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Veröffentlicht am 15.07.2022

Was auf der Insel war, bleibt auf der Insel...

INSEL
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Der zweite Band der Trilogie um die isländische Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir von Ragnar Jónasson heißt „Insel“. Dabei knüpft der Thriller jedoch wieder erwarten nicht an das Ende von „Dunkel“ an, ...

Der zweite Band der Trilogie um die isländische Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir von Ragnar Jónasson heißt „Insel“. Dabei knüpft der Thriller jedoch wieder erwarten nicht an das Ende von „Dunkel“ an, sondern spielt im Jahre 1987 sowie 1997.

Zunächst ist das Cover seinem Vorgänger sehr ähnlich und wird von einem Boot geziert. Die weiß-schwarze Kombination macht das Buch zu einem Hingucker. Ein Blick hineingeworfen, wird dem Leser wieder eine Karte der wichtigsten Orte vorangestellt.

In dem Prolog, der 1988 spielt, erfährt der Leser über eine verspätete Babysitterin. Der Bezug zu dem Buch konnte ich mir jedoch nicht erschließen.

Weiter geht es mit dem ersten Teil 1987. Hier kennen wir einige Vorinformationen bereits aus dem ersten Band. Der Autor nutzt allerings die Vergangnheit, um den Weg dorthin genauer zu beschreiben. Hulda´s Tochter lebt in dem Band noch und hat pubertäre Phasen. Hulda, hier noch 39 Jahre, möchte sich auf einen freien, höheren Posten bewerden. Doch schnell gibt sie die Chance auf, da sich auch Lýdur, um die dreizig und männlich, auf diese Stelle beworben hat. Lýdur ist zwar klein, wirkt durch seinen muskulösen Körper und seiner aggressiven, entschlossenen Art anderen gegenüber aber sehr einschüchternd. Die Schwierigkeit von weiblichen Vorgesetzten wird hier sehr schön dargestellt. Zweiter Strang in diesem Teil erzählt von Benedikt und seiner weilichen Begleitung, in die er heimlich verliebt ist. Die beiden verbringen eine gemeinsame Zeit im Sommerhaus. Es endet mit einem Todesfall. Die Leiche im Sommerhaus im Tal Heydalur am Mjóifjord der Vestfirdir - Halbinsel wird von dem damaligen Kommissar André Andrésson gefunden.

Der zweite Teil spielt 10 Jahre später, 1997. Die Kapitel sind in verschiedene Charaktere unterteilt. Der liebenswerte Dagur Veturlidason ist einer davon. Er ist der Bruder des damals verunglückten Mädchens Katla. Zu seinem Freundeskreis gehören die schüchterne Alexandra, der nicht einschätzbare Benedikt sowie Klara. Zum 10-Jährigen Todestag ihrer gemeinsamen Freundin treffen sie sich im Sommerhaus und berichten jeweils aus ihrer Perspektive. Diese Form bringt Abwechlung und Spannung. Natürlich gibt es auch wieder Kapitel mit Hulda un der Leser kann die Entwicklung der Ermittlung mitverfolgen.

Am Ende befindet sich ein kurzer Epilog über Robert, Lýdur und Hulda. Dieser rundet das Buch sehr gelungen ab, klärt noch offene Fragen und hält sogar eine positive Überraschung bereit.

Als ich gesehen habe, dass das Buch nicht an den ersten Band anknüpft, war ich zunächst skeptisch. Jedoch hat Ragnar Jónasson wieder eine spannende und verzwickte Geschichte entwickelt. Die Vergangenheitsaspekt wurden optimal umgesetzt. Gerade in Hulda´s Kapiteln wusste der Leser bereits aus „Dunkel“ wie der weitere Lauf sein wird und sich das Familienleben entwickelt. Ob dies nun positiv oder negativ ist? Lest selbst und macht euch ein Bild dazu. Ich kann die isländische Literatur nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Hulda´s letzter Fall - In allen Angelegenheiten

DUNKEL
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„Dunkel“ ist der erste Band der Trilogie um die isländische Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir von Ragnar Jónasson. Hierbei handelt es sich um einen Thriller, der sich im Umfeld von Reykjavík abspielt.

