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Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannend, interessant und beängstigend, weil es gar nicht so abwegig ist

M.I.A. - Das Schneekind
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"Was ist der Mensch?"

*Was die sensorischen Fähigkeiten betrifft, ist der Mensch im Vergleich zu vielen Tieren, ein taubstummes, blindes, nacktes und jämmerliches Kleinkind. Ein Statist im Film der Evolution. ...

"Was ist der Mensch?"

*Was die sensorischen Fähigkeiten betrifft, ist der Mensch im Vergleich zu vielen Tieren, ein taubstummes, blindes, nacktes und jämmerliches Kleinkind. Ein Statist im Film der Evolution. (Buch Prolog)

Mit der o.g. Frage beginnt die Geschichte von M.I.A. – Das Schneekind.

Nachdem man im Prolog scheinbar eine Podiumsrunde zu dieser Frage folgt, beginnt die eigentliche Geschichte, als Sandra sich auf einer vereisten Straße in den Schweizer Bergen aufhält. Total enttäuscht, von ihrem Ex-Geliebten und in Gedanken, wird sie in einen Unfall verwickelt. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs stirbt noch an der Unfallstelle, doch auf dem Rücksitz sitzt ein kleines Mädchen – Mia! Sandra hilft ihr und da sie kein Handynetz haben, kehren sie gemeinsam zu der Hütte zurück, in der Sandra sich kurz zuvor von ihrem Chef getrennt hat. Das Mädchen scheint alles andere als normal zu sein und dennoch empfindet Sandra irgendwie auch Sympathie für sie.

Als sie am nächsten Tag gerettet werden und das Mädchen der Mutter übergeben wird, verspricht Sandra Mia öfter zu besuchen. Unwissentlich, dass das nicht geschehen wird.

Ganz erschöpft kommt Sandra Zuhause an, als sie ihrem Nachbarn, der sich um ihre Katze kümmert in die Arme läuft. Sie erzählt ihm, was ihr widerfahren ist und dabei fällt ihr ein, dass sie noch Mias Medikamente hat und einen Umschlag, den sie dem Fahrer des anderen Wagens weggenommen hatte.

Gemeinsam, mit ihm, öffnet sie diesen Umschlag und sie finden Flugtickets für einen Mann und ein kleines Mädchen, 50.000 Euro und Diamanten. Sie trauen ihren Augen kaum. Wo ist sie da bloß rein geraten?

Als sie sich am nächsten Tag Mia aufsuchen möchte, um ihr die Medikamente zu geben, erfährt sie, dass Mia in einem Krankenhaus ist, dass sich aber als Forschungsinstitut herausstellt. Was bedeutet das alles?

Wenig später, als sie nach Hause kommt, gibt es den ersten Toten. Die Wohnung des Nachbarn liegt in Schutt und Asche vor ihr. Ist sie jetzt auch in Gefahr?

Mich hat diese Geschichte total in ihren Bann gezogen und es war, vom Schreibstil her, so flüssig zu lesen, dass ich das Gefühl hatte, ich würde einen spannenden Film schauen.

Gen-Editing wird unsere Zukunft bestimmen. Eins jedoch wissen sie noch nicht. Wir sind soweit. Die Zukunft beginnt nicht morgen oder übermorgen, sie hat bereits begonnen.* (Buch Seite 210)

Das Thema Gen-Editing fand ich auch total interessant und leider auch nicht ganz abwegig, was natürlich auch zum Nachdenken anregt.

Und nun wiederhole ich meine Frage, "was ist der Mensch?"

Findet es heraus! Für alle Thriller Fans eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.09.2017

Sehr schöne, aber auch traurige Geschichte, mit einem Gedankenanstoß

Bis zum letzten Herzschlag
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Manchmal sind es die kleinen Zufälle, die einem das Leben bereichern. Ich bin durch Zufall, bei Instagram, auf die Autorin und Selfpublisherin Jasmin Winter gestoßen. Immer wieder habe ich das Cover ihres ...

