Profilbild von Judiko

Judiko

Lesejury Star
offline

Judiko ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Judiko über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2018

turbulent, witzig, ein bisschen tiefgründig, aber aufgrund der Kürze, auch schnell wieder vorbei

Weihnachten wird wunderbar
0

>>Weihnachten wird immer anders als man denkt…
Doch am Ende wird es wunderbar

>>Weihnachten wird immer anders als man denkt…
Doch am Ende wird es wunderbar<<

Beim Lesen dieser Geschichte hatte ich immer das Gefühl, ich säße in einem Theater, in der die diesjährige Weihnachtskomödie stattfindet. Mit nur zwei Schauplätzen, französischem Esprit und britischen Humor beweist die Autorin, dass das Leben oft turbulent sein kann. – Also, Vorhang auf und Spot an…

Heilig Abend

1. Akt, Flughafen Heathrow

Scarlett und ihre jüngere Schwester Mélie wollen schnellstmöglich nach Hause, nach Frankreich, um das Weihnachtsfest mit ihrer Mama zu verbringen, da der Vater vor kurzem verstorben. Doch Petrus beschert zum diesjährigen Weihnachtsfest Schnee und Eisregen, sodass alle Flüge annulliert wurden.

Als Scarlett sich auf der Herrentoilette verirrt, trifft sie auf den charismatischen William, der den Schwestern kurz darauf anbietet, mit zu sich nach Hause zu kommen, um wenigstens ein bisschen besinnliche Weihnachten zu haben.

2.Akt, Zuhause bei William in Chelsea

Als die drei dort ankommen, steht plötzlich der schwule Bruder aufgebracht in der Tür und wenig später auch die äußerst verrückte Family, samt dem schweigsamen Vater, der herrischen Mutter, der weinerlichen Tante und der tütteligen Oma.
In was für ein Schlamassel sind Scarlett und Mélie da nur geraten? Denn gleich zu Beginn, erzählt der schwule Bruder aus Angst enttarnt zu werden, der herrischen Mutter, Scarlett sei seine Freundin…

Der Spaß oder sage ich besser, das Chaos beginnt!

Eigene Meinung:

Vor allem wegen der lustigen Dialoge und dem britischen Humor, hat mir diese Geschichte gut gefallen. Wie oben schon erwähnt, fühlte ich mich tatsächlich, als wäre ich Zuschauer in einem Theaterstück, was die gute Bildhaftigkeit im Schreibstil nochmal unterstreicht.

Manches Mal hatte ich allerdings meine Probleme mit den Gedanken in Textform und der wörtlichen Rede. Dann musste ich nochmal drüber lesen, ob das nun gesagt oder gedacht wurde und von wem.

Zweiter Kritikpunkt ist für mich der Preis. 15 Euro finde ich für 237 Seiten und großer Schriftart recht teuer, da man das Buch sehr schnell durch hat.

Das Cover allerdings ist für mich eins der schönsten Weihnachtscover, welches ein Buch zieren kann und so manch einer, der eine Weihnachtsgeschichte sucht, wird aus diesem Grund, mit Sicherheit dazu greifen.

Fazit:

Eine äußerst turbulente, lustige, aber auch tiefgründige, schöne Weihnachtsgeschichte, die vielleicht ein bisschen zu schnell vorbei ist.

Applaus, Applaus!

Veröffentlicht am 12.11.2018

Mehr Gefühl erwartet

Schmetterlinge im Winter
0

>>Ein wunderschöner Roman über eine tragische Liebe, tief berührend und federleicht

>>Ein wunderschöner Roman über eine tragische Liebe, tief berührend und federleicht<<, …

…so beschreibt die „Romantic Times“ diese Geschichte.
Zu Beginn lernen wir Kailey kennen, die mit ihrem Verlobten ein romantisches Dinner, in einem der nobelsten Restaurants von Seattle, hat. Als sie nach Hause wollen und ihr Verlobter das Auto holt, wartet Kailey und plötzlich steht ein Obdachloser vor ihr. Ein Blick in seine Augen genügt und sie wird knallhart ins Jahr 1996 zurück katapultiert. Es ist Cade, ihre große Liebe, die sie damals von einem auf den anderen Tag verlassen hat, ohne zu sagen, warum und wohin. Was ist passiert und warum ist Cade, der erfolgreiche Plattenboss, plötzlich obdachlos?

