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Veröffentlicht am 03.07.2017

was ist die verdammte Wahrheit?

DIE WAHRHEIT
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Ich hatte schon viel über Melanie Raabe gehört, doch bisher hatte ich noch nicht die Möglichkeit ein Buch von ihr zu lesen. Nachdem im Netzt immer wieder von ihrem spannenden Erzählstil gesprochen wurde, ...

Ich hatte schon viel über Melanie Raabe gehört, doch bisher hatte ich noch nicht die Möglichkeit ein Buch von ihr zu lesen. Nachdem im Netzt immer wieder von ihrem spannenden Erzählstil gesprochen wurde, einem würde der Atem stehen bleiben und so, habe ich mich entschieden, jetzt will ich endlich auch eins lesen. Es wurde ihr zweites Buch „Die Wahrheit“, da sich für mich der Klappentext noch ein bisschen interessanter anhörte, als ihr Debüt „Die Falle“.

Vor sieben Jahren ist Sarahs Mann, spurlos in Südamerika, auf einer Geschäftsreise, verschwunden. Alles deutete darauf hin, dass er nicht mehr lebt, da nie ein Lösegeld gefordert wurde. Danach musste sie sich allein, mit ihrem jetzt achtjährigem Sohn, durchschlagen, was ihr mehr oder weniger gut geling.

Zu Beginn der Geschichte, bekommt sie einen Anruf, ihr Mann sei wieder aufgetaucht. Doch als sie ihn am Flughafen wieder sieht, erkennt sie, dass es sich nicht um ihren Mann handelt. Der Fremde gibt ihr aber  schnell zu verstehen, wenn sie etwas sagen würde, wird etwas Schlimmes passieren.

Wie viele sicherlich auch, habe ich mich gefragt, als mir dies aus dem Klappentext bekannt war, wieso er damit durchkommen kann, denn schließlich werden es wohl andere auch wissen, dass das nicht ihr Mann ist. Warum er aber dennoch damit durchkommt, wird in dieser Geschichte gut erklärt.

Die Kapitel sind aus der Sicht von Sarah und des Fremden, abwechselnd aufgebaut.

Sarahs Sicht, war manchmal beängstigend und düster, manches Mal spannend, aber manchmal für mich auch etwas langweilig, vor allem dann, wenn sie in Erinnerungen schwelgte. Ich denke, es war beabsichtigt, damit der Leser erkennt, welche Verbindung sie zu ihrem Mann hatte.

Wogegen es bei den Kapiteln des Fremden sich eher um sehr kurze Kapitel handelte und man manchmal einen Brocken zugeworfen bekam, um die Frage des Warums zu beantworten, waren Sarahs Kapitel eher länger. Diese Brocken, die einem ein Stück weit zur Wahrheit bringen sollten, ließen aber sehr lange auf sich warten. Zudem konnte ich Sarahs Verhalten nicht immer ganz nachvollziehen, z.B. als die Frau Petry, Betreuerin in dem Fall, sie fragt, ob sie lieber woanders schlafen möchte, wenn sie Angst hat, vor „ihrem“ Mann, dass sie trotzdem bleibt, „nur“ weil es ihr Haus ist. Ich hätte nicht da geschlafen.

Obwohl das Buch eine normale Länge von 440 Seiten hat, zog es sich für mein Empfinden sehr hin. Mir hat die Auflösung zu lange gedauert und ich habe mich dabei erwischt, dass ich Zeilen überflogen habe, nämlich immer dann, wenn Sarah ihre Gedanken schweifen ließ. Vielleicht war ich aber auch einfach nur zu ungeduldig, weil ich kurz vorm Ende immer noch nicht die Wahrheit kannte.

Leider muss ich sagen, dass auch die Wahrheit mich am Ende, dann nicht wirklich überzeugen konnte.

Fazit:
Streckenweise sehr spannend erzählt, als wäre man mit dabei und dann wieder sehr langatmig. Hätte mir auch ein anderes Ende erhofft.

Im Nachhinein haben mir Einige gesagt, dass ihr Debüt noch spannender gewesen sein soll. Vielleicht werde ich es eines Tages herausfinden.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Bis zur Mitte etwas schleppend, dann aber sehr emotional!

