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Veröffentlicht am 24.04.2017

Humorvoll trotz ernstem Thema

All die schönen Dinge
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„All die schönen Dinge“ von Ruth Olshan (14,99€, erschienen am 22.02.16 im Oetinger Verlag)

Tammie hat ein Aneurysma im Kopf, das theoretisch jederzeit platzten könnte, deshalb sind ihr einige Dinge verboten ...

„All die schönen Dinge“ von Ruth Olshan (14,99€, erschienen am 22.02.16 im Oetinger Verlag)

Tammie hat ein Aneurysma im Kopf, das theoretisch jederzeit platzten könnte, deshalb sind ihr einige Dinge verboten und sie wird von ihren Eltern in Watte gepackt, damit die tickende Zeitbombe in ihrem Kopf nicht hochgeht. Tammie hat ein seltsames Hobby. Sie sucht auf dem Friedhof nach einem passenden Grabspruch für sich selbst und ihre Zimmerwand ist zugepflastert mit Fotos von Grabsteinen. Auf dem Friedhof trifft sie schließlich auf Fynn, dessen Job es ist, an Grabsteinen zu rütteln, um festzustellen, ob diese locker sind. Er und sein Hund Okay zeigen Tammie schließlich, dass sie ihr Leben einfach leben muss.

Der Einstieg in das Buch war sehr angenehm. Es wird aus Tammies Sicht erzählt und man findet sie trotz ihres sehr seltsamen Hobbys schnell sympathisch. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Titel eine bestimmte Bedeutung für das Buch hat: Tammie darf all die schönen Dinge (zum Beispiel, Sex) nicht haben, damit ihr Aneurysma nicht platzt. Das Cover zeigt aufgeklebte Notizzettel mit den Worten des Titels. Dieses Design wiederholt sich bei den Kapitelanfängen und erinnert mich an Tammies Hobby, Sprüche von Grabsteinen zu sammeln.
Die Charaktere sind authentisch, habe alle so ihre kleinen Macken und sind dadurch total sympathisch. Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht, so dass die Geschichte nur so dahin fließt. Viel zu schnell, war ich am Ende angekommen.
Ich finde es besonders beeindruckend, dass es die Autorin geschafft hat, trotz des ernsten Themas eine lockere und manchmal auch humorvolle Geschichte zu schreiben. Natürlich ist es auch mal sehr emotional und traurig, aber das ist nicht die Grundstimmung im Buch! Die Liebesgeschichte zwischen Fynn und Tammie ist sehr schön erzählt und wirkt auf mich authentisch und ehrlich erzählt. Besonders gut hat mir da gefallen, dass es nicht so kitschig, aber dennoch romantisch war, auf eine spezielle Art und Weise. Beide bleiben sie selbst und die Geschichte entwickelt sich nicht nach Main-Stream. In diesem Buch bekommen Tiere (vor allem Fynns Hund Okay) eine besondere Bedeutung im Handlungsverlauf, was dem ganzen noch einmal etwas Besonderes gibt.

Zusammenfassend gesagt:
Trotz des ersten Themas eine frische. stellenweise humorvolle und ehrlich erzählte Liebesgeschichte, die natürlich auch ihre traurigen Stellen hat! Gerade die Eigenarten der Protagonisten und der Hund Okay, machen aus der Geschichte etwas ganz Besonderes. Lest es!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Emotionales Buch mit trauriger Grundstimmung

Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance
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„Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ von Estelle Laure (14,99€, erschienen am 10.03.16 bei FISCHER KJB)

Nachdem Lucilles Mutter „etwas Abstand“ brauchte und seitdem verschwunden ist, kümmert ...

„Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ von Estelle Laure (14,99€, erschienen am 10.03.16 bei FISCHER KJB)

Nachdem Lucilles Mutter „etwas Abstand“ brauchte und seitdem verschwunden ist, kümmert sie sich ganz allein um ihre kleine Schwester Wren, versucht über die Runden zu kommen und geht neben dem Job auch noch zur Schule. Dass sie sich da ausgerechnet in Digby, den Zwillingsbruder ihrer besten Freundin Eden, verliebt, der zudem seit gefühlten Ewigkeiten glücklich vergeben ist, kommt ihr da ganz und gar nicht gelegen.

