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Veröffentlicht am 25.03.2019

Zeitreise, Abenteuer, Geschichte - leider anders als erwartet

Fanny oder wie sie die Welt sieht
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Meet and greet mit Mozart...



Inhalt:

Fanny ist nie gerne in die Schule gegangen, außer an diesem Morgen. Denn heute hat sie ein richtig gutes Referat in der Tasche und brennt darauf, es vorzutragen.

Aber ...

Meet and greet mit Mozart...



Inhalt:

Fanny ist nie gerne in die Schule gegangen, außer an diesem Morgen. Denn heute hat sie ein richtig gutes Referat in der Tasche und brennt darauf, es vorzutragen.

Aber warum blickt sie plötzlich in das Gesicht eines fremden Mädchens mit weißer Perücke? Und genau vor ihr ist ein echtes Schloss! Kein Zweifel, sie ist in einer anderen Zeit gelandet. Nicht nur, dass Fanny auf einmal ein Leben bei Hofe führt, sie lernt auch Amadeus kennen. Den Amadeus, von dem sie ihrer Klasse gerade noch erzählen wollte! Was hat das zu bedeuten?


Meinung:

Das Leben kann so anstrengend und ungerecht sein. Aber als Fanny sich mit ihrer “fast perfekten” Schwester zusammen tut und ein tolles Referat schreibt, scheint alles besser zu werden.


“Fanny und wie sie die Welt sieht” ist ein Zeitreiseabenteuer für Kinder ab 10 Jahren.

Die Autorin schickt ihre sympathische Heldin in die Zeit des Rokoko. Die damaligen Verhältnisse sind anschaulich dargestellt. Orte, Kleidung und Personen sind detailreich und immer verständlich beschrieben. Die jungen Leser erfahren Dinge aus dem Alltag am Hofe, z.B. dass sich zu waschen absolut verpönt war. Das führt zu einigen ziemlich lustigen Situationen.


Der Sprachstil ist für die Zielgruppe angemessen. Schwierige Ausdrücke werden erklärt und die Geschichte ist flüssig lesbar.

Insgesamt erschien mir die Geschichte aber auch für junge Leser zu einfach und flach.
Ich konnte mich sehr gut mit Fanny identifizieren. Aber ich hatte mich nach dem Titel irgendwie etwas mehr erhofft. Der Titel hat mich da wohl auch etwas in die Irre geführt.

Das ist ziemlich schade, denn vom Erzählstil her hat das Buch durchaus Spaß gemacht.


Fazit:

“Fanny und wie sie die Welt sieht” bleibt hinter den Erwartungen, die der Titel weckt zurück. Für eine Kurzgeschichte ist das Buch zu lang, für einen Roman hat die Geschichte irgendwie zu wenig Handlung. Der Erzählstil ist gut, aber inhaltlich hatte ich mir mehr erhofft.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Biographie meets Krimi - der Geist des Sherlock Holmes

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
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Wenn zwei Erzählungen ein Ganzes bilden.

Inhalt:
Weil Scotland Yard keinen Anlass sieht, einen Briefbombenanschlag auf ihn und den Mord an einem augenscheinlich leichten Mädchen aufzuklären, macht sich ...

Wenn zwei Erzählungen ein Ganzes bilden.

Inhalt:
Weil Scotland Yard keinen Anlass sieht, einen Briefbombenanschlag auf ihn und den Mord an einem augenscheinlich leichten Mädchen aufzuklären, macht sich Arthur Conan Doyle selbst auf die Suche nach dem Mörder. Er schleicht durch die dunklen Straßen des viktorianischen London und landet an Orten, die kein Gentleman betreten sollte.
Etwa hundert Jahre später ist ein junger Holmes-Fan in einen Mordfall verstrickt, bei dem Doyles verschwundenes Tagebuch und einige Fälle seines berühmten Detektivs eine wichtige Rolle spielen. Zwei Morde, zwei Amateurdetektive, zwei Welten...

