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Jule123

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Veröffentlicht am 13.07.2024

Eine zerrissene Familie ...

Vor einem großen Walde
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durch Flucht und Vertreibung ist immer furchtbar. Noch dazu erzählt von einem als Kind davon Betroffenen macht einen auf traurige Weise neugierig.

Der Autor nimmt uns mit auf die Suche nach ...

durch Flucht und Vertreibung ist immer furchtbar. Noch dazu erzählt von einem als Kind davon Betroffenen macht einen auf traurige Weise neugierig.

Der Autor nimmt uns mit auf die Suche nach seinem Vater, der in seiner Heimat noch ein für sich wichtiges Anliegen hat. Er konnte aufgrund der schwierigen Lage als Flüchtling und dem Kampf um das Überleben und die Sorge für seine Söhne nie soviel Geld erarbeiten, dass er seine bei der Flucht zurückgelassene Frau nach London holen konnte.
Sein ältester Sohn Sandro verfolgt die Spur des Vaters, nachdem von ihm keine Nachricht mehr aus Georgien kommt. Dieser hinterlässt nachdem auch er verschollen ist eine Spur, der dann Sabo, der Jüngste der Brüder folgt.
Auf dieser Suche wird er zum Teil geführt von den Stimmen aus der Vergangenheit und den versteckten Hinweisen seines Bruders.
Ein Roman der neugierig macht, einen schaudern lässt aufgrund der Korruption und der Armut in diesem Land. Zusammen mit dem Taxifahrer Nodar, der auch vom Schicksal gebeutelt ist versucht er das Rätsel um Irakli zu lösen.

Also ich kann das Buch weiterempfehlen, aber für mich war es nicht überragend. Trotzdem denke ich gerade diese Geschichten müssen gehört oder gelesen werden.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Verlorene Kinder ...

Der Wind kennt meinen Namen
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Mit ihrem Buch "Der Wind kennt meinen Namen" hat die Schriftstellerin Isabel Allende ein Thema aufgegriffen, das immer aktuell ist und es leider auch weiterhin sein wird. Flucht und die Auswirkungen ...

Mit ihrem Buch "Der Wind kennt meinen Namen" hat die Schriftstellerin Isabel Allende ein Thema aufgegriffen, das immer aktuell ist und es leider auch weiterhin sein wird. Flucht und die Auswirkungen auf unschuldige Kinder.
Sie versteht es, wie auch in ihren vorhergehenden Romanen, die Ähnlichkeiten der Zeitspannen und der Ereignisse in der Welt herzustellen und die Schicksale auf spannende Art zu verbinden.
In diesem Fall hat ihre Geschichte mich zwar auf eine Art gefesselt, aufgrund der auch in der realen Welt bekannten Fakten und Tatsachen kann die Geschichte zwar betroffen machen, aber nicht mehr schocken.
Ich denke allerdings, das ist ihre Alterssicht auf unser Weltgeschehen und da viele ihrer Leserinnen mit ihr altern, kann sie nur noch ein leises Zustimmen erreichen und keinerlei Überraschung mehr. Fiktiv ist dieser Roman für mich nur noch in der Rettung eines einzelnen Kindes, aber nicht in der Tatsache, dass viel schlimmere Sachen immer noch auf der Welt passieren.
Aus diesem Grund hat mich der Roman nachdenklich zurückgelassen und leider wenig Hoffnung trotz der Bemühungen der jungen Anwälte erzeugt.
Trotzdem für Isabel Allende Leser
innen ein Muss, da man hier sehr gut ihre lebenserfahrene Alterssicht herauslesen kann.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Verlorene Kindheit ....

Demon Copperhead
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Mit ihrem Roman "Demon Copperhead" hat Barbara Kingsolver ein wahrliches Meisterwerk geschaffen.

Sie lässt ihren unter einem schlechten Stern geborenen Romanhelden Demon in ihrer persönlichen ...

Mit ihrem Roman "Demon Copperhead" hat Barbara Kingsolver ein wahrliches Meisterwerk geschaffen.

Sie lässt ihren unter einem schlechten Stern geborenen Romanhelden Demon in ihrer persönlichen und sehr besonderen Form von seinem Aufwachsen in widrigen Umständen erzählen. Dem Leser stockt zeitweise der Atem bei dem, was dieses Kind erleiden muss. Man freut sich aber auch wie er trotzdem immer wieder auf die vermeintlich richtigen Menschen trifft.