Manchmal sind es die kleinen Zufälle, die einem das Leben bereichern. Ich bin durch Zufall, bei Instagram, auf die Autorin und Selfpublisherin Jasmin Winter gestoßen. Immer wieder habe ich das Cover ihres Romans „Bis zum letzten Herzschlag“ gesehen und das machte mich neugierig. So entschied ich mich, sie anzuschreiben, um zu fragen, ob ich ihr Buch rezensieren dürfte. Schnell waren wir uns sympathisch und einige Zeit später zog das wunderschöne Buch bei mir ein.

Diese sehr berührende Geschichte, passte für mich genau in diese Jahreszeit – Herbst! Auf dem Sofa, eingekuschelt in eine Decke, habe ich es mir dann mit diesem Buch gemütlich gemacht.

Es geht um Kate & Evan. Als Kinder kennengelernt und als Teenager lieben gelernt, leben die zwei glücklich bis zum dem Tag, als diese Geschichte beginnt, nämlich als Kate nach Hause kommt und Evan in flagranti mit einer anderen Frau erwischt.

Für Kate bricht eine Welt zusammen, denn sie kann so gar nicht verstehen, warum er ihr das angetan hat. Es gab nie Anzeichen, dass etwas in ihrer Beziehung nicht stimmen könnte. War sie so blind?

Verletzt fasst sie einen Entschluss. Sie möchte nach Deutschland, wo ihre Wurzeln sind. Eigentlich hatte sie genau das mit Evan eines Tages vor, doch nun reist sie mit ihrer besten Freundin Josie.

Leider überschattet das nächste Schicksal Kates Leben. Sofort stellt sie in Deutschland fest, sie ist schwanger. Jonas wird geboren und zu dritt meistern die 3 nun ihr Leben in Deutschland.

10 Jahre später erhält Kate einen Anruf von ihrer Mutter. Es ist Zuhause etwas geschehen, sodass Kate keine andere Wahl bleibt, zurück in die USA zu fliegen.

Was ist passiert? Wie wird es werden, wenn sie auf Evan trifft und wie wird Evan auf Jonas reagieren?

Schnell liest sich hier, hierbei handelt es sich um einen Schicksalsroman und was das am Ende bedeutet, müsst ihr natürlich selbst herausfinden.

Von der Autorin weiß ich, dass diese Geschichte ihre Art war, ihr eigenes Schicksal zu verarbeiten.

Ich bin super in die Geschichte reingekommen, wobei ich einige Situationen anfänglich nicht ganz nachvollziehen konnte. Doch ergeben viele davon, im weiteren Verlauf, durchaus einen Sinn und am Ende musste ich feststellen, dass das Schicksal leider nicht beeinflussbar ist.

Ich denke, die Autorin möchte uns mit ihrer Geschichte einen Gedankenanstoß geben und uns eins sagen, nämlich…

…„Nutzt die Zeit mit Dingen, die euch lieb sind, denn wir wissen nicht, was uns der morgige Tag bringt.“

Veröffentlicht am 17.09.2017

Spannend vom Anfang bis zum Schluss und einem Ende, dass Raum für Diskussionen lässt.

Der Brief
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»Die Realität ist eine Frage der Wahrnehmung, nicht der Wahrheit« (Seite 51)

Als allererstes möchte ich erklären, warum mich dieses Buch angesprochen hat. Da waren die vielen guten Pressestimmen, eine ...

»Die Realität ist eine Frage der Wahrnehmung, nicht der Wahrheit« (Seite 51)

Als allererstes möchte ich erklären, warum mich dieses Buch angesprochen hat. Da waren die vielen guten Pressestimmen, eine Freundin die es als sehr gut bewertet hat und das Cover und der Klappentext entsprachen meinem Lieblingsautor Guillaume Musso.

Es geht um die Journalistin Marie, die mit ihrer Geliebten in Hamburg lebt, als sie eines Tages einen Brief von ihrer früheren Schulfreundin Christine erhält. Dieser Brief wirft so viele Fragen auf, zum einen, weil Dinge, die dort drin stehen, einfach nicht der Realität entsprechen, denn sie ist nicht mit einem Viktor verlobt und lebt auch nicht in Frankreich und zum anderen, weil dieser Brief auch die Wahrheit erzählt, denn das, was dort steht, konnte nur Christine wissen.

