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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2021

Eine klare Leseempfehlung

Everything I Ever Needed
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In „Everything I ever needed“ geht es um Dexter und Ava, die zusammen an der Preston University studieren. Jeder der beiden hat sein eigenes Päckchen zu tragen, Ava lebt mit einem neuen Herz und Dexter ...

In „Everything I ever needed“ geht es um Dexter und Ava, die zusammen an der Preston University studieren. Jeder der beiden hat sein eigenes Päckchen zu tragen, Ava lebt mit einem neuen Herz und Dexter kämpft mit Dämonen aus seiner Vergangenheit. Dennoch fühlen sich die beiden zueinander angezogen, doch etwas steht ihrer Liebe im Weg…

Der Schreibstil von Kim Nina Ocker ist sehr angenehm zu lesen, ich mochte sowohl die lebendigen Dialoge als auch die tiefgründigen Gedanken der Protagonisten. Mir hat auch gefallen, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wurde, denn es spoilerte den Plot nicht, der Twist hatte nämlich weniger mit den Gefühlen der Protagonisten zu tun und mehr mit einem anderen Element, das den Leser bis zum Ende auf die Folter spannte.
Zudem übte das Buch einen unglaublich krassen Suchtfaktor auf mich aus, da die Kapitel immer mit kleinen Cliffhangern endeten und ich deshalb nicht anders konnte als weiterzulesen und ein Kapitel nach dem anderen zu verschlingen.


Die angesprochenen Themen berührten mich und vor allem das Thema Organspende hat die Autorin unfassbar gut umgesetzt. Es war ein wichtiger Teil der Geschichte, aber wirkte trotzdem an keiner Stelle künstlich bzw. gewollt und verlieh der Storyline auch keine zu kitschige Note, was mir sonst oft bei Liebesgeschichten auffällt, in denen Organspenden eine Rolle spielen.
Bei einem Punkt wurde ich leider enttäuscht, ich hatte mir abgesehen von dem Thema Organspende noch Fokus auf Dexters Alkohol- und Drogenproblem gewünscht. Dieses war nämlich schon ein wesentlicher Bestandteil des ersten Bandes, weshalb ich dachte, dass es im zweiten bestimmt ausführlich behandelt werden würde. Wahrscheinlich hatte ich aber durch den ersten Band die falschen Erwartungen, denn es wurde ja schon angesprochen, nur nicht so tiefgehend, wie ich mir erhofft hatte.

Ava als Protagonistin war durchaus vielschichtig, jedoch kommt es mir im Nachhinein so vor, als wenn der/die Leser/in sie nie wirklich kennengelernt hat. Man kannte ihre Grundcharakterzüge, aber wenig ihrer tiefergehenden Gedanken. Im ersten Drittel beschränkten sich ihre Gedanken dazu nur auf ihre Sorgen und Zweifel gegenüber Nathan. Die Art und Weise, wie Nathan in das Buch eingebaut wurde gefiel mir leider gar nicht. Am Anfang führte Ava eine absolut toxische Beziehung mit ihm, die mit einem Betrug von beiden Seiten endete. Dieser wurde für mich auch etwas zu harmlos dargestellt, zumindest was Avas angeht, denn auch wenn sie Dexter nur geküsst hat, war es trotzdem nicht in Ordnung und ich hätte mir mehr Deutlichkeit bezüglich des Themas gewünscht. Jedenfalls war ich erleichtert, als es endlich zur Trennung von Ava und Nathan kam, danach verschwand Nathan aber komplett von der Bildfläche, was ich irgendwie als unauthentisch empfand. Die beiden hätten sich wenigstens noch am Campus über den Weg laufen können, eine Aussprache am Ende wäre natürlich auch schön gewesen, jedoch hätte mir Nathans Auftauchen in einigen Szenen im Hintergrund schon gereicht.
Doch zurück zu Ava, sie war eine sehr herzensgute und entschlossene Person, mir gefiel ihr Selbstbewusstsein, das immer mehr zunahm. Dadurch, dass der Fokus mehr auf Dexters Gefühlwelt lag, verlor ich den Anschluss zu Avas Gedanken ein wenig und muss nach wie vor sagen, dass ich nie tiefgehende Gedanken von ihr gelesen habe. Dennoch war sie mir nicht unsympathisch, ich hätte sie nur gerne näher kennengelernt.

