kurzweiliger Sommerroman
Der Sommer der blauen NächteRezension zu „Der Sommer der blauen Nächte“ von Stefanie Gregg
Stefanie Gregg erzählt die Geschichte um Jule, nachdem ihre Mutter Marie verstorben ist. Die Autorin schreibt angenehm und nutzt Beschreibungen ...
Rezension zu „Der Sommer der blauen Nächte“ von Stefanie Gregg
Stefanie Gregg erzählt die Geschichte um Jule, nachdem ihre Mutter Marie verstorben ist. Die Autorin schreibt angenehm und nutzt Beschreibungen so, dass sie dem Leser helfen ins Geschehen und an die Handlungsorte zu finden, ohne dass es zu viele Beschreibungen sind, die das Buch unnötig in die Länge ziehen würden. Vor allem durch die Beschreibungen der Bilder, die Marie gemalt hat, wird der Roman schön anschaulich und, zumindest ist es mir so ergangen, es geht mit einem neuen Bewusstsein für die Farbenvielfalt unserer Welt einher.
Jule ist ein interessanter Charakter, werden ihr doch als Psychiaterin auch ihre eigenen seelischen Probleme bewusst. Ihr Bruder und die Männer in ihrem Leben scheinen auf ihre Weise liebenswert, stechen aber nicht zu sehr durch Besonderheiten heraus (auch wenn Ben, ihr Freund, hier und da ein Freigeist ist). Das ist etwas schade, machen doch häufig die Charaktere einen Roman aus. Auch die Beziehung zwischen Jule und Ben ist etwas plötzlich da und merkwürdig problematisch. Mir fehlte etwas die zeitliche Relation zu den Ereignissen in ihrer Beziehung.
Der spannendste Charakter ist Jules tote Mutter Marie, deren Vergangenheit Jule im Laufe des Romans mehr oder weniger nachempfindet, indem sie nach Italien und Frankreich reist, und dort die Geschehnisse erfährt, die das Leben ihrer Mutter so beeinflusst haben. Marie, das wird schnell deutlich, steckt fest zwischen dem Drang nach Freiheit und Liebe und dem Pflichtbewusstsein einer liebenden Mutter.
Erzählt wird auf zwei Handlungsebenen. Zum einen in der Gegenwart und zum anderen werden Jule immer wieder Geschichten aus der Vergangenheit erzählt.
Zu einem tollen Sommerbuch wird „Der Sommer der blauen Nächte“ zum einen durch die Handlungsorte. Jule reist den Spuren ihrer Mutter nach. Vor allem die Szenen in Italien machen Lust auf Sonne und Meer. Außerdem handelt es sich um eine kurzweilige Lektüre, was für den Urlaub doch recht angenehm ist.
Als kleiner Kritikpunkt: Die Autorin hätte bei Jule gerne etwas mehr in die Tiefe gehen dürfen um die schnellen Entwicklungen etwas zu relativieren. Dennoch ist „Der Sommer der blauen Nächte“ ein gutes Buch, das ich jedem empfehle, der im Sommer einen kurzweiligen Roman sucht und sich gerne nach Italien entführen lässt. Die Liebe kommt natürlich auch nicht zu kurz in diesem Roman.