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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2017

Wieso bekommt Avram Kuyper nicht sein eigenes Buch?

Post Mortem - Zeit der Asche
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Es ist noch nicht vorbei – das Morden geht weiter…
Ein bestialischer Foltermord in einem abgelegenen Landhaus. Jemand möchte, dass Interpol-Agentin Emilia Ness weiter auf die Suche geht. Profi-Killer Avram ...

Es ist noch nicht vorbei – das Morden geht weiter…
Ein bestialischer Foltermord in einem abgelegenen Landhaus. Jemand möchte, dass Interpol-Agentin Emilia Ness weiter auf die Suche geht. Profi-Killer Avram Kuyper verfolgt derweil eigene Spuren zu dem Netzwerk aus Grauen und Tod.

Das zweite Buch der Post Mortem Reihe greift die Ereignisse des ersten Teil auf und führt sie weiter.
Dabei bleibt der bekannte Aufbau erhalten. Die Kapitel wechseln zwischen der Sicht von Emilia Ness und Avram Kuyper. Zusätzlich bekommt der Leser diesmal auch Einblicke aus der Sicht des gesuchten Verbrechers.
Die Kapitel sind wieder recht kurz gehalten, wodurch ein zügiger Fluss und auch stellenweise wieder Spannung aufkommt.

Leider hat Emilia Ness mir wieder genau so wenig gefallen, wie schon im ersten Teil. Ihre persönlichen Probleme und ihre andauernden Kopfschmerzen waren Gefühlt wieder stärker im Fokus, als die Ermittlungsarbeit, die wieder mehr von ihren Kollegen erledigt wurde. Ihre übermäßig emotionalen inneren Konflikte sind mir nach einiger Zeit gehörig auf den Nerv gegangen.
Da sie diesmal innerhalb des Falls auf sehr persönliche Art betroffen ist, sorgt sie aber wenigsten für einige dramatische Momente.
Das macht die Handlung aber nicht viel spannender oder nervenaufreibender.

Avram Kuyper dagegen hat mir wieder sehr gut gefallen. Man durchschaut nicht immer direkt, was er plant. Aber er ist bei weitem der interessantere Charakter. Gebt ihm ein Solo-Buch und alles ist gut!
Die Szenen zwischen Ness und Kuyper waren diesmal erfreulicherweise häufiger vertreten und auch gut umgesetzt.

Sprachlich ist das Buch wieder solide und gut verständlich geschrieben. Beschreibungen von Handlungsorten und neuen Charakteren waren sehr anschaulich. Außerdem versteht es der Autor die Folterszenen sowohl erschreckend, als auch erstaunlich realistisch zu beschreiben.

Insgesamt also ein solider Thriller.
Ich wünsche mir Emilia Ness immer noch etwas tougher, aber da lässt sich wohl jetzt nichts mehr retten. Da reicht Avram Kuyper als abgebrühter und intelligenter Auftragskiller mit Gewissen nicht aus.
Für mich hat es die Serie nicht raus gerissen. Leider.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Verbrecherjagd wie früher. Spannendes Prequel!

Die Mädchen von Strathclyde
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Glasgow, 1986: Die Mord-Hauptstadt Europas. Hier ist Constable Jim Daley als Streifenpolizist unterwegs. Bis er zu einem Einbruch gerufen wird und eine Frauenleiche findet.

Das Prequel zu Denzil Meyricks ...

Glasgow, 1986: Die Mord-Hauptstadt Europas. Hier ist Constable Jim Daley als Streifenpolizist unterwegs. Bis er zu einem Einbruch gerufen wird und eine Frauenleiche findet.

Das Prequel zu Denzil Meyricks „Tödliches Treibgut“ macht den Leser mit dem Hauptcharakter Jim Daley bekannt und gibt Einblicke in den Beginn seiner Karriere.
Der Kurzroman ist ein waschechter Krimi, mit allem Guten was dazu gehört. Der Sprachstil lässt sich sehr flüssig und flott lesen. Die Schauplätze werden vom Autor anschaulich und atmosphärisch beschrieben.