Das wunderschön bunte Cover mit den schönen Details und der tolle Titel waren ein echter Blickfang! Leider muss ich gestehen, dass ich den Preis für ein Buch mit 256 Seiten viel zu hoch fand und deshalb lange gezögert habe, dieses Buch zu kaufen!
Der Einstieg in das Buch war gut und ich war sofort von der tieftragischen Stimmung im Buch gefangen. Die Autorin hat es geschafft, mich vom ersten Satz bis zum Ende zu fesseln, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Obwohl das Cover so fröhlich und bunt ist, war die Stimmung vor allem in der ersten Hälfte des Buches einfach zum Heulen. Ich habe fast die ganze Zeit geweint, weil es so emotional geschrieben war. Sehr eindrucksvoll! Leider wurde diese Emotionalität mir am Ende irgendwie zum Verhängnis. Die tragische Stimmung hat mich leider davon abgehalten, das Ende richtig zu genießen. Daher hätte ich mir gewünscht, dass es noch etwas mehr ausgeschmückt worden wäre, damit der Leser in die andere Stimmung reinrutschen kann.
Die Charaktere waren schön und tiefgründig gestaltet. Sie hatten alle Stellen, wo ich mir nicht sicher war, ob ich sie mag und hatten dieses Undurchschaubare, was man sonst im echten Leben hat, wenn man einen neuen Menschen kennenlernt.
Die kleinen Rückblicke waren gut in die Geschichte integriert und haben nicht vom eigentlichen Verlauf der Handlung abgelenkt. Mir hat es gut gefallen, dass sich die Puzzleteile erst so nach und nach zusammen gesetzt haben und dass auch einiges offen geblieben ist.

Zusammenfassend gesagt:
Ein wunderbar emotionales Buch mit tiefgründigen Charakteren und eindrucksvollem Handlungsverlauf, dessen traurige Grundstimmung das Ende allerdings etwas überschattet hat. Einen Stern ziehe ich für den Preis ab, den ich für ein 256-Seiten-Buch viel zu hoch finde!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Bis zum Schluss oberflächlich...

Der Fremde, die Sterne und ich
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„Der Fremde, die Sterne und ich“ von Jeanette Lilac (eBook 0,99€, erschienen am 17.01.16 bei neobooks Self-Publishing)

Als Jennifer sich von einer Sternschnuppe ihren Traummann herbei wünscht, kann sie ...

„Der Fremde, die Sterne und ich“ von Jeanette Lilac (eBook 0,99€, erschienen am 17.01.16 bei neobooks Self-Publishing)

Als Jennifer sich von einer Sternschnuppe ihren Traummann herbei wünscht, kann sie es kaum glauben, Caleb wenig später etwas orientierungslos im Wald zu treffen. Er behauptet sein Raumschiff sei abgestürzt, was Jennifer natürlich für totalen Unsinn hält. Dennoch beschließt sie, entgegen der Meinung ihrer besten Freundin Lea, ihm zu helfen.

