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Veröffentlicht am 28.12.2017

Liebevolle Weihnachtsgeschichte

Weihnachten in Briar Creek
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Rezension zu „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen. Eins meiner Highlights war, dass man während des Lesens das Gefühl hat sich in Briar Creek ...

Rezension zu „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen. Eins meiner Highlights war, dass man während des Lesens das Gefühl hat sich in Briar Creek zu befinden. Ich könnte die Cookies fast schmecken. Ein weiteres Highlight war für mich die Entwicklung der Geschichte. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und meiner Meinung nach in einem realistischen Tempo. Das passt gut zur besinnlichen Weihnachtszeit, in der ich weniger gern ein Buch mit großem hin und her lese.
Die Geschichte ist aber dennoch keinesfalls langweilig. Durch Nates unbekannte Vergangenheit sowie den Weihnachtswettbewerb wird die Spannung erhalten.
Die Charaktere dieser Geschichte sind toll gewählt. Die Protagonistin Kara ist sehr sympathisch und an der Art wie sie für ihren Traum vom Laden einsteht, ist sofort erkennbar, dass sie eine starke Frau ist. Nate macht sich toll neben ihr. Seine Entwicklung vom Großstadtkind und Geschäftsmann zum engagierten, liebevollen Mann ist schön mit anzusehen.
Etwas schade war die Geschichte um Karas Schwester Molly. Schon zu Beginn ist klar, dass sie mit ihrer Verlobung nicht glücklich ist. Molly ist ein interessanter Charakter, der eine eigenen Geschichte verdient hätte. Daher ist es etwas unglücklich, dass sie in dieser Geschichte zunächst doch einen recht ordentlichen Anteil hat, zum Ende hin aber kurz abgehandelt wird, als wären keine Seiten mehr übrig gewesen.
Insgesamt bin ich jedoch ein Fan von Briar Creek und seinen freundlichen Mitbewohnern geworden. Wer eine liebevolle Weihnachtsgeschichte sucht, der wird hier in jedem Fall fündig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Setting
  • Figuren
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 26.06.2017

Toller Sommerroman

Hinter dem Café das Meer
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Rezension zu „Hinter dem Café das Meer“ von Phillipa Ashley
Meinung:
Phillipa Ashley hat mit „Hinter dem Café das Meer“ einen schönen Sommerroman geschrieben, der entspannte Lesestunden verschafft.
Die ...

Rezension zu „Hinter dem Café das Meer“ von Phillipa Ashley
Meinung:
Phillipa Ashley hat mit „Hinter dem Café das Meer“ einen schönen Sommerroman geschrieben, der entspannte Lesestunden verschafft.
Die Autorin hat einen schlichten, einfachen Schreibstil, der sich schnell und flüssig lesen lässt. Sie beschreibt die Gegend und die Atmosphäre so, dass man das Gefühl hat das Meer riechen zu können, ohne dass die Beschreibungen zu sehr von der Handlung ablenken und sie ins Stocken bringt.
Die Charaktere haben mir im Großen und Ganzen gefallen. Die Launen Cals waren verständlich, da seine Vergangenheit unbekannt ist, man aber erahnt, dass sie furchtbar war und er zudem an Liebeskummer leidet. Demi ist ein Stehaufmännchen, bei dem man von Beginn an das Gefühl hat, dass sie ihren Weg schon finden wird, egal wohin ihre Sympathie für Cal führt. Zu Beginn fand ich sie jedoch etwas anstrengend. Auf mich hat sie kindisch, unreif und zickig gewirkt. Dies ändert sich aber zum Glück noch und zuletzt hat sie mir sehr gut gefallen.
Polly, die Haushälterin, war mir zu Beginn unsympathisch und hat mich genervt. Davon sollte man sich aber nicht beirren lassen. Der erste Eindruck bedarf auch hier einer Korrektur.
Die weiteren Charaktere bringen Schwung in die Geschichte und bieten einerseits Unterstützung, andererseits Konflikte für die Protagonisten. Mit der Vielfalt der Charaktere macht es Spaß die Geschichte zu lesen.
Schön ist auch, dass sich nicht alles um das Verhältnis zwischen Demi und Cal dreht, wie es der Klappentext vermittelt. Weitere Beziehungsgefüge werden gesponnen und unterhaltend erzählt. Vor allem Robyn hat es mir angetan. Sie war mir von Beginn an sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert.
Enttäuscht hat mich, dass ein Geheimnis (näher gehe ich hier mal nicht drauf ein, ich möchte nicht spoilern) nicht aufgedeckt wird. Ich hoffe sehr, dass dies in einem der Folgebände geschieht.
Insgesamt ein schöner Roman, der einen mit einem guten Gefühl zurücklässt. Perfekt für den Strand!

