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Veröffentlicht am 29.03.2021

Nackt, ehrlich, unterhaltsam, großartig

Career Suicide
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Ich habe nie viel von Tokio Hotel gehalten, weil es mir egal war. Das gleiche Baujahr hat ja noch lange nichts zu heißen. Als der Hype kam, so viele Jahre zuvor gefühlt, war ich auf einer ganz anderen ...

Ich habe nie viel von Tokio Hotel gehalten, weil es mir egal war. Das gleiche Baujahr hat ja noch lange nichts zu heißen. Als der Hype kam, so viele Jahre zuvor gefühlt, war ich auf einer ganz anderen Wolke und sah das nur von weit weg. Dass das aber alles nicht gesund sein kann, war mir schon damals klar, hatte ich es bei so vielen meiner Idole zuvor schon beobachtet. Die Musik war halt einfach nicht meins, deswegen war ich da ohnehin außenvor.
Ganz anders heute. Die Musik ist immer noch nicht ganz meins, aber der Mensch hinter Bill ist, wie ich, erwachsen geworden, die Blickwinkel haben sich geändert, „man geht anders an Dinge ran“. Er ist immer noch durchgeknallt und vielleicht auch ein bisschen drüber, aber mittlerweile „darf“ man das und es zeichnet ihn aus. Genau das, was diese ganzen Hinterweltler brauchen. Kaum zu fassen, dass man einem jungen Kind damals schon so viel Hass entgegen schmetterte, nur, weil er anders aussah. Aber was will man von einer Gesellschaft wie Deutschland auch anderes erwarten. Hier sind schon immer alle irgendwie konservativer. Was hat uns die Kirche doch versaut und zu Weltfremden werden lassen!
Dieses Buch ist großartig! Ich kann es gar nicht anders beschreiben. Mir gefällt, dass Bill sich quasi auf diesen knapp 400 Seiten „nackt“ auszieht. Er hat so eine krasse Persönlichkeit, die man damals versucht hat zu verstecken, dass ich glaube, man hat mir ein Brett vor den Kopf geschlagen, weil das eben alles nicht zur deutschen „Mentalität“ gepasst hat und man uns Kinder davon fernhielt. Umso beeindruckender finde ich, dass hier alles knallhart und ehrlich erzählt wird! Und ja, auch ALLE Worte und die feuchten Mösen sind genau am richtigen Platz. Sogar das Vorwort von dem Stuckrad-Typ war einfach nur phänomenal! Genau SO muss ein Vorwort zu einer Biographie sein. Und nicht immer dieses Dahingeplätscher, als würde man eigentlich drauf scheißen, was drin steht, Hauptsache seinen Senf dazugeben.
Ob Bill arrogant rüberkommt, ich denke das liegt ganz eindeutig am Blickwinkel. Er ist genau der, der er sein will und das ist doch das Wichtigste, oder? Man könnte jetzt sagen, er überschätze sich selbst und dieses alberne Geschwafel, was man sonst so liest. Aber, NEIN, ganz eindeutig hat er es geschafft, aus dieser ganzen konservativen Deutschlandkacke rauszukommen und für sich selbst seinen Frieden zu finden. Und genau das ist es, was mich so sehr beeindruckt!
Ich bin jedenfalls beeindruckt über diese erstaunliche Entwicklung und ich hoffe, dass man es zukünftigen Kindern, die anders sind, einfacher gestaltet, als sie gleich auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. ANDERS SEIN IST GUT! Nicht zuletzt waren die größten Freigeister und Künstler der Geschichte „anders“.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Nimmt Kindern die Angst vorm Doktor

Die kleine Spinne Widerlich - Besuch beim Doktor
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Ein wirklich schönes Buch und ich liebe ja die Illustrationen von der kleinen Spinne. Es ist schon faszinierend, wie Kinder „echte“ Spinnen total ekelhaft finden, aber bei dieser hier flippen sie völlig ...

Ein wirklich schönes Buch und ich liebe ja die Illustrationen von der kleinen Spinne. Es ist schon faszinierend, wie Kinder „echte“ Spinnen total ekelhaft finden, aber bei dieser hier flippen sie völlig aus und sind Feuer und Flamme.
Am besten haben mir außer die Illustrationen noch die ganzen Erklärungen gefallen. Das Stethoskop beispielsweise. Denn welches Kind weiß schon, was das sein soll und was genau man damit macht.
Ein wirklich schönes Kinderbuch, auch für die Kleinsten. Als Gute-Nacht-Geschichte hervorragend geeignet, wenn die Aufmerksamkeitsspanne noch gering ist und viel mehr auf Bilder geachtet wird. Eine Wohltat für jedes Kinderzimmer und eine wundervolle Ergänzung für jede Kinderbibliothek.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Nicht nur Regal, auch Geschichte

Bücherliebe – Was Bücherregale über uns verraten
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Ein wirklich tolles Buch über die Geschichte des Bücherregals, des #Shelfie, des Billy Regals und allerhand interessante geschichtliche Fakten zu sehr bekannten Bibliophilen und Autoren.
In welcher Variante ...