Meinung:
"Der Mann der Sherlock Holmes tötete" erzählt zwei unabhängige Handlungen die zeitlich etwa einhundert Jahre auseinander liegen.
In der Erzählung der Vergangenheit (ca. 1893 bis 1900) verbindet Autor Graham Moore biografisch belegte Begebenheiten aus dem Leben von Arthur Conan Doyle mit einer fiktiven Krimihandlung.
Aber könnte es sich nicht vielleicht doch so abgespielt haben? Wer kann das schon sagen...
Die zweite Handlung, im Jahr 2010, beschreibt die abenteuerlichen Ermittlungen des unscheinbaren Sherlockianers Harold White in einem mysteriösen Mord. Was wie eine moderne Version einer klassischen Holmes-Erzählung beginnt, nimmt nach und nach die bedrohlichen Formen einer Verfolgungsjagd à la Dan Brown an. Seine Suche führt ihn quasi um die halbe Welt und mehr als einmal gerät er dabei in höchste Gefahr.

Die beiden Handlung hätten tatsächlich zwei "räumlich getrennte" Bücher werden können. Denn jede hat ihre eigenen Figuren und Schauplätze. Sie sind unabhängig lesbar und haben jede ihren eigenen Reiz. Aber es ist gut, dass sie in einem Buch zusammen gekommen sind, denn der Wechsel in den Zeiteben macht eine Menge der Spannung im Buch aus.
Man erlebt nicht nur zwei spannende Fälle, die zwei sehr unterschiedliche Ermittler zu lösen haben. Sondern man lernt auch Details über Sir Arthur Conan Doyle kenne, die vielleicht nicht jedem bekannt waren.

Fazit:
Eine interessante Erzählweise und zwei spannende Fälle mit ungewöhnlichem Ausgang. Alles zusammen bildet ein Buch, das sowohl einem Sherlock Holmes, wie auch seinem Schöpfer würdig ist. Ein ungewöhnlicher Lesespaß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 25.02.2019

Wie hütet man einen magischen Haushalt?

Elsa, Hexenlehrling - Eine Woche voller Magie
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Es hagelt Eier und Frösche!

Inhalt:
Wind pfeift, Hagel prasselt, Schnee fällt, wo gerade noch die Sonne schien...
Wo die Hexe Magenta Zack auftaucht, herrscht das reine Chaos. Elsa traut ihren Augen nicht, ...

Es hagelt Eier und Frösche!

Inhalt:
Wind pfeift, Hagel prasselt, Schnee fällt, wo gerade noch die Sonne schien...
Wo die Hexe Magenta Zack auftaucht, herrscht das reine Chaos. Elsa traut ihren Augen nicht, als die Hexe plötzlich im Gemischtwarenladen ihrer Eltern steht. Magenta sucht jemanden, der eine Woche lang ihr Zuhause hütet, während sie ihre Schwester besucht. Dabei hatte Elsa mit Hexerei noch nie etwas am Hut! Zum Glück hat sie einen sprechenden Raben, einen treuen Hund und einen tatkräftigen Hexenturm an ihrer Seite. Und damit fängt das Abenteuer erst richtig an!

Meinung:
„Elsa, Hexenlehrling – Eine Woche voller Magie“ ist eine lustige kleine Geschichte über ein junges Mädchen, das das Haus (bzw. den Turm) einer Hexe hüten soll, aber eigentlich garnichts mit Magie zu tun haben will.
Klingt komisch?
Tja so ist das, wenn man ein verantwortungsbewusstes Mädchen das Haus einer Hexe hüten lässt.
Aber am Ende wird dann ja doch gezaubert.