Die ...

„Dunkel“ ist der erste Band der Trilogie um die isländische Ermittlerin Hulda Hermannsdóttir von Ragnar Jónasson. Hierbei handelt es sich um einen Thriller, der sich im Umfeld von Reykjavík abspielt.

Die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir wird von ihrem Chef Magnús das Ende ihrer Karriere, den Schritt zur Rentnerin zu wagen, nahegelegt und sie soll ihren Schreibtisch für einen jungen angesehenen Kommissar räumen. Doch sie entlockt ihrem Chef, noch einen letzten Fall zu übernehmen. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Cold Case – der Fall der 27-jährigen Elena, die eines Tages plötzlich verschwand. Ihren aktuellen Fall gibt sie unter brisanten Angaben ab, die sie bald in Erklärungsnot bringt. Hulda Hermannsdóttir stellt weitere Nachforschungen und zweifelt an den damaligen Ermittlungsergebnissen ihres Kollegen Alexander. Schnell gerät sie deshalb in Schwierigkeiten und niemand weiß, dass sie sich mit genau diesem Fall beschäftigt...

Hulda Hermannsdóttir ist eine fitte 64-jährige Frau. In ihren Ermittlungen ist sie sehr engagiert und sorgfältig. Sie strebt nach Gerechtigkeit für die Opfer. Außerdem erfahren wir, dass sie verwitwet ist und schwere Schicksalsschläge hinter sich hat. Mit Pétur verbringt sie einige gesellige Stunden und wirft schon bald ein Auge auf den wohlhabenden Frührentner.

Die erste Hälfte des Buches teilt der Autor in „Tag Eins“ und „Tag Zwei“ ein sowie die letzte Hälfte in „Der letzte Tag“. Hin und wieder gibt es Kapitel über eine junge, alleinerziehende Mutter. Zunächst war dies etwas verwirrend und brachte den Leser aus dem Lesefluss, weil diese für die Ermittlungen unrelevant sind und rein informativ dazwischengeschoben wurden. Es wirkt etwas deplatziert und überflüssig.
Des weiteren gibt es Kapitel in Kursiv. Diese beschreiben die Vergangenheit und das damaligen Motiv in dem Cold Case. Schließlich laufen diese mit Huldas Ermittlungen und der Aufklärung des Falles zusammen. Ein Aufbau, der den Leser wiederum fesselt und neugierig macht, weiterzulesen. Durch die andere Schriftart weiß der Leser sofort, dass er sich in der Vergangenheit befindet und findet sich schnell in die Situation zurück. Am Ende kommt es zu einer überraschenden Wende.

Ein gut gelungener Start einer neuen Krimireihe. Zwar hätte an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Spannung gegeben und Thrillerelemente eingebaut werden können, liest sich aber trotzdem sehr angenehm. Der Leser erfährt nebenbei einiges aus Island. Der Aufbau der Trilogie weicht von den normalen Standartreihen ab, welches das Lesen auflockert, aber den Leser auch fordert. Ich werde die Reihe weiterlesen, um zu erfahre wie es mit der vermeintlich pensionierten Hulda Hermannsdóttir weitergeht und kann allen die Reihe weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Bewegendes Ende der April und Storm Reihe

April & Storm - Heller als die Sterne
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Der Roman „ Heller als die Sterne“ von Karen Ashley ist der dritte Band um April & Storm. Es werden zahlreiche Themen wie Oberflächlichkeit, Suchtprobleme, Tod und Selbstmord, aber auch das Umweltbewusstsein ...