Mit den vielversprechenden Worten der Romantic Times, habe ich mich auf diese Story eingelassen, doch leider konnte mich dieses Buch nicht so sehr berühren, wie andere Leser. Warum war das so?

Die Geschichte ist aufgeteilt in Gegenwart, als Kailey wieder auf Cade trifft. Er obdachlos und sie kurz vor ihrer Hochzeit mit Ryan. Und in Vergangenheit, wo dem Leser beschrieben wird, wie Cade und Kailey sich damals kennen und lieben gelernt haben, aber da genau liegt das Problem für mich.
Die Autorin konnte mir in diesen Kapiteln nicht vermitteln, was für ein Traumpaar die Zwei wirklich waren, sodass ich in der Gegenwart auch nicht alle Handlungen von Kailey nachvollziehen konnte. Die leichte Antipathie gegenüber Cade und die Verständnislosigkeit gegenüber Kailey hat ihr Übriges dazu beigetragen.
Kailey die plötzlich hin- und hergerissen ist, zwischen ihrer einstigen großen Liebe und ihrem zukünftigem Ehemann, machen einen Großteil der Geschichte aus. Für wen wird sie sich am Ende entscheiden?

Das Spannendste und der rote Faden aber waren, Stück für Stück, der Wahrheit näher zu kommen, was damals geschehen ist. Warum Cade Kailey verlassen hat. Dies wurde mir zum Schluss dann aber leider auch noch zu rasant abgehandelt.
Hauptkritikpunkt allerdings ist, dass ich leider mit den beiden nicht so mitgefühlt habe und deswegen konnte mich diese Geschichte, auch wenn die Idee großartig ist, nicht so sehr berühren.

Vielleicht sollte ich zum Ende auch noch kurz erwähnen, dass ich bei dem Cover und dem Titel dachte, dass es eine Geschichte ist, die man gut in der Adventszeit oder zumindest im Winter lesen kann, zumal das Buch auch auf den Weihnachtsstapeln in den Buchhandlungen liegt. Dem ist aber nicht so. Der Winter spielt hier eigentlich keine bedeutende Rolle, warum sich mir deswegen auch nicht der Titel erschließt.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Leider enttäuscht

Die kleinen Wunder von Mayfair
0

Das Buch „Die kleinen Wunder von Mayfair“…

…hat eins der schönsten Buchumschläge, wie ich finde. Mit dem Titel zusammen, verspricht das Buch, rein optisch, eine magische, weihnachtliche und zauberhafte ...

Das Buch „Die kleinen Wunder von Mayfair“…

…hat eins der schönsten Buchumschläge, wie ich finde. Mit dem Titel zusammen, verspricht das Buch, rein optisch, eine magische, weihnachtliche und zauberhafte Geschichte. Nicht nur deswegen, sondern weil ich stets auf der Suche bin, nach einer ganz außergewöhnlichen Story, fiel mir dieses Buch gleich auf, denn der Klappentext verrät vielversprechender Weise, dass es um…

…die 15 jährige Cathy geht, die zu Beginn der Geschichte (wir befinden uns im Jahre 1906) schwanger ist und deswegen von ihren Eltern abgeschoben wird, aus Scham. Durch Zufall stößt sie auf eine Zeitungsannonce:

>>Fühlen Sie sich verloren? Ängstlich?
Sind Sie im Herzen ein Kind geblieben?
Dann sind Sie bei uns richtig.
Das Emporium öffnet beim ersten Winterfrost seine Tore.
Keine Erfahrung erforderlich.
Kost und Logis inbegriffen.
Willkommen bei Londons größtem Spielwarenhändler.
Papa Jacks Emporium<<

Cathy überlegt nicht lang und läuft davon. Angekommen vor dem doch recht unscheinbaren Spielzeugladen, ist sie, als sie hinein geht, überrascht über die Weitläufigkeit. In den Gängen und Winkeln des Emporiums wimmelt es von verzauberten Holzsoldaten, riesen Bäumen aus Pappmaschee und täuschend echte Vögel aus Pfeifenreinigern.

Da gerade Saison ist und alles drüber und drunter geht stellt Papa Jack sie schnell ein. Kurz darauf lernt Cathy auch noch die Söhne von Papa Jack kennen. Kaspar und Emil, kaum älter als sie selbst, aber immer so voller Eifer dem Vater zu gefallen und stets im Wetteifer die besten Spielzeuge zu entwerfen, sodass ein wahrer Krieg entfacht, im Inneren des Emporiums.

