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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2018

positiv überrascht, besser als gedacht

Hinterhofleben
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Ich war positiv überrascht und es gäbe keinen Grund das Buch an einer Stelle abzubrechen. Der Autor hat es geschafft das Thema so auszuarbeiten, das der Leser Hintergundwissen erfährt und sich mit dem ...

Ich war positiv überrascht und es gäbe keinen Grund das Buch an einer Stelle abzubrechen. Der Autor hat es geschafft das Thema so auszuarbeiten, das der Leser Hintergundwissen erfährt und sich mit dem Thema auseinandersetzten muss, ihm aber keine Meinung aufzwingt. Er hat alle Facetten an Meinungen, Gedanken, Abwägungen und Urteile der Menschen mit eingearbeitet. Es geht natürlich in eine Richtung, das ist klar, ganz neutral wird man dem Thema nicht gegenüber stehen. Deshalb ist es ja auch so sensibel und schwierig. Und Meinungen, Vorurteile usw entstehen ja meist aus Erfahrungen, Unwissenheit, Ängsten. Der Anfang vom Buch, bis man sich an den Stil gewöhnt hatte, war für mich etwas suspekt, auch der Umgang mit den Klischees, aber das zog sich ja in allen Richtungen durch das Buch, wenn auch bestimmte Parteien schon Klischeehaft bedient wurden. Was ich sehr interessant fand, war die Darstellung aus der Sicht des kleinen Jungen, dies fand ich sehr beeindruckend und sympatisch. Inwiefern die politischen Inhalte der Wahrheit entsprechen, kann und möchte ich nicht beurteilen. Geschickt gemacht war von dem Autor auch die Besetzung des Hauses. Von einem eingefleischten Berlin, der auch in diesem Dialekt auftrat, bis suspekter alter Herr der Bücher liebte, über Jude, Moslem, Polin, Studenten, Kinder, Schwule war alles vertreten. Quasi die ganze Bandbreite. Eine gute Kombination bei der Interaktion zu dem Thema um alle Seiten zu der Thematik zu beleuchten. Das Problem der Kommunikation, der Einstellung und des Lebens dort. Die Linde spielte leider nur eine untergeordnete Rolle. Das Ende ist tragisch, in einem Roman hätte ich es mir besser gewünscht. Wenn man die Realität nimmt ist es natürlich leider passend. So viel Streit und Zickerei wie in dieser 68 erlebt man wohl nicht alle tage so offensichtlich, wenn auch typisch für die heutige Zeit.
Ich bin ja niemand, der sich mit dem Thema so wirklich auseinander setzt und es wahrscheinlich auch zu wenig tue. Natürlich habe auch ich meine Meinung und würde, ohne das ich angeschrieben worden wäre, so Bücher nie lesen. Das ist so gar nicht meins sonst. In diesem Falle jedoch, bin ich froh, dass ich es getan habe. Ich schwanke zwischen 3 oder 4 Bücherpunkten und bin mir nicht so richtig schlüssig. Es ist jetzt keine Roman, den ich wieder lesen würde, jedoch hat er überzeugt, allein weil ich ihn gelesen habe und weil er so gut geschrieben war in den Darstellungen. Auf der Bestenliste jedoch würde er keinen Platz finden. Aber das ist wohl auch dem Thema geschuldet.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Ein runder Roman mit Lesevergnügen

Was auch immer geschieht
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Das Buch war Anfangs etwas langatmig. Es kamen viele Wiederholungen vor, vor allem was den Disput der „Geschwister“ angeht. Auch einige Wortwiederholungen. Gut gefiel mir, dass man je weiter man im Buch ...

Das Buch war Anfangs etwas langatmig. Es kamen viele Wiederholungen vor, vor allem was den Disput der „Geschwister“ angeht. Auch einige Wortwiederholungen. Gut gefiel mir, dass man je weiter man im Buch voran kam, immer mehr Einblick in das Drama bekam und das Puzzle sich vervollständigte. Ab der Mitte wurde das Buch deutlich besser, es folgten die Inhalte schneller. Ich kam flüssiger zum Lesen. Auch das Ende und die Entscheidung bzgl des Studiums finde ich gut. Es zeigt, das nicht immer alles perfekt sein muss und das nicht wichtig ist, was andere sagen, sondern nur das, was man selber für richtig hält und wobei man sich gut fühlt. Die Umsetzung der Geschichte ist leicht dargestellt und ich kam gut rein. Man muss nicht ewig viel reflektieren und neu lesen, um die Geschichte zu verstehen. Es sind zwar einige Personen, die in der Geschichte vor kommen, aber sehr verständlich und klar dargestellt, sodass man keinen Brake hat. Einzig, wenn sich die Kapitel ändern, folgt ein Brake und man muss immer erst einmal schauen, wo die Geschichte wieder einsetzt. Dies bekommt man aber mit den ersten Sätzen schnell mit.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Eine Geschichte die sich zu lesen lohnt und Sichtweisen verändern kann

Prinzessin mit Stock
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Das Buch ist sehr schön geschrieben und liest sich sehr flüssig. Es ist klar definiert und man kommt gut in die Geschichte rein. Die Schrift und der Aufbau der Seiten spricht mich persönlich sehr an. Das ...