Der Roman „ Heller als die Sterne“ von Karen Ashley ist der dritte Band um April & Storm. Es werden zahlreiche Themen wie Oberflächlichkeit, Suchtprobleme, Tod und Selbstmord, aber auch das Umweltbewusstsein aufgenommen. Mit dem Abschlussband der Trilogie ist die Beziehung zischen den beiden Hauptcharakteren mittlerweile gefestigt und April ist der Stern, der am Himmel für Storm leuchtet.

Trotz allem führt es aufgrund ihrer räumlichen Trennung durch die Vorbereitungen auf das „American Topstar“ - Finale und fehlenden Gesprächen zu einigen Problemen. Zum Einen taucht die schwangere Ex auf, die Besitzansprüche an Storm als Vater stellt. Dadurch muss Storm neben seinem beruflichen auch noch private Dinge klären. Es kommt die Frage auf, ob April und Storm diesen Herausforderungen gewachsen sind und ihre Beziehung dem standhält.

Die einzelnen Kapitel sind nach wie vor in Storm und April aufgeteilt. Sehr fesselnd sind die Kapitel aus der Vergangenheit, die das Zustandekommen der Schwangerschaft aufgreifen. So kann der Leser sich selbst ein Bild machen und mitfiebern. Ich mag den detailreichen und bildlichen Schreibstil der Autorin. Sie übermittlt ihr Fachwissen in vielen Bereichen und das Buch ist somit authentisch und lehrreich.

Der Fortgang der Geschichte durchläuft Höhen und Tiefen. Beginnend müssen sich April und Storm mit dem Thema Baby beschäftigen. Laureen als Mutter ist präsent. Diese Präsenz nimmt leider schnell ab, sodass sich meine Erwartungen an das Buch verflüchtigten. Der Fokus lag auf dem Rockstarleben mit kreischenden Fans, fehlender Privatsphäre und Distanzen. Dadurch wirkte der mittlere Teil langgezogen und langweilig. Die Kapitel von April greifen die Eifersucht und Gedanken dazu auf. Diese Kapitel wirkten frischer, spannender und unterhaltsamer. Dadurch lies meine Leselust nicht komplett ab. Bei der Beschreibung des Sightseeing wird Bezug auf das Cover hergestellt und lädt zum Träumen ein.

Zum Ende nimmt der Spannungsbogen wieder zu. April und Storm reden offen über ihre Ängste und Probleme. Das Ende sprüht von Gefühlen und hat mich emotional abgeholt. Der Leser erfährt um Zukunftspläne des Paares und dem Ausgang des American Topstar.

Schlussendlich kann ich das Buch trotz einigen langgezogenen Szenen sehr empfehlen. Karen Ashley nutzt ihre Bekanntheit der Bücher für aktuelle Themen. Die Trilogie erzählt eine Geschichte um April und Storm, die ans Herz gewachsen sind. Der Leser möchte wissen wie es weitergeht und erfährt in dem dritten Band nun endlich einen runden Abschluss der Trilogie. Ob es positiv oder negativ ist, erfährst du beim Lesen. Viel Spaß!!

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Der Fahrer - Du kennst sie. Du vertraust ihnen. Aber er führt böses im Schilde.

Der Fahrer
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Der Thriller "Der Fahrer" von Andreas Winkelmann erschien 2020 als dritter Band um das Ermittlerduo Kerner und Oswald bei Rowohlt.

Es beginnt zu Leuchten. Zum Einen haben die Opfer Leuchtfarbe im Gesicht, ...

Der Thriller "Der Fahrer" von Andreas Winkelmann erschien 2020 als dritter Band um das Ermittlerduo Kerner und Oswald bei Rowohlt.

Es beginnt zu Leuchten. Zum Einen haben die Opfer Leuchtfarbe im Gesicht, zum Anderen findet sich die fluoreszierende Farbe in Form von Hashtags auf den Autos wieder. Könne sich unter #findemich Spuren auf den Verbleib der Frauen recherchieren lassen? Jens Kerner und Rebecca Oswald ermitteln wieder. Doch Jens lässt sich zu stark von seiner Vergangenheit leiten und verliert den Blick für das Wesentliche. Doch das Team um Carina, Rolf Hagenah, Levi Oktay, Kerner und Oswald hält zusammen.