Eigene Meinung:

Leider habe ich mir zu viel von der Geschichte versprochen. Zu Beginn hatte ich absolut noch das Gefühl, welches ich erwartet hatte. Mir fehlte es auch nicht an Vorstellungskraft, was die Erfindungen betrifft, aber irgendwann, als es darüber hinaus ging und man in eine kleine Kiste steigt und daran alles riesig erscheint und Spielsoldaten von allein miteinander kämpfen, war es mit meiner Vorstellungskraft vorbei.

Zu dem Zeitpunkt war ich schon ein wenig enttäuscht, da es auch seitenweise um die Rivalität der Brüder ging, die mit Spielsoldaten veranschaulicht wurde, wovon ich so gar keine Ahnung habe. Ich hatte mir einfach mehr Cathy gewünscht.

Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges hatte mich die Geschichte, passenderweise dann aber zurück erobert. Ich wollte wissen, wie es weiter geht.

Doch leider hielt auch dieses Gefühl nicht lang an. Die Machtkämpfe der Jungs waren einfach vordergründig und strengten mich sehr an, beim Lesen.

Ich weiß, dass diese Geschichte eine Botschaft enthält, die auch gut rüber gebracht wurde, aber viel mehr hat mich etwas ganz anderes berührt. Etwas, was mit dieser Botschaft gar nichts zu tun hat, eher mit meinem Bewusstsein, nochmal daran erinnert worden zu sein, dass es auch Menschen gab, die zu einer Zeit geboren wurden, die nicht nur einen grausamen Weltkrieg miterlebt hatten, sondern gleich zwei.

Fazit:

Mich konnte die Geschichte also nicht ganz überzeugen, aber vielleicht lag es auch einfach nur an der falschen Erwartungshaltung, denn das Kind in mir habe ich mir eigentlich auch noch bewahrt. Daran lag es sicherlich nicht.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Wieder mal richtig lustig, ein bisschen traurig und sehr heiß

Player
1

Ein Scheidungsanwalt.
Eine Paartherapeutin.
Und nur ein gemeinsames Büro…
…kann das gut gehen?

Mein zweiter Roman von dieser Autorin und wieder bin ich restlos begeistert.

In dieser Geschichte geht es ...

Ein Scheidungsanwalt.
Eine Paartherapeutin.
Und nur ein gemeinsames Büro…
…kann das gut gehen?

Mein zweiter Roman von dieser Autorin und wieder bin ich restlos begeistert.

In dieser Geschichte geht es um die junge Paartherapeutin Emerie Rose, die ihr Glück kaum fassen kann, im besten Viertel von New York, ihr Traumbüro ergattert zu haben.

Doch die Rechnung hat sie ohne Drew gemacht. Drew Jagger, erfolgreicher und selbstbewusster Scheidungsanwalt, der sie nach seinem Urlaub erwischt, in seinem Büro eingebrochen zu sein. Sie wiederum glaubt dasselbe von ihm und schon starten wir in eine lustige, aber auch tiefgründige Geschichte mit einem Hauch von Sex.

Vor allem wegen der witzigen Dialoge gehört Vi Keeland für mich zu einen der besten Autorinnen in diesem Genre. Es vergeht kaum ein Kapitel wo ich mich nicht wegschmeißen kann vor Lachen oder aber so viel Fremdschämen verspüre, dass ich mich kurz mal hinter dem Buch verstecken möchte. Wo nimmt sie bloß immer diese tollen Sprüche her? Und warum schafft sie es stets, dass ich sofort den vermeintlichen „Bad Boy“ so toll finde?

Genau, wie bei dem Vorgänger Bossman, hat aber auch diese Geschichte wieder eine traurige Hintergrundgeschichte. Ja, vorhersehbar, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch und stört mich hier überhaupt nicht. Ist ja auch kein Thriller, wo ich am Anfang schon weiß, wer der Täter ist. Lediglich ein Erotikroman mit zwei wundervollen Charakteren.

Ihr Schreibstil ist locker, leicht und sehr flüssig zu lesen, dass man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht und so kommt es schon mal vor, dass man das Buch in zwei Tagen verschlingt.

Wer also gerne lacht, auch gerne mal ein paar Tränchen verdrückt und wo Erotik nicht fehlen darf, „MUSS“ Vi Keeland lesen.