Dexter war kompliziert. Und dabei meine ich in erster Linie nicht seinen Charakter, sondern seine Beziehung zu mir. Es kam einer Hass-Liebe schon ziemlich nahe, wobei die Liebe definitiv gewann. Ich liebte es, dass er ungefiltert sprach und genauso dachte, ich liebte aber auch seine schmutzigen und frechen Sprüche, dafür hasste ich sein besitzergreifendes Verhalten, wobei es auch schon süß war. Vor allem im letzten Drittel konnte er mich dafür vollkommen überzeugen, denn seine Gedanken berührten mich. Die Art, wie er dachte, dieses leicht selbstzerstörerische Gedankengut in Kombination mit Trauer, Wut, Zweifel und Angst sorgte dafür, dass ich ihn einfach in den Arm nehmen wollte. Dexter öffnete sich im Laufe der Geschichte immer mehr, nicht nur Ava und seinen Freunden gegenüber, auch den Lesern und das fand ich unglaublich schön, denn man konnte seine Entwicklung mitverfolgen.

Die Protagonisten kamen erst relativ spät im Buch zusammen, was mich aber nicht störte, denn alles andere hätte sich nicht richtig angefühlt. Das hin und her konnte ich gut nachvollziehen, vor allem weil sich dieselben Situationen nicht immer wiederholten, sondern da immer neue Probleme auftraten. Das Ende könnte man als schnell abgehandelt oder kitschig sehen, mich hat es aber einfach nur emotional abgeholt. Bei den letzten Seiten konnte ich komplett abschalten und habe gemerkt, wie ich diese Geschichte vermissen werde. Die Szene am Friedhof hat mir förmlich die Kehle zugeschnürt, ich kann selber nicht in Worte fassen warum genau. Die Atmosphäre hat bei mir einfach viele Gefühle hervorgerufen.

Generell lebte das Buch meiner Meinung nach von Gefühlen. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass die Gefühle eher durch atmosphärische Beschreibungen und Gedanken der Protagonisten hervorgerufen wurden, denn die Gespräche waren meistens oberflächlich. Natürlich gab es auch tiefgründige Szenen zwischen den Protagonisten, jedoch dachten sie viel umfassender, als sie sprachen.

Insgesamt war die Geschichte eindrucksvoll und lebendig, doch vor allem sehr authentisch. Die Charaktere, sowohl die Protagonisten, als auch die Nebencharaktere, konnten mich mit ihrer Vielschichtigkeit für sich gewinnen und der Plot war in jeder Hinsicht überzeugen. Nur anfangs hatte ich einen etwas holprigen Start und noch Schwierigkeiten mit den Protagonisten, ansonsten überzeugte mich das Buch und ist eine klare Leseempfehlung.


  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 25.04.2021

Angenehmes Leseerlebnis, leider teilweise sehr oberflächlich

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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In der Geschichte geht es um Kyle, der nach einem fürchterlichen Autounfall die Liebe seines Lebens Kim verliert. Er droht in Schuldgefühlen und Trauer zu versinken, aber dann trifft er auf Marley. Auch ...

In der Geschichte geht es um Kyle, der nach einem fürchterlichen Autounfall die Liebe seines Lebens Kim verliert. Er droht in Schuldgefühlen und Trauer zu versinken, aber dann trifft er auf Marley. Auch diese kämpft mit denselben Gefühlen, da sie ebenfalls einen großen Verlust erlitten hat. Die beiden kommen sich näher, doch dann steht Kyle wieder kurz vor einem Verlust…