Dieses Buch soll der Auftakt einer ganzen Reihe von Abenteuern mit Elsa werden. Also werden erstmal Schauplätze und Figuren vorgestellt und Elsa erlebt ein erstes kleines Abenteuer.
Aber irgendwie musste die Autorin trotz schmaler 160 Seiten anscheinend einiges an Raum füllen, ohne eine besondere Idee für die Handlung zu haben.
Denn als Elsa sich doch entschließt es mit der Magie zu versuchen, braut sie einen Trank, auf den sie drei Tage warten muss. Und irgendwie pausiert an dieser Stelle auch das Abenteuer. Das fand ich ziemlich schade, denn der Spannungsbogen und der Erzählfluss kommen hier doch ziemlich ins Stocken.

Sprachlich war das Buch für einen erwachsenen Leser leicht verständlich und flüssig zu lesen.
Da die Zielgruppe aber Leserinnen ab 8 oder 9 Jahren sind, ist mir aufgefallen, dass teilweise etwas komplizierte Ausdrücke und schwierige Wörter verwendet werden.
Die Illustrationen von Ashley King dagegen veranschaulichen Elsas Ausflug in die Magie ziemlich gut und lassen ihre Heimat lebendig werden.

Fazit:
Sprachlich sollten die zukünftigen Abenteuer noch ein bisschen besser an die Zielgruppe angepasst werden. Und der Handlungsbogen ist wohl nicht ideal. Trotzdem macht es viel Spaß mit Elsa das Handwerk und das Zuhause einer Hexe kennen zu lernen!

Veröffentlicht am 25.02.2019

Spannender Zuckerschock

Die wunderlichen Abenteuer des Archie McEllen 1: Das Karamell-Komplott
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Magisch-zuckriges Abenteuer für Leser/innen ab 8 Jahren.

Inhalt:
Archies hat gerade ein Vermögen geerbt, ein altes Herrenhaus und die berühmteste Süßwarenfabrik der Welt!
Doch bevor er sein rechtmäßiges ...

Magisch-zuckriges Abenteuer für Leser/innen ab 8 Jahren.

Inhalt:
Archies hat gerade ein Vermögen geerbt, ein altes Herrenhaus und die berühmteste Süßwarenfabrik der Welt!
Doch bevor er sein rechtmäßiges Erbe antreten kann, muss er eine abenteuerliche Schnitzeljagd durch Haus Honigstein meistern. Ob Zuckerspur, Schokodrache oder Süßigkeitenlabyrinth – mit Hilfe seiner neugewonnenen Freunde Feli, Willy und Limo kommt Archie seinem Erbe und einem gut gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur. Doch er muss auf der Hut sein, denn er ist nicht der Einzige, der es auf das McEllen-Karamellen-Imperium abgesehen hat!

Meinung:
Süßigkeiten und Schatzsuche - zwei Dinge, die jede Kindheit perfekt machen. Daher konnte ich dem Klappentext und dem bunten Cover (mit Drachen!!!) von "Die wunderlichen Abenteuer des Archie McEllen: Das Karamell-Komplott" nicht widerstehen.

Die Handlung erinnert ein bisschen an eine Mischung aus "Charlie und die Schokoladenfabrik" und "Indiana Jones".
Das Herrenhaus und die Karamell-Fabrik wirken wunderbar überdreht und konnten mich direkt begeistern.
Archie ist ein sympathischer, aufgeschlossener und cleverer Junge, mit dem man gerne auf eine Abenteuerreise geht.
Die schlagfertige Feli, der Mystery-Fan Willy und Hund Limo ergänzen ihn toll.
Und dann wird das ganze auch noch mit ein paar Streuseln aus Übernatürlichem verfeinert. Was für ein Spaß!

Der Schreibstil, bzw. die Übersetzung von Leena Flegler, lässt sich flüssig lesen und passt sehr gut zur Zielgruppe.
Ergänzt durch die meist ganzseitigen, detailreichen Illustrationen von Claire Powell, ist es sehr einfach in Archies spannende Welt einzutauchen.
Mit ca. 256 Seiten ist Archies erstes Abenteuer nicht übermäßig lang. Daher halten sich die Freunde auch nicht mit unnötigem Schnickschnack auf und kommen schnell zum Kern der Schatzsuche.