Ein wirklich tolles Buch über die Geschichte des Bücherregals, des #Shelfie, des Billy Regals und allerhand interessante geschichtliche Fakten zu sehr bekannten Bibliophilen und Autoren.
In welcher Variante räumt ihr eure Bücher ein? Hier gibt es Inspiration! Ihr wollt wissen, wer die meisten Bücher gesammelt hat? Hier erfahrt ihr alles… Sogar Napoleon war ein Sammler und hat auf dem Schlachtfeld 1000 Bücher bei sich gehabt, um darin nachschlagen zu können, wenn es notwendig wird. Ganz dicht war der ja wohl nicht, denn ich bezweifle, dass die Schlacht mal eben unterbrochen wird, nur weil der werte Napoleon mal eben kurz was nachschlagen muss. Aber so hat jeder seine Eigenarten.
Ob Lagerfeld, Napoleon, Oscar Wilde oder wer auch immer, hier bekommen wir antworten zu deren Sammelleidenschaft und was sie so gelesen haben. Sogar Al Qaida Obermufti Bin Laden war Leser, allerdings nicht zum Vergnügen, wie sich herausstellte.
Ich habe viel gelernt, gelacht und war tatsächlich sehr erstaunt über so manche Fakten. Nie hätte ich erwartet, dass Mr. Donald Trump ernsthaft NEUNZEHN Bücher geschrieben hat. Oder das Enid Blyton fast schon die achthundert geknackt hat. Dagegen stinkt Stephan King mit seinen sechsundzwanzig Bücher ganz schön ab, wenn man alle daneben stellt.
Ich hatte jedenfalls sehr viel Spaß beim Erkunden anderer Bücherregale und ich würde mir tatsächlich mehr davon wünschen, denn was gibt es Schöneres als Bücher über Bücher?

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Ein süßes, aber anstrengendes Abenteuer

Die Seepferdchen-Bande. Gomi tanzt aus der Reihe
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Wir lernen den Erzähler kennen, der irgendwie sehr eigen ist und dann im Anschluss die Protagonistin GOMI. Gomi ist der Inbegriff einer Seepferdchen-Zicke. Sie will etwas? Sie bekommt es. Und wehe, wenn ...

Wir lernen den Erzähler kennen, der irgendwie sehr eigen ist und dann im Anschluss die Protagonistin GOMI. Gomi ist der Inbegriff einer Seepferdchen-Zicke. Sie will etwas? Sie bekommt es. Und wehe, wenn nicht. Ihre beiden Freundinnen Schnebbi und Plicki sind da genau das Gegenteil.
Gomi hat also keine Lust auf Tanzen also widersetzt sie sich der Lehrerin und haut ab. Ihre Freundinnen zieht sie da direkt mit rein, also folgen ihr beide. Für mich persönlich jetzt nicht das beste Vorbild für ein Kind.
Ja, die freche Art von Gomi ist ganz reizend, aber wenn sie dann ihre zickigen Momente hat, ist es nur anstrengend. Schnebbi ist eigentlich nur am fressen und ist sowieso bei allem dabei, was Gomi sagt, also quasi der Mitläufer. Und dann kommt Plicki als „Gewissen“ um die Ecke, denn die hat vor allem Angst und überdenkt nochmal alles 1000 mal.
Die Kombination der drei ist sehr gewöhnungsbedürftig und zwischenzeitlich wirklich anstrengend. Ja, Kinder sollen aus der Reihe tanzen und sich nicht anpassen müssen, aber das hier sehe ich nicht als geeignete Grundschullektüre. Umso schöner sind die Illustrationen, die im Buch jede Seite zieren. Das Cover mit seinen Glitzerapplikationen ist ebenfalls wirklich ein Hingucker.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Eine übereifrige Fee

Maxi von Phlip (1). Vorsicht, Wunschfee!
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Paula und ihr Papa haben einen Trödelladen und in diesem entdeckt sie eine gammelige grüne Flasche. Nur dass diese Flasche eben keine gewöhnliche Flasche ist, sondern einen Gast beherbergt. Maxi von Phlip, ...

Paula und ihr Papa haben einen Trödelladen und in diesem entdeckt sie eine gammelige grüne Flasche. Nur dass diese Flasche eben keine gewöhnliche Flasche ist, sondern einen Gast beherbergt. Maxi von Phlip, ehemalige Wunschfee, wurde dort zu „Hausarrest“ eingesperrt, bis sie gefudnen wird. Und tadaaaa, Paula hat jetzt eine Flaschenfee, die nur Gutes für sie tun soll und damit dann wieder eine Wunschfee werden kann.
Leider ist sie jedoch so trottelig, dass es gar nicht so einfach für sie wird. Eigentlich verursacht sie ständig Chaos, aber auf eine recht liebenswerte Art Weise. Mich hat allerdings das „Kuschen“ vor Belle tierisch gestört. Paula wird gemobbt und wehrt sich nicht und sagt es niemandem und lässt es über sich ergehen, fühlt sich jedoch total mies.
Kein schönes Vorbild für junge Kinder, die vielleicht das Gleiche durchmachen müssen. Sehr schade muss ich zugeben, hat die Story doch so ein tolles Potential. Ich hoffe, in den nächsten Folgen wird das mehr und besser ausgebaut.

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