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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2023

Schockierend und berührend

So weit der Fluss uns trägt
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Mich hat dieses Buch als Überraschungspost erreicht und "surprise surprise", hatte ich es sogar auf meiner Wunschliste. Beim Lesen des Klappentextes erinnerte es mich schon an ein Buch, das ich sehr mochte. ...

Mich hat dieses Buch als Überraschungspost erreicht und "surprise surprise", hatte ich es sogar auf meiner Wunschliste. Beim Lesen des Klappentextes erinnerte es mich schon an ein Buch, das ich sehr mochte. 𝕷𝖎𝖊𝖇𝖊 𝖚𝖓𝖉 𝖁𝖊𝖗𝖉𝖊𝖗𝖇𝖊𝖓, von Kristin Hannah. Da geht es nämlich auch um Wildnis, Einsamkeit, und ums Überleben kämpfen. All das hier und dass Bonnie Garmus (Eine Frage der Chemie) sagt, dass es ein Roman wie eine Naturgewalt sei, klingt danach, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Ich hatte somit große Erwartungen und gleichzeitig Sorge, da mir ein paar Leser*innen gesagt hatten, dass der Anfang etwas schwierig sei. Einmal, weil die Sprache etwas schwülstig sei oder weil man nicht so schnell in die Geschichte findet. Alle waren sich aber einig, dass Ende ist toll. ⁣

Aber wie war es nun bei mir? ⁣

Zunächst einmal hatte ich ein Gefühl wie bei der Serie "Coal Valley Saga". Ein Ort, wo jeder jeden kennt, mit einer alten Dorfschule, einem Saloon, an der Ecke den Gemischtwarenhändler, mit dem Postamt darin und Kutschen und Pferde. ⁣
Doch hingegen der Serie, die eher etwas seicht und schön ist, erwartete mich hier zudem noch etwas ganz anderes. Brutalität, Rassismus und der Kampf ums eigene Überleben. ⁣
Den Rahmen bildet Iola, eine reale Stadt, die es tatsächlich mal gab und deren Geschichte hier als Aufhänger und roter Faden erzählt wird. ⁣

Das Ganze ist aus Sicht von Victoria geschrieben, warum man, vor allem mit ihr leidet und weniger mit den Familienangehörigen. Zudem und gerade zu Anfang, wurde häufig der Konjunktiv benutzt. Ein Stilmittel, das ich sehr liebe, weil es dem Leser nicht nur Spannung vermittelt, sondern ihm dadurch auch gesagt wird, hier wird Schreckliches passieren. ⁣

Zu Beginn hatte ich hingegen meiner Sorgen keinerlei Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Es gab sogar im ersten Drittel schon Kapitel, da habe ich stellenweise die Luft angehalten, weil ich schockiert und sprachlos war. Dann musste Victoria etwas tun, was mir das Herz zerrissen hat. Es war sehr traurig, aber ich konnte sie verstehen.  ⁣
Die Jahre vergingen, der Moment, wo sich, für mich, die Geschichte etwas zog. ⁣
Normalerweise würde ich dafür immer einen Stern abziehen, aber das Ende war so berührend, dass ich ständig einen Kloß im Hals hatte und schlussendlich auch geweint habe. Es hat mich sehr ergriffen und über den etwas langatmigeren Teil hinweggetröstet, sodass ich nur volle Punktzahl vergeben konnte. Alles andere wäre unfair. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:⁣

Absolute Leseempfehlung! Sehr berührend, aber auch schockierend. Eine fiktive Geschichte mit wahren Begebenheiten. ⁣

