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Veröffentlicht am 26.08.2019

Turbulente Polar-Expedition – manchmal ein bisschen viel auf einmal.

Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company
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Weihnachtstraditionen jenseits von Santa Claus.

Inhalt:
Freda weiß nicht, wie ihr geschieht, als sie sich nach einem mysteriösen Anruf mit ihrem Kater Mr Livingstone am Nordpol wiederfindet. Dort liegt ...

Weihnachtstraditionen jenseits von Santa Claus.

Inhalt:
Freda weiß nicht, wie ihr geschieht, als sie sich nach einem mysteriösen Anruf mit ihrem Kater Mr Livingstone am Nordpol wiederfindet. Dort liegt die Christmas Company, das moderne Großunternehmen des Weihnachtsmanns. Und genau der braucht Fredas Hilfe.
Anonyme Computerhacker und unheimliche Wintergeister bedrohen die Company.

Meinung:
Meine Umgebung hat mich etwas verunsichert beäugt, während ich dieses Buch gelesen habe, denn ich habe mein Vorabexemplar mitten im Sommer gelesen. Aber das war mir ziemlich egal, denn das Buch hat wirklich Spaß gemacht.

Die Protagonistin Freda ist zu Beginn noch eher verunsichert und auch ein bisschen zickig. Ich brauchte etwas, bis ich wirklich mit ihr warm geworden bin. Das könnte aber auch am arktischen Setting liegen. Denn das Buch spielt mitten im Winter am Nordpol. Frostig…

Besonders interessant fand ich an dem Buch, dass hier nicht nur der klassische, westliche Weihnachtsmann mit einer modernen Firma als Werkstatt auftritt. Es werden auch verschiedenste Wesen und Traditionen verwendet, die heute kaum noch bekannt sind.
Leider waren die Figuren aber so sehr in die Handlung eingespannt, dass kaum Zeit für nähere Erklärungen war. Die fand man dann erst ganz am Ende des Buches.

Für die Leserschaft ab 10 Jahren ist das Buch gut verständlich und flüssig geschrieben. Die Kapitel haben eine angenehme länge. Wobei ich eigentlich mit der magischen Zahl 24 gerechnet hatte. Aber das war wohl nix.
Die Figuren haben in mir häufiger gemischte Gefühle hervorgerufen. Sie verhalten sich zum Teil sehr widersprüchlich und haben allerlei Geheimnisse, die mir zu wenig beleuchtet wurden, und die auch ein Zusammenwachsen der Gruppe behindert haben.

Die Handlung war spannend und voll Fantasie. Da aber so viele Wesen auftreten, wirkt sie manchmal sehr voll und unübersichtlich. Darauf muss man sich einlassen. Man wird mit Freda einfach ins Abenteuer geschleudert und Erklärungen sind eher die Ausnahme.

Fazit:
“Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company” ist ein interessantes und spannendes Buch, das man am Besten in der Vorweihnachtszeit liest. Ich hätte mir ein paar mehr Erklärungen zu den Wesen während der Handlung gewünscht. Und auch den Figuren hätte mehr Zeit zur Entwicklung und zum Zusammenhalt geholfen. Aber insgesamt haben wir hier ein tolles Abenteuer für junge Leser.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Verzwickter Fall, aufbrausender Detektiv – netter Krimi, aber leider nicht mehr.

Arrowood - In den Gassen von London
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Erforschung der menschlichen Emotionen, statt Kunst der Deduktion.

Inhalt:
Privatdetektiv William Arrowood ist die Anlaufstelle für Tagelöhner und Straßenmädchen im armen South London. Voller Verachtung ...

Erforschung der menschlichen Emotionen, statt Kunst der Deduktion.