Fazit:
Witzige und abwechslungsreiche Figuren, ein spannendes Abenteuer und ein bisschen Magie. Das sind die Zutaten zu Archie McEllens erstem Auftritt. Die Mischung ist gut gelungen und hat auch mir als "erwachsener" Leserin sehr viel Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf Archies nächstes Abenteuer!

Veröffentlicht am 12.02.2019

Mystisches Abenteuer mit leichten Längen

Sturmwächter 1. Das Geheimnis von Arranmore
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Eine magische Insel ruft nach uns.

Inhalt:
Die irische Insel Arranmore ist durchdrungen von Magie.
Als der 11-jährige Fionn Boyle zusammen mit seiner Schwester Tara dort den Sommer bei seinem Großvater ...

Eine magische Insel ruft nach uns.

Inhalt:
Die irische Insel Arranmore ist durchdrungen von Magie.
Als der 11-jährige Fionn Boyle zusammen mit seiner Schwester Tara dort den Sommer bei seinem Großvater verbringt, erfährt er, dass er, genau wie seine Vorfahren, ein Sturmwächter ist. Er lernt, Magie in der Flamme einer Kerze einzufangen und so in die Vergangenheit zu reisen. Als sich ein heftiger Sturm zusammenbraut, gilt es die Inselbewohner vor der dunklen Macht jener Zauberin schützen, die in den Tiefen Arranmores schläft. Wird Fionn dieser Herausforderung gewachsen sein?

Meinung:
Der Klappentext und das etwas düstere Cover von "Der Sturmwächter" haben mich sehr schnell neugierig gemacht und auf ein spannendes und magisches Abenteuer hoffen lassen.
Leider hat sich das Buch über weite Strecken aber ziemlich schwer getan, die richtige Spannung aufzubauen.

Zu Beginn wissen der Leser und Protagonist Fionn ähnlich viel über Fionns Familie und die Insel Arranmore. Nämlich praktisch nichts.
Fionns ziemlich nervige und kindische Schwester ist da keine große Hilfe. Die beiden liegen lange Zeit in einem ständigen Geschwisterstreit.
Fionns Großvater, der Sturmwächter, ist etwas verschoben und zuerst auch nicht bereit, seinem Enkel Rede und Antwort zu stehen. Da Fionn ein eher ruhiger Junge ist, der sehr viel mit sich selbst ausmacht, schwankt die Geschichte somit immer zwischen fantastischen Entdeckungen und Momenten großer Eintönigkeit.

Wenn dann nach und nach die Hintergründe von Fionns Familie heraus kommen, beginnt das Buch interessant zu wenden. Denn es dreht sich nicht nur um ein magisches Erbe, sondern auch um sehr alltägliche Probleme, wie Demenz und Depressionen. Wobei diese Probleme nie direkt angesprochen werden, sondern nur durch das Verhalten der Figuren deutlich werden. Fionns Umgang mit diesen Problemen in seiner Familie ist überraschend erwachsen und hat mir sehr gut gefallen.

Auch der Sprachstil des Buches war sehr gut. Er lässt sich flüssig lesen und ist auch in turbulenten Szenen noch übersichtlich. Die Insel und ihre vielen Wunder werden anschaulich und detailreich beschrieben. Zwar sind Tara und einige andere Figuren dem Leser wahrscheinlich ziemlich unsympathisch. Sie sind aber alle sehr gut zu unterscheiden und toll charakterisiert.

Fazit:
"Der Sturmwächter" ist tatsächlich der Auftakt zu einem großen Abenteuer. Allerdings lässt sich das Buch sehr viel Zeit, sowohl die Figuren, wie auch ihre Geschichten dem Leser vorzustellen. Somit bleibt am Ende kaum Zeit, dass Abenteuer zu beginnen und wir müssen uns wohl bis zum nächsten band gedulden.
Insgesamt ist das Buch aber solide Unterhaltung für eine jüngere Zielgruppe.