Das Cover war finde ich persönlich sehr schön und auch sehr passend zum Inhalt des Buches. Es zeigt die Schatten-Silhouette eines Liebespaares vor einem großen Vollmond. Auch der Titel ist passend gewählt und würde mich auch in der Buchhandlung dazu bringen, mir die Inhaltsangabe des Buches durchzulesen.
Der Einstieg in die Geschichte war etwas holprig. Es wird aus Jennifers Sicht erzählt, dennoch habe ich nicht das Gefühl, sie im Laufe des Buches kennengelernt zu haben. Insgesamt waren die Charaktere sehr oberflächlich und mit wenig Tiefgang gestaltet, was es mir etwas schwer gemacht hat, mich mit Jennifer zu identifizieren und auch ihre Handlungen zu verstehen. Genauso war es auch mit den Beziehungen zwischen den Charakteren. Die Freundschaft zu Lea erschien mir dadurch eher wie eine Bekanntschaft und sehr oberflächlich. Genauso war es auch bei der Beziehung zwischen Jennifer und Caleb. Es gab keinen romantischen Punkt, wo klar war, dass die beiden zusammen sind. Es wurde am Anfang als eine Art „Ausrede“ für seine Anwesenheit auf einer Party genutzt. Da hätte ich mir mehr Klarheit gewünscht.
Insgesamt war der Handlungsverlauf etwas holprig aufgebaut, weil sich eine Handlung ohne Übergang an die nächste anschloss. Das hat bei mir leider gerade an spannenden oder romantischen Stellen die Luft rausgenommen und mich stellenweise mehr verwirrt.
Grundsätzlich muss ich aber betonen, dass die Grundidee sehr gut ist! Ich würde mir wünschen, dass die Geschichte eine zweite Chance bekommt und die Form hier noch einmal gründlich überarbeitet wird, damit die Charaktere und ihre Beziehungen mehr Tiefgang bekommen und auch die Handlung flüssiger wird.

Zusammenfassend gesagt:
Ein schönes Cover und eine gute Idee, aber leider wurde das Potential nicht ausgeschöpft und die Charaktere sowie die Handlung bleiben bis zum Schluss oberflächlich und stellenweise nicht nachvollziehbar!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Zum Fremdschämen schön!!

Nicht auch noch der!
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„Nicht auch noch der!“ von Lena Marten (9,99€, erschienen am 04.02.16 bei Egmont LYX)

Luca sucht, nachdem ihr Freund sie betrogen hat, nach einer neuen Bleibe und wird vom Studentenwerk kurzerhand für ...

„Nicht auch noch der!“ von Lena Marten (9,99€, erschienen am 04.02.16 bei Egmont LYX)

Luca sucht, nachdem ihr Freund sie betrogen hat, nach einer neuen Bleibe und wird vom Studentenwerk kurzerhand für männlich gehalten und in eine Männer-WG einquartiert. Noch vor dem Einzug trifft sie auf ihren neuen Mitbewohner Ben, der ein klassischer Aufreißer ist und absolut überheblich und unverschämt erscheint. Hinzu kommt noch das Chaos um Martin, ein Überflieger aus ihrem Studiengang, der für sie zu schwärmen scheint.

Das Cover ist ziemlich mädchenhaft mit der rosa Skyline gestaltet, allerdings passt es irgendwie zum Buch und würde mich in der Buchhandlung dazu bringen, mir den Klappentext durchzulesen. Allerdings ist das Buch gar nicht so oberflächlich und mädchenhaft kitschig, wie das Cover einen glauben lassen will. Also lasst euch davon nicht abschrecken!
Der Schreibstil ist locker, frisch und lässt sich gut lesen. Das Ganze ist aus Lucas Sicht erzählt, so dass man sie trotz ihrer Macken schnell lieb gewinnt und sie so manches Mal am liebsten schütteln möchte. Die Charaktere sind alle total authentisch und mehr oder weniger sympathisch. Sie ist so wunderbar unperfekt: Hat Problemstellen, wie so mancher auch, nicht immer ein großes Selbstbewusstsein und eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (Zöliakie), die alles mit den Dates und so komplizierter macht.
Als Leser war ich sofort wie mittendrin und hatte gleich den ersten und nicht letzten Fremdschäm-Moment, von denen es einige im Buch gibt. Doch trotzdem ist es immer wieder humorvoll und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz! An einigen Stellen sind bei mir Tränen geflossen und bei anderen hatte ich ein fettes Grinsen auf den Lippen.
Das Ende war zur richtigen Zeit, gut gewählt und trotz Fortsetzung in sich abgeschlossen.

Zusammenfassend gesagt:
Trotz einiger Fremd-Schäm-Momente ein wunderbar humorvolles und auch gefühlvolles Buch, das tiefgründiger war als gedacht! Hat mir so gut gefallen, dass ich es gleich noch einmal gelesen habe, deshalb gibt es eine Leseempfehlung von Herzen!

