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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2024

Die Alttäufer

Wolfskinder
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Endlich hab ich mich mal wieder bei einem Buch gegruselt und zeitweise ein echt unwohles Gefühl im Nacken gehabt. Ein gutes Zeichen für einen Thriller würde ich sagen.
Die Story und das Setting in 'Wolfskinder' ...

Endlich hab ich mich mal wieder bei einem Buch gegruselt und zeitweise ein echt unwohles Gefühl im Nacken gehabt. Ein gutes Zeichen für einen Thriller würde ich sagen.
Die Story und das Setting in 'Wolfskinder' von Vera Buck ist wirklich gelungen.
Eine vermeidlich religiöse Gemeinschaft die abgeschottet von der Zivilisation in den Bergen, Schluchten und Wäldern haust.
Jacobsleiter ist eine kleine Kommune von Alttäufern am Rande des kleinen Örtchens Almenen. Dieser Zusammenschluss äußerst verschiedener Charaktere wird von den Dorfbewohnern mehr als misstrauisch beäugt. Besonders bekommen das Edith, Jesse und Rebekka die drei Teenager der Religionsgemeinschaft zu spüren. Ihre Lehrerin, Frau Bender, versucht zu helfen und stößt dabei auf Geheimnisse die üble Gefahren verbergen.
Smilla ist Volontärin in einem Medienunternehmen und hat vor 10 Jahren ihre beste Freundin Juli durch ungeklärten Umständen verloren. Sie gibt die Hoffnung nicht auf sie wiederzufinden. Juli ist eine von vielen vermissten Mädchen und Frauen in der näheren Umgebung.
Die Erzählung hat mich so gefesselt, in 2 Tagen war ich durch damit. Die kurzen Kapitel aus immer unterschiedlicher Sicht erzählt, lassen einen quasi durch die Seiten fliegen.
Ich habe mitgelitten, mich gegruselt und bis zum Schluss gerätselt wie es wohl enden mag.
In meinen Augen ein guter und spannender Thriller.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Eine starke Frau

Marschlande
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'Marschlande' von der Autorin Jarka Kubsova ist mir schon so oft aufgefallen und wegen der vielen begeisterten Stimmen landete es auf meiner Wunschliste.
Für mich eher ungewöhnlich ist, dass ich es als ...

'Marschlande' von der Autorin Jarka Kubsova ist mir schon so oft aufgefallen und wegen der vielen begeisterten Stimmen landete es auf meiner Wunschliste.
Für mich eher ungewöhnlich ist, dass ich es als Hörbuch gehört habe und was soll ich sagen...Es hat mir sehr gut gefallen.
Es spielt in zwei Zeitebenen und erzählt uns einmal die Geschichte von Abelke Bleken die im 16. Jahrhundert als alleinstehende Frau einen Hof führt. Schon die Tatsache eine selbstbewusste Frau zu sein die ohne einen Ehemann an ihrer Seite wunderbar klar kommt und erfolgreich ihren Lebensunterhalt bestreitet, schürt bei vielen Menschen in Abelkes Umgebung Unbehagen und Argwohn. Als sie auch noch mit wenig Verlust durch eine harte Zeit kommt, ist es komplett vorbei. Sie wird ausgegrenzt, unfair behandelt und der Hexerei bezichtigt.
Britta in der Jetztzeit hat zwar mit anderen Problemen zu kämpfen, aber auch sie erfährt eine Menge Ungerechtigkeit. Sie und die zwei Kinder sind ihrem Mann aus der Stadt raus aufs Land gefolgt. Die neue Umgebung bringt Unruhe in das Leben der kleinen Familie und Britta bemerkt das vieles nicht so läuft wie man es sich heutzutage als moderne Frau wünscht.
Sie stößt auf die Geschichte von Abelke Bleken und fängt an zu recherchieren.
Dieser Roman fesselt, lässt sich sehr gut hören und sicherlich genauso gut lesen.
Der Teil rund um Abelke hat mir am besten gefallen, mich berührt und gleichzeitig sehr wütend gemacht.
Das Nachwort ist ein sehr wichtiger Teil des Romans. Wie wenig man sich doch bisher Gedanken gemacht hat über das Thema Hexen und Hexenverfolgung. Was alles dahintersteckt und wie heftig es tatsächlich war und uns bis heute verfolgt ist erschreckend.
Ein tolles Buch welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Vom verlieren und wiederfinden

Die Halbwertszeit von Glück
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Mein Fazit gleich mal zu Beginn: Schöööön, einfach nur schön!
Bei diesem Buch passt bei mir so ziemlich alles zusammen. Es hat natürlich sofort die Coverliebe zugeschlagen, der Titel gefällt mir sehr, ...

