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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2019

Viel Gefühl und intelligente Gespräche

Mein Jahr mit Dir
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Rezension zu „Mein Jahr mit Dir“ von Julia Whelan
Julia Whelan hat mit „Mein Jahr mit Dir“ eine berührende Geschichte geschaffen. Zunächst besticht dich Geschichte durch ihre poetische Erzählweise. Gedichte ...

Rezension zu „Mein Jahr mit Dir“ von Julia Whelan
Julia Whelan hat mit „Mein Jahr mit Dir“ eine berührende Geschichte geschaffen. Zunächst besticht dich Geschichte durch ihre poetische Erzählweise. Gedichte und Literatur prägen den Roman. Die Protagonisten studieren bzw. arbeiten beide mit Literatur und Gedichten, was zu vielen wirklich klugen und tiefgründigen Gesprächen führt, die das Buch ungemein bereichern. Der Leser lernt daraus, noch mehr als er sowieso aus den erlebten Geschichten eines Buches lernt.
Die Geschichte bewegt. Dadurch, dass der Leser gemeinsam mit Ella in London ankommt, beginnt er die Reise gemeinsam mit ihr. Der Einstieg in die Geschichte wirft den Leser daher mitten hinein in das Geschehen, was es von Beginn an interessant macht.
Die Protagonisten sind toll und machen die Geschichte zu dem, was sie ist: einer Gratwanderung zwischen Lebensfreude und dem Wissen nach Endgültigkeit.
Ella ist eine junge, intelligente Amerikanerin, deren Traum es immer war in Oxford zu studieren. Diesen Traum zu verfolgen ist zunächst sehr amüsant, ist ihr Verhalten doch so anders als das der Briten. Das Aufeinandertreffen der Mentalitäten sorgt für Augenblicke, die zum Schmunzeln einladen. Ella ist ehrgeizig und hat einen freundlichen Charakter.
Jamie ist lebensfroh und voller Energie. Er besticht durch seine Intelligenz (er ist Dozent in Oxford und schreibe seine Doktorarbeit im Bereich der Literatur) und durch seinen Humor. Das erste Aufeinandertreffen der beiden lässt schnell erahnen, dass die Chemie stimmt und sie sich zwangsläufig wiedersehen werden. Der Roman verläuft jedoch anders als gedacht. Entgegen meiner Erwartung wird es kein Problem, dass Jamie Ellas Dozent ist, sondern andere Dinge stehen den beiden im Weg, die ich hier nicht näher erläutern möchte, um die Spannung nicht zu nehmen. Nur eins sei gesagt: Es wird spannend, da Jamie ein Geheimnis hat und emotional.
Die Geschichte wird bereichert durch weitere Personen. Da sind zunächst Meggie, Tom und Charlie, die eine ganz eigene Art haben und durch unterschiedliche Charaktere hervorstechen. Außerdem sind da noch Jamies Eltern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und in einigen Schlüsselszenen eine Rolle spielen.
Insgesamt gibt es zwei Szenen, die ich etwas übertrieben und unrealistisch fand. Dennoch überzeugt dieser Roman mit viel Gefühl und einer guten Portion Intelligenz. Der Roman zeigt, dass das Leben sich schnell wenden kann und dass es wichtig ist, seine Pläne beizeiten den neuen Gegebenheiten anzupassen. Er lehrt, wie wichtig es ist die Wendungen des Lebens zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen,
Wer gerne romantische, berührende Geschichten liest, die außerdem mit intelligenten Gesprächen punkten, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen, denn es vereint all das.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Tolle Grundidee spannend umgesetzt

Glamour Girl 1. Wer liebt, verliert
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Rezension zu „Glamour Girl – Wer liebt, verliert“ von Evelyn Uebach

Als ich begonnen habe das Buch zu lesen, wollte ich eigentlich nur kurz reinschauen. Ganz schnell hatte ich aber die ersten 100 Seiten ...