Es geht aber nicht nur um die bescheidene Kindheit dieses Jungen, sondern um eine ganze Generation bzw. um die ländliche Struktur im amerikanischen Hinterland.

Wo auch in den 90ern noch Strukturen herrschen, die zwar einzelnen Privilegierten eine Chance geben können, aber die große Masse einen mehr oder weniger aussichtslosen Überlebenskampf führt.

Es kursieren Drogen an denen nur die Industrie, die Dealer und die Regierung verdienen. Von der Politik wird die sich zum größten Teil selbst versorgende Landbevölkerung einfach links liegen gelassen, obwohl oberflächlich alles normal zu sein scheint.

Ein tolles Buch, das nicht leicht zu lesen ist, aber wirklich ein Leseerlebnis ist, was man nicht so schnell vergessen wird.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Fiktion oder Wirklichkeit ..

Das Philosophenschiff
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Der Roman Das Philosophenschiff hat mich aufgrund des Titels angesprochen, da ich in einem anderen Zusammenhang schon mal über das Thema gelesen habe.

Der Autor Michael Köhlmeier war bislang ...

Der Roman Das Philosophenschiff hat mich aufgrund des Titels angesprochen, da ich in einem anderen Zusammenhang schon mal über das Thema gelesen habe.

Der Autor Michael Köhlmeier war bislang nicht auf meiner Leseliste.

Er schreibt aus der Sicht eines nicht so erfolgreichen Buchautors, der sich wundert zu der Ehrung der 100jährigen Architektin Anouk Perlemann-Jacob eingeladen zu werden. Er sitzt an diesem Abend mit am Tisch der Jubilarin und sie bittet ihn ihre 3. Biographie zu schreiben. Sie ist der Meinung da er ein Autor ist, dem man nicht alles glaubt, dass man ihm auch diese eine Geschichte nicht glauben wird. Ein wahrlich gelungener Schachzug.

Sie lädt ihn für den nächsten Tag in ihr Haus ein, um ihm ihre Geschichte zu erzählen. Sie erzählt über ihre Jugend in St. Petersburg und die Ausweisung aus dem Land ihrer Geburt, wie sie und ihre Familie auf dem Philosophenschiff auf dem Weg ins Exil gelandet sind. Die genaue Ursache kennt auch sie nicht genau. Es hat mit der Bekanntschaft ihrer Mutter mit einem sogenannten Regimekritiker zu tun.

Es ist eine Geschichte die sich in die historische Vergangenheit unter Stalin und Lenin und deren Umgang mit Künstlern und Personen die als Staatsfeinde betrachtet werden und das nur aufgrund ihres freien Denkens. Man ist als Leser hin und hergerissen was hier die Wahrheit und was Fiktion ist.

Der Autor versteht es die Erzählungen und die Gespräche mit der alten Dame spannend wiederzugeben. Nur manchmal vermisst man eine gewisse Ausführlichkeit und noch mehr persönliche Hintergründe.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Ein guter Abschluss ...

Labyrinth der Freiheit
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Mit Interesse habe ich das dritte Buch des Autors gelesen. Den 1. Band habe ich als Hörbuch gehört und mir hat die Geschichte der drei Freunde Isi, Artur und Carl sehr gut gefallen. Im zweiten ...

Mit Interesse habe ich das dritte Buch des Autors gelesen. Den 1. Band habe ich als Hörbuch gehört und mir hat die Geschichte der drei Freunde Isi, Artur und Carl sehr gut gefallen. Im zweiten Band finden die drei in Berlin nach den schrecklichen Erlebnissen im 1. Weltkrieg wieder zusammen.
Der 2. Band hat mir zeitweise in seiner anfänglichen Brutalität der ersten Jahre im Nachkriegsberlin nicht gefallen, aber das Ende und wie es weitergeht mit den 3 Freunden hat mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht.
Im Labyrinth der Freiheit, dem aktuellen Band wurde ich wieder zu einem interessierten Begleiter der drei Freunde. Sie in der Zeit, den sogenannten goldenen 20er Jahre in der Hauptstadt zu erleben. Zu sehen wie sich die Filmindustrie weiterentwickelt. Die Gesellschaft trotz allem immer noch gespalten ist zwischen unendlich reich und sehr arm. Ein Gesellschaftsroman der ohne Klischees daherkommt.
Für mich manchmal zu viele Gewaltszenen, aber ansonsten sehr spannend und gut zu lesen. Eine klare Leseempfehlung für alle drei Bände.

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