Besonders gefiel mir, dass die Story im Jahr 1986 angesiedelt ist. Moderne Forensik mit DNA-Analysen und Computerrecherchen sucht man vergebens. Noch nicht einmal Mobiltelefone stehen den Ermittlern zu Verfügung. Kriminologie der alten Schule quasi.

Ich bin jetzt schon Fan und gespannt auf den Hauptroman.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Cover und Klappentext versprechen mehr, als das Buch hält.

Post Mortem - Tränen aus Blut
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Emilia Ness arbeitet bei Interpol. Avram Kuyper ist Profikiller. Sie jagen beide einen bestialischen Mörder. Jeder auf seine Weise. Dabei blicken beide in die Abgründe der Hölle…

„Tränen aus Blut“ ist ...

Emilia Ness arbeitet bei Interpol. Avram Kuyper ist Profikiller. Sie jagen beide einen bestialischen Mörder. Jeder auf seine Weise. Dabei blicken beide in die Abgründe der Hölle…

„Tränen aus Blut“ ist der erste Teil eines Zweiteilers und auch der Auftakt für die Post Mortem Reihe.
Das gesamte Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Emilia Ness und Avram Kuyper erzählt. Wobei der Wechsel immer Kapitelweise abläuft.
Die Kapital an sich sind eher kurz gehalten und durch kleine Cliffhanger bei jedem Kapitel wird Dynamik und Spannung aufgebaut.

Sprachlich war das Buch für mich recht flüssig und zügig zu lesen.
Das kann ich von der Handlung leider nicht so sagen. Sie zieht sich teilweise sehr und lässt manchmal einen packenden Spannungsbogen vermissen.
Zwar fragt man sich immer, ob Avram seine Familie retten kann. Aber da seine Nachforschungen sehr oft im Sande verlaufen, kam bei mir nicht wirklich Thriller-Feeling auf.

Auch die Figur der Emilia Ness blieb für mich zu klischeehaft. Sie stellt keine selbstbewusste, clevere Ermittlern dar, sondern eher ein unsicheres Mädchen, dass mehr ihre eigenen Probleme und ihr Liebesleben (Gott sei dank mit mit Avram Kuyper) in Kopf hat, als den Fall. Sie ging mir mit der Zeit immer mehr auf die Nerven.
Ihre Ermittlungsarbeit basiert im Wesentlichen auf Recherchen ihrer Kollegen, die sie per Telefon oder E-Mail abfragt. Und auch eine Kooperation mit dem Profikiller Kuyper findet leider nicht statt.

Insgesamt ist das Buch eher ein durchschnittlicher Thriller.
Einzig der Charakter Avram Kuyper macht ihn besonders. Allerdings wäre auch da noch Luft nach oben gewesen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Fiktional History. Manchmal mit Längen, aber insgesamt fesselnd und spannend.

Hammer of the North - Die Söhne des Wanderers
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Es herrschen finstere Zeiten in England des Jahres 865.
Während sich die Königreiche gegenseitig bekriegen, lenken mächtige Bischöfe das Land und niemand wagt es, sich der Kirche zu widersetzen. Doch ...

Es herrschen finstere Zeiten in England des Jahres 865.
Während sich die Königreiche gegenseitig bekriegen, lenken mächtige Bischöfe das Land und niemand wagt es, sich der Kirche zu widersetzen. Doch als kriegerische Nordmänner Englands Küsten erreichen und mordend durch die Lande ziehen, muss das wikingische Halbblut Shef sich entscheiden, welchen Göttern er folgen soll…


„Die Söhne des Wanderers“ ist der erste Band von Harry Harrisons und John Holms Wikinger-Epos. Die Geschichte bedient sich historischer Figuren und Schauplätze, erzählt aber eine mehrheitlich fiktive Geschichte.
Der Schreibstil ist trotz der teilweise altertümlichen Ausdrucksweise der Figuren sehr gut lesbar. Die Schlachten, Schauplätze und das Leben der Protagonisten werden sehr gut und anschaulich beschrieben. Ich konnte mich sofort in das Setting hineinversetzten. Allerdings hat sich der Einstieg der Handlung etwas in die Länge gezogen.