𝙆𝙡𝙖𝙥𝙥𝙚𝙣𝙩𝙚𝙭𝙩:⁣

Am Fuße der Berge Colorados strömt der Gunnison River an einer alten Pfirsichfarm vorbei. Hier lebt in den 1940ern die 17-jährige Victoria mit ihrem Vater und ihrem Bruder in rauer Abgeschiedenheit. Doch der Tag, an dem sie dem freiheitsliebenden Wil begegnet, verändert alles. Bald ist Victoria gezwungen, das Leben, das sie kennt, aufzugeben und in die Wildnis zu fliehen. Dort muss sie ums Überleben kämpfen – um ihr eigenes und um das ihres ungeborenen Kindes. Als sie endlich die Kraft findet, neu anzufangen, droht der Fluss, alles zu zerstören, was ihrer Familie seit Generationen ein Zuhause war.⁣

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Aufgrund des Klappentextes eine völlig andere Erwartung

Das Summen unter der Haut
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𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Hamburg, Sommer 1977...⁣
Julle ist 14, als Axel neu an dessen Schule kommt und er sich in ihn direkt verliebt. Dass Julle aber schwul ist, weiß keiner, bis auf seine Schwester und seine ...

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Hamburg, Sommer 1977...⁣
Julle ist 14, als Axel neu an dessen Schule kommt und er sich in ihn direkt verliebt. Dass Julle aber schwul ist, weiß keiner, bis auf seine Schwester und seine Mutter vielleicht. Er freundet sich rasch mit ihm an und fängt an die Stunden zu zählen, die er ihn kennt. Sie verbringen gemeinsam viel Zeit, gehen zusammen ins Freibad und entdecken auch eine alte, geheimnisvolle Hütte im Wald. Aber, als sie deren Geheimnis beinahe gelüftet haben, verschwindet Axel plötzlich und Julle ahnt, dass nach diesem Sommer nichts mehr so sein wird wie davor. ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Als mir dieses Buch vorgeschlagen wurde, dachte ich sofort, diese Geschichte klingt richtig toll. Geheimnisvoll, warmherzig und berührend. Ich wollte wissen, wie sehr werde ich Julle und Axel mögen und damit verbunden, mit ihnen fiebern? Und vor allem, wollte ich wissen, was ist mit Axel geschehen? ⁣

Gleich zu Beginn wurde ich schlagartig in eine Zeit versetzt, als ich selbst noch Kind war. 1976 wurde ich eingeschult, ein Jahr bevor diese Geschichte spielt. Supertramp feierte seine Erfolge und ich fühlte mich total zurückversetzt. ⁣

Die Geschichte ist aus Julles Sicht geschrieben, weswegen er mir immer am Nähesten war. ⁣
So sehr ich noch vom Anfang begeistert war, so sehr war ich vom Mittelteil und am meisten vom Ende, enttäuscht. Der Klappentext deutet ja schon an, dass Axel verschwinden wird, was aber auf Seite 120 von 170 immer noch nicht geschehen ist. Im Nachhinein kann ich sagen, dass meine Interpretation und damit verbunden meine Erwartung an die Story, eine andere war. Deswegen suche ich auch ganz klar den Fehler bei mir, aber es ändert nichts daran, dass ich nicht das erwartete Leseerlebnis hatte. Dabei fing alles so gut an...⁣
Trotzdem glaube ich, dass viele ähnlich denken, wenn sie den Klappentext lesen. Zwar kann eine Überraschung ja auch positiv sein, aber bei mir war es das leider nicht. Deswegen kann ich für mich sagen, mir hat es zwar nicht gefallen, aber für jemand anderes könnte es ein Highlight sein. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Ein Anfang zum Schwelgen in Erinnerungen, aber falsche Erwartungen hinterließen dann einen enttäuschenden Eindruck. Schade, ich wollte die Geschichte wirklich mögen. ⁣

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Hach, ist das schön!

Sommertage im Quartier Latin
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Lily Martin ist ein Pseudonym, wohinter die bekannte Autorin Anne Stern steckt. Meine Gelegenheit auch mal etwas von der Autorin zu lesen. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Hier treffen Lola und Fabien aufeinander. ...



