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Veröffentlicht am 07.07.2018

Was für ein aufregendes Sommererlebnis

Ein Sommer in den Hamptons
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Die Hamptons – wo die Reichen und Schönen ihren Sommer verbringen. Dort zieht es, mehr durch einen Zufall, die Engländerin Rowena hin.

Gefühlsmäßig verletzt, weil ihr Freund eine Auszeit wünscht und ...

Die Hamptons – wo die Reichen und Schönen ihren Sommer verbringen. Dort zieht es, mehr durch einen Zufall, die Engländerin Rowena hin.

Gefühlsmäßig verletzt, weil ihr Freund eine Auszeit wünscht und auf einen Selbstfindungstrip nach Asien geht, verbringt sie nun den Sommer dort, zusammen mit dem Vermieter Hump und zwei weiteren Mitbewohnern.

Ein aufregender und ihr unvergesslicher Sommer beginnt…

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich kann sagen, ich möchte unbedingt noch mehr von ihr lesen.

Das liegt vor allem an der Art, wie Karen Swan schreibt. Sie hat es geschafft mich an den Ort zu entführen, der in diesem Buch eine Rolle spielt. Auch die Charaktere wurden durch sie lebendig. Teilweise kam es mir so vor, als würde ein Film vor meinen Augen laufen.

Ich fand die Story und das Setting einfach richtig toll und ich habe mit Rowena gelitten, so verlassen und überrumpelt sie sich mit der Situation fühlte. Auch die Mitbewohner habe ich in mein Herz geschlossen, allen voran Hump.

Was aber fehlte mir zur perfekten Geschichte?

Die Autorin hat ein Buch mit wahnsinnig vielen Themen geschrieben. Da geht es z.B. um Trauer, Freundschaft, Umwelt- oder besser gesagt Naturprobleme, es geht um Machenschaften und die Liebe, die natürlich nicht zu kurz kommen darf.

Und genau da liegt das Problem. Die Lovestory kam etwas zu kurz und vor allem sehr spät, obwohl ich mir das für Rowena, gleich zu Beginn schon, gewünscht hatte.

Ich fand, dass Thema Machenschaften ein wenig zu viel ausgearbeitet, genauso als dann noch etwas passierte, was ich ein bisschen drüber fand. Meiner Meinung nach, hätte das die Geschichte nicht auch noch gebraucht. Dafür lieber eher und intensiver die Lovestory.

Was ich aber extrem loben muss, waren die Videosequenzen, die immer mal wieder eine Rolle hier spielten. Die waren sehr gefühlvoll beschrieben, sodass man ein Gespür dafür bekam, wie doll derjenige seinen Partner geliebt haben musste.

Eine tolle Sommergeschichte, die ich trotz meiner kleinen Beschwerde, unbedingt weiter empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Immer wieder schön...

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Wer liebt sie nicht, die Geschichte von Erich Kästner „das fliegende Klassenzimmer“ oder den Film „Fack ju Göhte“, wo es um eine Schule geht, Menschen mit verschiedenen Charakteren, teilweise um Kinder, ...


Wer liebt sie nicht, die Geschichte von Erich Kästner „das fliegende Klassenzimmer“ oder den Film „Fack ju Göhte“, wo es um eine Schule geht, Menschen mit verschiedenen Charakteren, teilweise um Kinder, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, wo das Ziel ist, zusammenzuhalten.

Einer für alle, alle für einen!

Genau darum geht es auch in Petra Hülsmanns neuem Buch.

Annika ist Lehrerin an einer Traumschule im Hamburger Elbvorort, bis sie eines Tages abgeordnet wird, für ca. 3 Jahre an einer Schule in einem Problembezirk, einzuspringen.

Das ist ein Albtraum für Annika und schnell steht fest, nachdem sie die Umgebung, die Räumlichkeiten, und vor allem die rotzfrechen Kinder kennengelernt hat, es muss eine Möglichkeit geben, so schnell wie möglich wieder an ihre alte Schule zu kommen.

Die Idee dafür war schnell da. Eine Preisausschreibung für ein Musical. So gründet sie also eine Musical-AG, um mit dem gewonnenen ersten Platz, sich an der alten Schule positiv ins Gedächtnis zu rufen. Mit dem Engagement wollen sie Annika sicherlich schnellstmöglich zurück.

Doch, wie soll das gehen, so ohne Fördermittel und mit motivationslosen Kindern und vor allem ohne jemanden, der sich damit auskennt? Zumindest das Letztere sollte kein Problem sein, als ihr ihre ewige Jugendliebe Tristan wieder einfällt, der inzwischen ein berühmter Regisseur ist.

Mir hat auch diese Geschichte von Petra Hülsmann wieder richtig gut gefallen. Sie war lustig, hatte Widererkennungswert, selbst Knut, der Taxifahrer war wieder mit von der Partie und sie hat sogar ein Stück weit zum Nachdenken angeregt.

