action, tolle Charaktere, Humor und Informationsfetzen zum rätseln.

Wie der Klappentext bereits verrät gibt es anfangs fünf Hauptfiguren, von denen eine stirbt. Von der anfänglichen super unterhaltsamen Interaktion und Kommunikation zwischen ihnen wurde ich mit der Zeit aber leider etwas enttäuscht. Von der Qualität her blieb es klasse, doch ich hatte mir eine gewisse Steigung im Sinne mehr gemeinsame Szenen und mehr Fokus auf ihre gemeinsame Vergangenheit erhofft, was leider aus verschiedenen Gründen ausblieb. Wenigstens kommt dafür ein großartiger neuer Charakter ins Spiel! Aber keine Sorge, mehr verrate ich nicht. :D DIE Hauptfigur ist natürlich Sloane, meine Adjektive für sie lauten: nervig, lustig, bewundernswert, kalt. Sie repräsentiert (einige) Stärken und Schwächen von uns Menschen auf recht glaubhafter, realistisch wirkender Ebene, was mir stets zusagte.
Der Bösewicht überzeugte mich - aber nur bis zum Schluss. Denn am Ende wirkte das alles sehr, na ja, einfältig und wenig nachvollziehbar und wurde auch relativ schnell abgearbeitet. Schade!
Was noch amüsant war: Manchmal musste ich mich daran erinnern, dass die Hauptfiguren um die 30 Jahre alt sind, denn manchmal wurden sie in meinem Kopf zu 20 Jährigen. Mit anderen Worten, das Buch könnte man problemlos in die Jugendfantasy-Abteilung einsortieren. 'Erwachsenendebüt' heißt es vermutlich nur deshalb, weil die Figuren 30 sind.

Die Ideen zur Handhabung mit der Magie gefallen mir sehr gut, auch wenn ich mir eine etwas plausiblere Erklärung für die Siphons wünschen würde und zudem wurde es am Ende etwas zu leicht. Aber trotzdem überzeugend und eine interessante neue Richtung. Auch die bereits erwähnten Auszüge und Berichte, die einem während des ganzen Buches begegnen, sind richtig gelungen! Manchmal sehr verwirrend, okay, aber immer in einem neugierig machendem Rahmen.

Zum Ende (die letzten paar Seiten) kann ich nur sagen: Ich liebe es! Genau diese Art und Weise, ein Buch zu beenden, gefällt mir immer richtig gut. Der Leser erfährt einiges, aber nicht alles. Man kann eine Fortsetzung dranhängen, oder eben nicht. (Soweit ich weiß ist es ein Zweiteiler, ein Band folgt also noch.)

Charaktere, Worldbuildung und Handlung überzeugen mich trotz kleineren Schwächen von Anfang bis Ende! Ich hatte tolle Lesestunden und vergebe (nach echt langem überlegen) 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.09.2020

Kann INFINITUM mit dem früheren Eragon-Erfolg mithalten? JA, KANN ES!

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Über 900 Seiten Science Fiction strahlten mich beim Öffnen des Buches an und Paolini schaffte es tatsächlich, dass mir jede einzelne Seite gefiel! Und weit mehr als "nur gefallen", das Werk zog mich in ...

Über 900 Seiten Science Fiction strahlten mich beim Öffnen des Buches an und Paolini schaffte es tatsächlich, dass mir jede einzelne Seite gefiel! Und weit mehr als "nur gefallen", das Werk zog mich in seinen Bann, ich konnte die Augen nicht mehr von den Buchstaben ablassen, ich verschlang und verlor mich in den Seiten!

