Wenig neues, aber ganz viel Gefühl
Looking for Hope„Looking for Hope“ von Colleen Hoover (9,95€, erschienen am 01.04.15 im „Deutscher Taschenbuch Verlag“ (dtv))
Dean Holder, genannt Holder, hat nach dem Selbstmord seiner Zwillingsschwester Leslie das ...
„Looking for Hope“ von Colleen Hoover (9,95€, erschienen am 01.04.15 im „Deutscher Taschenbuch Verlag“ (dtv))
Dean Holder, genannt Holder, hat nach dem Selbstmord seiner Zwillingsschwester Leslie das Leben aus den Augen verloren und sich durch Ausraster und Prügeleien den Ruf des Bad Boys zugelegt. Auch der Verlust einer Freundin aus Kindertagen, die vor seinen Augen entführt wurde, macht ihm zu schaffen. Als er im Supermarkt auf Sky trifft, die Hope (dem Mädchen aus Kindertagen) ähnlich sieht, muss er sie unbedingt kennen lernen. So langsam beginnt er aber zu hoffen, dass sie wirklich nur Sky ist.
Nachdem Colleen Hoover in dem Vorgänger-Roman die Liebesgeschichte aus der Sicht von Sky erzählt hat, erfahren wir nun, wie es in Holder aussieht. Grundsätzlich ist es die gleiche Geschichte, keine Fortsetzung. Bei mir ist es nun ein halbes Jahr her, dass ich die Geschichte aus Skys Sicht gelesen hatte, deshalb haben mich die Wiederholungen nicht sehr gestört. Den englischen Titel „Losing Hope“ finde ich persönlicher passender, weil gerade in diesem Buch die Hoffnung mehrdeutig ist.
Das Cover zeigt einen jungen Mann, der nachdenklich/erschöpft aussieht. Ich vermute mal, dass das Holder sein soll. Das Cover passt gut zur Geschichte, die noch vor Leslies Selbstmord beginnt. Danach schreibt Holder ihr Briefe in ein Tagebuch. Die Kapitel sind so unregelmäßig abwechselnd in Tagebuchform oder normal aus Holders Sicht geschrieben. Gerade am Anfang hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte etwas schleppend in Gang kam, weil ich die Hintergrund Informationen schon aus dem ersten Teil kannte. Als sich Holder und Sky dann endlich trafen, kam die Geschichte endlich in Schwung. Dennoch war es interessant den Hintergrund von Holder zu erfahren, der im Nachhinein im Teil eins wirklich zu kurz kommt. So konnte man all das Leid, die Schuldgefühle am Tod von Leslie, die Wut und all die Altlasten aus der Vergangenheit viel besser nachempfinden.
Wie aus den Vorgänger-Büchern bekannt, schreibt die Autorin emotional sehr mitreißen, so dass man als Leser an den traurigen Stellen eine Kloß im Hals und Tränen in den Augen hat oder mit Sky dahin schmilzt, wenn es romantisch wird. Im Gegensatz zur Will&Layken-Reihe sind diese beiden Bücher kaum kitschig, aber dennoch mit Tiefgang, so dass man es nicht mehr aus der Hand lagen kann.
Das Ende ist gut gewählt und lässt genug Raum zum Träumen für die beiden. Eine Leseempfehlung gibt es für alle, die das erste Buch noch gar nicht oder schon vor einiger Zeit gelesen haben; eine Kaufempfehlung nur für Fans.
Zusammenfassend gesagt:
Wie von Colleen Hoover gewöhnt, ein emotional sehr mitreißendes Buch mit tollem Schreibstil und sehr sympathischen Charakteren. Von der Handlung her allerdings wenig Neues.