was ist die verdammte Wahrheit?
DIE WAHRHEITIch hatte schon viel über Melanie Raabe gehört, doch bisher hatte ich noch nicht die Möglichkeit ein Buch von ihr zu lesen. Nachdem im Netzt immer wieder von ihrem spannenden Erzählstil gesprochen wurde, ...
Ich hatte schon viel über Melanie Raabe gehört, doch bisher hatte ich noch nicht die Möglichkeit ein Buch von ihr zu lesen. Nachdem im Netzt immer wieder von ihrem spannenden Erzählstil gesprochen wurde, einem würde der Atem stehen bleiben und so, habe ich mich entschieden, jetzt will ich endlich auch eins lesen. Es wurde ihr zweites Buch „Die Wahrheit“, da sich für mich der Klappentext noch ein bisschen interessanter anhörte, als ihr Debüt „Die Falle“.
Vor sieben Jahren ist Sarahs Mann, spurlos in Südamerika, auf einer Geschäftsreise, verschwunden. Alles deutete darauf hin, dass er nicht mehr lebt, da nie ein Lösegeld gefordert wurde. Danach musste sie sich allein, mit ihrem jetzt achtjährigem Sohn, durchschlagen, was ihr mehr oder weniger gut geling.
Zu Beginn der Geschichte, bekommt sie einen Anruf, ihr Mann sei wieder aufgetaucht. Doch als sie ihn am Flughafen wieder sieht, erkennt sie, dass es sich nicht um ihren Mann handelt. Der Fremde gibt ihr aber schnell zu verstehen, wenn sie etwas sagen würde, wird etwas Schlimmes passieren.
Wie viele sicherlich auch, habe ich mich gefragt, als mir dies aus dem Klappentext bekannt war, wieso er damit durchkommen kann, denn schließlich werden es wohl andere auch wissen, dass das nicht ihr Mann ist. Warum er aber dennoch damit durchkommt, wird in dieser Geschichte gut erklärt.
Die Kapitel sind aus der Sicht von Sarah und des Fremden, abwechselnd aufgebaut.
Sarahs Sicht, war manchmal beängstigend und düster, manches Mal spannend, aber manchmal für mich auch etwas langweilig, vor allem dann, wenn sie in Erinnerungen schwelgte. Ich denke, es war beabsichtigt, damit der Leser erkennt, welche Verbindung sie zu ihrem Mann hatte.
Wogegen es bei den Kapiteln des Fremden sich eher um sehr kurze Kapitel handelte und man manchmal einen Brocken zugeworfen bekam, um die Frage des Warums zu beantworten, waren Sarahs Kapitel eher länger. Diese Brocken, die einem ein Stück weit zur Wahrheit bringen sollten, ließen aber sehr lange auf sich warten. Zudem konnte ich Sarahs Verhalten nicht immer ganz nachvollziehen, z.B. als die Frau Petry, Betreuerin in dem Fall, sie fragt, ob sie lieber woanders schlafen möchte, wenn sie Angst hat, vor „ihrem“ Mann, dass sie trotzdem bleibt, „nur“ weil es ihr Haus ist. Ich hätte nicht da geschlafen.
Obwohl das Buch eine normale Länge von 440 Seiten hat, zog es sich für mein Empfinden sehr hin. Mir hat die Auflösung zu lange gedauert und ich habe mich dabei erwischt, dass ich Zeilen überflogen habe, nämlich immer dann, wenn Sarah ihre Gedanken schweifen ließ. Vielleicht war ich aber auch einfach nur zu ungeduldig, weil ich kurz vorm Ende immer noch nicht die Wahrheit kannte.
Leider muss ich sagen, dass auch die Wahrheit mich am Ende, dann nicht wirklich überzeugen konnte.
Fazit:
Streckenweise sehr spannend erzählt, als wäre man mit dabei und dann wieder sehr langatmig. Hätte mir auch ein anderes Ende erhofft.
Im Nachhinein haben mir Einige gesagt, dass ihr Debüt noch spannender gewesen sein soll. Vielleicht werde ich es eines Tages herausfinden.