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Veröffentlicht am 02.06.2020

Wenn Kinder anfangen zu Morden ...

Blutgott
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Die 19-jährige Mia sitzt allein im IC von Dortmund nach Frankfurt - nur leider wird sie am Ziel nur noch als Leiche ankommen. Während der Fahrt tritt eine Gruppe Minderjährige zu ihr ins Abteil - kurzer ...

Die 19-jährige Mia sitzt allein im IC von Dortmund nach Frankfurt - nur leider wird sie am Ziel nur noch als Leiche ankommen. Während der Fahrt tritt eine Gruppe Minderjährige zu ihr ins Abteil - kurzer Smalltalk, bis sie kurz danach brutal ermordet wird. Und niemand kennt die Beweggründe. Als kurze Zeit später der nächste Mord passiert - wieder sind es unter 14-Jährige - wird Clara Vidalis und ihr Team hinzugerufen. Ganz Deutschland ist in Angst und Schrecken - denn der "Blutgott" ruft im Dark Web Jugendliche auf, für ihn diese grausamen Taten durchzuführen, denn diese sind laut Gesetz noch nicht strafmündig. Ein Spiel auf Leben und Tod beginnt - werden sie den "Blutgott" rechtzeitig finden?

Dieses ist der 7.Thriller der Clara-Vidalis-Reihe - und wie auch die Vorgänger an Spannung, Blutrünstigkeit und beeindruckender Recherche zu den einzelnen Themen nicht zu übertreffen. Nichts für Zartbesaitete. Ich liebe den Schreibstil von Veit Etzold - einfache Sätze und kurze Kapitel bestückt mit so viel Hintergrundwissen. Einfach perfekt! Nicht nur das Thema Dark Web - auch viel Wissenswertes aus der Pathologie nimmt man als Leser mit. Die Protagonisten sind Jeder für sich einzigartig. Jeder hat seine Stärken und Schwächen - aber als Team sind sie unschlagbar.

Das Schöne an dieser Reihe ist, dass man die Bücher einzeln lesen kann - jedoch für das Verständnis und die Entwicklung der Figuren wäre es ratsam, die Bücher chronologisch zu lesen. Leider wird man bei diesem Teil mit einem Cliffhanger zurückgelassen ... trotzdem eine ganz klare Leseempfehlung für jeden Thriller-Fan, der es gerne auch mal etwas blutig mag :)

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Familienchaos deluxe!

Ich und meine Chaos-Brüder – Alarmstufe Umzug (Ich und meine Chaos-Brüder 1)
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Bela ist das mittlere Kind und lebt zusammen mit seinen Eltern und seinen zwei Brüdern in einer viel zu kleinen Wohnung. Da treten schon mal Probleme auf wie "Wo ist meine Hose?" und "Wer hat mein Spielzeug ...

Bela ist das mittlere Kind und lebt zusammen mit seinen Eltern und seinen zwei Brüdern in einer viel zu kleinen Wohnung. Da treten schon mal Probleme auf wie "Wo ist meine Hose?" und "Wer hat mein Spielzeug kaputt gemacht?" - denn schließlich muss sich Bela das Zimmer mit dem 5-jährigen Nesthäkchen Ben teilen. Henry, der Älteste der drei Brüder, versteht die Sorgen nicht und spielt alles mit seiner coolen Art runter. Da ihre Eltern die Wohnungsbesichtigungstermine meinst versaubeuteln, nimmt Bela selbst die Initiative in die Hand. Gemeinsam mit Henry entdecken sie eines Tages einen Aushang für eine schöne große Wohnung mit Garten - und schwupps, stehen sie auch schon bei Fr.Hartmann, der Vermieterin, vor der Tür. Ob Bela endlich sein eigenes Zimmer bekommt? Und wie kommt das "Einweihungsgeschenk", welches die Drei in mühevoller Kleinstarbeit basteln, bei den Eltern an?