Inhalt:
Privatdetektiv William Arrowood ist die Anlaufstelle für Tagelöhner und Straßenmädchen im armen South London. Voller Verachtung blickt er über die Themse auf seinen berühmten Kollegen Sherlock Holmes. Doch auch Arrowoods neuester Fall scheint nicht geeignet zu sein, ihn berühmt zu machen: Eine junge Französin bittet darum, ihren verschwundenen Bruder aufzuspüren. Doch hinter dem simplen Auftrag verbergen sich weit mehr Geheimnisse und Leichen, als Arrowood für möglich hielt…

Meinung:
William Arrowood und Sherlock Holmes sind zwei Detektive im viktorianischen London, die sehr unterschiedliche Methoden für ihre Ermittlungen nutzen.
Für Arrowood ist Holmes Kunst der Deduktion nur das Aufbauschen völlig unwichtiger und nichts-sagender Kleinigkeiten. Menschenkenntnis und die Kunst Emotionen zu Lesen sind für ihn der bessere Weg zum Ziel.

Ich als Leser hatte allerdings eher das Gefühl, Arrowood überfällt seine Umwelt mit seinen eigenen Emotionen und provoziert so lange, bis seinem Gegenüber endlich etwas brauchbares heraus rutscht…
Lange Befragungen von Verdächtigen oder Informanten; wiederholte, langwierige Nachforschungen durch seinen Assistenten Burnett (der als Erzähler eigentlich den größten Anteil an den Ermittlungen hat) und nervtötende Wutausbrüche des übermäßig selbstbewussten Detektivs ziehen den Fall gehörig in die Länge.
Hinzu kommt, dass der Fall ziemlich verwickelt ist und durch immer wieder neue Wendungen an Spannung gewinnen soll. Das hat für mich leider nicht so gut funktioniert.
Ich wollte ab einem gewissen Punkt einfach nur, dass alles aufgelöst wird und der Fall endlich zu Ende ist.

Was mir dagegen war der Schreibstil. Er passt sehr gut zum Setting. Die Figuren drücken sich so aus, wie man es aus dieser Zeit erwartet und auch aus anderen Romanen kennt.
Die Beschreibung der verschiedenen Schauplätze ist anschaulich und detailreich. Teilweise hat man das Gefühl, man riecht und fühlt die feuchte Luft, den Pferdemist oder andere – manchmal eher unschöne – Dinge.

Fazit:
Ein atmosphärischer, sehr verzwickter Krimi, mit vielen Wendungen.
Wirkliche Spannung ist bei mir aber trotz allem nicht aufgekommen. Und der Protagonist hat schon ziemlich an meinen Nerven gezerrt.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Dunkle Schatten – strahlendes Ende

Alfengard
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Fantasy Coming-of-Age in detailreicher, faszinierender Welt.

Inhalt:
Die Sommerferien sind zu Ende und auf Johanna wartet der Alltag bei ihren Pflegeeltern.
Loup darf sie in die Welt der Menschen begleiten. ...

Fantasy Coming-of-Age in detailreicher, faszinierender Welt.

Inhalt:
Die Sommerferien sind zu Ende und auf Johanna wartet der Alltag bei ihren Pflegeeltern.
Loup darf sie in die Welt der Menschen begleiten. Doch es gibt einige Schwierigkeiten.
Dann wird ein Terroranschlag auf Johannas Schule verübt. Umgehend muss sie Deutschland verlassen, denn ihr Vater ist überzeugt, dass er ihr gegolten hat.
Aber ist sie in Alfengard wirklich sicher?

Meinung:
Ich durfte schon im ersten Teil “Die Bestie von Kamarra” nach Alfengard reisen.
Schon damals war ich von der detailreichen Welt von Autorin Yasmin El-Hakim fasziniert.
Daher ist mir der Einstieg in die Fortsetzung recht leicht gefallen.
Auch wenn das Buch zunächst "nur" in der normalen Welt spielt, erschafft die Autorin ein detailreiches Szenario, mit vielen interessante Nebenfiguren.