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und vor allem die Dialoge wirkten sehr lebendig, sowie authentisch auf mich. Dadurch hatte ich auch einen angenehmen Einstieg in die Geschichte. Die Kapitellänge konnte mich ebenfalls überzeugen, es lagen nicht zu lange Kapitel vor, die es einem leicht machten in der Geschichte zu versinken (Ganz nach dem Motto „just one more chapter“).
Die Storyline überraschte mich total, denn anfangs erinnerte sie eher an eine oberflächliche und klischeehafte High school story, doch je mehr ich las, desto mehr wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Die Autorin schaffte es schwere Themen, wie Trauerbewältigung, mit einer Leichtigkeit zu behandeln. Im Laufe des Buches bekam die Geschichte immer mehr Tiefgang, dennoch gingen mir einige Szenen etwas zu schnell. Oft hätte ich gerne einen noch tieferen Einblick in Kyles Gedankenwelt bekommen oder mir auch mehr Details über Marley gewünscht.
Etwas, das mir aber auf jeden Fall positiv auffiel, war die Sichtweise, aus der die Geschichte geschrieben war. Es war nur die Perspektive des männlichen Protagonisten, also von Kyle, was vor allem in Liebesromanen eher ungewöhnlich ist. Die Perspektive passte jedoch perfekt zum Geschehen und ich fand es sehr interessant alles aus Kyles Augen zu sehen, auch wenn es durch die sich andauernd wiederholenden gleichen Gedankengänge manchmal ein wenig einseitig wurde.

Kyle als Protagonisten mochte ich insgesamt dennoch sehr. Er hatte definitiv das Herz am richtigen Fleck und es gefiel mir, dass verschiedene Seiten von ihm dargestellt wurden und er nicht nur auf eine Facette, wie zum Beispiel den Tod von Kim, beschränkt wurde. Auch seine sich gelegentlich widersprechende Gedankengänge verfolgte ich überwiegend mit Faszination und konnte sein Verhalten meistens nachvollziehen.
Mit Marley fiel es mir deutlich schwerer, was wahrscheinlich daran lag, dass ich über sie einfach weniger wusste und sie nur durch Kyles Perspektive kennenlernte. Schon als man ihr das erste Mal begegnete kam sie mir komisch vor und ihre Sprechweise wirkte auf mich kaum authentisch. Dazu kommt, dass sie nur auf ihren Verlust beschränkt wurde und man ansonsten, im Gegensatz zu Kyle, wenige Eigenschaften oder Seiten von ihr kennenlernte. Dadurch erweckte sie die meiste Zeit über einen eher charakterschwachen Eindruck auf mich.
Die Beziehung zwischen Kyle und Marley wirkte auf mich ebenfalls holprig und irgendwie oberflächlich, die Themen wiederholten sich und es kam mir so vor, als ob die beiden nur zusammen sind, weil sie beide leiden. Das ist jetzt vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, jedoch hing bei vielen Begegnungen der beiden eine schwere Last auf den Szenen, ich hatte mir eher eine Leichtigkeit erhofft.

Die sich am Ende überschlagenden Ereignisse mochte ich, denn sie waren für mich größtenteils passend und nicht zu übertrieben eingebaut. Leider konnte mich dafür der Twist wenig fesseln und ich sah ihn schon voraus, sodass er mich nicht überraschte.
Die letzten Seiten des Buches waren emotional, nur hätte ich noch mehr Gefühle und Emotionen erwartet. Es kann gut sein, dass mich die Ereignisse teilweise kalt ließen, weil es eh klar war, dass Kyle und Marley am Ende zusammenkommen.

Trotz meiner Kritik habe ich das Lesen dieses Buches genossen und zumindest einen der Protagonisten sehr ins Herz geschlossen. An einigen Stellen fehlte mir zwar die Tiefe, nichtsdestotrotz bin ich voller Bewunderung für die Themen, die dieses Jugendbuch mit einer Leichtigkeit anspricht.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2021

Lebendiges Leseerlebnis, leider oft langatmig und nicht mitreißend

Die Stadt der Gaukler
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In dem Buch geht es um Riki und einen Wanderzirkus, welche durch die Spuren eines gestohlenen Karneolvogels (ein wichtiges Artefakt) in die Stadt der Gaukler finden. Dort werden sie Opfer eines Rachefeldzugs ...