Im Mittelpunkt von allem und jedem steht Kira Navárez, Xenobiologin, und mit ihr kam ich von Beginn an äußerst gut zurecht. Ich merkte zu meiner Freude sehr schnell, dass sie nicht blass gemalt wurde, sondern einen lebendigen, vielschichtigen Charakter mit glaubhafter Tiefe darstellt. Im ersten Drittel des Buches lernt man eine eher schwache emotionale Seite von ihr kennen, doch die begrenzt ausgeprägten emotionalen Reaktionen sind in einem hervorragenden Gleichgewicht zu ihrer Persönlichkeit und Ausstrahlung. Ich meine, sie ist eine fähige und ehrgeizige Wissenschaftlerin, die rund 200 Jahre in der Zukunft im Weltall lebt und eine heulende, auf sozialer/emotionaler Ebene stark reagierende Protagonistin wäre hier in meinen Augen etwas fehl am Platz. Kira geht praktisch veranlagt, logisch denkend und neugierig vor und je mehr man sie und ihr Umfeld kennen lernt, desto mehr Emotionen begegnen einem auch, stellenweise ging's mir dann auch echt unter die Haut, direkt ins Herz! Also Kaltherzig oder sowas ist sie bzw. das Buch an sich nicht, keine Sorge. :D
Nicht nur Kira, auch die anderen Figuren machen einen überragend guten Job! Es ist, als würden sie live, in echt, vor einem stehen! Man leidet, rennt, rätselt, lacht mit ihnen mit; lernt sie Szene für Szene besser kennen, versteht ihren Standpunkt und schaut mit der Zeit immer tiefer in sie hinein, lernt sie verstehen. Paolini hat es wirklich wieder geschafft, beeindruckende, lebendige, ATMENDE Charaktere zu schaffen, die ihre Daseinsberechtigung weit mehr als nur erfüllen. Auch all die anderen verschiedenen Formen des Lebens, um nicht zu viel zu verraten, überzeugen auf ganzer Länge. Maan, ich möchte unbedingt an Bord der Wallfish! Da jede Figur ihre eigene Persönlichkeit besitzt, kommen viel Abwechslung, Spannung, Überraschung und Emotionen zusammen, insbesondere bei den Unterhaltungen! Diese sind super realistisch und mitreißend gestaltet, man steht wahrhaftig neben/ zwischen ihnen und hört zu.

Wo ich schon beim nächsten Punkt bin: Der Schreibstil ist äußerst flüssig, wortgewandt, packend! Aufgrund des Genre sind natürlich viele wissenschaftliche Beschreibungen, Fachbegriffe & Co enthalten, doch es liest sich niemals wie Fachliteratur, sondern man bleibt immer in der Geschichte drin und, ich jedenfalls, saugte jedes Wort förmlich auf. Ein paar Abschnitte las ich doppelt, der Grund dafür ist nicht der Satzbau, sondern der Inhalt, denn manchmal sind viele (versteckte) Informationen oder Andeutungen enthalten. Denn ja, Konzentration muss man beim Lesen aufbringen, keine "leichte Kost für zwischendurch", eher "epische Kost". :D In Paolinis früheren Büchern begegnete einem sein Hauch für Ausschweifungen in Form teils langatmiger Erzählungen, doch in Infinitum bemerkt man seinen weiterentwickelten Schreibstil.
Es gibt immer noch lange Erzählungen, doch diese sind nun deutlich besser der Handlung angepasst - im Sinne mehr Handlung, teilweise passiert sogar richtig krass viel in nur kurzen Abschnitten. Die Handlung wirkt aber nie überladen, obwohl auf diesen rund 900 Seiten echt viel passiert!
Ich konnte mir alles richtig gut vorstellen; genauso wie damals bei Eragon war es, als liefe nicht einfach nur ein Film vor meinen Augen ab, sondern ich war live mit dabei und konnte in die Figuren hineinspringen und mitfühlen oder eben daneben stehen und so am Geschehen teilnehmen.
Super fesselnd sind die Gefechte und Kämpfe, man kann dem Geschehen als Leser richtig gut folgen und die Beschreibungen währenddessen von z.B. Räumen oder den Gegnern empfand ich immer in einem angemessenen Rahmen, sodass die Spannung gehalten wurde. Allgemein war ich von Seite eins bis zur allerletzten hin und weg, hatte mal ein Grinsen im Gesicht, dann schüttelte ich den Kopf oder bangte stöhnend mit - Ich empfand wirklich durchweg Spannung, Faszination und Anteilnahme, ersteres wenn auch natürlich in unterschiedlichen Graden.

Paolini ist ein Meister im Worldbuilding, d.h. im Erschaffen von Welten, wodurch diese neue Welt richtig viel Neugierde, Begeisterung, Spannung und viiiele Fragen hervorbringt! Die Historie mit den Lebensläufen und Schicksalen der Charaktere in Zusammenarbeit mit Politik, Intrigen, Wendungen, Kampfszenen, Emotionen und Naturwissenschaften / Logik so erfolgreich zu verbinden ist der Hammer! Wahnsinn! Ereignisse und Entscheidungen sind glaubwürdig aufeinander abgestimmt, Antworten klären Sachverhalte plausibel auf (manchmal verwirren diese auch zunächst => noch mehr Neugierde & Begierde), Richtlinien und Regeln der erschaffenen Welt werden eingehalten und die Gesetze der Physik weitgehend berücksichtigt. Science Fiction ist natürlich auch Fantasy, und das liebe ich, denn so gibt es einige (mysteriöse) Ereignisse und ja, wie so oft werden nicht alle Fragen beantwortet. Ich für meinen Teil erfahre genug und den Rest überlasse ich meiner Fantasie.

