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Veröffentlicht am 15.10.2023

spannender Ansatz, Umsetzung in Ordnung

Das Buch Eva
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„Das Buch Eva“ von Meg Clothier
Das Buch macht zunächst durch die schöne Außengestaltung auf sich aufmerksam. Das Cover zieren exotisch wirkende Pflanzen und Vögel auf dunklem Untergrund mit Goldakzenten ...

„Das Buch Eva“ von Meg Clothier
Das Buch macht zunächst durch die schöne Außengestaltung auf sich aufmerksam. Das Cover zieren exotisch wirkende Pflanzen und Vögel auf dunklem Untergrund mit Goldakzenten veredelt.
Auch Titel samt Untertitel versprechen eine spannende Geschichte, die mit religiösen Vorstellungen von Eva als zentraleren Punkt, als er es allgemein ist, spielt.
Meg Clothier beginnt ihr Buch mit der Flucht zweier Frauen, die etwas verstecken. So schafft sie es den Leser mitten in die Geschichte zu werfen. Die Frauen gelangen in ein Kloster, das von Nonnen mit teilweise starkem Charakter betrieben wird. Schnell wird der Bibliotheksschwester Beatrice klar: Das Buch, das die Frauen ihr heimlich zugesteckt haben, ist besonders. Viel kann man an dieser Stelle nicht verraten, ohne zu viel zu verraten. Das Buch hat eine magische Anziehungskraft auf Beatrice und sie spürt schnell, dass sie vorsichtig sein muss, wem sie davon erzählt.
Beatrice ist dabei eine gelungene Protagonistin. Sie ist sehr gebildet, gläubig ohne sich vor der Welt zu verschließen, aber nicht perfekt. Immer wieder eckt sie mit ihrem sturen Verhalten, dass sich vor allem auf die Bibliothek bezieht, an.
Am Ende wird es fast etwas zu verrückt und ich hätte mir gewünscht, dass das Buch noch mehr in den Fokus rückt bzw. es etwas weniger verrückt zugeht. Grundlage soll das geheimnisumwitterte Voynich-Manuskript sein, was im Roman allerdings nicht deutlich wird, wenn man noch nie von diesem Schriftstück gehört hat. Insgesamt ist „Das Buch Eva“ ein netter Roman, der mich unterhalten hat, in dem aber mehr hätte stecken können. Weniger abgefahrene Magie und noch mehr Verbindung zu Eva hätte ich mir gewünscht.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

liebevoller Wohlfühlroman

Sie haben die Liebe erreicht
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Rezension zu „Sie haben die Liebe erreicht“ von Olivia Lara
Olivia Lara hat einen einfachen Stil, der sich leicht lesen lässt. „Einfach“ ist hier keinesfalls negativ gemeint. Der Stil passt gut zu der ...

Rezension zu „Sie haben die Liebe erreicht“ von Olivia Lara
Olivia Lara hat einen einfachen Stil, der sich leicht lesen lässt. „Einfach“ ist hier keinesfalls negativ gemeint. Der Stil passt gut zu der romantischen Geschichte, durch die man nur so durchfliegt und die Autorin schafft es, den Leser mitten im Geschehen zu halten.
Die Grundidee ist toll! Die Protagonistin Maya trifft einen Mann, den sie „Ethan“ nennt und ein Jahr später erscheint ein Roman über genau diesen einen Tag, an dem sie sich kennenlernen. Ihr Freund betrügt sie, also trennt sie sich und geht auf die Suche nach dem Romanautor, um so den Mann zu finden, mit dem sie einen wundervollen Tag verbracht hat. Das verspricht doch eine unterhaltsame, kurzweilige, romantische Geschichte und genau die bekommt man auch.
Im ersten Abschnitt des Buches wird die Begegnung zwischen Maya und dem Mann ausführlich erzählt und er ist so schön, dass man möchte, dass er nie endet.
Maya ist sympathisch, in ihrem Job noch nicht so richtig angekommen, und nach ihrer Trennung offen für die Suche nach Ethan, den sie seit diesem einen Tag nie vergessen konnte. Ihr mittlerweile Exfreund ist im Übrigen von Beginn an eher ein Egoist. Ihre Unsicherheit lässt sie schnell zurück und stürzt sich in das Abenteuer und so reist sie zurück nach Carmel by the Sea.
Dort trifft sie auf Max, dem Autor des Buches. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, aber irgendwie auch nicht, sodass dort einiges an Spannung aufkommt, auch wenn der Ausgang für mich irgendwann absehbar war. Max ist charmant, liebevoll und lustig und spiegelt den Charme und die Atmosphäre des kleinen Örtchens fantastisch wieder.
Außerdem trifft sie auch Celine, die ein kleines Café besitzt. Die zwei freunden sich schnell an. Celine ist ebenfalls sehr sympathisch, eine Powerfrau mit verborgenen Träumen und einfach ein Schatz. Zu viel möchte ich über sie aber nicht verraten.
Insgesamt ist „Sie haben die Liebe erreicht“ ein gemütlicher Roman mit toller Atmosphäre. Zum Ende hin wird Maya etwas anstrengend, weil sie so lange braucht, um die Tatsachen zu erkennen und dadurch das ein oder andere, absolut unnötige Drama auslöst, auf das ich gerne hätte verzichten können. Dennoch bleibt der Roman lesenswert. Ich hätte gerne einen weiteren Band zu Celine oder mindestens nach Carmel by the Sea zurückkehren.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Im Nein liegt nämlich immer auch ein Ja

Nachts erzähle ich dir alles
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Rezension zu „Nachts erzähle ich dir alles“ von Anika Landsteiner
„Im Nein liegt nämlich immer auch ein Ja. In diesem Fall ein Ja zu sich selbst. […] Grundsätzlich finde ich, man sollte so oft wie möglich ...