In dem Buch geht es um Riki und einen Wanderzirkus, welche durch die Spuren eines gestohlenen Karneolvogels (ein wichtiges Artefakt) in die Stadt der Gaukler finden. Dort werden sie Opfer eines Rachefeldzugs gegen Ramiro, Rikis Geliebten und als wenn das nicht schon genug wäre, holt Ramiro auch noch seine Vergangenheit ein, sodass die Liebe zwischen ihm und Riki zu zerbrechen scheint.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass es sich hierbei um den zweiten Teil der Trilogie handelt, den ersten habe ich nicht gelesen. Die Bände hängen zwar zusammen, jedoch kann nach Aussage der Autorin Band 2 auch problemlos ohne die Vorkenntnisse aus dem ersten Band gelesen werden.
Ich hatte tatsächlich keinerlei Erwartungen an das Buch und war also offen für die Geschichte. Der Start fiel mir relativ schwer, ich brauchte einige Zeit, um mit den Charakteren und dem Setting warmzuwerden. Außerdem langweilten mich die ersten Kapitel ein bisschen, da sie sehr zäh waren und ich einfach nicht die Motivation hatte weiterzulesen.
Was mich anfangs ebenfalls aus persönlichen Vorlieben störte, war die personale Erzählweise. Zuerst wirkte sie sehr nüchtern auf mich und ich stellte mich auf eine emotionslose Geschichte ein, ich wurde aber positiv überrascht, denn tatsächlich schaffte es die Autorin trotz der Er-/Sie Perspektive mit einem lebendigen Schreibstil viele Gefühle zu vermitteln.
Die Thematik des Wanderzirkus empfand ich als sehr erfrischend und auch das Setting der Stadt der Gaukler gefiel mir nach anfänglichen Schwierigkeiten gut. Zudem war es interessant Einblicke in die viktorianische Kultur zu bekommen!

Bei den Charakteren brauchte ich definitiv Zeit, um sie einschätzen zu können und mir eine Meinung zu bilden. Bei einigen (wie beispielsweise Ianos) war ich mir selbst am Ende nicht sicher, wie ich sie einstufen sollte.
Zunächst aber zu den Protagonisten, die hier wahrscheinlich Riki und Ramiro oder vielleicht auch eher nur Riki waren. Dass aber alleine schon die Hauptcharaktere so schwer zu identifizieren sind, finde ich schade, denn die vielen verschiedenen Charaktere gefielen mir zwar, jedoch hätte man den Fokus möglicherweise mehr auf eine oder zwei bestimmte Personen legen können.
Riki mochte ich größtenteils, sie hatte eine sehr aufgeschlossene Art und war mir nur manchmal zu selbstmitleidig.
Ramiro hingegen war anfangs sogar ebenfalls noch sympathisch, im Laufe der Geschichte bekam ich jedoch eine immer schlechtere Meinung von ihm. Seine Art mit dem Betrug von Riki umzugehen war nicht nur absolut abstoßend, sondern vermittelte auch dem Leser ein falsches Bild. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sein Fehler NOCH mehr als etwas Negatives dargestellt werden würde.
Die restlichen Charaktere vom Wanderzirkus schloss ich in mein Herz, vor allem Dolores begeisterte mich mit ihrem herzensguten Wesen.
Mein absoluter Lieblingscharakter war definitiv Alessara, da sie so wichtige Werte verkörperte und einfach eine starke Frau war, die ich von ganzem Herzen bewundere. Außerdem war das Thema der Persönlichkeitsstörung, was bei ihr gegen Ende angesprochen wurde, sehr spannend und überraschte mich total.

Insgesamt konnte mich die Geschichte leider selten vollkommen fesseln, sodass mir die langsamen Passagen die Lust zum Weiterlesen nahmen. Dennoch mochte ich die Thematik und den Plot, es war kein Buch mit ultimativen Twists, aber dafür eine lebendiges und buntes Leseerlebnis

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Eine durchschnittliche Romantasy Geschichte

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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In dem Buch geht es um Quinn, die nach Vancouver zu ihrer Schwester zieht. Dort trifft sie auf Nathan, den sie sofort faszinierend findet. Doch hinter seiner mysteriösen Fassade befindet sich mehr als ...

In dem Buch geht es um Quinn, die nach Vancouver zu ihrer Schwester zieht. Dort trifft sie auf Nathan, den sie sofort faszinierend findet. Doch hinter seiner mysteriösen Fassade befindet sich mehr als Quinn dachte und es scheint so als wenn er auch mit ihr verbunden wäre, mit ihrem Tattoo und mit ihren Visionen. Er entführt sie in eine ganz andere Welt und sie lässt sich mitziehen.