Lily Martin ist ein Pseudonym, wohinter die bekannte Autorin Anne Stern steckt. Meine Gelegenheit auch mal etwas von der Autorin zu lesen. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Hier treffen Lola und Fabien aufeinander. Einst waren sie Schulfreunde, plus Kuss. Heute sind sie grundverschieden. Er, der lieber Wurzeln schlägt. Sie, die Flügel bekommen hat. Ein ungleiches Paar, mit völlig verschiedenen Vorstellungen von der Zukunft. Dazu eine Prise Spannung, denn Lolas Großmutter ist verschwunden. Keiner weiß wohin oder was genau geschehen ist. Lola kommt daraufhin in ihre Heimat zurück, um das herausfinden. ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

Hach, war das schön! ⁣

Schnuckelige Straßencafes, mit Blick auf die Seine. Urige Leute. Der Duft von Croissants und im Hintergrund dudelt eine Ziehharmonika, die das Gefühl von, ⁣
Ich-wäre-in-Paris, abrunden. ⁣
Auch mangelt es nicht an der Liebe, denn schließlich befinden wir uns in der besagten Stadt, dessen Klischees hier voll erfüllt werden, wenn es denn welche sind. Obwohl ich als junges Mädchen mal dort war und die Stadt eher hektisch auf mich wirkte, möchte ich lieber hier dran festhalten, weil es so schön war. Das ist Paris in meiner Vorstellung. ⁣

Eingebaut in diesem tollen Setting wurden viele liebenswerte Charaktere, die alle dafür gesorgt haben, dass ich mich pudelwohl gefühlt habe. Auch die Geschichte um Lolas Grand-mère fand ich sehr berührend. ⁣
Wer also Geschichten von Nicolas Barreau mag, der sollte unbedingt auch zu dem Auftakt dieser neuen Reihe greifen. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Eine Wohlfühlstory, mit französischem Charme. Se sentir bien! Ich werde die Reihe definitiv weiter lesen! ⁣

Geplant ist das übrigens für den Sommer 2024, wo uns die Autorin in ein anderes Viertel von Paris entführen möchte. ⁣
Ich bin dabei! Je suis content!

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Solide, unterhaltsam, aber nicht ihr bestes Buch

Just Business
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Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, ich bin ein riesen Vi-Keeland-Fan. Bis auf ein paar Ausnahmen, weil sie noch auf meinem Stapel ungelesener Bücher liegen, habe ich aber alle Bücher gelesen. Auch ...

Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, ich bin ein riesen Vi-Keeland-Fan. Bis auf ein paar Ausnahmen, weil sie noch auf meinem Stapel ungelesener Bücher liegen, habe ich aber alle Bücher gelesen. Auch die, die sie mit Penelope Ward geschrieben hat. Dieses Buch ist nun das 8. Buch der Dirty-Office-Reihe, deren Ursprung "Bossmann" war, eines meiner absoluten Favoriten von ihr. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:⁣

Hier geht es um Annalise, die ihren Job als Creative Director, bei einer Werbeagentur, sehr liebt, bis diese mit einem Konkurrenten fusioniert. Denn dann findet Anneliese sich plötzlich in einem erbitterten Wettstreit, mit dem Creative Director Bennett Fox wieder. Die neue Agentur braucht aber nur einen Creative Director. Und Annalise hat drei Monate Zeit, um sich gegen Mr. Attraktiv und Unfair durchzusetzen. ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:⁣

Vi Keeland ist für mich der Inbegriff für lustige Dialoge, guten Witz, eine Prise Erotik, etwas Tiefgang und jede Menge Fettnäpfchen. Genau die liebe ich besonders. Ich erinnere mich noch bei "Bossmann" daran, dass ich mich am liebsten unter der Decke  versteckt hätte. ⁣
Aber auch Hintergrundgeschichten der einzelnen Protagonisten kommen nicht zu kurz. Die sind oft traurig und können auch schon mal ein paar Tränchen hervorbringen. Am Ende ist aber alles gut und das erwartet man hier auch. Somit für mich immer eine gute Mischung aus allem, was ich mag. Wer aber Probleme mit gewissen Klischees hat, der sollte die Finger davon lassen. ⁣