Ich jedenfalls komme daran jetzt nicht mehr vorbei und freue mich schon riesig auf Neues von der Autorin…

…und Juhu, im April und Mai ist es wieder so weit. Dann überrascht die Autorin mit einem Dirty Wedding Roman und einem Dirty College Roman.

Hinweis: Ihre Romane kann man alle unabhängig voneinander lesen, sie beinhalten immer eine eigene Story. Darum muss man nicht unbedingt eine Reihenfolge einhalten.

Zu „Player“ bleibt jetzt nur noch zu sagen: „Klare Leseempfehlung!“

Veröffentlicht am 30.10.2018

Nicht vom Hype "irr"itieren lassen. Der Insasse hat mich tatsächlich verrückt gemacht!

Der Insasse
3

Nicht vom Hype „irr“itieren lassen!!! Der Insasse hat mich „verrückt“ gemacht!

Wie gewohnt konnten wir einen großen Hype um das neue Buch von Sebastian Fitzek beobachten. Riesen Propaganda, dass sogar ...

Nicht vom Hype „irr“itieren lassen!!! Der Insasse hat mich „verrückt“ gemacht!

Wie gewohnt konnten wir einen großen Hype um das neue Buch von Sebastian Fitzek beobachten. Riesen Propaganda, dass sogar Nichtleser inzwischen das Cover kennen. By the way… was ich übrigens sehr gelungen finde. Als eingefleischter Fitzek-Fan kam ich natürlich nicht drum rum, mich quasi einweisen zu lassen und schon mit dem Griff zum Buch, was sich anfühlt, als wäre man in einer echten Gummizelle, seinem blutrotem Buchschnitt und der krakeligen Schrift, die einem Hilferuf ähnelt, sind wir auch schon mitten drin…

Der kleine Max wird seit einem Jahr vermisst. Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah, doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt einer Berliner Psychiatrie und schweigt sich aus. Max‘ Vater kommt mit dem Gedanken, sein Sohn würde noch leben und vielleicht schreckliche Qualen erleiden, nicht klar und so bleibt ihm nur ein Ausweg, um endlich Gewissheit zu haben, -er muss selbst Insasse werden.

Wenn man die Geschichte beginnt, bleibt man gar nicht lange verschont. Haargenau beschreibt Herr Fitzek, wie gewohnt, die Szenerie und der Leser hechtet von Kapitel zu Kapitel, wofür der Autor natürlich auch bekannt ist. Cliffhanger am Kapitelende sind ja seine Spezialität.

Auch in diesem Fall war es wieder so, wobei ich aber sagen muss, dass es hier ganz besonders heftig war. Nicht umsonst habe ich das Buch in zwei Tagen verschlungen. Normalerweise könnte man es aber auch gut an, einem verregneten Sonntag z.B., schaffen. Achtung Lebensgefahr! Atmen nicht vergessen! Der Spannungsbogen lässt einem kaum zum Zeit zum Luft holen.

Mir hat der Insasse bis etwas über die Mitte hinaus großartig gefallen. Ab da wurden die Handlungsstränge dann so umfassend und verstrickt, dass man gedanklich kaum noch hinterher kam. Teilweise war ich wirklich überfordert, wenn ich z.B. gerade in einem Kapitel vertieft war und mir wieder ein Handlungsstrang von vorher einfiel, der sich aber noch nicht aufgeklärt hatte und schon wieder neue hinzukamen. Bis kurz vor Ausgang der Geschichte, hatte ich kaum eine Ahnung, wie sich das alles noch auflösen soll, umso mehr war ich dann enttäuscht, dass ich mit meiner, „mal kurz in Raum geworfenen Vermutung“, dann doch richtig lag, wobei mir immer noch einige Antworten dazu fehlten. Das bedeutete, also erstmal weiterlesen.

Deswegen muss ich am Ende für mich ein paar minimale Abzüge machen, denn ich finde manchmal ist weniger mehr. Einige Handlungsstränge hätte es einfach nicht gebraucht und hat nur unnütz „verrückt“ gemacht. Vielleicht war das aber auch passenderweise das Ziel von Herrn Fitzek?

Trotz, dass für mich am Ende immer noch ein paar Fragen offen sind, ist dieser Thriller, vor allem wegen der anhalten Spannung, ganzheitlich betrachtet, wieder ein typischer Fitzek, den ich einfach mag und wofür ich gerne einen Lese Tipp vergebe.

Also, nicht vom Hype“ irr“itieren lassen, Koffer packen und ab in die nächste Psychiatrie, die da heißt: Der Insasse!