Der Anfang konnte mich schon catchen, nur war er auch nicht unfassbar spannend und dieses Gefühl begleitete mich das ganze Buch über. Es gab kaum Stellen mit Suchtfaktor, die Geschichte entwickelte sich eher langsam und ruhig, ein wenig zu langsam für meinen Geschmack. Das Ende konnte mich dafür mitreißen, auch wenn ich es wegen der plötzlich überschlagenden Ereignisse eher als unrealistisch einstufen würde.
Den Schreibstil der Autorin mochte ich und er war das ganze Buch über angenehm zu lesen, jedoch war auch er (wie leider vieles andere) im Buch nicht überragend.
Das Thema und die von der Autorin erschaffene Welt waren dafür wirklich gut umgesetzt und die Idee mit den Spezies der Wandler und Sänger hatte eine Unverwechselbarkeit. Einige Zusammenhänge in der Geschichte wirkten auf mich manchmal zu gewollt und zu konstruiert, beispielsweise war jeder und jede, den/die die Protagonistin Quinn traf Teil von der mysteriösen Welt der Wandler und Sänger. Außerdem erwartete ich mehr Romance zwischen den Protagonisten in dem Buch und wurde in dieser Hinsicht enttäuscht…

Nun zu den Charakteren: Quinn gefiel mir im Allgemeinen, nur an einigen Stellen fand ich ihre durchgehende Akzeptanz und die dauerhafte Ruhe etwas unauthentisch. Bei ihr hätte ich mir also impulsivere Reaktionen und Aktionen gewünscht.
Nathan mochte ich das gesamte Buch über, seine Handlungen waren deutlich menschlicher sowie nachvollziehbarer, beispielsweise zog er sich auch mal zurück und schottete sich von der Welt ab, um seine Gedanken zu sortieren.
Tohmah schloss ich zwar in mein Herz, jedoch verwirrte mich sein Charakter extrem. Es passte für mich einfach nicht zusammen, dass er Quinns Sänger wurde und zudem spürte ich einige Funken zwischen den beiden, was mich aber irritierte, da ich eine Liebesgeschichte von Nathan und Quinn erwartete. Zum Glück entwickelte sich die Situation nicht zu einer Dreiecksbeziehung, was ich absolut nicht mag, dennoch war sie kurz davor.
Sam war für mich ein total frischer und sympathischer Charakter, ich mochte es ebenfalls, dass man ihn schon relativ früh und deshalb im Laufe der Geschichte gut kennenlernte.
Den Blaises‘ bin ich skeptisch gegenüber, da ich sie und ihren Tribe noch nicht ganz einschätzen kann. Bisher wirken sie eher arrogant und herzlos, allerdings kann ich mir bei einigen von ihnen, wie beispielsweise bei Gabriel vorstellen, dass es nur eine Maske ist und sie vielleicht doch das Herz am richtigen Fleck haben.
Was mich in diesem Buch störte war, dass einige Charaktere kurz angesprochen wurden, dann hingegen gar nicht mehr bzw. kaum erwähnt wurden oder sogar ganz von der Bildfläche verschwanden. Ein Beispiel dafür ist Maya und sie fand ich auf den ersten Seiten schon komisch und irgendwie sehr unnahbar.

Insgesamt gefiel mir das Buch trotz der Kritikpunkte gut, es war eine mysteriöse Geschichte mit starken Charakteren, von der ich mir nur manchmal ein wenig mehr Authentizität gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Eine wahre Enemies-to-lovers Geschichte

Dare to Trust
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In dem Buch geht es um Tori und Hayden, die sich von der High School kennen. Dort waren sie Feinde und trotzdem schloss Hayden Tori schon in sein Herz. Nun begegnen sich die beiden wieder und aus Rachelust ...

In dem Buch geht es um Tori und Hayden, die sich von der High School kennen. Dort waren sie Feinde und trotzdem schloss Hayden Tori schon in sein Herz. Nun begegnen sich die beiden wieder und aus Rachelust stellt Hayden Tori als Assistentin bei seinem Plattenlabel ein. Doch bald merkt er, dass Tori nicht mehr die ist, die er kannte und auch sie verliebt sich allmählich in ihn…

Ich hatte einen sehr angenehmen Einstieg in die Geschichte, die Storyline konnte mich sofort mitziehen auch wenn sie eher ruhig war. Auch der Schreibstil war toll, dadurch hatte ich einen flüssigen Lesefluss. Was mir ebenfalls gefallen hat war, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wurde, denn so hatte ich einen Einblick in die Gedankenwelt von Hayden und Tori.