Kommen wir aber nun zu "Just Business". Für mich ein solides gutes Buch. Es hat mich unterhalten und ich konnte auch ein paar Mal schmunzeln. Aber tatsächlich fehlte mir hier die gewohnte Tiefe und auch der unverkennbare Witz. Die Geschichte blieb auch wegen der Charaktere etwas an der Oberfläch. Ich bin in der Vergangenheit mehr verwöhnt worden, von der Autorin. Ich gebe aber zu, wenn dieses hier mein erstes Buch gewesen wäre, hätte ich es vermutlich viel viel besser gefunden. So aber kann ich sagen, dass Bossmann, aber auch die Second-Chance-Reihe mit Penelope Ward, meine Favoriten bleiben. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Unterhaltsam, solide, aber nicht ihr bestes Buch. ⁣




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Veröffentlicht am 16.08.2023

Mein persönliches Lieblingsbuch der Autorin und nicht nur für Pferdeliebhaber

Sterne über Siena
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Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und alle haben mir bisher recht gut gefallen. Ein Grund mehr, auch ihren neuesten Roman zu lesen. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Als Emilia Volani in ihre Heimatstadt ...

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und alle haben mir bisher recht gut gefallen. Ein Grund mehr, auch ihren neuesten Roman zu lesen. ⁣

𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: ⁣

Als Emilia Volani in ihre Heimatstadt zurückkehrt, steht sie vor einer großen Herausforderung. Das traditionelle und berühmte Pferderennen "Palio de Siena" steht unmittelbar bevor. Ausgerechnet die Familie Graziotti, mit der die Volanis seit Jahren zerstritten sind, hat große Chancen zu gewinnen. Emilias Vater setzt die Karte auf sie, um zu verhindern, dass das geschieht. Als sie dann noch erfährt, dass ihre Schwester und der jüngste Graziottisohn ein Paar sind, gerät sie nicht nur zwischen die Fronten, sondern ihre eigenen Gefühle spielen inzwischen auch noch verrückt. ⁣

𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: ⁣

>>Das Glück der Erde, liegt auf den Rücken der Pferde<< ⁣

Ein Spruch, wie gemacht, für diese Geschichte. ⁣
Hier findet man absolutes Italienflair. Mit den ganzen Beschreibungen der Örtlichkeiten, den italienischen Ausdrücken, der leckeren Küche und dem Funken Amore, fühlt man sich sofort an diesen Ort gebeamt. ⁣

Obwohl ich kein Befürworter, für diese Art von Pferderennen bin, finde ich, hat die Autorin es geschafft, mir verständlich zu machen, dass es für die Sienesen eine Art Religion ist. Für sie ist es eben heilig. Was für den einen American Football ist, ist für die Bewohner dort, das Palio. Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte. Trotzdem dreht sich nicht alles um Pferde. Es gibt jede Menge Streit, viele Geheimnisse, Spannung, Stolz, aber auch ganz viel Liebe. Genau dieses Zwischenmenschliche hat mir besonders gut gefallen. Ich mochte Emilia und vor allem ihre kleine Schwester. Ich mochte Sebastian, Alessio und deren Familie. Auch Emilias Nonna habe ich in mein Herz geschlossen und irgendwie mochte ich dann auch Emilias Vater. Hach, war das schön! Mit einem Seufzer habe ich das Buch beendet und kann für mich sagen, dass dieses Buch mein bisheriges Lieblingsbuch von ihr ist. ⁣

𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: ⁣

Nicht nur für Pferdeliebhaber. Eine spannende Geschichte, mit viel italienischem Charme und der großen Liebe. Mein persönliches Lieblingsbuch der Autorin.

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