Einen für mich sehr wichtigen Aspekt muss ich noch nennen: Als leidenschaftlicher Eragon Fan hoffte ich auf irgendeine Anspielung, Erwähnung, einfach, nun ja, irgendwas. Und ich wurde nicht enttäuscht. Überhaupt nicht. Ganz und gar nicht. Während ich diese Zeilen schreibe erscheint erneut strahlendes Lächeln im Gesicht. Mehr verrate ich nicht, lest selbst!

Zusammenfassend, Leute, ich liebe dieses Buch!
Kann es Eragon das Wasser reichen? -Absolut.
Haut es Eragon von Platz eins meiner Lieblingsbücher/-reihen? -Nein. (Kann mir nicht vorstellen, dass das je ein Buch schaffen wird. :D)

Die Ewigkeit der Sterne hat einen zufriedenstellenden Abschluss, denn ja, es handelt sich um einen Einzelband. Ausgesprochen gut gefällt mir, dass das Ende weder zu kurz noch zu lang geraten ist, quasi genau so viel & lang, dass man als Leser den Abschiedsschmerz stark genug entwickeln kann, um dann mit dem Lesen der allerletzten Zeile aufzuwachen und nicht mehr zu wissen, wo man ist. Realität, Alltag, Atmen - was sind das für Dinge?

Ich weiß, ich wiederhole mich, doch Infinitum besitzt für mich alles, was ein gutes Buch braucht. Lebendige, tiefgründige Charaktere; starke Handlung mit teils unvorhersehbaren Wendungen; Emotionen; Humor; ausreichend Action; fantastische/ mysteriöse Elemente sowie Struktur in der Abfolge der Handlungen.

Könnte man an dem Buch etwas verbessern? Vielleicht. Mindert das mein begeistertes Lesevergnügen? Nope, auch nach dem Lesen hält mich Infinitum noch im Bann.

Ein klares Jahreshighlight, 5/5 Sterne!

Veröffentlicht am 09.09.2020

Handlung & Charaktere ausbaufähig, gegen Ende wird's besser :)

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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Die Hauptfigur Sheera erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihr (sie wirkte anfangs etwas oberflächlich) kam ich gut mit ihr zurecht. In der ersten Hälfte ...

Die Hauptfigur Sheera erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihr (sie wirkte anfangs etwas oberflächlich) kam ich gut mit ihr zurecht. In der ersten Hälfte des Buches wird immer wieder erwähnt, dass sie eine Diebin ist und zugegeben nervte mich das nach einer Weile, insbesondere, weil teilweise identische Wortgruppen dabei verwendet wurden.

Und wo ich einmal bei der Sprache bin: Diese ist einfach gehalten, wodurch ich sehr schnell lesen konnte. Am Anfang des Buches war der Schreibstil etwas holprig, evtl. könnte man sogar gestellt sagen, denn die Überleitungen von Sheera (was sie gerade macht/denkt) zu bspw. der Landschaft und zurück waren nicht gerade flüssig. Das zog mich immer etwas aus der Geschichte heraus. Im Laufe der Seiten wurde es besser, doch der Schreibstil könnte etwas flüssiger und angenehmer sein.

Allerdings folgen wir nicht nur Sheeras Weg, sondern begleiten auch den Kronprinzen Lysander; hier dann aber mit dem personalen Erzähler, der Fokus liegt also erkennbar bei Sheera. Welche Art von Charakter Lysander verkörpern soll lässt sich leicht erkennen, die Umsetzung hat aber nicht geklappt. Er ist mir viel zu leblos, mit einer Art künstlichen Tiefe, sodass der Funke nie übersprang und ich bis zur letzten Seite keine Emotionen, Empathie oder ähnliches für ihn entwickeln konnte.