Man sollte sich aber die Zeit nehmen und sich auf die ca. 580 Seiten einlassen.
Die Entwicklung der Geschichte und auch des Protagonisten Shef werden im Verlauf des Buches immer facettenreicher und interessanter.
Das Buch spielt mit dem „Was wäre, wenn“-Gedanken. Was wäre, wenn statt der Normannen die Franken die Hand nach England ausstrecken, und die Kirche die Errungenschaften römischer Kriegstechnik nicht als Teufelswerk verdammt, sondern bewusst zu nutzen beginnt? Und auch die Nordmänner öffnen sich durch Shef neuen Möglichkeiten der Kriegsführung. Diese Verflechtung von Fiktion und Historie erschafft ein spannendes neues Weltbild.


Natürlich werden für die Figuren und Parteien gerne bekannte Klischees bedient. Die Nordmänner sind wild, stark, grausam und haben eine ganz eigene Vorstellung von Ehre.
Die Kirchenmänner sind verschlagen, berechnend und fühlen sich dem „ungebildeten“ Volk und den englischen Königen weit überlegen.
Man sollte also keine geistig hoch anspruchsvolle Schilderung von historischen Fakten mit einer großen Prise Fiktion erwarten. Die Handlung konzentriert sich mehr auf die Konflikte der einzelnen Gruppen, als auf die Charakterentwicklung, so das manche Figuren eher Archetypen bleiben.
Trotzdem fand ich die Kombination aus historischer Erzählung und Fantasy-Roman fesselnd und spannend zu lesen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Drama-Krimi-Horror-Mix

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Ragdoll ist das Debut von Daniel Cole und der Beginn seiner Thriller-Serie.

Ein Killer versetzt die ganze Stadt in Angst. Dein Name steht auf seiner Liste. Mit dem Datum deines Todes. Dein letzter Tag ...

Ragdoll ist das Debut von Daniel Cole und der Beginn seiner Thriller-Serie.

Ein Killer versetzt die ganze Stadt in Angst. Dein Name steht auf seiner Liste. Mit dem Datum deines Todes. Dein letzter Tag ist nah. Und fliehen ist zwecklos…

Der Einstieg ist mir recht gut gelungen. Der Fall um die Flickenpuppe aus Leichenteilen beginnt sehr spannend. Nach und nach lernt man das Ermittlerteam kennen und erfährt einiges über die tragische Vergangenheit verschiedener Mitglieder.
Die Erzählungen und Nebenhandlungen rund um diese Vergangenheit und die daraus entstandenen emotionalen Schäden und Konflikte arten dann aber immer mehr in ein großes Drama aus. Das lenkt den Leser gefühlt sehr stark von den Ermittlungen im Ragdoll-Fall ab.
Interessant wurde es für mich dann wieder im letzten Viertel, wo die Auflösung des Falles sich langsam vor dem Leser entspinnt und man beginnt zu durchschauen, was die Nebenhandlungen und Ablenkungen bezwecken sollten.

Der Sprach- und Erzählstil erscheint mir insgesamt sehr passend für die Handlung. Der Autor beschreibt die Ragdoll und die Todeskämpfe der anderen Opfer sehr anschaulich und grausam.
Er bringt die Emotionen und Konflikte seiner Protagonisten sehr realistisch und nachvollziehbar rüber. Der schnodderige und raue Umgang der Ermittler untereinander wirkt niemals aufgesetzt.

Allerdings muss man sich auf dieses komplexe Geflecht aus Konflikten, Nebenhandlungen und Emotionen einlassen können. Die Handlung schreitet teilweise recht langsam voran und man braucht Geduld um den Täter ausfindig zu machen.
Insgesamt für mich ein solides aber nicht ganz unkompliziertes Debut. Ich bin gespannt, was noch folgen wird.