Sarah Welk beschreibt in ihrem Buch "Ich und meine Chaosbrüder - Alarmstufe Umzug" wunderschön die alltäglichen Sorgen in einer Großfamilie. Grad die Probleme mit den Brüdern untereinander - und das sie im Ernstfall doch zusammen halten, hat mir sehr gut gefallen. Und auch die Auseinandersetzungen zwischen die Eltern - die Autorin beschreibt das wahre Leben. Die hippe Mama mit Second-Hand-Laden, die Smoothie's zum Frühstück trinkt oder den launigen Softwareentwickler-Papa, der meist nur Augen für seinen Laptop hat - einfach nur herrlich. Aber auch durch die bildliche Sprache und die schönen Illustrationen von Alexander von Knorre wird ein tolles Buch für kleine Erstleser geschaffen - egal ob Jungen oder Mädchen. Für mich war es definitiv nicht die letzte Reise zu den Chaos-Brüdern :)

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Veröffentlicht am 18.05.2020

"Bücher sind Lebensmittel"

Meine Inselbuchhandlung
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Petra Dittrich schreibt auf den knapp 150 Seiten über ihr Leben und die Erschaffung ihre kleinen Wohlfühloase in Gingst.

Als Inselkind im Haus mit Reetdach zwischen Schweinen, Enten und Ziegen und fünf ...

Petra Dittrich schreibt auf den knapp 150 Seiten über ihr Leben und die Erschaffung ihre kleinen Wohlfühloase in Gingst.

Als Inselkind im Haus mit Reetdach zwischen Schweinen, Enten und Ziegen und fünf Geschwistern großgeworden - als Pippi Langstrumpf von Samtens früh die Liebe zu Pferden und Büchern entdeckt. Die lustigen Abenteuer hat sie nicht nur in den Büchern erlebt, sondern auch draußen zwischen Ställen und Ostsee. Mit 16 Jahren treibt es sie nach Schwerin zur Ausbildung - und 2 Jahre später in die Hauptstadt Berlin - ohne Wohnung und mit ein paar "Kröten" in der Tasche, genießt Petra in vollen Zügen ihr Leben. Bis sie Ende 1990er - Jahre krank wird und für sich beschließt, wieder in die Heimat zu ziehen - den die Anonymität in der Großstadt hat sie krank gemacht.

Durch einen Zufall bekommt sie eine Anstellung in ihrer ersten Buchhandlung in Gingst - und immer mehr wird Petra klar, dass sie ihr Hobby gerne zum Beruf machen möchte.

Gemeinsam dürfen wir Teil in Petras Leben haben - offen und ehrlich erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend - das sie nichts ausgelassen hat, ihr Herz aber immer für die Küste geschlagen hat. Und welche Etappen sie nehmen musste, um endlich ihren eigenen kleinen Buchladen in Gingst eröffnen zu können.

Sehr hat mir gefallen, dass die Autorin zwischenzeitlich ihre Hitliste niedergeschrieben hat, Beispiel von ihren "Lieblingsplätzen auf Rügen", "den Lieblingsbüchern über Rügen" bis hin zu ihren persönlichen Bestsellern. Das lockerte die ganze Geschichte etwas auf und wurde gekrönt mit Fotos auf den letzten 10 Seiten.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit jeder Seite mehr Lust bekommen habe, nach Rügen zu fahren, um ihrer kleinen Buchhandlung einen Besuch abzustatten. Auch die Veranstaltungen oder Lesungen in der Kulturscheune klingen interessant. Man merkt, dass Petra von Kopf bis Fuß Buchhändlerin ist - und leider ist es traurig, dass es hiervon heutzutage nur noch sehr wenige gibt. Wie gerne hätte ich in meiner Nähe eine kleine Buchhandlung, in der ich einmal die Woche vor dem Alltag flüchten könnte?

Dieser Roman bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung für all diejenigen, die Bücher lieben :)

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Veröffentlicht am 15.05.2020

"Jeder kennt hier jeden"

Unter der Erde
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Elias Wilhelm Haack, 40-jähriger Fantasy-Bestsellerautor und seit 10 Jahren mit seiner hochintelligenten Frau Martha verheiratet, steckt zur Zeit in einer Schreibflaute. Da kommt die Einladung zum 90.Geburtstag ...