Mein Fazit gleich mal zu Beginn: Schöööön, einfach nur schön!
Bei diesem Buch passt bei mir so ziemlich alles zusammen. Es hat natürlich sofort die Coverliebe zugeschlagen, der Titel gefällt mir sehr, ich mochte den Schreibstil und die Geschichte war einfach komplett mein Ding.
'Die Halbwertszeit von Glück' geschrieben von der sympathischen Autorin Louise Pelt ist in drei Handlungsstränge aufgeteilt.
Wir lernen Holly aus Los Angeles kennen. Eine junge Frau mit Träumen und Visionen die ein tragisches Unglück ziemlich aus der Bahn wirft.
Der zweite Handlungsstrang erzählt von Mylène. Sie wohnt in Paris und hat eigentlich gerade alles erreicht was sie sich gewünscht hat. Ein Startup welches recht gut ankommt, eine intakte Familie und einen Verlobten der Sie entgegen anderer Stimmen sehr glücklich macht. Ein Brief wirbelt ihr Leben regelrecht durcheinander und danach ist nichts mehr wie vorher...oder vielleicht doch.?
Die dritte im Bunde ist mein Lieblingscharakter Johanna. Sie hat sich nach einem Schicksalsschlag aus der Gesellschaft zurückgezogen und lebt in einer kleinen Hütte im Wald nahe der DDR Grenze. Eines Tages findet sie im Wald ein verletztes Mädchen und plötzlich hat sie wieder eine Verantwortung zu tragen.
Dieser Roman erzählt uns von der Vergänglichkeit des Glückes, aber auch davon das es nie ganz weg ist und in kleinen und großen Ereignissen doch oft zu einem zurückkehrt.
Ein sehr schönes Buch für das ich sehr, sehr gerne eine dicke Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Eine Reise zur Wahrheit

Trabant
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Ich muss zugeben ich habe erst sehr spät, eigentlich erst nach dem beenden des Buches den Titel verstanden. Da stand ich komplett auf dem Schlauch und habe an das Auto gedacht. Aber in 'Trabant' von dem ...

Ich muss zugeben ich habe erst sehr spät, eigentlich erst nach dem beenden des Buches den Titel verstanden. Da stand ich komplett auf dem Schlauch und habe an das Auto gedacht. Aber in 'Trabant' von dem Autor Stefan Sommer ist immer mal die Astronomie ein Thema und als ich mir die Definition gegoogelt habe, hat es Sinn gemacht.
Ein Trabant ist ein kompaktes, natürlich entstandenes astronomisches Objekt, das sich in einer Umlaufbahn um ein anderes, deutlich massereicheres Objekt befindet.
Genauso dreht sich unser Protagonist Georg um seine Eltern.
Eigentlich soll Georg auf der Hochzeit seines besten Freundes Vedad in Kroatien die Traurede halten, aber im nächsten Moment bringt eine SMS seines Vater ihn dazu in seinen Opel Corsa zu springen und sich auf den Rückweg nach München zu machen.
Auf der Fahrt denkt Georg über den Grund der sonderbaren SMS, seiner Vergangenheit, Kindheit und vorallem über seine Eltern und deren Beziehung nach. Was ist mit seinem Vater los...ist er krank, hat er eine Affäre oder ist er gar ein Geheimagent? Verrückte und weniger verrückte Theorien tun sich in Georgs Kopf auf, oft mit seinem Kumpel Vedad am Ohr, der ihm trotz Hochzeitstrubel sehr unterstützt.
Es ist keine klassisch erzählte Geschichte und hat auch kein klassisches Ende. Der Roman lässt mich zwar etwas grübelnd, aber auch zufrieden zurück. Ich weiß nicht ob ich mir alles so richtig zusammengereimt habe wie der Autor das beabsichtigt hat, aber ich habe das Buch gerne gelesen.
Ich mag Georg und hoffe sein Vater ist ein Geheimagent.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Schwere Kost

Sund
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Ich habe gerade 'Sund' von Laura Lichtblau beendet und bin etwas zwiegespalten in meiner Meinung dazu.
Ich fange erst einmal mit dem sehr schönen Cover an und wie wertig sich dieser, mit 134 Seiten recht ...

Ich habe gerade 'Sund' von Laura Lichtblau beendet und bin etwas zwiegespalten in meiner Meinung dazu.
Ich fange erst einmal mit dem sehr schönen Cover an und wie wertig sich dieser, mit 134 Seiten recht schmale Roman anfühlt.
Der Schreibstil ist sehr lyrisch und für mein empfinden kunstvoll geschrieben. Und das ist wohl auch der Knackpunkt...ich kann damit leider nicht viel anfangen. Ich habe im ganzen ersten Teil nicht wirklich verstanden was mir erzählt oder vermittelt werden soll. Auch das zwischen den Zeilen lesen fällt mir schwer. Wer oder was ist das Balg, warum wird da jemand Elch genannt und und und.
Der Teil um die Recherche nach dem Urgroßvater der Erzählerin war gut, sehr erschreckend und interessant. Er hat mich animiert einiges nachzulesen. Die Themen Euthanasie im nationalsozialistischen Kontext, Zwangssterilisierung, Frauen als Zuchtstuten, Menschenversuche und vieles mehr sollte nicht vergessen werden.
Aber wie schon erwähnt konnte mich die Erzählung drumherum leider nicht abholen.
Ich könnte darauf wetten das es viele Liebhaberinnen (das war auch interessant, es wurde alles in der weiblichen Form geschrieben und nur ein paar Ausnahmen gegendert) geben wird, die an so einem Roman Freude haben.
Mein Buch war es leider nicht.

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