Genauso abholen konnte mich das Thema enemies to lovers, die Entwicklung ging mir nicht zu schnell und wurde wirklich realistisch dargestellt. Das Setting des Plattenlabels und das Setting New York im Allgemeinen war interessant und gab der Geschichte einen Wiedererkennungswert.

Bei dem Aufbau muss ich (wie leider so oft) das Ende kritisieren, da die ganze Geschichte eher friedlich verlief und die letzten Kapitel dann voll mit Drama waren. Das Drama im Allgemeinen störte mich nicht, ich habe sogar auch darauf gewartet, aber es wurden in viel zu kurzer Zeit zu viele Themen angeschnitten und zu schnell abgehandelt. Dazu kommt, dass einige Plottwists für mich einfach weggelassen hätten werden können, da sie wenig zur Handlung beitrugen.
Ein weiterer Punkt, der mich am Ende störte, war der Kitsch. Natürlich ist es ein Liebesroman, den ich gelesen habe, dennoch wurde vor allem in den letzten Kapiteln gefühlt auf jeder Seite mit Komplimenten und Liebkosungen um sich geworfen.
Als letztes muss ich noch ein Ereignis nennen, das mich die Augen verdrehen lassen hat. Normalerweise bin ich kein Fan davon bestimmte Szenen als unrealistisch zu bezeichnen, aber hier war es leider wirklich der Fall. Wie viele Zufälle kann es denn geben? Und wie realistisch ist es, dass die Protagonistin Tori eine wildfremde Frau am Grab ihrer Eltern trifft, ihr ihre ganze Lebensgeschichte anvertraut und die Frau rien zufällig die perfekten Worte sagt, die Tori auf den richtigen Weg leiten? Dies wirkte auf mich einfach viel zu konstruiert und gewollt…

Nun aber zu den Charakteren: Die Protagonistin Tori war mir sympathisch, was auch daran lag, dass ich mich in vielen Fällen, wie z.B. bei ihrer Tierliebe, mit ihr identifizieren konnte. Zudem bewunderte ich ihre Entwicklung, die sehr krass war, jedoch nicht an Authentizität verlor. Ihr Schicksal machte sie zu einer sehr willensstarken Frau und ich las so gerne, wie sie sich im Laufe der Geschichte immer mehr öffnete.
Hayden war sehr liebevoll und gutherzig, nur trat er (vor allem in Szenen am Ende) als zu makellos und perfekt auf. Dieser Mann hat wirklich gefühlt keine einzige falsche Entscheidung getroffen, was für mich irgendwann einfach gruselig war und nach außen auch meiner Meinung nach ein falsches Bild vermittelt. Es wurde zwar nicht direkt ausgesprochen, dass Fehler unmenschlich ist und ich bin auch sicher es war nicht die Intention der Autorin dies zu rüberzubringen, aber unterbewusst kann sich das auf den Leser auswirken.
Dafür hatten die Nebencharaktere Ecken und Kanten, was Haydens Darstellung ein wenig ausgeglichen hat. Quinn und Dorian waren beide spannende Personen, vor allem von Dorian hätte ich gerne noch mehr erfahren, auch weil seine Persönlichkeit immer als sehr geheimnistuerisch beschrieben wurde.
Mein absoluter Lieblingscharakter war definitiv Donna, denn wie stark und bewundernswert ist diese Frau bitte?! Szenen mit ihr las ich einfach am liebsten und ihre liebevolle Art Tori gegenüber war absolut herzerwärmend.
Auch Kyle schloss ich in mein Herz, mir gefiel es generell, dass der schwere Alltag von Waisenkindern/Kindern, die schwere familiäre Verhältnisse haben beschrieben wurde.

Insgesamt konnte mich die Geschichte, wenn man über das Ende hinwegsieht, überzeugen. Die vermittelte Message, dass jeder Mensch sich verändern kann und eine zweite Chance verdient hat, mochte ich sehr.

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