Elias Wilhelm Haack, 40-jähriger Fantasy-Bestsellerautor und seit 10 Jahren mit seiner hochintelligenten Frau Martha verheiratet, steckt zur Zeit in einer Schreibflaute. Da kommt die Einladung zum 90.Geburtstag seines Großvaters Wilhelm wie eine willkommende Ablenkung. Das einzige Problem - er hat ihn seit knapp 35 Jahren nicht mehr gesehen und kaum Erinnerungen an diesen Mann. Warum lädt er ihn also ausgerechnet nach so langer Zeit ein? Mit dieser Frage im Hinterkopf macht sich Elias auf den Weg in die Lausitz - besser gesagt in das kleine Dorf Volkow, welches dem Braunkohleabbau weichen soll. Plötzlich kommt der Wagen von der Straße ab - und Elias muss zu Fuß weiter. Endlich bei seinem Großvater ankommt, wird er schon von Wilhelm und den anderen Dorfbewohnern an der großen Kaffeetafel erwartet. Bei Käffchen und Kuchen wird der neuste Klatsch ausgetauscht - und Elias wird sofort Hilfe angeboten - und dabei wird Elias eines klar - in diesem Dorf "Kennt jeder jeden". Als einen Tag nach dem 90.Geburtstag auch noch Wilhelm tot zu Hause aufgefunden wird, steht sofort fest, dass Elias schuldig ist - und somit wird er gezwungen, weiterhin in diesem Dorf zu verweilen. Was er dort von Zeit zu Zeit erfährt, jagt ihm Gänsehaut ein - nicht nur ein unterirdisches Tunnelsystem, auch holt ihn die Vergangenheit wieder ein und er kann sich Stück für Stück immer mehr an seine Kindheit erinnern. Das Dorf und seine Bewohner haben ein Geheimnis - und Elias Aufgabe wird es sein, dieses zu lösen...

Da ich so viel Gutes von Stephan Ludwig und seiner "Zorn und Schröder" Reihe gehört und gelesen habe, habe ich es erstmal mit diesem Werk des Autors probiert, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist. Der Anfang hat mich ab der ersten Seite gefesselt - war ich doch neugierig, was das kleine Dorf für ein Geheimnis birgt. Die Bewohner sind allesamt skurill - ob die etwas leibige Betty, die sich wie Mutter Theresa aufspielt und für jedermann die Wohnung putzt und Essen kocht - oder der alkoholabhängige Pastor Geralf, der Nachts in seiner kleinen Kirche ominöse Gebete vor sich hin faselt. Die Beschreibungen der einzelnen Personen waren detailliert und sehr bildlich geschildert - nur leider konnte ich für niemanden Sympathie entwickeln - jeder war mir suspekt. Das die Geschichte verschiedene Zeitstränge hat - zum einen die Gegenwart, dann die Erinnerungen von Elias an seine Kindheit und Wilhelms Vergangenheit nach dem 2.Weltkrieg, lockerte alles etwas auf. Nur leider fehlte mir ab der Hälfte der Thriller-Effekt ... ganz zu schweigen von dem Ende, bei dem ich einfach nur mit dem Kopf schütteln konnte, weil es einfach nur unrealistisch war. Ich war lange schon nicht mehr so enttäuscht von einem Buch und habe mich über die geopferte Lesezeit geärgert.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

"Wie schön es ist, sauber zu sein!"

Das kleine Stinktier Riechtsogut
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Das kleine Stinktier Riechtsogut liebt die Reinlichkeit. Zum Leidwesen seiner Eltern, die die Hygiene so gar nicht verstehen können - schließlich ist er doch ein Stinktier und sollte jeden Tag seine Duftmarken ...

Das kleine Stinktier Riechtsogut liebt die Reinlichkeit. Zum Leidwesen seiner Eltern, die die Hygiene so gar nicht verstehen können - schließlich ist er doch ein Stinktier und sollte jeden Tag seine Duftmarken im Wald versprühen. Aber das kleine Stinktier hat darauf keine Lust und versteckt sich jeden Morgen vor dem Ausflug in den Wald. Dafür werden dann lieber die Haare gewaschen und mit Honigwachs frisiert oder im Lavendelparfüm gebadet. Das kleine Stinktier fragt sich eines Tages: Bin ich wirklich ein Stinktier? Erst ein Treffen mit dem Waschbären öffnet ihm die Augen. Und so ruft schon die nächste Matschepfütze nach ihm.

Ein wunderschönes Kinderbuch von Britta Sabbag mit zuckersüßen Illustrationen von Igor Lange. Ab der ersten Seite war ich verzaubert - auf jeder Seite ein so detailreiches Bild - nicht nur für die Kleinen eine Entdeckerreise in die Welt des kleinen Stinktieres. Perfekte Buchlänge, um sie abends im Bett den kleinen "Stinktieren" vorzulesen.

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