Veröffentlicht am 17.07.2024

erschreckend aktuell, stark erzählt

Am Himmel die Flüsse
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Rezension zu „Am Himmel die Flüsse“ von Elif Shafak
Zu Beginn kann ich schonmal verraten: Mit „Am Himmel dir Flüsse“ hat Elif Shafak wieder ein wunderbares Buch geschrieben. Ihr Stil ist unverwechselbar. ...

Rezension zu „Am Himmel die Flüsse“ von Elif Shafak
Zu Beginn kann ich schonmal verraten: Mit „Am Himmel dir Flüsse“ hat Elif Shafak wieder ein wunderbares Buch geschrieben. Ihr Stil ist unverwechselbar. Sie erzählt ruhig, aber dennoch spannend und fast schon poetisch und nutzt kluge Bilder.
Hier ist es das Wasser im allgemeinen und ein Wassertropfen im Besonderen, der (unter anderem) drei Geschichten miteinander verbindet. Die Theorie: Wasser hat ein Gedächtnis und jeder Wassertropfen kommt immer wieder auf die Erde zurück. So landet der Wassertropfen in Mesopotamien und sieht ein Reich untergehen. Er ist dabei, als Arthur Smyth im 18. Jahrhundert in London geboren wird, trifft auf Narin, die 2014 am Tigris lebt und 2018 auf die Londonerin Zaleekhah.
Die Kapitel wechseln zwischen den drei Figuren. Elif Shafak macht das so geschickt, dass man der Geschichte trotz vieler Wechsel gut folgen kann. Zunächst lernen wir Arthur kennen, der in einem Elendsviertel in London aufwächst, ungewöhnlich intelligent ist und sich für Ninive, eine untergegangene Stadt im alten Mesopotamien interessiert. Sein Weg ist bemerkenswert und mitreißend. Die zweite Figur ist Narin, ein Mädchen, dass am Tigris aufwächst. Sie ist Jesidin und gehört damit zu einer aktuell vom IS verfolgten Glaubensgemeinschaft. Die Jesiden haben ihren Ursprung im alten Mesopotamien. So entsteht, neben dem Wassertropfen, eine weitere Verbindung zwischen den einzelnen Geschichten, denn auch Arthur hat Berührungspunkte mit den Jesiden. Narins Geschichte ist ebenfalls mitreißend und unter anderem aufgrund der Aktualität überaus erschreckend. Vor allem zum Ende ist dieser Erzählstrang nur schwer zu ertragen, wegen seiner Aktualität aber unglaublich wichtig. Im dritten Erzählstrang geht es um Zaleekhah, einer Forscherin, die sich mit dem Wasser beschäftigt. Ihre Eltern verstarben früh, weshalb sie in London bei ihrem reichen Onkel aufwächst. Der Ursprung der Familie liegt jedoch im alten Mesopotamien, sodass auch dieser Strang stark mit den anderen beiden verknüpft ist und dennoch eine eigene Geschichte herausbildet. Zaleekhah steht vor den Trümmern ihrer Ehe muss daher einen Neuanfang wagen. Dabei werden innere Konflikte genauso deutlich wie Konflikte, die in der Familie vor sich her brodeln. Glück und Unglück liegen bei den Figuren nah beieinander. Vor allem aber transportieren die Figuren viel Kluges über Kulturen, Unterschiede und Menschlichkeit. Ein überaus gelungener Roman, der aufgrund der Thematik noch lange aktuell sein wird.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2024

den eigenen Weg finden

Die Sache mit Rachel
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Rezension zu „Die Sache mit Rachel“ von Caroline O´Donoghue

Caroline O´Donoghue erzählt die Geschichte von Rachel. Rachel ist eine junge Frau, die gerade studiert. Ihre Eltern sind in einer finanziell ...