Denn eins zeigt diese Geschichte ganz deutlich…

Egal welche Herkunft, welch Glauben wir haben oder welch Umstände in den Familien herrschen, jeder hat das Recht auf Akzeptanz, Respekt und Liebe.

Natürlich muss ich auch zugeben, dass diese Geschichte, wie anfänglich erwähnt, jetzt nicht wirklich neu ist und für mich dadurch auch ein Stück weit vorhersehbar war. Trotzdem habe ich mich großartig unterhalten gefühlt, wenngleich ich auch über eine klitzekleine Sache, die für mich wichtig war, am Ende gerne noch mehr erfahren hätte.

Ich sage nur „Meikel“...

Veröffentlicht am 07.06.2018

Ein toller Thriller über unser Rechtssytem

Zeckenbiss
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Warum Zeckenbiss?

Aus dem Klappentext erfahren wir bereits…

>>Wie eine Zecke bohrte sich der Gedanke an blutige Rache in sein Hirn und ließ ihn nicht mehr los>>

…hier handelt es sich also wohl um ein ...

Warum Zeckenbiss?

Aus dem Klappentext erfahren wir bereits…

>>Wie eine Zecke bohrte sich der Gedanke an blutige Rache in sein Hirn und ließ ihn nicht mehr los>>

…hier handelt es sich also wohl um ein Rache-Thriller!

Wieder einmal wählt die Autorin ihren Lieblingsschauplatz, - die Toskana. So auch in dieser Geschichte. Gleich zu Beginn erfahren wir von einem Mord, einer deutschen Frau, die zusammen mit ihrem Ehemann dort Urlaub macht. Im Gegensatz zu den vorherigen Büchern spielt diese Geschichte allerdings, größtenteils in Deutschland. In diesem Fall ist es Berlin.

Dort sitzt nämlich der jugendliche Faruk in der JVA. Er war schon oft verhaltensauffällig und nachdem es dieses Mal nicht nur um geklaute Autos und Handtaschen ging, bekam er vier ganze Jahre.

Zeitgleich geschehen weitere Morde, doch die Polizei tappt im Dunkeln.

Wie immer hat die Autorin einen tollen, flüssigen Schreibstil und mit ihren kurzen Kapiteln erzeugt sie einfach eine gewisse Spannung, sodass man immer weiter lesen möchte. Dabei wechselt sie stets zwischen den Charakteren, sodass wir relativ schnell einen Einblick bekommen, wer, wer ist und wie alles zusammen hängt.

Besonders gut hat mir der Stempel, den gewisse Charaktere aufgesetzt bekommen haben, gefallen. Dadurch wurde jeder einzelne Charakter viel stärker. Ob es die derbe Aussprache war, die sexuelle Neigung oder der extreme Kinderwunsch.

Obwohl ich anfänglich auch mal zurückblättern musste, als mir die Namen noch nicht so geläufig waren, hat es den Lesefluss nicht gestört. Relativ schnell wusste man zwar, wer der Mörder ist, trotzdem war ich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Eher schockiert darüber, wie scheinbar das Rechtsystem, hier in Deutschland funktioniert, wenn man der Geschichte Glauben schenken darf. Zudem wollte ich natürlich auch wissen, wie dieses Buch endet.

Auch, wenn ich mir das Ende mit einem großen Knall gewünscht hätte, sodass mir die Kinnlade runter klappt, was nicht der Fall war, gefiel mir das neueste Werk der Autorin wieder sehr gut.

Ein guter Thriller, der vor allem die Frage offen lässt, ob unser Rechtssystem so richtig ist, wie es ist oder ob auch wenig Klischeedenken dabei eine Rolle spielten.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Eine kurzweilige und vor allem süße Geschichte

When it's Real – Wahre Liebe überwindet alles
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Ein normales Mädchen. Ein weltberühmter Popstar. Ist es Liebe oder Lüge?

Selten, aber manchmal eben doch, schafft es ein „joung/new adult Roman“ mich zu überzeugen…

…und dieser hat es geschafft! Was ...

Ein normales Mädchen. Ein weltberühmter Popstar. Ist es Liebe oder Lüge?

Selten, aber manchmal eben doch, schafft es ein „joung/new adult Roman“ mich zu überzeugen…

…und dieser hat es geschafft! Was für eine süße Geschichte!

Es geht um die 17jährige Vaughn, die seit dem Tod ihrer Eltern, gemeinsam mit ihrer älteren Schwester, sich um ihre beiden Geschwister kümmert. Dafür hat sie extra ein Jahr Auszeit genommen und das Studium hinten angestellt.

Eines Tages bekommt sie eine Einladung vom Management der Firma, wo ihre Schwester arbeitet.
Das Angebot, welches ihr dort gemacht wird, kann sie finanziell eigentlich nicht ausschlagen, doch mit ihrem Gewissen sieht es da ganz anders aus.

