Freundschaft und Frausein unterhaltsam thematisiert
Aller AnfangRezension zu „Aller Anfang“ von J. Courtney Sullivan
J. Courtney Sullivan schreibt mit einer angenehmen Leichtigkeit über das Leben vier junger Frauen, Sally, Bree, April und Celia, die sich auf dem College ...
Rezension zu „Aller Anfang“ von J. Courtney Sullivan
J. Courtney Sullivan schreibt mit einer angenehmen Leichtigkeit über das Leben vier junger Frauen, Sally, Bree, April und Celia, die sich auf dem College kennen lernen und Freundinnen werden. Die Geschichte ist lebendig geschrieben. Der Leser kommt gemeinsam mit Sally, einer der vier jungen Frauen, am Smith-College an. So schafft es Sullivan den Leser mitten in die Geschichte zu werfen, die unmittelbar beginnt. Außerdem lernt man als Leser gemeinsam mit den Freundinnen den Campus und das Leben dort kennen.
Zunächst kann irritierend sein, dass die Kapitel sehr lang sind. Wer gerne kürzere Kapitel liest, wird also hier und da mitten im Kapitel das Buch aus der Hand legen. Im Nachhinein hat es dann aber dich weniger gestört, als anfangs gedacht. Das liegt auch daran, dass in jedem Kapitel eine andere der Freundinnen aus ihrer jeweiligen Sicht die Geschichte weitererzählt. Durch die längeren Kapitel hat man die Chance, sich ganz auf da Leben derjenigen einzulassen, die gerade erzählt.
Interessant ist, dass Sally, Bree, April und Celia so ganz unterschiedliche Charaktere sind, was sich auch in ihren Erzählungen niederschlägt und für entsprechende Abwechslung sorgt.
Sally, die früh ihre Mutter verlor, lebt eher das klassische Leben. Bree entdeckt sich selbst im College neu, hadert jedoch lange damit, während April ihren Prinzipien treu bleibt und für ihre Grundsätze kämpft. Celia kommt, neben Sally, aus einem reichen Elternhaus und ist von Beginn an die ehrgeizige Karrierefrau. Insgesamt macht es sehr viel Spaß den Frauen dabei zuzusehen, wie sie ihren Weg finden, sich selbst und einander verlieren, scheitern und siegen und durch das unsichtbare Band der Freundschaft stets verbunden sind.
Spannung entsteht dadurch, dass es der Autorin gelungen ist, in der Geschichte immer wieder Hinwiese zu streuen, die neugierig machen und die dann aufgelöst werden. Außerdem hat man keinesfalls das Gefühl, vier gleiche Leben zu verfolgen, sondern ganz unterschiedliche Lebenswege und jeder ist auf seine Art interessant.
Thematisiert werden außerdem schwierige Themen rund um Frauen, mit denen die Freundinnen, die mal mehr mal weniger feministisch unterwegs sind, in Berührung kommen.
Insgesamt ist „Aller Anfang“ ein tolles Buch, dass sowohl durch die Thematisierung der Benachteiligung und Misshandlung der Frauen in vielen Länder dieser Welt, als auch durch die Geschichte um die Freundschaft der vier Frauen eine tiefgründige Lektüre ist, die gleichzeitig Spaß macht.