Die Protagonistin Johanna ist mir aus dem ersten Band in recht guter Erinnerung geblieben. Allerdings empfand ich sie diesmal als sehr viel pubertärer. Einerseits wirkt sie erwachsen und besonnen, doch dann zickt sie scheinbar unnötig herum. Naja, Teenager eben.
Was mich allerdings noch mehr irritiert hat, war das Johanna zwar ewig an Liebeskummer zu knabbern hat, dagegen ein traumatisches, gewalttätiges Ereignis sie nur sehr kurz aus der Bahn wirft. So verquer kann dann auch ein Teeny nicht sein…

Yasmin El-Hakim nimmt sich auch diesmal wieder sehr viel Zeit für das Leben und die Bewohner von Alfengard. Wir lernen das Schulsystem kennen, erfahren mehr über die Lebensweise einiger Völker. Leider ging für mich dabei wieder der Spannungsbogen verloren.
Als es im letzten drittel des Buches zu einigen dramatischen Entwicklungen kommt, sind sie fast genauso schnell auch wieder vorbei. Dabei gewinnen die Gegenspieler, die immer wieder als tödliche Bedrohung tituliert werden, kaum an Tiefe und sind im Handumdrehen bezwungen.
Was folgt ist schon fast eine Aufzählung der benötigten Auflösungen, um das Buch zu beenden. Happy End nur für die Figuren…

Mir hat gut gefallen, dass Yasmin El-Hakim ihrem detaillierten World-building treu geblieben ist. Alfengard ist so vielfältig und faszinierend. Doch einen befriedigenden und spannenden Handlungsbogen habe ich schon etwas vermisst.
Der Titel hat wieder auf ein spannendes und vielleicht auch düsteres Fantasy-Abenteuer hingedeutet. Was das angeht empfinde ich das Buch allerdings als ausbaufähig.

Fazit:
Eine Welt voll Magie und Fantasie, bevölkert mit interessanten und manchmal etwas "zu" menschlichen Figuren, machen aus Alfengard ein bezauberndes Märchen. Doch leider fehlt es der Handlung und den Feinden an Tiefe, sodass die Spannung für mich bald auf der Strecke blieb.
Wenn Yasmin El-Hakim da noch etwas dran feilt, bin ich sicher in Zukunft werden wir einen Fantasy-Bestseller von ihr lesen!

Veröffentlicht am 03.07.2019

Lehrreich und absolut durchgeknallt!

Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karacho
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Mit Regenschirm auf Ninja-Jagd.

Inhalt:
Als Samantha Spinners Lieblingsonkel Paul spurlos verschwindet, hinterlässt er Samantha und ihren Geschwistern 3 Dinge: Ihre Schwester Buffy bekommt einen Scheck ...

Mit Regenschirm auf Ninja-Jagd.

Inhalt:
Als Samantha Spinners Lieblingsonkel Paul spurlos verschwindet, hinterlässt er Samantha und ihren Geschwistern 3 Dinge: Ihre Schwester Buffy bekommt einen Scheck über 2,4 Milliarden Dollar. Ihr Bruder Nipper bekommt die New York Yankees inklusive Stadion. Und Samantha? Einen rostigen, roten Regenschirm mit einem Schild: „Hüte dich vor dem REGEN." SCHÖNEN DANK AUCH, ONKEL PAUL!

Samantha ist sich sicher: Hier ist doch etwas mächtig faul! Wer steckt hinter dem Verschwinden von Onkel Paul?

Meinung:
Russell Ginns ist ein Schriftsteller und Spieledesigner, und letzteres merkt man beim Lesen auch deutlich.
Eigentlich ist "Samantha Spinner" ein Buch für Leser ab 10 Jahren. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es auch in dieser Zielgruppe einige gibt, denen das Buch "zu" abgedreht ist. Magnetbahnen, internationale Wasserrutschen oder Rohrpostleitungen für Menschen sind da nur einige Verrücktheiten, denen der Leser und Samantha begegnen.
Lässt man sich aber auf dies und einiges mehr ein, dann hat man wirklich seinen Spaß.

Samantha ist eine clevere und mutige Heldin, die sich aber auch mal wie eine echte 10-jährige verhält.
Mit ihr zusammen erlebt man ein wildes Abenteuer rund um die Welt und kann auch selbst so einige Rätsel lösen.
Diese sind im ganzen Buch verteilt, sind nicht zu schwierig und man bekommt am Ende auch die Auflösung präsentiert.
Außerdem kann man noch so einiges lernen. Auf mehreren "Tagebuch-"Seiten bekommen wir Sehenswürdigkeiten, Kunstwerke und Kultstätten aus aller Welt vorgestellt. Immer ergänzt durch super-geheimes Wissen, welches Samantha darüber gesammelt hat.