Sie macht sich also auf den Weg zu Christine, um den ganzen mysteriösen Dingen auf den Grund zu gehen und gerät dabei in einen Strudel voller Ungereimtheiten.

Diese Geschichte ist von Anfang bis Ende sehr spannend und man möchte unbedingt erfahren, was hinter all dem Mysteriösen Begebenheiten steckt. Ich selbst konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist leicht, flüssig und auch clever inszeniert und dennoch könnte ich mir vorstellen, dass diese Geschichte einige Leser unzufrieden zurück lässt. Ich selbst weiß auch nicht genau, wie ich das Ende finden soll. Hab‘ auch schon mit ein paar Leuten, die dieses Buch gelesen haben, darüber gesprochen, was aber definitiv bleibt, ist jede Menge Raum für eigene Spekulationen. Selbst die Autorin sagt: „Ich wollte einen Roman schreiben, der nicht nur eine spannende und gefühlvolle Story erzählt, sondern auch existenzielle Fragen aufwirft. Sind die Dinge so, wie sie scheinen? Wo stellen wir die entscheidenden Weichen im Leben? Was wäre wenn…?“

Zwei Dinge jetzt noch…

…Ich behaupte mal, jeder Leser wird am Ende auf die ersten Seiten zurückblättern,
und ja, ich finde, es ist wie einer guter Musso Roman!

Veröffentlicht am 13.09.2017

Spannende Familiengeschichte, mit einer Prise britischem Humor

Die Liebe, die uns bleibt
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Die Liebe, die uns bleibt oder was wäre wenn…?

Ich habe, im Rahmen einer Leserunde, das Buch von Jenny Eclair „Die Liebe, die uns bleibt“ vorab lesen dürfen.

Wenn man nur das Cover betrachtet und den ...

Die Liebe, die uns bleibt oder was wäre wenn…?

Ich habe, im Rahmen einer Leserunde, das Buch von Jenny Eclair „Die Liebe, die uns bleibt“ vorab lesen dürfen.

Wenn man nur das Cover betrachtet und den dazugehörigen Klappentext liest, könnte man meinen, es handelt sich um eine romantische, schöne, aber auch traurige Familiengeschichte, wobei da der Schein etwas trügt, so finde ich.

Es geht um Edwina, die ihr Haus verkaufen möchte. Seit 50 Jahren lebte sie nun dort. Als sie den Makler von Zimmer zu Zimmer führt, kommen all die Erinnerungen wieder hoch, die Edwina dort mit ihrem ersten Ehemann und ihren Zwillingen erlebte. Als ihr Mann starb, zog kurze Zeit später Dickie, ihr neuer Ehemann zu ihr, der bereits einen Sohn hatte – Lucas! Auch mit ihnen, erzählen die Räume diese eine Geschichte.
Zu schlimm sind aber die Erinnerungen an Lucas, sodass Edwina nicht mal seinen Namen aussprechen kann. Als Leser spürt man schnell, irgendetwas muss in der Vergangenheit passiert sein, und eigentlich weiß man auch nicht, wer von der Familie überhaupt noch in der Gegenwart lebt. Was war damals passiert? Was ist aus den Zwillingen geworden, aus Dickie oder Lucas?

So viele Fragen, die sich als roter Faden spannend bis ans Ende der Geschichte durchziehen.

Der Schreibstil ist, womit ich, aufgrund des Covers und Klappentextes, nicht gerechnet hätte, humorvoll und ziemlich unverblümt. Doch eigentlich hätte man sich das auch gleich denken können, denn die Autorin zählt zu den erfolgreichsten Komikerinnen Englands. Sie veröffentlichte bereits vier Bücher und auch dieses Buch, schaffte es auf Anhieb in die Top Ten der britischen Bestsellerliste.
Für mich kein Wunder, denn auch mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Ich mochte vor allem den unterschwelligen, typisch britischen Humor. Das ganze wurde gekonnt verknüpft, mit einer traurigen Familiengeschichte und jeder Menge Geheimnisse.

