Erwachsenwerden, finden und verlieren
Man sieht sichRezension zu „Man sieht sich“ von Julia Karnick
Julia Karnick erzählt in ruhigem, gut lesbaren Ton die Geschichte von Friederika und Robert. Erzählt wird die Geschichte auf knapp 480 Seiten, die sich aber ...
Rezension zu „Man sieht sich“ von Julia Karnick
Julia Karnick erzählt in ruhigem, gut lesbaren Ton die Geschichte von Friederika und Robert. Erzählt wird die Geschichte auf knapp 480 Seiten, die sich aber nach deutlich weniger anfühlen. Kein Wunder- verfolgen wir die Protagonisten doch von Ihrer Jugend in den 90ern bis ins Erwachsensein im Heute. Der Figurenkreis bleibt dabei größtenteils gleich, abgesehen von kleinen Nebenfiguren, die hier in das Leben von Frie und Robert schlüpfen. Langweilig wird es nicht, auch weil Julia Karnick die Geschichte sehr geschickt erzählt. Immer wieder treffen und verlieren Robert und Frie sich. Dabei treibt die Autorin die Geschichte immer wieder aus Fries oder Roberts Sicht im Wechsel voran. Dadurch schlüpft man in doch recht unterschiedliche Leben. Außerdem wird durch die längeren Lebensphasen der Trennung so viel Abwechslung in die Geschichte gebracht, dass die Tatsache, dass die zwei sich immer wieder treffen und wieder verlieren, zu keinem nervigen hin und her wird. Ihnen kommt einfach das Leben dazwischen, was die Geschichte so authentisch macht. Wer nach einer Geschichte sucht, bei der man die Protagonisten beim Erwachsenwerden begleiten kann und außerdem Familie und Freundschaft eine Rolle spielen, der sollte zu diesem Buch greifen.