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Veröffentlicht am 16.06.2019

Großartiger zweiter Teil voller Wunder und Spannung

Zwillingsblut - Die Magie der Elben
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Viel mehr als "nur" ein zweiter Band - atmosphärisch und spannend!

Inhalt:
Die Zwergen-Zwillinge Gorin und Galdra und die Elben-Geschwister Elyami und Elyamur haben beim Versuch, die Welt vom Joch des ...

Viel mehr als "nur" ein zweiter Band - atmosphärisch und spannend!

Inhalt:
Die Zwergen-Zwillinge Gorin und Galdra und die Elben-Geschwister Elyami und Elyamur haben beim Versuch, die Welt vom Joch des Kettenfürsten zu befreien, einen Rückschlag erlitten. Doch aufzugeben kommt nicht infrage. Gemeinsam fassen sie den Plan, eine mächtige Waffe zu schmieden. Dafür müssen die Geschwister zu den vier Quellen der Elemente reisen, um dort jeweils eine Aufgabe zu erfüllen und so die Essenz des Elements zu gewinnen. Eine jede dieser Aufgaben wird einen der Helden besonders auf die Probe stellen ...

Meinung:
Dass ich den ersten Band von Zwillingsblut gelesen habe, ist schon eine Weile her. Trotzdem fiel mir der Einstieg in "Die Magie der Elben" sehr leicht.
Der Autor webt in die Handlung geschickt kleine Rückblicke und Erinnerungen ein, sodass man schnell den Faden wieder aufnehmen kann. Das ist auf jeden Fall spannender, als ein trockenes "Was bisher geschah".

Besonders gut gefallen hat mir an dem Buch, dass es nicht das berüchtigte Zweiter-Band-Syndrom hat. Der Autor schafft es seine Welt extrem detailreich auszubauen und gleichzeitig die Spannung hoch zu halten. Keine Spur von langatmigen Wiederholungen oder eintönigen Zwischensequenzen. Stattdessen bekommen einige der spannenden Nebenfiguren einen eigenen Handlungsbogen.

Wenn man mit einem großen Figuren-Pool seine Probleme hat, sollte man das Buch langsam angehen. Denn neben den vier Hauptfiguren und bekannten Gesichtern, tauchen diverse neue Charaktere in kleineren und größeren Nebenrollen auf.
Da kann man bei den teilweise etwas komplizierten Namen schon mal durcheinander kommen.

Die Grundidee von einer oder mehreren Prüfungen für die Protagonisten ist natürlich nicht wirklich neu. Hendrik Lambertus beschreibt die Ereignisse allerdings so atmosphärisch und dicht, dass man einfach nur gefesselt ist. Er schafft es durch einige geschickte Wendungen den Leser zu überraschen und die Handlung flüssig voran zu treiben. Die Figuren zeigen eine deutliche und nachvollziehbare Entwicklung. Und trotz der dramatischen Mission gibt es auch nachdenkliche und ruhige Momente.

Fazit:
Man merkt schon, ich bin Fan von Autor und Buch. Der besondere Reiz liegt für mich bei Zwillingsblut darin, dass man trotz altbekannter Motive (Elben, Zwerge, ein düsterer Tyrann) immer wieder eine Überraschung erlebt. Das Worldbuilding und die vielen Details sind einfach großartig. Daher kann ich Zwillingsblut definitiv empfehlen!

Veröffentlicht am 06.06.2019

Die verwirrende Reise nach Irgendwo-Nirgendwo

Hattie Brown und die Wolkendiebe
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Viele gute Ideen zu einer mäßigen Geschichte vermengt.

Inhalt:
Die 11-jährige Hattie Brown wird plötzlich von einem Elefanten durch ihren Kühlschrank in eine fremde Welt gezogen. Dort scheinen alle auf ...

Viele gute Ideen zu einer mäßigen Geschichte vermengt.

Inhalt:
Die 11-jährige Hattie Brown wird plötzlich von einem Elefanten durch ihren Kühlschrank in eine fremde Welt gezogen. Dort scheinen alle auf der Suche nach etwas Wichtigem zu sein scheinen – jemandem mit dem Namen Nimbus.
Doch dann findet Hattie heraus, dass eine Gruppe Kinder in dieser fremden Welt gefangen gehalten wird. Gemeinsam mit dem Drachen Sir Gideon und dem Elefanten Victor macht Hattie sich auf, um die entführten Kinder zu befreien ...

Meinung:
„Hattie Brown und die Wolkendiebe“ ist ein Kinderbuch ab 8 Jahren mit vielen tollen Ideen, die alle leider nicht ganz zu Ende gedacht wurden.

Die Welt Irgendwo-Nirgendwo platzt geradezu vor interessanten Charakteren: sprechende Kakadus, farbwechselnde Mini-Drachen, sprechende Elefanten, Zeit- und Wissenswürmer… Muss ich noch mehr sagen?

