Einem Traum folgt die Leidenschaft
In all seinen FarbenRobin Cooper ist seinem letzten Schuljahr. Beworben hat er sich an etlichen Schauspielschulen um ja seinem Traum als Schauspieler / Tänzer / Sänger nachgehen zu können. Doch entgegen aller Erwartungen ...
Robin Cooper ist seinem letzten Schuljahr. Beworben hat er sich an etlichen Schauspielschulen um ja seinem Traum als Schauspieler / Tänzer / Sänger nachgehen zu können. Doch entgegen aller Erwartungen hagelt es nur Absagen. Der Traum ist geplatzt. Seine Freunde versuchen ihn aufzumuntern und er entdeckt ungeahnte Leidenschaften. Das Drag.
Die Geschichte fährt sofort die ganz großen Geschütze aus. Man hat direkt eine Verbindung zu den Protagonisten der Story. Robin ist eine klassische Drama Queen. Auf der eine Seite ist er so zart und emotional. Lässt sich verbiegen für die scheinbare Liebe in seinem Leben, um es ihm Recht machen zu können. Auf der anderen Seite ist er impulsiv und Ich-bezogen. Vernachlässigt Freunde, um seinen eigenen Weg gehen zu können oder besser gesagt ihn finden zu können. Er verliert ein Stück weit seine non-romantischen Beziehungen aus den Augen. Fasziniert von seiner neuen Leidenschaft als Drag Queen durchzustarten.
Die exzentrischen Charaktere gefallen mir sehr gut. Lässt es den Leser in die Welt hinein tauchen und eröffnet es einen neuen Blickwinkel. Ich denke gerade, da der Autor selbst als Drag Queen auftritt, kommt es in der Geschichte so echt herüber. Man hat das Gefühl mitgenommen zu werden in die Welt des Drags. Man merkt, dass ein Autor sich nicht nur Sachen zusammenrecherchiert hat, sondern Erfahrungen mitbringt.
Sofort spürt man Robins tiefe Verbindungen, sei es zu seiner alleinerziehenden Mutter, die alles für ihn machen würde, oder zu seinen besten Freunden, die ihn in jeder Hinsicht unterstützen und für ihn da sind.
Die Ich-Perspektive sorgt dafür, dass man mittendrin ist in der Geschichte. Man fühlt den Schmerz von Robin. Man fühlt seine Hochgefühle. Seine Euphorie. Seine Traurigkeit. Seine Verliebtheit.
Anhand einer Dreiecks-Liebesbeziehungen werden wichtige Themen, wie beispielsweise, das Coming-Out thematisiert. Es gibt keine gestelzten Dialoge. Sie sind zwar manchmal etwas derb, jedoch zeigt gerade dies das Realitätsnahe.
Einziger Kritikpunkt: Im Verlauf der Geschichte wird mehrmals der Spannungsbogen aufgebaut, der zu viel zu schnell erreicht ist und genauso schnell wieder abflaut. Als Leserin bin ich manchmal nicht gleich dahinter gestiegen, wieso es davor kein Problem war und dann zu einem gemacht wurde. Hinzu kommt, so schnell wie dieses "Problem", innerhalb der Beziehungen von den Charaktere untereinander, aufgetaucht ist, waren sie plötzlich wieder verschwunden, nachdem Robin einen kleinen Gefühlsausbruch hatte.