Das Buch ist sehr schön geschrieben und liest sich sehr flüssig. Es ist klar definiert und man kommt gut in die Geschichte rein. Die Schrift und der Aufbau der Seiten spricht mich persönlich sehr an. Das Buch zu bepunkten fällt mir unheimlich schwer, weil ich so richtig nicht weiß, wie ich es mit anderen Vergleichen soll. Es ist keine Geschichte, kein Roman wie man sie sonst kennt, es gleicht eher einer Biographie und wenn man das Buch "Ich, mit Risiken und Nebenwirkungen, gelesen hat, so wie ich, erkennt man sogar eine Person aus der Geschichte wieder, meine ich so interpretiert zu haben. Mich hat das Buch an sich jetzt nicht vom Hocker gehauen und ich wurde auch in keine andere Welt versetzt, aber ich fand sie schön. Mich hat das Buch erreicht, ich fand es teilweise amüsant, verrückt und es regte mich zum Nachdenken an. Meine Sicht auf Seniorinnen im Heim hat sich teilweise verändert. Es ist das erste mal das ich eine Geschichte aus der Perspektive gelesen habe. Es gab auch so die ein oder andere Szene, wo ich mich fragte ob das so einfach geht und wie das alles finanziert worden ist, aber das spielt an sich keine große Rolle. Die Charaktere der Geschichte sind gut raus gearbeitet und sympatisch dargestellt. Ich persönlich denke, dass das Buch ruhig mal gelesen werden kann, um einfach ein umdenken und ein weiterdenken zu erreichen. Auch wenn man mal eine amüsante und trotzdem herzerwärmende Geschichte lesen möchte.

Veröffentlicht am 02.11.2017

aufschlussreiche Lebensgeschichte mit Emotionalen Momenten

Ich, mit Risiken und Nebenwirkungen
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Ich habe lang überlegt, ob und wie viele Bücherpunkte ich dem Buch geben werde. Ist es gerechtfertigt einer "Biographie" Punkte zu geben. Würde ich nicht das Leben auf gut oder nicht gut bewerten. Ich ...

Ich habe lang überlegt, ob und wie viele Bücherpunkte ich dem Buch geben werde. Ist es gerechtfertigt einer "Biographie" Punkte zu geben. Würde ich nicht das Leben auf gut oder nicht gut bewerten. Ich habe mich entschieden Punkte zu geben, aber nicht für den Inhalt an sich, denn es steht mir nicht zu darüber zu (be)urteilen, sondern für die Art und Weise des Schreibens. Ich habe auch, bevor ich die Rezension veröffentlicht habe, mit Frank Pape gesprochen und mich nach Hintergründen informiert, warum das eine oder andere so und nicht anders geschrieben ist. Hätte ich diese Inhalte mit berücksichtigt, müsste das Buch Vier Bücherpunkte erhalten, da ihr als normale Leser ohne Kontakt diese Informationen nicht habt, kann ich sie hier nicht berücksichtigen.
Das Buch müsste man in zwei Teile teilen, in Früher und die neuere Gegenwart. Im ersten Teil des Buches, hatte ich das Gefühl, es fehlt an Emotionen, an wichtigen Inhalten, es wirkte etwas kalt, runtergeschrieben, wie eine Art Aufzählung der wichtigsten Geschehnisse von Früher, die ins Jetzt reichen. Das fand ich etwas schade. Was mich in dem Teil aber echt bewegt hat, ist sein Bruder. Ich habe einen Groll auf ihn. Er hat so viel Kaputt gemacht, unglaublich. Das ist auch der Part, nachdem ich gefragt hatte. Es ließ sich leider aus verschiedenen Gründen auch nicht anders verpacken. Im zweiten Teil änderte es sich schlagartig. Dort ging es darum, wie er zum Seelsorger wurde, was ihn bewegte dazu, wie der Verein und der Hof entstanden und es geht um die Arbeit auf diesem und als Seelsorger. In diesem Teil des Buches spürte man die Tiefe, die Leidenschaft. Dieser Teil hat Seele, Wärme und es gibt Geschehnisse, die wirklich fassungslos machen.
Insgesamt kann ich vor dem Lebenslauf nur der Hut ziehen und vor allem vor seinen Veränderungen im Leben und der Arbeit, die er jeden Tag tut. Hut ab, auch vor seiner Frau. Meine Hochachtung.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Titel besser als der Inhalt

Die verlorene Kunst, Liebschaften zu pflegen
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MEINE ERWARTUNGEN:
Ich hatte ein moderneres Buch erwartet, welches in die Richtung eines erotischen Romans geht. Irgendeine verruchte Geschichte. Ich freute mich auf das Buch.

MEINE MEINUNG ZUM BUCH:
Zeitgenössische ...

MEINE ERWARTUNGEN:
Ich hatte ein moderneres Buch erwartet, welches in die Richtung eines erotischen Romans geht. Irgendeine verruchte Geschichte. Ich freute mich auf das Buch.

MEINE MEINUNG ZUM BUCH:
Zeitgenössische Literatur ist ja nicht so meins und dieses geht schon in die Richtung. Die Sprache an sich fand ich sogar ganz gut. Es hatte Stil. Die Geschichte selber ist an sich auch gar nicht so schlecht, aber viel zu langatmig dargestellt. Man liest und liest und erfährt nichts neues. Sehr träge und viel mit Liebschaften kam da auch nicht. Mehr um Freundschaften. Ich überlegte zwischendrin auch mal, ob ich das Buch nicht abbrechen sollte. Ich habe es nicht gemacht, weil ich hoffte es kommt noch etwas spannendes, hat das Buch an sich ja gute Bewertungen im Netz. Ich kann dem aber so gar nicht zustimmen. Es blieb träge bis zum Schluss. Vielleicht habe ich aber schon zu viele gute Bücher gelesen, dass meine Ansprüche steigen. Es war einfach nicht mein Buch. Und wer das Buch liest, sollte keine Liebesgeschichte, wie man sie kennt erwarten.