Leider sind sie alle samt eher farblos geblieben. Hier und dort gab es Andeutungen zur Vergangenheit oder den Beziehungen von Figuren. In den Dialogen kamen sie mir aber immer eher abweisend oder emotionslos vor.
Ähnlich ging es mir mit der Welt selbst. Man bekommt kaum Erklärungen, und die Einblicke, die man als Leser gewinnt, sind eher rätselhaft denn faszinierend. Man merkt immer wieder zwischen den Zeilen, dass Hattie mehr mit Irgendwo-Nirgendwo zu verbinden scheint, eine Aufklärung bekommt man aber nicht.

In der „normalen“ Welt lebt Hattie mit ihrer Mutter alleine und diese scheint unter Depressionen zu leiden. Zumindest habe ich das so heraus gelesen. Grundsätzlich hätte dieser Umstand ja schon die Basis für eine interessante und spannende Geschichte sein können. Aber die Autorin hatte sich wohl eine Fantasy-Story vorgenommen. Und so gelangt Hattie in eine fremde Welt und ihre Mutter spielt keine große Rolle mehr.

Die Handlung verfolgt lange kein deutliches Ziel. Man ist ähnlich ahnungslos wie Hattie. Somit kam für mich keine Spannung aus, bis es dann zum relativ rasanten Ende kommt.

Fazit:
Wie eingangs gesagt, enthält das Buch viele tolle Ideen: eine fremde Welt voll fantastischer Wesen, die gerettet werden muss; entführte Kinder, die befreit werden müssen; ein junges Mädchen, das mit den Problemen ihrer Mutter klar kommen muss.
Aber keine dieser Ideen wurde für mich befriedigend zu Ende gedacht. Flache Charaktere, eine verwirrende Welt ohne Erklärungen und eine Handlung ohne Spannung haben mir das Lesen sehr anstrengend gemacht. Daher kann ich „Hattie Brown und die Wolkendiebe“ leider nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Jean Ricolets zweiter Fall

Die Blüten von Pigalle
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Seichte Krimi-Unterhaltung mit viel Drama.

Inhalt:
Paris, 1945. Im Hotel Lutetia wird die Leiche eines Mannes gefunden, daneben die Druckplatte einer englischen Banknote. Inspektor Jean Ricolet begibt ...

Seichte Krimi-Unterhaltung mit viel Drama.

Inhalt:
Paris, 1945. Im Hotel Lutetia wird die Leiche eines Mannes gefunden, daneben die Druckplatte einer englischen Banknote. Inspektor Jean Ricolet begibt sich auf die Spur dieses rätselhaften Mordfalls. Seine Ermittlungen führen ihn in die höchsten Kreise der Pariser Gesellschaft. Doch dort gibt es jemanden, der ihre Ermittlungen mit allen Mitteln zu sabotieren versucht. Auch ohne Rücksicht auf seine Geliebte Pauline...

Meinung:
Ich kannte Jean Ricolet und Pauline schon aus "Die Toten von Paris". Die beiden Figuren gefielen mir gut und so war ich auch auf den zweiten Fall neugierig.
"Die Blüten von Pigalle" setzt einige Zeit nach dem ersten Buch an und greift die Figuren und die Situation in Paris 1945 auf. Der Fall rückt die höhere Gesellschaft von Paris und das Schicksal der KZ-Heimkehrer in den Fokus.

Schon der erste Fall war eher eine leichte Lektüre. Und so ist auch dieser Fall eher seicht. Über weite Strecken hat man das Gefühl, dass die Ermittlungen immer wieder ins leere laufen. Die Differenzen zwischen Jean und Pauline sind lange die einzigen dramatischen Entwicklung.
Erst gegen Ende des Buches kommt tatsächlich echte Spannung auf.

Sprachlich konnte mich das Buch dagegen wieder überzeugen. Die Dialoge passen für mich sehr gut in die Zeit. Die Schauplätze und Personen sind anschaulich und detailreich Beschrieben. Die Atmosphäre des Paris der Nachkriegszeit wird gut eingefangen.

Fazit:
Das Buch überzeugt weniger als Krimi und mehr als Beziehungsdrama. Als Urlaubslektüre wahrscheinlich gut geeignet. Die Erwartungen eines Krimi-Fans können eher nicht erfüllt werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 03.05.2019

Gruselig und spannend für kleine aber auch große Leser

Dana Mallory
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Du trägst es in dir, glaube an dich.

Inhalt:
Dana ist genervt.
Die Ferien bei Tante Meg im englischen Nirgendwo verbringen? Langweilig! Doch das alte, ehrwürdige Haus, in dem sie wohnt, ist nicht das, ...

Du trägst es in dir, glaube an dich.