Sprachlich ist das Buch passend für die kindlichen Protagonisten und die jungen Leser gut verständlich verfasst. Ich musste mehr als einmal laut lachen, denn einige Szenen sind so haarsträubend, dass es kaum zu glauben ist.

Fazit:
Ein lustiges, spannendes und abgedrehtes Lesevergnügen erwartet den, der sich auf dieses verrückte Abenteuer einlässt. Tolle Story, interessante Rätsel und ein bisschen lehrreicher Inhalt. Aber nicht zu viel, denn wer hat schon Zeit zu lernen, wenn er Ninjas jagen muss

Veröffentlicht am 03.07.2019

Doch kein Tod am Strand

Tod am Strand
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Australien der 20er – bunt und turbulent

Inhalt:
Das kleine Städtchen St. Kilda steht kopf: Der Zirkus ist in der Stadt, und in wenigen Tagen wird die große Blumenparade stattfinden. Und natürlich wird ...

Australien der 20er – bunt und turbulent

Inhalt:
Das kleine Städtchen St. Kilda steht kopf: Der Zirkus ist in der Stadt, und in wenigen Tagen wird die große Blumenparade stattfinden. Und natürlich wird die allseits beliebte Miss Phryne Fisher die »Queen of Flowers« sein. Mitten in den turbulenten Vorbereitungen wird plötzlich eines der Blumenmädchen halbtot am Strand aufgefunden, kurz darauf ist auch Phrynes Adoptivtochter Ruth wie vom Erdboden verschluckt. Nun ist Miss Fishers Spürsinn gefragt…

Meinung:
Wie das Titelbild schon deutlich macht, haben wir hier einen der Romane, auf dem die Netflix-Serie “Miss Fishers Murders Mysteries” basiert. Die Krimi-Reihe von Autorin Kerry Greenwood umfasst aktuell 20 Bände (nicht alle auf Deutsch), wobei der hier vorliegende Band die Nummer 14 ist.
Ich kannte zu Beginn weder die Serie, noch die Bücher. Somit wurde ich mit Band 14 mitten ins Geschehen geworfen.

Die schillernde Miss Fisher steht bei diesem Buch (fast) uneingeschränkt im Mittelpunkt.
Ihr aufregendes Leben, diverse Verehrer und Liebhaber, sowie ihr bunter Haushalt
Als Neuling in ihrer Welt wird man hin und wieder mit kleinen Rückblicken versorgt. So erfährt man ein wenig über Miss Fishers Leben und ihre Lieben. Da dieser Band eigentlich mitten aus der Reihe ist, sollte man aber nicht zu viel erwarten.

Schauplätze, Personen und Atmosphäre werden detailreich und anschaulich beschrieben. Man fühlt sich schnell in die 20er Jahre versetzt. Auch wenn die Handlung in so ziemlich jedem Badeort, auch außerhalb Australiens, ebenso hätte stattfinden können.
Die Sprache passt zu den verschiedenen Gesellschaftsschichten und zur Etikette der 20er Jahre. Großen Spaß machte mir dabei vor Allem, wie Miss Fisher die Konventionen über den Haufen wirft und ihre Umgebung damit oft in Verwirrung versetzt.

Der deutsche Titel des Buches ist irreführend, wahrscheinlich um das Buch der Serie anzunähern. Wobei die Handlung der entsprechenden Folge ziemlich vom Buch abweicht. Daher überrascht es wenig, dass wir hier keinen knallharten Krimi vorgesetzt bekommen, sondern eher einen unterhaltsamen Vertreter des Cosy-Crime.

Fazit:
Für Freunde von witzigen, atmosphärischen Kriminalromanen, ohne blutige Brutalität ist dieses Buch das Richtige.
Der Fokus liegt definitiv auf der Protagonistin und weniger auf dem Verbrechen. Trotzdem hatte ich hier einige kurzweilige Lesestunden.