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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2024

Die letzte Reise

Noto
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In dem Roman 'Noto' von dem Autor Adriano Sack erleben wir mit Konrad eine Reise durch seine Trauerbewältigung, eine Zeit der Rückblicke, der Zwiegespräche mit seinem verstorbenen Mann Adriano und dem ...

In dem Roman 'Noto' von dem Autor Adriano Sack erleben wir mit Konrad eine Reise durch seine Trauerbewältigung, eine Zeit der Rückblicke, der Zwiegespräche mit seinem verstorbenen Mann Adriano und dem vorsichtigen Blick in eine Zukunft ohne Ihn.
Konrad reist mit Santi, dem ehemaligen Mitbewohner von Adriano, nach Noto auf Sizilien. Mit im Gepäck etwas Asche von seinem Seelenpartner Adriano.
In Noto hatte sich das Paar auf dem Höhepunkt Ihrer Liebe den Traum eines Ferienhauses erfüllt, aber ist es noch ein Wohlfühlort wenn ein entscheidender Teil plötzlich fehlt?
Dieser Roman hat mir wirklich gut gefallen. Diese unverblümte, atmosphärische Sprache hat mich sehr schnell für sich eingenommen und in der Erzählung versinken lassen.
Ich mochte die schönen, sowie auch sehr ehrlichen und dadurch manchmal nicht so schönen Beschreibungen von Land und Leute. Normalerweise mache ich mir keine Notizen oder zitiere etwas, aber diese Stelle kann ich nicht vergessen, Seite 196:
Wenn ich mich frage, warum wir so lange ein Paar waren, was wir richtiger gemacht haben, als viele andere, denen das nicht gelingt, dann gibt es eine harte, ehrliche Antwort. Weil ich jeden Tag wusste, dass ich Dich verlassen kann. Nur deswegen konnte ich mich jeden Tag wieder für Dich entscheiden.
Ich weiß nicht warum, aber das berührt mich sehr.
Im Letzten Drittel hat das Buch mich dann leider etwas verloren, was ich wirklich schade fand. Das Ende allerdings hat mich wieder aufgefangen und somit beendet ich 'Noto' mit einem rundum guten Gefühl.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Ein unmoralisches Angebot

Trophäe
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Zum Inhalt selbst muss man denke ich nicht viel sagen...
Es geht um die Großwildjagt in Afrika, um einen Trophäenjäger namens Hunter White ( wie herrlich ironisch ) und um eins, zwei unmoralische Angebote ...

Zum Inhalt selbst muss man denke ich nicht viel sagen...
Es geht um die Großwildjagt in Afrika, um einen Trophäenjäger namens Hunter White ( wie herrlich ironisch ) und um eins, zwei unmoralische Angebote unter dem Deckmantel der Großherzigkeit eines Naturschützers getarnt.
Das Buch 'Trophäe' von der Autorin Gaea Schoeters ist ein Roman der langsam anfängt und zu Beginn einem fast schon sowas wie Verständnis für die Großwildjagt aufbringen lässt. Nach und nach entwickelt der Roman eine Sogwirkung und bringt uns durch diese konfusen und unethischen Moralvorstellungen schwer ins grübeln.
Die vielen Sequenzen zurück in Hunters Kindheit verführen einen dazu sein Verhalten zu entschuldigen.
Seine perverse Erregung kurz vorm töten wiederum ist so ekelhaft und holt einen ganz schnell in die Realität zurück. Der kurze Moment des Verstehens weicht einer großen Angewidertheit.
Dieses Buch lässt einen den Kopf schütteln bei soviel geballter Doppelmoral und regt gleichzeitig zum Nachdenken an.
Wer gerne auch mal 'unbequem' liest, dem kann ich diesen Roman sehr empfehlen...eine Erzählung die erst einmal im Kopf bleibt.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Die Alttäufer

Wolfskinder
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Endlich hab ich mich mal wieder bei einem Buch gegruselt und zeitweise ein echt unwohles Gefühl im Nacken gehabt. Ein gutes Zeichen für einen Thriller würde ich sagen.
Die Story und das Setting in 'Wolfskinder' ...

Endlich hab ich mich mal wieder bei einem Buch gegruselt und zeitweise ein echt unwohles Gefühl im Nacken gehabt. Ein gutes Zeichen für einen Thriller würde ich sagen.
Die Story und das Setting in 'Wolfskinder' von Vera Buck ist wirklich gelungen.
Eine vermeidlich religiöse Gemeinschaft die abgeschottet von der Zivilisation in den Bergen, Schluchten und Wäldern haust.
Jacobsleiter ist eine kleine Kommune von Alttäufern am Rande des kleinen Örtchens Almenen. Dieser Zusammenschluss äußerst verschiedener Charaktere wird von den Dorfbewohnern mehr als misstrauisch beäugt. Besonders bekommen das Edith, Jesse und Rebekka die drei Teenager der Religionsgemeinschaft zu spüren. Ihre Lehrerin, Frau Bender, versucht zu helfen und stößt dabei auf Geheimnisse die üble Gefahren verbergen.
Smilla ist Volontärin in einem Medienunternehmen und hat vor 10 Jahren ihre beste Freundin Juli durch ungeklärten Umständen verloren. Sie gibt die Hoffnung nicht auf sie wiederzufinden. Juli ist eine von vielen vermissten Mädchen und Frauen in der näheren Umgebung.
Die Erzählung hat mich so gefesselt, in 2 Tagen war ich durch damit. Die kurzen Kapitel aus immer unterschiedlicher Sicht erzählt, lassen einen quasi durch die Seiten fliegen.
Ich habe mitgelitten, mich gegruselt und bis zum Schluss gerätselt wie es wohl enden mag.
In meinen Augen ein guter und spannender Thriller.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Eine starke Frau