Rezension zu „Die Sache mit Rachel“ von Caroline O´Donoghue

Caroline O´Donoghue erzählt die Geschichte von Rachel. Rachel ist eine junge Frau, die gerade studiert. Ihre Eltern sind in einer finanziell schwierigen Situation. Rachel jobbt daher in einer Buchhandlung. Dort lernt sie James kennen, der ihr bester Freund wird. Schnell beschließen die zwei zusammenzuziehen, obwohl sie sehr verschieden sind. Rachel die Chaotin und James, der ordentliche. Beide gemeinsam haben, dass sie ihren Weg noch finden müssen. Sie haben Träume, an deren Erfüllung sie mal mehr mal weniger glauben. Beide haben mit Tiefpunkten zu kämpfen, rappeln sich aber immer wieder auf. Spannend macht die Geschichte auch James Affäre, die ihn und Rachel in schwierige Situationen bringt. Dieser Teil ist toll erzählt und macht Spaß, ebenso wie Rachels Beziehung, auch wenn sie sich hier und da etwas zu kindisch verhält. In der Mitte bekommt die Geschichte einen kleinen Einbruch.. sie zieht sich hin und beide Figuren scheinen in ihrer Situation gefangen und kommen kaum weiter. Das Ende ist aber überaus gelungen und versöhnt mit den Schwächen in der Mitte. Insgesamt ist „Die Sache mit Rachel“ ein gutes Buch für alle, die junge Protagonisten auf der Suche nach ihrem Weg begleiten möchten und für die Freundschaft in Büchern ein tolles Thema ist. Da es immer wieder Zeitsprünge gibt, wird die Freundschaft der beiden über die Jahre schön deutlich und ist gelungen beschrieben. Insgesamt eine unterhaltsame Lektüre.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Wohlfühlbuch

Genau jetzt mit dir
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Rezension zu „Genau jetzt mit dir“ von Tine Nell
In „Genau jetzt mit dir“ erzählt Tine Nell in ruhigem, angenehmen Ton die Geschichte von Alma und Liam. Die Geschichte spielt in Schweden. Da die ganze ...

Rezension zu „Genau jetzt mit dir“ von Tine Nell
In „Genau jetzt mit dir“ erzählt Tine Nell in ruhigem, angenehmen Ton die Geschichte von Alma und Liam. Die Geschichte spielt in Schweden. Da die ganze Atmosphäre eher gemütlich ist, passt das sehr gut ebenso wie die Verbindung von Naturbeschreibungen und Naturverbundenheit der Figuren.
Die Charaktere sind sympathisch. Da wäre zunächst natürlich die Protagonistin Alma, die nach dem Tod ihrer Mutter zurück nach Schweden zu ihrer Tante zieht und deren Hebammenpraxis sie arbeiten kann. Übrigens: Das Hebammen-Thema kommt immer mal wieder zum Vorschein, nimmt aber keinen übergroßen Raum ein. Zurück zu Alma: Alma ist nett und zunächst etwas unsicher. Letzteres ändert sich zum Glück noch, was auch an einem „Geheimnis“ liegt, dass sie mit sich herumträgt. Es macht Spaß ihr zu Folgen und zu erleben, wie sie in Schweden langsam ankommt und aufblüht.
Ein richtiges Goldstück ist ihre Tante Edda. Sie ist eine Seele von Mensch, was gut zu ihrem Beruf passt. Engagiert kümmert sie sich um ihre Mitmenschen und hat immer ein offenes Ohr. Auch sie trägt etwas mit sich herum, dass nach und nach ans Licht kommt. In diesem Fall hätte es dieses „Geheimnis“ für mich allerdings nicht gebraucht, sondern hat die Thematik fast etwas überladen.
Früh trifft Alma auf Lima, den Bruder einer der Schwangeren, die sie im Rahmen ihrer Arbeit betreut. Liam ist ein toller Typ. Er kümmert sich liebevoll um seine schwangere Schwester und deren Sohn Fynn (der übrigens mein Highlight ist) und bemüht sich sehr um Alma.
Die Geschichte überzeugt durch eine eher ruhige Atmosphäre und den freundlichen Umgang der Figuren miteinander. Es gibt wenig Drama. Damit ist das Buch ein absolutes Wohlfühlbuch und jedem zu empfehlen, der eine schöne, positive Geschichte lesen möchte, die mit wenig „Krisen“ auskommt und erwachsen erzählt wird.
Schön ist auch, dass der zweite Band leicht angeteasert wird. Wir lernen in diesem Buch Liams Freund Cai kennen. Ein grob und stets schlecht gelaunt wirkendender Typ der gerne in der Natur ist und einen guten Kern hat. Außerdem taucht Almas Halbschwester Liv auf, die sehr nett ist, aber ein absoluter Stadtmensch (sagt sie zumindest). Schnell wird deutlich, wie unterschiedlich die beiden sind. Das verspricht einen amüsanten Folgeband.

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