Veröffentlicht am 24.04.2017

Mitreißender Auftakt der Daughters of Darkness

Daughters of Darkness – Scarlett
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„Daughters of Darkness – Scarlett“ von Bianca Iosivoni (12,99€, erschienen am 26.02.16 bei Romance Edition)

Auftragskillerin Scarlett Morrington trifft nach einem erfolgreichen Job unerwartet auf den ...

„Daughters of Darkness – Scarlett“ von Bianca Iosivoni (12,99€, erschienen am 26.02.16 bei Romance Edition)

Auftragskillerin Scarlett Morrington trifft nach einem erfolgreichen Job unerwartet auf den HUNTERS-Agent Garrett Winter, der vor einigen Monaten selbst ihr Ziel war. Doch nachdem sie erfuhr, dass er unschuldig war, rettete sie ihm stattdessen das Leben. Nun ist Garrett auf der Suche nach dem Auftraggeber, während Scarlett ebenfalls auf der Suche nach etwas ist. Wird sie sich auf einen Deal mit ihm einlassen?

Der Einstieg in die Geschichte war aufgrund des tollen Schreibstils der Autorin einerseits leicht, denn man ist direkt von der ersten Seite total gefesselt, wie mitten in der Handlung. Andererseits wurden am Anfang viele neue Namen eingeführt, über die ich anfangs kaum einen Überblick hatte, aber das legt sich schnell wieder und man kann sich auf die wichtigen Charaktere konzentrieren. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich bei diesem Buch um eine Art „Spin off“ der HUNTERS-Reihe der Autorin handelt. Aber man kann das Buch auch ohne Vorkenntnis lesen, wie ich es getan habe. Allerdings bin ich so begeistert von dem Schreibstil, den Charakteren, dem Universum, das die Autorin geschaffen hat und der Art und Weise, wie sie die Spannung aufrecht zu halten weiß, dass ich mir auch die Vorgänger-Reihe zu legen werde.
Das Cover zeigt die Beine einer Frau auf High Heels mit einer Pistole auf einer dunklen, verlassenen Straße. Es vermittelt gleich die richtige Stimmung. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Scarlett und Garrett erzählt und so gewinnt man die beiden sogar richtig lieb! Beide sind authentisch und haben beide ihr Päckchen zu tragen. Besonders gut hat mir gefallen, dass Scarlett so eine starke Frau ist und nicht beschützt werden muss. Dennoch erscheint sie nicht hartherzig, sondern auch gefühlvoll mit Moralvorstellungen trotz ihres Berufs als Auftragskillerin.
Die prickelnde Stimmung zwischen Scarlett und Garrett war für mich als Leser nahezu greifbar und packend zu lesen. Die Autorin hat genau das richtige Maß an Details und Stimmung gefunden, um die erotischen Szenen zwischen ihnen sinnlich zu gestalten ohne, dass es über Seiten hinweg zog, oder ohne sich in Details zu verlieren.
Die Spannung spitzt sich nicht nur zum Ende hin zu, sondern für den Leser gibt es immer wieder zum Fingernägel-runter-kauende-Momente auch schon Mitten im Buch. Das Buch war dadurch kaum aus der Hand zu legen, auch wenn die Seiten im Taschenbuch sehr eng und klein beschrieben sind. Neben der Spannung gibt es auch immer mal wieder emotionalere Szenen, die mir stellenweise sogar die Tränen in die Augen getrieben haben.
Das Ende war für als Leser zufriedenstellend und zum richtigen Zeitpunkt gewählt. Obwohl die Geschichte in sich abgeschlossen ist, geht es natürlich weiter mit den „Daughters of Darkness“. Der zweite Teil soll im Herbst 2016 erscheinen, wir dürfen also gespannt sein.

Zusammenfassend gesagt:
Ein sehr empfehlenswertes Buch über eine starke Frau, mit nervenzerreißender Spannung, fesselndem Schreibstil und prickelnder Erotik. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und kann es euch nur ans Herz legen! Lest es!