Es gab viele offene Fragen und als Leser rätselte und fieberte man bis zum Schluss mit. Es blieb also eine Menge Raum zu spekulieren, was mir nochmal gut gefiel, denn so konnte jeder auch noch seine ganz eigene kleine Geschichte dazu spinnen. Nämlich, was wäre wenn…?

Leider war der letzte Leseabschnitt, mit Lucas als Charakter, für mich ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen. Lieber hätte ich auch noch mehr über andere Charaktere erfahren, die leider ein bisschen zu kurz gekommen sind.

Vielen Dank an Bastei Lübbe und die Lesejury, für das Manuskript und das noch folgende Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 11.09.2017

Guter Einstieg, langatmiger Mittelteil, aber sehr schönes Ende

Via dell'Amore - Jede Liebe führt nach Rom
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Via dell‘ Amore…Jede Liebe führt nach Rom…

…und DIESE Geschichte führte auch mich dort hin.

New York
Alice ist ein sogenanntes Sandwichkind. Ihr älterer Bruder stieg in die Fußstapfen des Vaters und ...

Via dell‘ Amore…Jede Liebe führt nach Rom…

…und DIESE Geschichte führte auch mich dort hin.

New York
Alice ist ein sogenanntes Sandwichkind. Ihr älterer Bruder stieg in die Fußstapfen des Vaters und hat Medizin studiert. Die jüngere Schwester, auch sehr erfolgreich in Harvard. Die Mutter, einst Ballerina und inzwischen Partnerin einer Anwaltskanzlei. Sie alle können gar nicht verstehen, dass Alice sich für so gar nichts interessiert, außer für Farben. Darum studiert sie nun auch 3D-Design, was aber auch eher auf Drängen der Familie geschehen ist, weil sie „nur“ in einer Boutique jobbte, obwohl ihr genau das, eigentlich riesig Spaß machte.
Einzig ihr Professor sieht weit mehr in ihr und fragte sie deswegen, was sie in den Ferien machen würde? Erschrocken, weil sie dachte, nun hätte sie auch ihn enttäuscht, gab es da plötzlich eine Macht, die ihr praktisch die Antwort gab. Sie muss unbedingt nach Rom!

London
Constance, um die 79 Jahre alt, hat ihren geliebten Ehemann verloren und in einem Nachlassbrief hat er ihr mitgeteilt, sie soll seine Asche in Rom, in den Tiber streuen, weil sie genau dort einst so glücklich waren. Die Schwägerin Lizzie soll sie begleiten. – Der letzte Wille!

Los Angelos
Alec und Meg, unglücklich verheiratet, machen sich ebenfalls auf den Weg nach Rom, sie wollen ihr Haus renovieren und Meg hat nur einen Traum. Das Haus mit den Fliesen zu gestalten, die sie einst, im Urlaub, in Rom, in einem Hotelzimmer, gefunden hatte. - Erinnerungen an schöne Zeiten!

Drei Perspektiven, eine Fliese, das Schicksal, die Liebe, aber eine Geschichte…
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und ich habe auch schnell, trotz der wechselnden Perspektiven,  in die Geschichte reingefunden. Mir war natürlich klar, dass jeder seine eigene kleine Geschichte hat und, das am Ende, das Schicksal dafür verantwortlich sein wird, dass alle irgendetwas gemeinsam haben oder sich kennenlernen. 

Jedoch zog sich dann der Mittelteil etwas in die Länge und meine Vorahnung schien sich auch nicht zu bestätigen. Trotz der Längen,  kann ich aber dann doch noch sagen, dass sich das Dranbleiben gelohnt hat. Zum Schluss fand ich die Geschichte nämlich richtig schön.

Für alle die, die Rom kennen oder Urlaub dort machen ist die Geschichte bestimmt sehr schön, da die Kultur, in diesem Roman, auch nicht zu kurz kommt. Für mich persönlich war es leider etwas zu viel an italienischen Begriffen und Sehenswürdigkeiten.