Inhalt:
Dana ist genervt.
Die Ferien bei Tante Meg im englischen Nirgendwo verbringen? Langweilig! Doch das alte, ehrwürdige Haus, in dem sie wohnt, ist nicht das, was es zu sein scheint. Türen verschwinden einfach in den Wänden und Dana hört Stimmen, die ihren Namen rufen.
Nach und nach wird Dana klar, dass das Geheimnis um Mallory Manor mehr mit ihrem Schicksal zu tun hat, als sie ahnt …

Meinung:
Das Cover und der Klappentext versprechen nicht zu viel. In “Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten” erwartet den Leser eine spannendes und auch gruseliges Abenteuer.
Der Leser wird zu Beginn zusammen mit Dana einfach in Mallory Manor "abgesetzt" und muss sich erstmal zurechtfinden.
Doch das Haus und seine Bewohner machen es einem nicht besonders leicht. Überall gehen merkwürdige und beunruhigende Dinge vor. So stellt sich sehr schnell eine packende Gruselstimmung ein.

Sprachlich passt das Buch gut zu der Zielgruppe ab 10 Jahren. Die Sprache ist modern und gerade heraus. Dana bedient sich umgangssprachlicher Begriffe, verstrickt sich aber nicht in sogenannter Jugendsprache.
Der Spannungsbogen hält die ganze Zeit ein gewisses Gruselgefühl aufrecht. Nach und nach werden dann die magischen Hintergründe von Mallory Manor offenbart. Dana findet in den alten Haus Freunde und kommt ihrem Erbe auf die Spur.
Der einzige Wermutstropfen, den es für mich gab, war Dana selbst. Seit sie ihre Mutter verloren hat verschließt sie sich vor jedem. Das macht sie zu Beginn überaus zickig. Und im weiteren Verlauf wird sie immer wieder von Selbstzweifeln erfasst, auch wenn sie bereits das ein oder andere großartige vollbracht hat. Das fand ich doch ziemlich anstrengend.
Da das Ende des Buches aber auf einen zweiten Teil hoffen lässt, hoffe ich dass Dana mehr an sich glaubt.

Fazit:
Dana Mallory entführt uns in ein magisches Haus, das so viel mehr ist als es zu sein scheint. Das Buch hat mich nicht nur mit seinem tollen Cover neugierig gemacht, sondern meine Erwartungen dann auch komplett erfüllt. Ich hoffe auf eine Fortsetzung. Bis dahin kann ich dieses Buch nur allen Neugierigen empfehlen!

Veröffentlicht am 30.04.2019

Großartige Sammlung – spannend, faszinierend und tiefgründig

Die wandernde Erde
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Meine erste Reise in die Welten des Cixin Liu.

Inhalt:
Als Wissenschaftler herausfinden, dass die Sonne schon bald erlöschen wird, schmiedet die Menschheit einen waghalsigen Plan. Mithilfe gewaltiger ...

Meine erste Reise in die Welten des Cixin Liu.

Inhalt:
Als Wissenschaftler herausfinden, dass die Sonne schon bald erlöschen wird, schmiedet die Menschheit einen waghalsigen Plan. Mithilfe gewaltiger Raketentriebwerke soll die Erde aus ihrer Umlaufbahn herausgerissen werden, um in den Weiten des Alls nach einem neuen Heimatstern zu suchen…

Meinung:
Die titelgebende Kurzgeschichte “Die wandernde Erde” ist eine von elf faszinierenden Geschichten, die in diesem Band versammelt sind.
Da die Geschichten in solchen Sammlungen vom Autor meist im Verlauf seiner Karriere und im Abstand von mehreren Jahren geschrieben sind variiert der Erzählstil meist. Und meist gibt es mindestens eine Geschichte, die einem so garnicht gefällt.
Hier allerdings nicht, in diesem Band hat mir jede Geschichte auf ihre Art gefallen.

Cixin Liu erschafft einzigartige Welten, die nicht unbedingt in der Zukunft angesiedelt seinen müssen, aber doch immer futuristisch wirken. Und sie sind fast so vielfältig, wie die Sterne am Himmel. Allen gemein ist aber, dass sie einen philosophischen Unterton haben, und fast immer eine Art Moral am Ende nachschwingen scheint. Der Autor erhebt aber nirgendwo ganz offen den mahnenden Zeigefinger.
Auch wenn eine Geschichte mal ruhigere Töne anschlägt sind alle Geschichten fesselnd und haben einen ausgewogenen Spannungsbogen.

Sprachlich kann ich natürlich nur die Übersetzung ins Deutsche, die von verschiedenen Lektoren bzw. Übersetzern angefertigt wurden, beurteilen.
Mir erscheinen sie allesamt sehr gelungen. Die Geschichten sind alle gut verständlich und die Atmosphäre wird wunderbar an den Leser herangetragen.
Hier und dort hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, es war aber nicht Sinnentstellendes oder anders Gravierendes dabei.

Fazit:
Wenn man vorher noch kein Werk von Cixin Liu gelesen hat und keine Angst hat, direkt mit einem dicken 700-Seiter zu starten ist “Die Wandernde Erde” ein empfehlenswerter Einstieg in die Welten dieses großartigen Autors.
Die Stimmung der Geschichten unterscheidet sich von westlichen Autoren. Wahrscheinlich haben mir gerade deshalb alle Geschichten so gut gefallen, egal ob dramatisch, melancholisch oder optimistisch. Dringende Leseempfehlung!