The One
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Ein Herz braucht lange, bis es ein Zuhause findet…

Ich wurde vom Rowohlt Verlag gefragt, ob ich Lust habe „The One“ von Maria Realf zu lesen. Ich fand das Cover schon sehr ansprechend und das war ausschlaggebend, ...

Ein Herz braucht lange, bis es ein Zuhause findet…

Ich wurde vom Rowohlt Verlag gefragt, ob ich Lust habe „The One“ von Maria Realf zu lesen. Ich fand das Cover schon sehr ansprechend und das war ausschlaggebend, dass ich mir den Klappentext durchgelesen habe. Beides passte irgendwie zu mir und ich sagte zu.

Erzählt wird eine Geschichte, beginnend 13 Wochen vor der Hochzeit von Lizzie und Josh.

Im ersten Kapitel hat Lizzie gerade ihr Traumkleid gefunden und alle, Mutter und Freundin sind sprachlos, wie schön sie ist. Doch, dass dies die schlimmsten 13 Wochen werden ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Erst, als ihre Freundin ihr dort sagt, dass sie gerade eine SMS erhalten habe, Alex sei wieder da, nimmt das Drama seinen Lauf.

Alex, ihre erste große Liebe und ihr zukünftiger weiß davon nichts. Das braucht er eigentlich auch nicht, denn Lizzie ist alles andere als erfreut, mal wieder von Alex zu hören, denn schließlich, hat er sie vor Jahren einfach so verlassen und ist ohne Erklärungen gegangen. Nun ist er wieder da und bringt Lizzies Leben ganz schön durcheinander.

Als Leser erleben wir die Geschichte wochenweise bis zur Hochzeit, im Wechsel mit der Vergangenheit. Man stellt sich also immer zwei Fragen, nämlich, warum ist Alex so plötzlich wieder da und was war damals geschehen?

Und jetzt kommt ein kleiner Kritikpunkt. Ich fand die Geschichte bis zur Mitte zwar schön, aber etwas schleppend. Nach der Hälfte wo man endlich weiß, warum Alex zurück ist und was damals passiert ist, ab dem Zeitpunkt konnte ich dann auch nicht mehr aufhören zu lesen. Man ahnt natürlich, dass sich ein Drama anbahnt, welche Richtung es aber einschlägt, weiß man bis zum Schluss nicht.

Die letzten Stunden bis zur Hochzeit und der Epilog waren sehr emotional und wenn man wie ich, nah am Wasser gebaut ist, dann empfehle ich, haltet Taschentücher parat.

…Zuhause ist dort, wo dein Herz ist!

Fazit: Eine emotionale Geschichte, die ein bisschen brauchte, um dieses Gefühl in mir auszulösen.

Veröffentlicht am 23.06.2017

Ländliches Sommerset vs. Metropole London

Frag nicht nach Sonnenschein
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Frag nicht nach Sonnenschein…oder Ländliches Sommerset trifft auf Metropole London!

Jetzt weiß ich, warum alle so verrückt sind, wenn Sophie Kinsella ein neues Buch heraus bringt. Es ist dieser unverkennbare ...

Frag nicht nach Sonnenschein…oder Ländliches Sommerset trifft auf Metropole London!

Jetzt weiß ich, warum alle so verrückt sind, wenn Sophie Kinsella ein neues Buch heraus bringt. Es ist dieser unverkennbare Schreibstil. So lustig, wenn sie ihre Protagonistin sprechen lässt und deren Gedanken mit einbringt. Diese Gedanken sind so urkomisch, sodass man oft schmunzeln muss.

Es dauerte aber ein bisschen, bis diese Geschichte so richtig für mich losging.

Es geht um Katie Brenner, die aus dem ländlichen Sommerset kommt. Nichts wünscht sie sich mehr als in die Großstadt zu gehen. So beginnt dann die Geschichte, als ihr Traum war wird. Sie hat einen Job direkt in der Metropole London ergattert. Doch das Leben dort ist kein Zuckerschlecken. Nicht zuletzt wegen ihrer Chefin Demeter, die sie zum Beispiel dazu verdonnerte deren Ansatz nachzufärben. Dann ihre kleine, viel zu teure Wohnung, mit den komischen Mitbewohnern. Der viel zu lange und stressige Weg zur Arbeit und Alex, der aber wiederum richtig toll ist, sich dann aber noch als Chef von ihrer Chefin entpuppt und wäre das nicht alles schon schlimm genug, wird sie auch schon wieder gefeuert.