Bevor ich zu den anderen Charakteren etwas schreibe, erst einmal zur Handlung:
Puhh, es ist das erste Buch seit langem, bei dem ich mich stellenweise etwas langweilte und die Seitenzahlen im Auge behielt. Der Einstieg, das Kennenlernen mit Sheera, war noch in Ordnung, doch der Übergang zwischen ihrem alten Leben und dem bevorstehenden Abenteuer scheiterte in meinen Augen. Es ging so schnell, teilweise wurden nur wenige Details beachtet und somit wirkte es unwirklich (Vielleicht war aber auch genau das das Ziel der Autorin?). Auch empfand ich die Abfolge der Szenen und Ereignisse vor und zu Beginn des Abenteuers als sprunghaft, wenig zielgerichtet und "mehr Quantität als Qualität". Witzigerweise musste ich anfangs bei dem Wettstreit an 'Die Tribute von Panem' denken: Junge Leute werde auserwählt, um (tödliche) Aufgaben zu meistern und nur eine kann siegen. Zudem müssen sie sich wohlgesonnene Reiche auf ihre Seite ziehen. Nicht ganz Panem, doch ich musste oft dran denken.
Die erste Aufgabe war eine Enttäuschung: Der Hintergedanke ist verständlich und super, doch es wirkte gestellt und gekünstelt. Hatte ich anfangs noch in die Geschichte hinein gefunden, war ich spätestens hier wieder raus. Die Atmosphäre ist mir immer sehr wichtig und hier gab es irgendwie kaum welche: Ich las die ersten zwei Drittel des Buches wie durch ein Fernrohr, ich fühlte nichts.
Spannung taucht im letzten Drittel endlich auf, doch vorher gab es echt keine Spur von ihr. Welcher Teil mir überhaupt nicht gefiel war der mittlere, hier war mir auch etwas langweilig und ich schaute oft nach, wie viel ich noch lesen musste.

Einiges an negativer Kritik bisher, doch das Beste kommt zum Schluss, richtig?
Das letzte Drittel hat sprichwörtlich die Kurve gekriegt und es gefiel mir endlich! Spannung gab's, Intrigen, ein paar kleine Geheimnisse und Überraschungen wurden aufgedeckt und die einleitende Wendung für all das war super und ich hatte die echt nicht kommen sehen! Ich denke jedoch, der eigentliche Hauptgrund für diese Verbesserung des Lesevergnügens waren die Charaktere. Endlich gab es Interaktion untereinander, die Figuren bekamen mehr Farbe und Leben eingehaucht und nahmen aktiv an der Handlung teil. Denn genau das fehlte auf den Seiten davor: Die Charaktere wirkten alle wie Statisten, die holprig ihren Text laut vorlasen und schlecht schauspielerten. Somit blieben mir nur Lysander und Sheera und wie ihr bereits gelesen habt, fällt Lysander für mich auch raus.

Nun zur Welt der Alben und Menschen: Ich sehe das Worldbuilding (=die erschaffene Welt) als recht simpel an, das aber trotzdem überzeugt. Es muss ja nicht immer Tolkien sein. Ich brauchte ein paar Kapitel, um mich mit der Idee der Alben anzufreunden, doch sie ist gelungen und immer überall "Elf" oder "Elb" zu lesen ist ja eintönig. Insbesondere die Nachtalben bringen Abwechslung mit. Trotz der beigefügten Karte im Buch hatte ich jedoch meine Schwierigkeiten mit den Entfernungen. Diese sind für mich nicht ganz aufeinander abgestimmt und ziehen die Handlung selbst damit etwas ins unwirkliche.
Auch die Magie spielt hier eine kleine Rolle, anfangs empfand ich die Darstellung als gelungen und es war auch nicht schlimm, dass dem Leser kaum etwas über die Magie, ihre Anwendung etc. berichtet wird. Doch gegen Ende passte in einer Szene das dort Geschehene in meinen Augen nicht mehr in das vorher erschaffene Bild. (Ohne schlimmen Spoiler, keine Sorge): Eine Figur macht einen total mächtigen Zauber und ist danach trotzdem noch normal ansprechbar, kann rennen, weitere Magie bewirken etc., und das, obwohl auf jeder Seite gefühlt fünfmal steht, wie schwach alle sind..? Eigentlich hätte sie schlafend und Süßigkeiten essend im Bett liegen müssen.

Alles in allem, Moonlight Touch hat mich größtenteils gut unterhalten, doch es fehlte an einigen Ecken und Kanten, somit kann ich leider nur 3/5 Sterne vergeben. Nichtsdestotrotz bin ich neugierig auf den zweiten Band, jedoch mit deutlich geringerer Lese-Priorität.