Rezension zu „Nachts erzähle ich dir alles“ von Anika Landsteiner
„Im Nein liegt nämlich immer auch ein Ja. In diesem Fall ein Ja zu sich selbst. […] Grundsätzlich finde ich, man sollte so oft wie möglich Ja zum Leben sagen, gleichzeitig ist das Nein viel zu negativ konnotiert. Die Kraft hinter einer Absage kann auch eine sanfte Liebeserklärung für etwas anderes sein.“ (S.139f.)
Lea braucht dringend eine Pause von ihrem Leben und verbringt den Sommer in Frankreich im Anwesen der Familie. Sie ist klug, emphatisch und freundlich. Dieser sympathischen Hauptfigur folgt man gerne nach Frankreich. Schnell begegnet sie Alice, die jedoch in derselben Nacht stirbt. Die Begegnung prägt sie nachhaltig, denn sie ist Ausgangspunkt für alles Weitere. Emile, Alice Bruder, sucht sie auf und die zwei erzählen sich so einiges. Sie spüren Alice nach, finden z.B. heraus, dass sie schwanger war (verrät schon der Klappentext) und kommen so von einem aufs nächste Thema. Es geht um Familie, um Freundschaft und Liebe. Schnell spürt man, wie sehr sich Emiles Familie von Leas Familie unterscheidet. Man spürt die Freundschaft zwischen Leas Mutter und Claire, deren Freundin aus Frankreich seit Jugendtage und wie Liebe in alles eingreift. Es kommen moralische Fragen auf und es wird deutlich, wie wichtig es ist nach vorne zu schauen und dass Offenheit und gute Kommunikation für alle zwischenmenschlichen Beziehungen eine wichtige Basis ist.
Der Roman überzeugt durch einen ruhigen Ton, sommerliche Atmosphäre und aufwühlende Themen. Anika Landsteiner schafft dabei eine Tiefe, die man so zunächst nicht erwartet. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 11.07.2023

nette Familiengeschichte

Sylter Welle
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Rezension zu „Sylter Welle“ von Max Richard Leßmann
Max Richard Leßmann hat mit „Sylter Welle“ einen Roman geschrieben, der in leisen Tönen von seiner Familie erzählt. Im Mittelpunkt steht seine Oma Lore, ...

Rezension zu „Sylter Welle“ von Max Richard Leßmann
Max Richard Leßmann hat mit „Sylter Welle“ einen Roman geschrieben, der in leisen Tönen von seiner Familie erzählt. Im Mittelpunkt steht seine Oma Lore, aber auch sein Opa Ludwig und seine Eltern und Onkel kommen nicht zu kurz. Der grobe Rahmen ist eine letzte Reise nach Sylt, die er mit seinen Großeltern unternimmt. Während er von diesen drei Tagen erzählt, nimmt er immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit der Familie vor. Das ist klug gemacht, da so die Familie und ihre Dynamik verständlich wird. Die strenge Oma Lore, der hart eher hart wirkende Großvater und der verschrobene Vater bekommen so ein sympathisches Gesicht. In Teilen hätte die Geschichte etwas zackiger erzählt werden und weniger verwinkelt sein können. Hier und da musste ich den kurz den Faden suchen. Das hat für Längen gesorgt. Dennoch ist Sylter Welle eine schöne Familiengeschichte.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Gefühlvoll

Vom Ende der Nacht
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Rezension zu „Vom Ende der Nacht“ von Claire Daverley
Claire Daverley beschreibt mitreißend die Liebe zwischen Will und Rosie. In einem sanften Erzählton begleiten wir die beiden von ihrer Jugend bis ins ...

Rezension zu „Vom Ende der Nacht“ von Claire Daverley
Claire Daverley beschreibt mitreißend die Liebe zwischen Will und Rosie. In einem sanften Erzählton begleiten wir die beiden von ihrer Jugend bis ins Erwachsenenalter. Die Autorin erzählt gefühlvoll vom Leben der beiden, ihren Entscheidungen, Fehlern und Glücksmomenten. Obwohl Will und Rosie sehr unterschiedlich sind, spürt man schnell die besondere Verbindung zwischen den beiden. Der Klappentext verrät schon, dass den beiden Geschehnisse im Weg stehen, die schnell erahnbar sind. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch. In diesem Roman kann man sich ein Happy End vorstellen, aber auch ein Ende, in dem die zwei ihre Liebe verlieren. Im Fokus steht aber auch eher die Beziehung an sich und die Familien der beiden. Rosie ist vernünftig, zielstrebig und vom Elternhaus so erzogen, dass sie sich und ihre Bedürfnisse zurückstellt. Das Elternhaus wirkt kühl und diszipliniert. Will ist eher ein Freigeist, der gemeinsam mit seiner Schwester bei seiner Großmutter aufwächst, die sehr liebevoll ist. Diese Unterschiede zwischen den beiden machen den zusätzlichen Reiz aus. Thematisiert werden neben der Liebe der beiden also auch die Familie und der Zusammenhalt und Dynamik in der Familie, Freundschaft, und Zusammenhalt und Füreinander Dasein allgemein.
Wer Lust auf eine gefühlvoll erzählte Liebesgeschichte hat, in der die Charaktere die Höhen und Tiefen des Lebens durchleben, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

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