Nun steht sie da und muss zurück ins langweilige, ländliche Sommerset. Heimlich aber, als hätte sie sich nur eine Auszeit genommen, um den Eltern bei ihrer genialen Idee auf der Farm einen Glampingplatz zu errichten, kommt sie zurück. Niemals darf irgendwer erfahren, dass sie gescheitert ist.
Aber plötzlich tauchen ausgerechnet Demeter und Alex dort auf. Was wollen die bloß da und fliegt jetzt alles auf?

Wie zu Anfang erwähnt, dauerte es mir ein bisschen zu lange, bis die Geschichte für mich an Spannung zugenommen hat und ich dann nicht mehr aufhören konnte zu lesen.
Für mich hätte es, mit 100 Seiten weniger, durchaus schon perfekt sein können.

Dies war mein erstes Sophie Kinsella Buch und ich finde diese Art auch ganz toll, wenn Katie z.B. sich unterhält und ihre Gedanken sprechen lässt. Aus diesem Grund würde ich gerne auch noch andere Bücher der Autorin lesen.

Fazit:
Ein schönes, lustiges Sommerbuch, mit ein paar Längen!

Veröffentlicht am 17.06.2017

Ein Roman mit viel Charme und Witz

Der kleine Laden der einsamen Herzen
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Was sich neckt das liebt sich…

War das nicht schon immer so? So scheint es zumindest auch in dieser Geschichte.

Ich habe mir dieses Buch ausgesucht, weil Cover und Klappentext mich total angesprochen ...

Was sich neckt das liebt sich…

War das nicht schon immer so? So scheint es zumindest auch in dieser Geschichte.

Ich habe mir dieses Buch ausgesucht, weil Cover und Klappentext mich total angesprochen haben.

Die 28jährige Posy arbeitet in einem kleinen Bücherladen, mitten in London, der „Bookends“  heißt. Dort wohnt sie auch, zusammen mit ihrem 15jährigen Bruder, in einer kleinen Wohnung über dem Laden, da ihre Eltern vor sieben Jahren, bei einem Unfall, verstorben sind. Die Eltern betrieben dort ein Teestübchen, dessen Räumlichkeiten sich mit im Buchladen befanden, so kam es, dass die Besitzerin des Buchladens, Lavinia, Posy und ihren Bruder, dort aufgenommen hatte.

Die Geschichte beginnt damit, dass Lavinia gestorben ist und sie Posy ihren Laden und die Wohnung vererbt. Seit dem Tod der Eltern war Lavinia immer, auch ein Stück weit, die Ersatzmutter für Posy und ihren Bruder. Damit die Beiden nun nicht auf der Straße landen, sollen sie dort wohnen bleiben und das Herzstück von Lavinia, den Buchladen, weiterführen.
Klingt schön?

Ja, wären da nicht die roten Zahlen, die der Laden zu schreiben droht und Lavinias fieser Enkelsohn Sebastian, den Posy schon von Kindheitstagen kennt und der so gar nicht einverstanden ist, was Posy so mit dem Buchladen vorhat, denn sie liebt Liebesschnulzen und möchte, dass der Laden wieder schwarze Zahlen schreibt. So kam ihr eines Tages die Idee, sich auf Liebesromane zu spezialisieren, um so auch ausgewählte Romane anzubieten, die das Herz berühren und deswegen möchte sie den Laden auch in „Happyends“ umtaufen. Sebastian selbst mag lieber Thriller und würde sich lieber damit spezialisieren. Man gut, dass er so ein Durchsetzungsvermögen hat, mit seiner Art.

>>Gutaussehendes Ekelpaket trifft unscheinbares, liebenswertes Naivchen<<

Doch der Schein trügt - wie so oft!

Ich mochte Sebastian als Charakter gleich, auch wenn er der übellaunigste Kerl ganz Englands ist. Allein schon, wie er Posy immer nur mit Nachnamen anspricht, hat das Herz bei mir schon schneller schlagen lassen.

Die Geschichte ist eine ganz zauberhafte Geschichte, mit viel Charme und Witz. Wer gerne Liebesgeschichten dieser Art mag, sollte unbedingt lesen, was aus dem kleinen Laden wird. Gleicht er einem Horrorkabinett oder gibt es am Ende vielleicht doch sogar ein Happyend?