Ich finde gut gelungen, dass Winkelmann Kerner und Oswald im Lauf der Bände immer weiter ausbaut. Die Figuren werden so immer durchsichtiger sowie sympathischer. Auch ist das Team sehr beständig und es kommen keine neuen Charaktere dazu.

Somit ist der Aufbau und die Struktur gut zu verfolgen. Die Kapitel sind gut geteilt, sodass immer eine andere Sichtweise gegeben ist. Dies lockert auf und lässt das Buch schnell und flüssig lesen.

Zusammenfassend ist "Der Fahrer" wieder ein Buch, welches man gut zwischendurch lesen kann. Die Geschichte ist abgeschlossen, jedoch sind die Charaktere bereits sehr aufeinander aufbauend und der Leser benötigt das Wissen aus den Vorbänden. Daher für mich klar als Empfehlung in der Reihenfolge zu lesen. Die Themen sind sehr aktuell und die Geschichte wirkt gut recherchiert.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Worin besteht der Zusammenhang zwischen bestellter Pizza und Entführungen?

Die Lieferung
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„Die Lieferung“, welches 2019 von Andreas Winkelmann verfasst wurde, stellt das zweite Band der Kerner & Oswald Reihe dar. Auch in diesem Thriller geht es wieder um vermisste Mädchen, Traumabewältigung ...

„Die Lieferung“, welches 2019 von Andreas Winkelmann verfasst wurde, stellt das zweite Band der Kerner & Oswald Reihe dar. Auch in diesem Thriller geht es wieder um vermisste Mädchen, Traumabewältigung und Liebe.

Anfangs sieht es nach einem ganz normalen Vermisstenfall einer Frau aus. Doch warum wurde die kurz zuvor gelieferte Pizza nicht angerührt und die Wohnung sieht wie schnell verlassen aus? Der Täter wendet eine List an und hält seine Opfer jahrelang fest. Doch was bewegt ihn dazu, so grausame Dinge durchzuführen?

Die fortlaufende Geschichte lässt das Duo um Jens Kerner und Rebecca Oswald Bundesweit ermitteln und Vermisstenfälle zusammenknüpfen. Auch tritt wieder das Ritual in der Red Lady auf. Oswald unterstützt Kerner bei seinen Fallgedanken und die beiden rätseln während langer Fahrten durch die Nacht über den Fall.

Auch treten Rolf Hagenah und Carina Heinicke bei den Ermittlungen mehr heraus. Sie sind nun auch Teil des Teams und machen das Team komplett.

Das Buch ist in 6 Kapitel unterteilt, die wiederum unterteilt sind. Mit den Kapiteln wechseln auch die Charaktere, aus deren Sicht die Geschichte gerade verfolgt wird. Die Kapitel und verschiedenen Sichtweisen bauen auf die vorigen auf und somit sind die Wechsel gut zu verstehen. Einige Kapitel berichten aus der Kindheit des Täters und führen parallel zu den laufenden Ermittlungen auf die Absicht seiner Taten zurück. Dieses bringt dem Buch einen Spannungsbogen und lässt sich angenehm flüssig lesen.

Auch führt der Autor den Leser immer wieder auf andere neue Spuren und der Täter bleibt bis zum Ende unbekannt. So kann der Leser die gesamte Zeit miträtseln und Fakten verknüpfen.

Die Charaktere harmonisieren sehr schön und Winkelmann hat eine interessante Geschichte entwickelt. Dieser Band baut zwar nicht auf den ersten auf, ist aber für die Charakterbeziehungen empfehlenswert, in der Reihenfolge zu lesen. Wer einen blutigen Thriller mit viel Gänsehautmomente erwartet, sollte das Buch nicht lesen. Aber Leser, die gerne unterhaltsame Thriller mögen, wo auch mal über die Charaktere geschmunzelt wird, kann ich dieses Buch sehr empfehlen!

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