Humorvoll trotz ernstem Thema
All die schönen Dinge„All die schönen Dinge“ von Ruth Olshan (14,99€, erschienen am 22.02.16 im Oetinger Verlag)
Tammie hat ein Aneurysma im Kopf, das theoretisch jederzeit platzten könnte, deshalb sind ihr einige Dinge verboten ...
„All die schönen Dinge“ von Ruth Olshan (14,99€, erschienen am 22.02.16 im Oetinger Verlag)
Tammie hat ein Aneurysma im Kopf, das theoretisch jederzeit platzten könnte, deshalb sind ihr einige Dinge verboten und sie wird von ihren Eltern in Watte gepackt, damit die tickende Zeitbombe in ihrem Kopf nicht hochgeht. Tammie hat ein seltsames Hobby. Sie sucht auf dem Friedhof nach einem passenden Grabspruch für sich selbst und ihre Zimmerwand ist zugepflastert mit Fotos von Grabsteinen. Auf dem Friedhof trifft sie schließlich auf Fynn, dessen Job es ist, an Grabsteinen zu rütteln, um festzustellen, ob diese locker sind. Er und sein Hund Okay zeigen Tammie schließlich, dass sie ihr Leben einfach leben muss.
Der Einstieg in das Buch war sehr angenehm. Es wird aus Tammies Sicht erzählt und man findet sie trotz ihres sehr seltsamen Hobbys schnell sympathisch. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Titel eine bestimmte Bedeutung für das Buch hat: Tammie darf all die schönen Dinge (zum Beispiel, Sex) nicht haben, damit ihr Aneurysma nicht platzt. Das Cover zeigt aufgeklebte Notizzettel mit den Worten des Titels. Dieses Design wiederholt sich bei den Kapitelanfängen und erinnert mich an Tammies Hobby, Sprüche von Grabsteinen zu sammeln.
Die Charaktere sind authentisch, habe alle so ihre kleinen Macken und sind dadurch total sympathisch. Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht, so dass die Geschichte nur so dahin fließt. Viel zu schnell, war ich am Ende angekommen.
Ich finde es besonders beeindruckend, dass es die Autorin geschafft hat, trotz des ernsten Themas eine lockere und manchmal auch humorvolle Geschichte zu schreiben. Natürlich ist es auch mal sehr emotional und traurig, aber das ist nicht die Grundstimmung im Buch! Die Liebesgeschichte zwischen Fynn und Tammie ist sehr schön erzählt und wirkt auf mich authentisch und ehrlich erzählt. Besonders gut hat mir da gefallen, dass es nicht so kitschig, aber dennoch romantisch war, auf eine spezielle Art und Weise. Beide bleiben sie selbst und die Geschichte entwickelt sich nicht nach Main-Stream. In diesem Buch bekommen Tiere (vor allem Fynns Hund Okay) eine besondere Bedeutung im Handlungsverlauf, was dem ganzen noch einmal etwas Besonderes gibt.
Zusammenfassend gesagt:
Trotz des ersten Themas eine frische. stellenweise humorvolle und ehrlich erzählte Liebesgeschichte, die natürlich auch ihre traurigen Stellen hat! Gerade die Eigenarten der Protagonisten und der Hund Okay, machen aus der Geschichte etwas ganz Besonderes. Lest es!