Veröffentlicht am 16.06.2017

Mein Held

Die Schwangerschaft des Max Leif
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Mein Held
 
„Bist du Cheld, Max Leif,  Cheld in gelbem Auto Sport“, sagt Jekaterina Poljakow. Dann legt sie ihre Hände an mein Gesicht und kneift mir in die Wangen. „Bin ich stolz auf dich.“ (S. 24)

…und ...

Mein Held
 
„Bist du Cheld, Max Leif,  Cheld in gelbem Auto Sport“, sagt Jekaterina Poljakow. Dann legt sie ihre Hände an mein Gesicht und kneift mir in die Wangen. „Bin ich stolz auf dich.“ (S. 24)

…und wie Recht sie hat!

Knapp ein Jahr habe ich nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung von Max Leif gewartet. Nachdem der erste Teil mir so gut gefallen hat und für mich die Überraschung des Jahres war, wollte ich nun unbedingt wissen, wie es weiter geht, mit Maja und vor allem Max.
„Die Schwangerschaft des Max Leif“ ist ein Roman in 9 Monaten. Wir begleiten also Max und Maja bei den Vorbereitungen auf die Geburt. Wer aber Max kennt, der weiß, so einfach geht das nicht. Leidet er doch unter Hypochondrie und  weiß deswegen auch immer, Dank Herrn Dr. Google, am besten was Maja fehlt. So treibt Max seine Lieben damit oft in den Wahnsinn und raubt seiner Ärztin damit den letzten Nerv, aber mich, mich bringt er damit zum Lachen.

Wer nun denkt, dies ist „nur“ ein lustiger Roman, der irrt. Juliane Käppler schreibt mit so viel Herz, Charme, Witz und Gefühl, sodass ich auch immer ein paar Tränchen vergießen muss. Das liegt vor allem daran, dass man die Protagonisten so sehr ins Herz schließt.
Da wären z.B. neben Maja und Max, dessen russische Putzfrau Jekaterina, die mit ihrem russischen Akzent so manchen Klopper bringt und dabei immer ehrlich ist, auch wenn Max da manches Mal die Augen verdreht. Ich finde sie großartig! Findet Max z.B. einen Namen schön, für seine ungeborenen Zwillinge, so sagt Jekaterina trocken und einfach: „Die Namen sind bled!“
Dann haben wir da noch den Hund Hannibal und den Kater Lecter, was an sich schon lustig ist, aber auch die Zwei haben ihre ganz besonderen, liebenswerten Macken.
Von Frau Dr. Bärbeißer, Max‘ Ärztin, die ihn trotz seiner Panikmache um jede kuriose Krankheit, immer ernst nimmt und deren Bruder „Machete“, über Flo, Clarissa, Big Mama, Ralf Schabrowski, ach ne, Wallbusch (oder wie jetzt?), alle sind mir so ans Herz gewachsen, sodass man nach Beenden des Buches sie direkt vermisst.

Der Schreibstil ist nicht nur einfach und flüssig, sondern auch klug. Damit schafft es die Autorin, von den ersten Seiten an, einen in den Bann zu ziehen. Und hat man dann noch die Charaktere kennengelernt ist man auch schon verliebt.

Wenn ihr jetzt neugierig seid und wissen wollt, was z.B. ein Duddy ist oder wie Max und Maja das nun meistern und bekanntlich ist ja auch noch kein Meister vom Himmel gefallen, erst Recht nicht Max,

…dann müsst ihr unbedingt dieses Buch lesen.

Von mir gibt es da eine ganz klare Leseempfehlung.
Auf Anraten von Max…”An apple a day, keeps the doctor away”,  werde ich jetzt einen essen und sage jetzt nur noch:
“Tschüss Herr Leif und halten sie die Ohren steif.“ 
(S. 89)

Ich frage mich gerade, ob Juliane Käppler beim dem Satz auch so schmunzeln musste, wie Frau Dr. Bärbeißer und ich.

Vielen lieben Dank Juliane, für diese supertolle Geschichte und ich würde mich so sehr über einen dritten Teil freuen.

Max Leif – anscheinend nicht nur Jekaterinas Cheld!

Habe ich im ersten Teil noch von einem Unikat gesprochen, so ist er inzwischen auch

 Mein Held! <3