Sie soll für ein Jahr die Freundin von Oakley Ford, dem weltberühmten Popstar spielen, um sein Image zu verbessern. In letzter Zeit hat Oakley nämlich nicht gerade positive Schlagzeilen geschrieben und um nun wieder besser dazustehen, um Plattenverträge zu ergattern, hat das Management sich diese verrückte Idee halt ausgedacht.

Wird Vaughn darauf eingehen? Wie findet Oakley selbst das Ganze und wie wird vor allem Vaughns Freund darauf reagieren?

Ich bin durch diese Seiten einfach nur so durchgeflogen, weil der Schreibstil toll ist und es einem damit auch leicht gemacht wird immer weiter zu lesen und zuletzt, weil die Geschichte wirklich süß ist.

Obwohl die Idee jetzt nicht großartig anders oder neu war, kann ich behaupten, dass diese Geschichte nie langweilig wird. Außerdem kann ich sagen, dass sie nicht nur für die jüngere Generation etwas ist, denn auch ich, als Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, habe diese Story genossen.

Von mir aus, eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.05.2018

Eine sehr spannende Geschichte, mit einem doch eher einfachen Ende

Ein anderer Morgen
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Hier haben wir eine Geschichte, die ich nach Beenden erst mal sacken lassen musste, weil ich nicht wirklich wusste, wie ich sie jetzt finden soll.

Es geht um die 42 jährige Eva, glücklich verheiratet ...

Hier haben wir eine Geschichte, die ich nach Beenden erst mal sacken lassen musste, weil ich nicht wirklich wusste, wie ich sie jetzt finden soll.

Es geht um die 42 jährige Eva, glücklich verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Alles war, bis zu Beginn dieser Geschichte, perfekt. Doch irgendein Gefühl in ihr sagt, dass sie so nicht glücklich ist. Wünscht man aber dann gleich seinem Ehemann den Tod an den Hals? Attackiert man verbal, aufs Übelste, dann die Arbeitskollegin? Setzt man einfach so den Hamster der Tochter deswegen aus, nur weil die sich nicht kümmert?
Ihre Familie merkt anfänglich gar nichts von ihrer Unzufriedenheit, doch eines Tages lernt sie Anna kennen, die neue Freundin von ihrem Chef und in Anna wächst ein neues Gefühl heran…

Ich wollte diese Geschichte unbedingt lesen, weil mir Carolin Hageböllings Art zu Schreiben schon aus dem Vorgänger „der Brief“ so gut gefiel.

Im Gegensatz zu „der Brief“ klang dieser Klappentext eher „normal“. Wir haben hier eine Familienmutter, die sich plötzlich in eine Frau verliebt. So dachte ich und deswegen wollte ich wissen, wie die Autorin diese Geschichte umsetzt.

Eins schon vorweg. Carolin Hagebölling ist ihrer Art zu Schreiben treu geblieben. Kaum hat man die ersten Seiten gelesen konnte man nicht mehr aufhören. Die Geschichte nahm eine ganz andere Form an, als ich es vermutet hatte. Das lag mit Sicherheit daran, dass sie den ersten Teil dieser Geschichte aus einer Perspektive geschrieben hat, die unheimlich wirkte. Gone Girl ähnlich, um nur einen Vergleich zu nennen. Ich hatte keine Ahnung wohin mich diese Geschichte führt, was wiederum dazu führte, zu lesen und zu lesen und zu lesen. Ich war versunken in diesem Buch.

Nachdem der erste Teil, nach 125 Seiten von 238, beendet war, begann mit dem zweiten Teil eine andere Perspektive. Ich gebe zu, dass dadurch ein wenig dieses unheimliche Gefühl in mir, etwas Schlimmes wird passieren, verloren ging. Das war es, was mir am ersten Teil nämlich so gut gefiel.

Das Ende ließ mich dann auch leider enttäuscht zurück. Ich selbst hatte mir schon einiges in meinem Kopf zusammengesponnen, wie alles zusammenhängt, aber mit dem tatsächlichen, doch eher „normalen“ Ausgang habe ich nicht gerechnet. Nicht bei Carolin Hagebölling.

Deswegen auch mein Anfangssatz, dass ich noch darüber nachdenken musste.
Jetzt, mit ein bisschen Abstand, nachdem meine Enttäuschung ein bisschen verflogen ist, kann ich sagen, dass es ein unheimlich spannendes Buch ist, mit einer doch eher simplen Auflösung. Meiner Meinung nach, gab es diverse Möglichkeiten, wie man den Spannungsbogen, auch bis zum Ende, hätte aufrechterhalten lassen können.

Trotzdem vergebe ich gut gemeinte 4 Sterne, wegen der Sucht weiter lesen zu wollen.