Marschlande
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'Marschlande' von der Autorin Jarka Kubsova ist mir schon so oft aufgefallen und wegen der vielen begeisterten Stimmen landete es auf meiner Wunschliste.
Für mich eher ungewöhnlich ist, dass ich es als ...

'Marschlande' von der Autorin Jarka Kubsova ist mir schon so oft aufgefallen und wegen der vielen begeisterten Stimmen landete es auf meiner Wunschliste.
Für mich eher ungewöhnlich ist, dass ich es als Hörbuch gehört habe und was soll ich sagen...Es hat mir sehr gut gefallen.
Es spielt in zwei Zeitebenen und erzählt uns einmal die Geschichte von Abelke Bleken die im 16. Jahrhundert als alleinstehende Frau einen Hof führt. Schon die Tatsache eine selbstbewusste Frau zu sein die ohne einen Ehemann an ihrer Seite wunderbar klar kommt und erfolgreich ihren Lebensunterhalt bestreitet, schürt bei vielen Menschen in Abelkes Umgebung Unbehagen und Argwohn. Als sie auch noch mit wenig Verlust durch eine harte Zeit kommt, ist es komplett vorbei. Sie wird ausgegrenzt, unfair behandelt und der Hexerei bezichtigt.
Britta in der Jetztzeit hat zwar mit anderen Problemen zu kämpfen, aber auch sie erfährt eine Menge Ungerechtigkeit. Sie und die zwei Kinder sind ihrem Mann aus der Stadt raus aufs Land gefolgt. Die neue Umgebung bringt Unruhe in das Leben der kleinen Familie und Britta bemerkt das vieles nicht so läuft wie man es sich heutzutage als moderne Frau wünscht.
Sie stößt auf die Geschichte von Abelke Bleken und fängt an zu recherchieren.
Dieser Roman fesselt, lässt sich sehr gut hören und sicherlich genauso gut lesen.
Der Teil rund um Abelke hat mir am besten gefallen, mich berührt und gleichzeitig sehr wütend gemacht.
Das Nachwort ist ein sehr wichtiger Teil des Romans. Wie wenig man sich doch bisher Gedanken gemacht hat über das Thema Hexen und Hexenverfolgung. Was alles dahintersteckt und wie heftig es tatsächlich war und uns bis heute verfolgt ist erschreckend.
Ein tolles Buch welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Vom verlieren und wiederfinden

Die Halbwertszeit von Glück
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Mein Fazit gleich mal zu Beginn: Schöööön, einfach nur schön!
Bei diesem Buch passt bei mir so ziemlich alles zusammen. Es hat natürlich sofort die Coverliebe zugeschlagen, der Titel gefällt mir sehr, ...

Mein Fazit gleich mal zu Beginn: Schöööön, einfach nur schön!
Bei diesem Buch passt bei mir so ziemlich alles zusammen. Es hat natürlich sofort die Coverliebe zugeschlagen, der Titel gefällt mir sehr, ich mochte den Schreibstil und die Geschichte war einfach komplett mein Ding.
'Die Halbwertszeit von Glück' geschrieben von der sympathischen Autorin Louise Pelt ist in drei Handlungsstränge aufgeteilt.
Wir lernen Holly aus Los Angeles kennen. Eine junge Frau mit Träumen und Visionen die ein tragisches Unglück ziemlich aus der Bahn wirft.
Der zweite Handlungsstrang erzählt von Mylène. Sie wohnt in Paris und hat eigentlich gerade alles erreicht was sie sich gewünscht hat. Ein Startup welches recht gut ankommt, eine intakte Familie und einen Verlobten der Sie entgegen anderer Stimmen sehr glücklich macht. Ein Brief wirbelt ihr Leben regelrecht durcheinander und danach ist nichts mehr wie vorher...oder vielleicht doch.?
Die dritte im Bunde ist mein Lieblingscharakter Johanna. Sie hat sich nach einem Schicksalsschlag aus der Gesellschaft zurückgezogen und lebt in einer kleinen Hütte im Wald nahe der DDR Grenze. Eines Tages findet sie im Wald ein verletztes Mädchen und plötzlich hat sie wieder eine Verantwortung zu tragen.
Dieser Roman erzählt uns von der Vergänglichkeit des Glückes, aber auch davon das es nie ganz weg ist und in kleinen und großen Ereignissen doch oft zu einem zurückkehrt.
Ein sehr schönes Buch für das ich sehr, sehr gerne eine dicke Leseempfehlung aussprechen.

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