Die Welt braucht einen Tod mit Gefühl
Scythe – Die Hüter des Todes"Scythe - Die Hüter des Todes" hat eine Welle der Begeisterung bei seiner Veröffentlichung auf Deutsch ausgelöst.
Um dem Buch eine faire Chance, ohne Einfluss durch den Hype zu geben, habe ich es nun erst ...
"Scythe - Die Hüter des Todes" hat eine Welle der Begeisterung bei seiner Veröffentlichung auf Deutsch ausgelöst.
Um dem Buch eine faire Chance, ohne Einfluss durch den Hype zu geben, habe ich es nun erst einige Monate nach Veröffentlichung gelesen.
Und ich muss sagen: Es wurde zu Recht gehypt!
Das Buch stütz sich auf die beiden Protagonisten Citra und Rowan. Sie treten beim gleichen Meister die Ausbildung zur Scythe an und ein tragische Schicksal erwartet sie.
Wer aus diesem Grund eine mega romantische und dramatische Liebesgeschichte erwartet, der wird enttäuscht.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich langsam und ganz leise. Sie tritt kaum zu Tage und ist eher etwas, das jeder für sich ausmacht.
Aber genau das hat mir gut gefallen!
Sowohl die Protagonisten, wie auch der Leser verlieren nie die Zukunft als Scythe aus den Augen. Und genau wie jeder auf seine Art mit dem Tod umgehen muss, müssen auch diese beiden jeder für sich mit ihren Gefühlen und deren Konsequenzen klar kommen.
Genauso leise, wie sich Citras und Rowans Beziehung entwickelt, entwickelt sich auch die Handlung des Buches.
Zwar gibt es dramatische und auch brutale Momente, in denen ich den Atem angehalten habe. Aber der Autor fokussiert sich mehr auf die Ausarbeitung und Erklärung seiner Welt, die sowohl utopische wie auch dystopische Züge aufweist. Wir erfahren wie die Gesellschaft und das Scythetum funktionieren, verfolgen die Ausbildung der beiden Protagonisten und erfahren aus Tagebucheinträgen die Gedanken und Ziele der beiden gegensätzlichen Parteien, die sich Citra und Rowan zu nutze machen wollen.
Der große Knall als Showeffekt wäre hier völlig fehl am Platz.
Der Schreibstil ist absolut fantastisch, flüssig lesbar und ließ mich durch die Seiten fliegen.
Die Welt von Scythe ist faszinierend und ich erkenne Dinge, die uns möglicherweise auch erwarten könnten.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und jederzeit realistisch.
Mit Teil 1 habe ich mir Zeit gelassen und wurde absolut belohnt. In wenigen Tagen erscheint die Fortsetzung und ich weiß jetzt schon, dass ich dann nicht so lange warten kann und das Buch unbedingt lesen muss :)