Rezension zu „Glamour Girl – Wer liebt, verliert“ von Evelyn Uebach

Als ich begonnen habe das Buch zu lesen, wollte ich eigentlich nur kurz reinschauen. Ganz schnell hatte ich aber die ersten 100 Seiten gelesen. Der Schreibstil ist spannend und lässt sich flüssig lesen. Evelyn Uebach wirft dem Leser immer wieder kleine Hinweise hin, sodass man sich fortwährend Gedanken um den Ausgang der Geschichte macht, um dann doch wieder überrascht zu werde.
Die Geschichte besticht durch eine interessante Grundidee und tolle, unterschiedliche Charaktere. Sie spielt in Deutschland, was zunächst eine schöne Abwechslung ist, da ja doch viele Geschichten in Amerika oder England spielen. Die Gesellschaft ist aber von Grund auf anders. Es gibt verschiedene Glamourgesellschaften, die von reichen Familien geführt werden und die im krassen Kontrast zu unserer Leistungsgesellschaft stehen. Es muss gefeiert werden und dass jede Nacht. Dafür erhält die Nacht sogar eine 13te Stunde. Die Regeln in dieser Gesellschaft, in der man unterschiedlich Mietglied sein kann, sind so abstrus, dass man häufiger lachen muss. Es gibt Mitglieder, die auf einem Gelände wohnen und dem Oberhaupt der Gesellschaft gehorchen müssen. Viele Ideen unserer Gesellschaft werden integriert und erhalten dabei teilweise urkomische Namen. Auch die Rituale dieser Gesellschaft sind zum Lachen. Die möchte ich hier auch nicht verraten, da das einiges an Spaß nehmen würde. Die Geschichte ist jedoch ernst und spannend.
Nun zu den Charakteren. Die Protagonistin Vicky ist selbstbewusst, vorlaut und loyal. Mit ihrer Art bereichert sie auch die Grundidee der Geschichte, weil sie der Gesellschaft kritisch gegenübersteht. Ohne diese kritische Reflexion hätte mir das Buch nicht halb so gut gefallen, weil es teilweise so abstrus und die Mädchen fast grausam dämlich sind, dass es für mich schwierig geworden wäre, der Geschichte zu folgen und sie ernst zu nehmen. So aber ist sie interessant und fesselnd. Vicky stürzt sich kopfüber in ihre Mission und bringt damit Schwung in die Gesellschaft. Hier und da übertreibt sie es etwas, aber auch hier bemerkt sie es selbst. Vicky ist sympathisch und als Leser fiebert man mit ihr mit.
Der Protagonist Robin ist das Oberhaupt der Gesellschaft, der eine Partnerin, die Erstharmonie, sucht. Robin ist schwer zu durchschauen. Er wirkt arrogant und gefährlich, dann wieder liebevoll und intelligent. Clea, eine der zehn Harmonien die mit ihm auf dem Gelände der Gesellschaft leben, ist in ihn verliebt. Dass Vickys Beitritt zu den Harmonien da für Zündstoff sorgt, ist logisch.
Doch das Buch wird in erster Linie nicht durch die Suche nach der Erstharmonie interessant, sondern durch die vielen Geheimnisse, die Robin und seine Familie umgeben. Geschickt streut Evelyn Uebach kleine Hinweise in die Geschichte, die die Spannung steigern. Immer wieder kommt Neues an Licht, was den Blickwinkel des Lesers verändert und neue Verwirrung stiftet.
Insgesamt ein tolles Buch. Ich warte schon auf Band 2. „Glamour Girl“ kann ich allen Lesern ans Herz legen, die Geschichten mögen, deren Gesellschaftsstruktur von der unseren abweicht, in der eine Liebesgeschichte untergebracht ist, in der es aber auch wirklich spannend zugeht, weil einige Figuren Geheimnisse haben, die nicht so leicht zu erfassen und durchdringen sind.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Erschütternde Geheimnisse

Kranichland
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Rezension zu „Kranichland“ von Anja Baumheier
„Kranichland“ ist ein tolles Buch, dass sich gut hören lässt. Die Sprecherin, Beate Rysopp, überzeugt mit einer ruhigen, sanften Stimme, womit sie gut zu der ...

Rezension zu „Kranichland“ von Anja Baumheier
„Kranichland“ ist ein tolles Buch, dass sich gut hören lässt. Die Sprecherin, Beate Rysopp, überzeugt mit einer ruhigen, sanften Stimme, womit sie gut zu der Geschichte passt, in der emotionale, erschreckende, schicksalhafte Dinge geschehen. Man kann mir ihrer Stimmte gut in der Geschichte versinken. Zu bemängeln ist der Schnitt der Lesung, an dem die Sprecherin jedoch keine Schuld trägt. Der Schnitt ist an einigen Stellen etwas unglücklich, sodass Pausen entstehen, die irritieren. Sinnvoll sind die Pausen da, wo in der Geschichte von einer anderen Person berichtet wird oder wo zwischen „damals“ und „heute“ gewechselt wird.
Gut ist auch, dass im „damals“ immer mit einer Jahreszahl begonnen wird, sodass die Jahrzehnte gut beschrieben werden und man als Hörer nicht den Faden verliert und sich über die Schnelligkeit der Vorgänge wundert.
Durch das Buch ziehen sich verschiedene Liebesbeziehungen, die mir alle gut gefallen haben. Besonders gut fand ich, dass einige mehr, andere weniger glücklich verliefen und endeten. Das macht das Buch spannend und interessant.
Besonders toll sind die die Verflechtungen mit der DDR, auch wenn man bedenken muss, dass die DDR einseitig dargestellt wird. Es ist ergreifend und erschreckend, wie tief in familiäre und private Strukturen der Einfluss des Systems reichten. Man kann nur den Kopf schütteln und wird sich bewusst, wie wertvoll das Gefühl von Freiheit ist. Was ebenfalls beeindruckend ist, ist die Macht und das Gewicht von Geheimnissen. Die Auswirkungen sind gravierend und können zerstören, aber auch zusammenbringen.
Der Roman ist sehr zu empfehlen und vor allem für diejenigen etwas, die Geschichten zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart mögen, geschichtliche Verflechtungen interessant finden und sich gerne vom Schicksal der Protagonisten berühren lassen. Ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 23.03.2018

Spannende Handlung, tolle Charaktere

Totenweg
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Rezension zu „Toteweg“ von Romy Fölck
Der Krimi beginnt mit einem Jahre zurückliegenden Mord. Als die beste Freundin des damaligen Opfers in den Ort zurückkehrt, da ihr Vater niedergeschlagen wurde, holen ...

Rezension zu „Toteweg“ von Romy Fölck
Der Krimi beginnt mit einem Jahre zurückliegenden Mord. Als die beste Freundin des damaligen Opfers in den Ort zurückkehrt, da ihr Vater niedergeschlagen wurde, holen sie die Ereignisse von damals ein. Der Ermittler, der den Angriff auf ihren Vater überprüft, ist derselbe, der in dem Mordfall zuständig war. Wird die Handlung zunächst langsam aufgebaut und die Charaktere nach und nach eingeführt, geht es dann wesentlich rasanter zu.
Romy Fölck schreibt spannend und hält eine düstere Atmosphäre während des ganzen Krimis aufrecht. Durch den unaufgeklärten alten Mordfall besteht die Spannung von Beginn an. Sie hält sich bis zum Schluss, da die Autorin geschickt neue Verdächtige in die Gedanken des Lesers bringt, indem sie Geheimnisse verschiedener Charaktere aufdeckt, die Zweifel an deren Loyalität schüren.
Die Charaktere sind sehr angenehm und passend für einen Krimi. Die Protagonistin Frida ist Polizeianwärterin mit eher schwieriger Jugend, die sich durch die Geschehnisse verändert und weiterentwickelt. Man hat das Gefühl sie wird ein Stück erwachsener. Interessant finde ich auch den Ermittler Bjarne Haverkorn. Er besticht mit einem guten Instinkt, ist aber kein perfekter Ermittler, der von Klischees belastet ist. Im Gegenteil: Seine Eheprobleme und seine Emotionalität, die ihm zu Beginn im Weg steht, machen ihn sympathisch. Insgesamt erfährt der Leser die Ecken und Kanten nahezu aller wichtigen Figuren, was für Spannung sorgt, da die Figuren nicht leicht einzuschätzen sind.
Auch wenn der Krimi viele positive Aspekte hat und wirklich sehr spannend ist, habe ich mich doch an den Handys im Buch gestört. Sie funktionierten immer dann nicht oder waren im Auto, im Haus oder sonst wo, wenn eine Figur es dringend gebraucht hätte, da sie sich in Gefahr befand. Das ist schon sehr klischeehaft und ich wünsche mir, dass dies bei der Fortsetzung anders gelöst wird. Totenweg ist als Auftakt einer neuen Krimireihe gelungen und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Bjarne Haverkorn und Frida im neuen Band.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Liebevolle Weihnachtsgeschichte

Weihnachten in Briar Creek
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Rezension zu „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen. Eins meiner Highlights war, dass man während des Lesens das Gefühl hat sich in Briar Creek ...

Rezension zu „Weihnachten in Briar Creek“ von Olivia Miles
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen. Eins meiner Highlights war, dass man während des Lesens das Gefühl hat sich in Briar Creek zu befinden. Ich könnte die Cookies fast schmecken. Ein weiteres Highlight war für mich die Entwicklung der Geschichte. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und meiner Meinung nach in einem realistischen Tempo. Das passt gut zur besinnlichen Weihnachtszeit, in der ich weniger gern ein Buch mit großem hin und her lese.
Die Geschichte ist aber dennoch keinesfalls langweilig. Durch Nates unbekannte Vergangenheit sowie den Weihnachtswettbewerb wird die Spannung erhalten.
Die Charaktere dieser Geschichte sind toll gewählt. Die Protagonistin Kara ist sehr sympathisch und an der Art wie sie für ihren Traum vom Laden einsteht, ist sofort erkennbar, dass sie eine starke Frau ist. Nate macht sich toll neben ihr. Seine Entwicklung vom Großstadtkind und Geschäftsmann zum engagierten, liebevollen Mann ist schön mit anzusehen.
Etwas schade war die Geschichte um Karas Schwester Molly. Schon zu Beginn ist klar, dass sie mit ihrer Verlobung nicht glücklich ist. Molly ist ein interessanter Charakter, der eine eigenen Geschichte verdient hätte. Daher ist es etwas unglücklich, dass sie in dieser Geschichte zunächst doch einen recht ordentlichen Anteil hat, zum Ende hin aber kurz abgehandelt wird, als wären keine Seiten mehr übrig gewesen.
Insgesamt bin ich jedoch ein Fan von Briar Creek und seinen freundlichen Mitbewohnern geworden. Wer eine liebevolle Weihnachtsgeschichte sucht, der wird hier in jedem Fall fündig.

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